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Langstrecke im DLV - Druckversion

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Langstrecke im DLV - Gertrud - 29.09.2014

Was geht da im Marathonlauf durch Dennis Kimetto ab? Was macht der DLV, um diese defizitäre Disziplin aufschließen zu lassen!

Gertrud


RE: Langstrecke im DLV - dominikk85 - 29.09.2014

die 2:03 sind sicher eine andere Liga, aber dafür dass die besten deutschen nur 2:12 laufen gibt es wenig Entschuldigungen, gerade weil wir ja so einen lauf boom im breitensportbereich hatten.

sicher gibt es einen genetischen Vorteil der schwarzen, aber die amis und auch leute wie benitz und orth bei uns zeigen doch, dass man zumindest einigermaßen rankommen kann.

das ziel muss es erstmal sein wieder in den Bereich 2:08-2:09 zu kommen, dass sind Zeiten die schon vor 30 Jahren von weißen Läufern erzielt wurden.


RE: Langstrecke im DLV - trackman - 29.09.2014

Wieviel hat Kimetto beim Berlin-Marathon verdient? 150000 Dollar? Damit hat er in Kenia schon ausgesorgt. Bei unserer vergleichsweise niedrigen Kaufkraft sieht das ganz anders aus. Auch das muss man bedenken: Die Motivation ist höher, vor allem, wenn man aus komplizierten Verhältnissen kommt.
Bei uns dagegen ist der Langstreckenlauf etwas für Idealisten, die auch ein "Quäl-Gen" mitbringen müssen. Wellness-Typen werden es da nicht weit bringen. Die Grinse-Taktik der Hahners ist da bestenfalls putzig, mehr aber auch nicht.


RE: Langstrecke im DLV - dominikk85 - 29.09.2014

verdient denn eine speerwerferin oder ein Kugelstoßer bei uns mehr? darin sind wir doch auch Weltklasse obwohl man davon nicht reich wird.


RE: Langstrecke im DLV - trackman - 29.09.2014

Im Vergleich, Kaufkraft eingerechnet, hat Kimetto ein Vielfaches der 150000 Dollar verdient. Da kann keiner unserer Athleten auch nur ansatzweise herankommen, es sei denn, man macht Bolt Konkurrenz. Und davon ist wohl eher nicht auszugehen.


RE: Langstrecke im DLV - Pollux - 29.09.2014

(29.09.2014, 07:49) Gertrud schrieb: Was geht da im Marathonlauf durch Dennis Kimetto ab? Was macht der DLV, um diese defizitäre Disziplin aufschließen zu lassen!

Gertrud

Sofort eine Krisensitzung anberaumen! Dann eine glasklare Planung und Koordination bzw. Bündelung der Kräfte vornehmen. Alle deutschen 27:45-Läufer (ich sagte alle!) minutiös auf den Umstieg vorbereiten. Damit der erste Deutsche endlich diese ‚lausigen’ 2:09 h unterbietet. Weil im Marathonlauf (mehr als sonst wo) auf Spurt gelaufen wird, muss man mit dieser Zeit ja nicht unbedingt 27. werden! Außerdem bleiben ja noch die halbjährlich stattfindenden Europa-Einbürgerungsmeisterschaften. Wenn diese Aussicht nicht begeistert und jeden Aufwand rechtfertigt?! Und seien wir ehrlich: für die unteren Extremitäten gibt es nix Erfrischenderes als diese Art von Fußbädern...  SmileBig Grin


RE: Langstrecke im DLV - Astra - 29.09.2014

Dazu passt wohl die Bemerkung von Susanne Hahn (die nicht in den Artikel bei LA.de übernommen wurde):
Ein Trauerspiel war stets die Zusammenarbeit mit den DLV-verantwortlichen Trainern – von wenigen Ausnahmen abgesehen.
http://www.susanne-hahn.com/ruecktritt.html


RE: Langstrecke im DLV - Gertrud - 29.09.2014

Ich sehe nicht nur den DLV im Zugzwang. Wenn ich z. B. bei ALDI oder Kaufland an der Kasse stehe und Leute und Inhalte von Einkaufwagen beobachte, dann fällt schon der Unterschied zu afrikanischen Gewohnheiten und Figuren auf. Man schöpft in Kenia z. B. wirklich aus dem Vollen. Es gehen hier ganze Generationen wegen Fettleibigkeit dem Langlauf verloren. Schlanke Menschen sind hier mittlerweile die Ausnahme. Deshalb besteht meine Forderung, bei Bundesjugendspielen auch Leistung und nicht nur Spielereien zu verlangen. Wenn die Trainer kein "Material" zur Verfügung haben, können sie sich ja schließlich nichts schnitzen. Wegen dieser Konsequenzen sollte auch der DLV eine vernünftige Taskforce einberufen, um wieder ein breiteres Angebot zu bekommen. 

