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Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Druckversion

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RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - Jo498 - 16.10.2017

Klar, das kann ein Vorteil sein.
Aber nicht vom ästhetischen Standpunkt. Big Grin
Ich bin hier totaler Laie (mit 12 oder 13 einmal fürs Sportabzeichen Bodenturnen machen müssen, weil ich im Werfen/Stoßen zu schlecht war...), meine aber, dass Gerhard Steines (DM Kugel 1976) in seinen Zeitungskolumnen (Gießener Allgemeine, heute auch Blog s.u.) früher mehrmals die Veränderung vom athletischen zum "massigen" Stoßer beklagte, weiß aber nicht mehr, ob da auch der Drehstoßzusammenhang gezogen wurde. Leider ist LA (und noch weniger Kugelstoß) inzwischen nur noch selten im Fokus seiner Kommentare (aufgrund der erwünschten Reichweite sicher nachvollziehbar).
Es ist aber natürlich klar, dass am Ende die Weiten/Zeiten usw. zählen. Da muss man massige Werfer halt ebenso akzeptieren wie extrem ektomorphe Langstreckler und Hochspringer.

http://www.anstoss-gw.de/


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 16.10.2017

Es fällt schon auf das sehr viele Dreher recht dick sind und die Angleiter tendenziell athletischer.  Ich könnte mir vorstellen,  dass die Masse beim Angleiten mehr schadet. Beim drehen drehten ja quasi um den KSP und bewegt diesen nur ein wenig, weshalb dA's Drehmoment wahrscheinlich mit mehr Masse nur unwesentlich zunimmt. Beim angleiten muss der KSP dagegen explosiv linear beschleunigt werden, weshalb das Kraft last Verhältnis dort eine größere Rolle spielt. Dazu kommt das Angleiter meistens sehr groß sind und daher schlanker wirken, allerdings ist crouser auch groß und wirkt nicht schlankSmile. Vielleicht liegt es auch daran, dass Amis oft tendenziell was kräftiger sind, keine Ahnung. 

Diskuswerfer sind allerdings  in der Regel was schlanker und eher modellathleten, wobei die beiden ersten der letzten wm (gudzius und stahl) eher zur beleibteren Fraktion gehören.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 17.10.2017

vielleicht liegt der Vorteil der Drehstoßtechnik darin, dass die Masse über einen längeren Weg beschleunigt werden kann, und
somit der erzeugte Impuls größer sein kann.
Impuls = Masse * Beschleunigung * Zeit
Eine größere Masse kann dabei den Impuls noch zusätzlich steigern.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 17.10.2017

Ich wusste gar nicht, dass passive Masse sich selber beschleunigen kann. Huh


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 18.10.2017

wenn einer mehr wiegt, wird es ja nicht nur passive Masse sein.
Es kommt auf das Produkt  Masse * Beschleunigung * Zeit der Beschleunigung  an, und das scheint beim Drehstoß größer zu sein, als beim Angleitren.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 18.10.2017

Ich habe mich daran gestört, dass nur von Masse die Rede war.
Natürlich kann man den Massenträgheitseffekt nutzen,
aber die Masse muss erstmal beschleunigt werden,
das geht am besten mit einem optimierten Last/Kraft.-Verhältnis.

Ist die Masse dann toll beschleunigt,
muss die Bewegung in Wurfrichtung vollständig aufgezehrt werden,
weil man sonst übertritt.
Hier ist also entsprechende Schnellkraft erforderlich,
die auf das Wurfgerät wirkt.

Zuviel Masse(auch Muskel-) schränkt die Beweglichkeit und damit den Beschleunigungsweg ein.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 22.11.2017

der DLV hat in Kienbaum eine Wurfkonferenz abgehalten.
Erkenntnis : die Orientierung auf die die max. Kraftentwicklung ist nicht mehr das Wichtigste , sondern die Bedeutung von  Geschwindigkeit/Beschleunigung wird in den Vordergrund gerückt.
Für den Kugelstoß bedeutet das, die Drehstoßtechnik wird forciert.

Diese Erkenntnis ist mindestens 25 jahre alt und solange hätte man sie anwenden können/müssen.
Trotz der immer noch Erfolge einiger Angleiter.

