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Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Druckversion

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RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Hellmuth K l i m m e r - 03.11.2014

Ähnliches vermerkte vor 20 Jahren ein Sportsoziologe, als er drastisch feststellte, dass die "Einsparungen" sich sehr schnell ins Gegenteil verkehren werden, wenn nämlich Mehrausgaben für verwahrloste Jugendliche, ins Drogenmilieu abgeglittene Halbstarke, Randalierer, ... notwendig werden.
Im Kreise von Kinder- und Jugend-Trainingsgruppen minimiert sich diese Gefahr.

H. Klimmer / sen.


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Gertrud - 02.05.2016

Ja, der Wettkampf JTFO ist als Talentsichtungsmodell völlig unbrauchbar. Die Schulen ruhen sich meistens auf den Lorbeeren von Vereinen aus. Um Talentsichtung attraktiv zu machen, sollten die städtischen Sportämter und Vereine mehr rödeln und eventuell dann Kontakte zu Großvereinen knüpfen, wenn die heimischen Vereine die Arbeit nicht talentgerecht fördern können. Die Termine sollten für Talentsichter offen sein.

Der DLV sollte über derartige Talentsichtungsvorschläge auf unterer Basis nachdenken, um dann zu Ergebnisüberblicken auf hörerer Ebene zu kommen. Die Geräte sollten regional angeschafft werden und auszuleihen sein (z. B. Zeitmessanlagen für fliegende Sprints). 

Wir führen an unserem Gymnasium derartige Talentsichtungen im Bereich LA, VB und BB durch und beteiligen Talentsichter an den Terminen. Schwierig ist die Anbindung an Vereine durch die Schulstrukturen und den damit verbundenen Nachmittagsunterricht. Aufgefangen wird dieser Nachteil zur Zeit bei uns durch ein Konzept einer Extra-Sport-Klasse mit 20 Schülern, was natürlich ein "Tropfen auf dem heißen Stein ist". Oft werden natürlich Spätentwickler durch ein derartiges System nicht erfasst. Deshalb plädiere ich für Leichtathletik-Stadtmeisterschaften, die durch das Sportamt federführend veranstaltet werden. 

Die Kinder-LA sollte hinsichtlich der Talentsichtungskriterien noch einmal überdacht und brauchbar testbar angelegt werden.

Gertrud


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - dominikk85 - 03.05.2016

ich glaube die größte herausforderung ist es die talente erstmal überhaupt in einen LA verein zu bekommen, vor allem weil diese ja in aller regel auch in einem fußball verein aktiv sind. sind die jugendlichen erst einmal in einem verein und nehmen an wettkämpfen teil wird man sie in der regel auch entdecken wenn sie gut sind.


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Gertrud - 04.05.2016

Dazu kann doch eine Talentsichtung verhelfen. Es ist immer gut, wenn Kinder auf ihr Talent aufmerksam gemacht werden.

Gertrud


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - dominikk85 - 04.05.2016

Wäre es denn sinnvoll, dass man mehr schnupperwettkämpfe ohne mitgliedschaft etc. veranstaltet. einen talentierten fußballer wird man erstmal nicht dazu bekommen seinen sport zu verlassen und auch training wird eher schwierig wenn er schon 2-3 mal die woche kickt.

aber wenn es möglichkeiten gäbe ohne training und vereinsmitgliedschaft wettkämpfe zu betreiben würden vielleicht mehr mitmachen und dann auch in der LA hängenbleiben.


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Gertrud - 10.06.2016

Ich muss doch schmunzeln, wie der DLV auf seiner Homepage den Wettkampf "Jugend trainiert für Olympia" pusht. Die weniger durch Vereinsleute präsentierten Schulen kommen doch absolut nicht bis zum Endkampf durch, weil da die Sportgymnasien und Schulen mit hohem Anteil von Vereinsleuten großer Leichtathletikvereine die Erfolge einheimsen. Insofern sehe ich das nicht als eigentlichen Schulwettkampf an. Mit dem Geld für diese Veranstaltungen kann man wesentlich besser rekrutieren. Man sollte über gute Alternativen bei der Talentsichtung nachdenken. 

Gertrud


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Gertrud - 11.06.2016

Man würde bei vernünftigen Talentsichtungen wie z. B. dem Sprintcup in Köln wesentlich mehr Talente finden als bei den Vorkämpfen von JTFO. Es geht um Effizienz und nicht um "Tropfen auf dem heißen Stein"!!!  Wink Es geht mir immer um ausgeprägte Erolge bei möglichst geringen Kosten.

Gertrud


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - gunnar - 11.07.2016

Als dreimaliger Teilnehmer am JtfO-Bundesfinale (nicht in der LA, sondern im Basketball) ist mir Gertruds Meinung ein wenig zu effizienzgesteuert. Du hast sicher absolut Recht damit, dass die Talentsichtung weit vorher bzw. an anderen Orten stattfindet, trotzdem ist dieses Ereignis für diejenigen, die später nicht den Absprung in den Profibereich schaffen, ein Highlight in ihrem Leben. Vergleichbar vielleicht mit den College Bowls im American Football oder der March Madness im College Basketball. Warum sollte man die jungen Sportler um dieses Erlebnis bringen?


RE: Jugend trainiert für Olympia - ein Auslaufmodell? - Gertrud - 11.07.2016

(11.07.2016, 03:00)gunnar schrieb: Als dreimaliger Teilnehmer am JtfO-Bundesfinale (nicht in der LA, sondern im Basketball) ist mir Gertruds Meinung ein wenig zu effizienzgesteuert. Du hast sicher absolut Recht damit, dass die Talentsichtung weit vorher bzw. an anderen Orten stattfindet, trotzdem ist dieses Ereignis für diejenigen, die später nicht den Absprung in den Profibereich schaffen, ein Highlight in ihrem Leben. Vergleichbar vielleicht mit den College Bowls im American Football oder der March Madness im College Basketball. Warum sollte man die jungen Sportler um dieses Erlebnis bringen?

Es kommt darauf an, unter welchen Gesichtspunken man diese Veranstaltung sieht. Wenn man von der Forderung nach wirkungsvollen Talentsichtungen ausgeht, bieten sich bessere Lösungen an. Allerdings muss ich beipflichten, dass heute vieles unter dem Begriff Event gesehen wird. Wink

Gertrud