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Sprachgebrauch - Druckversion

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Sprachgebrauch - Mkfan - 08.05.2024

Der Sprachgebrauch einiger Forumsmitglieder zeigt einen bedauernswerten Mangel an Sensibilität und Empathie. Mal davon abgesehen, dass selbst die einfachsten Regeln von Rechtschreibung und Grammatik außer Kraft gesetzt werden, als wären sie nicht vorhanden oder notwendig, lässt das verwendete Vokabular auf zunehmende "Proletarisierung" und "Boulevardisierung" schließen. Aufgeplustertes Sportreportergewäsch wie "jetzt muss er/sie mal abliefern", "liefern", "Zeiten, Weiten, Höhen anbieten" - als würde jemand das Recht haben, diese anschließend abzukaufen oder abzulehnen - sowie weitere halbstarke Formulierungen legen völlig abwegige imaginäre Abhängigkeitsverhältnisse nahe. Dazu ganz deutlich: Kein Athlet, keine Athletin muss sich vor solchen Personen verantworten. Athlet/innen können tun und lassen, was sie wollen (solange sie ihrerseits den Respekt wahren). Man kann sie auf ihre eigenen Worte und öffentlich geäußerten Erwartungshaltungen hin befragen - aber nicht im Stile eines Richters. Verantworten müssen sie sich höchstens einem Geldgeber (Verband, Sponsor) gegenüber. 
Es wäre also schön, wenn die betreffenden Personen hier mal selbst etwas anbieten und abliefern: nämlich Augenmaß, Zurückhaltung im Ton, Fairness und Respekt gegenüber Dritten.
Und wer dann noch etwas Restenergie für die Rechtschreibung übrig hat: Hurra! Ein Komma kann nämlich den Unterschied machen: Komm, wir essen, Opa! Oder: Komm, wir essen Opa!...


RE: Sprachgebrauch - Drizzt - 08.05.2024

Thumb_up


RE: Sprachgebrauch - Rolli - 08.05.2024

Obwohl beim Thema "abliefern" zustimmen würde, ist mit der Rest einfach zu abgehoben "bourgeoisies".


RE: Sprachgebrauch - Diak - 08.05.2024

(08.05.2024, 15:07)Rolli schrieb: Obwohl beim Thema "abliefern" zustimmen würde, ist mit der Rest einfach zu abgehoben "bourgeoisies".

als Adjektiv gebraucht müsste es bourgois heißen, fürchte ich Angel

zur Sache:
Kommasetzung ist mein Steckenpferd. Immer, wenn ich einen Arzt in dessen Freizeit etwas Medizinisches frage, biete ich im Gegenzug an, ich würde ihm auch mal ein Komma setzen, wenn er eines braucht.
Der etwas pauschale Rundumschlag aber erscheint mir so wenig zielführend. Das Bemühen um sprachliche Richtigkeit hat zwar auch mit Respekt zu tun, aber doch wenig mit der Haltungsfrage zu Forderungen an Athlet:innen, bei der ich Dir inhaltlich voll zustimmen möchte.
Der Vorwurf der Proletarisierung erscheint mir tatsächlich etwas bourgois, zumal sich die Proletarier aller Länder doch meist versammeln in der geteilten Haltung des Respekts vor harter Arbeit.


RE: Sprachgebrauch - Notalp - 09.05.2024

Es ist der Prolet, der es geschafft hat, alle Proletarier zu überleben! Wenn er sich ausbreitet (gibt es übrigens auch Proletinnen?!) , zittert nicht nur das Komma. Dann gleicht sich der Wunsch nach einer Höchstleistung der Erwartung an einen Pizzaservice an. Nur: In anderen Sportarten ist dieser Banause weitaus verbreiteter. Dagegen ist dieses Forum fast schon eine Oase!!!