Aber immerhin, man darf hoffen , der Stand der Erkenntnisse von vor x Jahren setzt sich auch in anderen Disziplingruppen irgendwann durch <<< z.B. Sprung


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - dominikk85 - 23.11.2017

(22.11.2017, 10:04)gera schrieb: der DLV hat in Kienbaum eine Wurfkonferenz abgehalten.
Erkenntnis : die Orientierung auf die die max. Kraftentwicklung ist nicht mehr das Wichtigste , sondern die Bedeutung von  Geschwindigkeit/Beschleunigung wird in den Vordergrund gerückt.
Für den Kugelstoß bedeutet das, die Drehstoßtechnik wird forciert.

Diese Erkenntnis ist mindestens 25 jahre alt und solange hätte man sie anwenden können/müssen.
Trotz der immer noch Erfolge einiger Angleiter.

Aber immerhin, man darf hoffen , der Stand der Erkenntnisse von vor x Jahren setzt sich auch in anderen Disziplingruppen irgendwann durch <<< z.B. Sprung




???

ich sehe da keinen zusammenhang zwischen dem fokus auf schnelligkeit und der drehstoßtechnik, auch im angleiten ist geschwindigkeit sehr wichtig, gerade sprung und sprintkraft wahrscheinlich sogar wichtiger als im drehstoß, wo auch weniger athletische (ok sagen wir ruhig fette) typen erfolg haben können. ein storl kommt ja extrem über geschwindigkeit und athletik und im schnitt sind die dreher wahrscheinlich deutlich weniger athletisch, zumindest von der optik her.

grundsätzlich halte ich es aber  natürlich für sinnvoll die drehstoßtechnik zu forcieren, aber eher wegen dem gegenteiligen argument, dass auch athleten, die nicht über die hebel und athletik von storl verfügen eine chance haben.


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - MZPTLK - 23.11.2017

Sensationell!
Schnelligkeit ist wichtig beim Werfen! Idea
Wer hat das geahnt?

Jedes Schulkind weiss, dass - optimaler Abflugwinkel vorausgesetzt -
die Anfangsgeschwindigkeit Vo ein/der entscheidende® Faktor der Flugweite ist.

Preisfrage: wer beschleunigt das Gerät?
Richtig, schnelle Werfer!

Bleibt nur noch die Frage zu klären:
Wo kriegt man schnelle Werfer her? Huh


RE: Drehstoß - Geschichtliches und Technisches - gera - 23.11.2017

(23.11.2017, 13:03)dominikk85 schrieb:
(22.11.2017, 10:04)gera schrieb: der DLV hat in Kienbaum eine Wurfkonferenz abgehalten.
Erkenntnis : die Orientierung auf die die max. Kraftentwicklung ist nicht mehr das Wichtigste , sondern die Bedeutung von  Geschwindigkeit/Beschleunigung wird in den Vordergrund gerückt.
Für den Kugelstoß bedeutet das, die Drehstoßtechnik wird forciert.

Diese Erkenntnis ist mindestens 25 jahre alt und solange hätte man sie anwenden können/müssen.
Trotz der immer noch Erfolge einiger Angleiter.

Aber immerhin, man darf hoffen , der Stand der Erkenntnisse von vor x Jahren setzt sich auch in anderen Disziplingruppen irgendwann durch <<< z.B. Sprung





???

ich sehe da keinen zusammenhang zwischen dem fokus auf schnelligkeit und der drehstoßtechnik, auch im angleiten ist geschwindigkeit sehr wichtig, gerade sprung und sprintkraft wahrscheinlich sogar wichtiger als im drehstoß, wo auch weniger athletische (ok sagen wir ruhig fette) typen erfolg haben können. ein storl kommt ja extrem über geschwindigkeit und athletik und im schnitt sind die dreher wahrscheinlich deutlich weniger athletisch, zumindest von der optik her.

grundsätzlich halte ich es aber  natürlich für sinnvoll die drehstoßtechnik zu forcieren, aber eher wegen dem gegenteiligen argument, dass auch athleten, die nicht über die hebel und athletik von storl verfügen eine chance haben.
gut, sage ich es mal anders,
mit der Drehstoßtechnik kann der Athlet dem Gerät eine größere Beschleunigung geben und das bringt dann selbst nicht so athletischen Athleten die Chance auf große Weiten.