Mir ist bei unserer SuS-Sichtung der 5er-Klassen aufgefallen, dass es kleine SuS gibt, die über eine enorme Ausdauer im Beeptest verfügen. Ich lasse diese Talente nicht verkommen und strebe eine Kooperation an, weil das mein Gebiet nicht ist und sein wird. 

Gertrud


RE: Langstrecke im DLV - Atanvarno - 29.09.2014

Es hat viel mit Mentalität zu tun. Man beachte mal, wie Arne Gabius' offensive Prognose zu seinen Marathonzielen auch hier im Forum beurteilt wird (s. Gabius läuft Marathon) und stelle dem Renato Canovas Aussage über die Gründ für den rapiden Leistungsanstieg im Marathon der letzten Jahre gegenüber

Die Ostafrikaner laufen einfach schnell, als Europäer muss man sich schlimmstenfalls noch rechtfertigen, wenn man hohe Ziele hat. So wird das nichts mit dem Aufschließen...


RE: Langstrecke im DLV - Pollux - 29.09.2014

(29.09.2014, 14:14)Gertrud schrieb: Ich sehe nicht nur den DLV im Zugzwang. Wenn ich z. B. bei ALDI oder Kaufland an der Kasse stehe und Leute und Inhalte von Einkaufwagen beobachte, dann fällt schon der Unterschied zu afrikanischen Gewohnheiten und Figuren auf. Man schöpft in Kenia z. B. wirklich aus dem Vollen. Es gehen hier ganze Generationen wegen Fettleibigkeit dem Langlauf verloren. Schlanke Menschen sind hier mittlerweile die Ausnahme. Deshalb besteht meine Forderung, bei Bundesjugendspielen auch Leistung und nicht nur Spielereien zu verlangen. Wenn die Trainer kein "Material" zur Verfügung haben, können sie sich ja schließlich nichts schnitzen. Wegen dieser Konsequenzen sollte auch der DLV eine vernünftige Taskforce einberufen, um wieder ein breiteres Angebot zu bekommen. 

Mir ist bei unserer SuS-Sichtung der 5er-Klassen aufgefallen, dass es kleine SuS gibt, die über eine enorme Ausdauer im Beeptest verfügen. Ich lasse diese Talente nicht verkommen und strebe eine Kooperation an, weil das mein Gebiet nicht ist und sein wird. 

Gertrud

Ich teile Ihre Auffassung zum Sportunterricht. Aber eine Anmerkung am Rande: für uns war die Leichtathletik noch eine sehr vertraute Sportart. Um als 15 jährige beim Schulvergleich die 1000m in 3min zu rennen, brauchten wir jedoch weder den Sportunterricht, noch besonderes Training. Wir wucherten mit den Effekten unseres Freizeitverhaltens. Und was noch wichtiger ist: Für die Hansies, die langfristig Gefallen an dieser Sache fanden, blieb das Ganze - trotz organisierten Trainings nach Plan - ein echtes Abenteuer. Zumal gute Vereine in der Lage waren, dieses Feuer am Lodern zu halten. So dass bei wirklich Talentierten richtig die Post abging. So sollte es laufen, finde ich. Aber die Bedingungen dafür sind denkbar schlecht geworden. 

Davon unabhängig: Auch innerhalb eines Volks von sportlichen Dünnhansies würden „unsere“ Marathonläufer zur Welt 2 gehören. Von Welt 1 durch eine Kluft getrennt, die genügend Zeit lässt, um im Zielbereich einen Kaffee trinken zu gehen. Damit soll nichts Negatives über die Marathonläufer unserer Hemisphäre gesagt sein. Aber der Anspruch, 2:08h-Läufer „heranzuzüchten“, wird durch diese Kluft nicht zur erwartbaren Normalität. Der Glaube, dass Rekorde neue Normalitäten schaffen, ist interessant. Aber es bleibt dennoch ein absoluter Glücksfall, einen 2:08h- Laufer zu haben! Und wenn es dazu kommt: In Zukunft wird jeder Verband einem echten ‚Marathonverdiener’ aus der Hand fressen müssen, will er diesen für ein intern. Meisterschaftsrennen gewinnen. Sollten dort (an der Startlinie) mal afrikanische 2:06 auf deutsche 2:09 treffen, müsste man von sehr viel Geschick und Glück reden. Letzteres hitzefest, versteht sich.