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Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - Druckversion

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RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - Jonny - 10.06.2023

(10.06.2023, 21:35)runner5000 schrieb: Bezüglich des 1500 m Weltrekords in diesem Jahr gibt sich Ingebrigtsen ja noch konservativ. ("er will erstmal eine 3:27 laufen, Bahn in Bislett ist zu langsam etc.). 
Mich würde aber nicht wundern, wenn es in Bislett trotzdem einen ernsthaften Angriff geben wird. Es wurde eine Einheit veröffentlicht von vor Paris. 6 x 800 m in 2:00, 2:00, 1:55, 1:55, 1:49,5 und 1:49,5 min. Eine Pause stand nicht dabei. In einem Interview darauf angesprochen, sagte er, dass es nur 90 s waren! Wer rechnen kann, weiß, was für eine Pace die letzten beiden waren... und das mit der kurzen Pause!

Wetter wird in Oslo aber auch perfekt sein! So gutes Wetter hatten sie nur selten dort. Es ist alles möglich!


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - TranceNation 2k14 - 11.06.2023

(10.06.2023, 21:23)said88 schrieb: Er meinte ja, er habe noch 9 WRe (er meinte ganz sicher Freiluft-WRe) vor sich

Ja, in dem Gespräch ging es in der Frage um "outdoor"


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - Delta - 11.06.2023

(10.06.2023, 21:31)said88 schrieb:
(10.06.2023, 21:07)mic.now schrieb: Unabhängig davon welcher Weltrekord besser ist muss man trotzdem festhalten, dass die Zeiten nicht mehr miteinander vergleichbar sind. Wenn Jakob nächste Woche den WR brechen sollte, dann auch dank Wavelight  (uns SuperSpikes).

Ganz klar.

Bis Juni 1994 gab's eine einzige 5000m-Zeit unter 13 Minuten - vergangene Woche blieben in einem einzigen Lauf 13 Leute unter der Marke,
Das war aber eine andere Disziplin 20% Afrikaner und 80% Weisse, heute 80% Afrikaner und 20% Weisse.
Moorcroft hat einen Riesenaufwand für die 13 Min produziert. Henry Rono hätte das 5 Jahre vorher in Zürich locker erreichen können wenn er nicht 3x auf Ryffel gewartet hätte.


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - benutzer - 11.06.2023

die Leistungsentwicklung auf den Langstrecken macht mit keinen Spaß mehr.
Ich warte auf keinen neuen Rekord sondern auf ganz was anderes.


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - runner5000 - 11.06.2023

(11.06.2023, 14:45)benutzer schrieb: die Leistungsentwicklung auf den Langstrecken macht mit keinen Spaß mehr.
Ich warte auf keinen neuen Rekord sondern auf ganz was anderes.

Worauf?


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - said88 - 11.06.2023

(11.06.2023, 14:30)Delta schrieb:
(10.06.2023, 21:31)said88 schrieb:
(10.06.2023, 21:07)mic.now schrieb: Unabhängig davon welcher Weltrekord besser ist muss man trotzdem festhalten, dass die Zeiten nicht mehr miteinander vergleichbar sind. Wenn Jakob nächste Woche den WR brechen sollte, dann auch dank Wavelight  (uns SuperSpikes).

Ganz klar.

Bis Juni 1994 gab's eine einzige 5000m-Zeit unter 13 Minuten - vergangene Woche blieben in einem einzigen Lauf 13 Leute unter der Marke,
Das war aber eine andere Disziplin 20% Afrikaner und 80% Weisse, heute 80% Afrikaner und 20% Weisse.
Moorcroft hat einen Riesenaufwand für die 13 Min produziert. Henry Rono hätte das 5 Jahre vorher in Zürich locker erreichen können wenn er nicht 3x auf Ryffel gewartet hätte.

Und Afrikaner laufen generell schneller? In letsrun wär' das jetzt der Beginn wilder Beschuldigungen, Rassismusvorwürfe usw.

Du meinst 4 Jahre vorher, 1978? Das würd ich mal in's Reich der Legenden verfrachten. Ja, Rono war weit vorne und hat sich bisschen umgedreht und etwas vom Vorsprung eingebüßt. Aber 17 Sekunden schneller? Niemals.
Wobei es schon sehr interessant wäre zu sehen, was Rono damals ausgeruht und mit perfekter Renneinteilung laufen hätte können.
Bis heute hat niemand alle Rono WRe von 1978 (7:32,1 - 13:08,4 - 27:22,47 - 8:05,4) unterboten. Aouita hätte das vermutlich schaffen können, wenn er sich nach 1987 den Hindernissen zugewandt hätte (die 10000m-Zeit hatte er bei seinem einzigen Start über die Strecke locker drin - er lief das halbe Rennen auf 2. Bahn). Kiptanui evtl. auch. J. Ingebrigtsen (Girma u.a. auch) hat's locker drauf und kann alle Marken vermutlich deutlich unterbieten - warum auch immer.


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - Diak - 11.06.2023

(11.06.2023, 19:03)said88 schrieb: 
Und Afrikaner laufen generell schneller? In letsrun wär' das jetzt der Beginn wilder Beschuldigungen, Rassismusvorwürfe usw.

Müssen wir hier nicht zwingend auch machen: aber natürlich ist die Aussage rassistisch, ebenso wie die Dichotomie weiß vs. Afrikaner. Da wir ja aber alle zivilisiert sind und keine Lust auf Spaltung haben, könnten wir uns darauf verständigen, dass es nicht sinnvoll ist, einen faszinierend pluralen Kontinent fortgesetzt als einheitlich (schwarz/schnell/arm/wattweißich) zu kennzeichnen. Rassistisch ist die dies verursachende kolonial geprägte Denktradition und selten die Haltung des Sprechers, weswegen es möglich wäre, sich also so sprechender doch nicht beleidigt zu fühlen.

ich weiß nicht, ob wir das hier schon mal hatten, aber wer es nicht kennt, genieße gern mal diese Bilderserie von Schatz und Ornstein. Wer es danach nicht begriffen hat, dem/der ist nicht zu helfen =)


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - said88 - 12.06.2023

(11.06.2023, 20:38)Diak schrieb:
(11.06.2023, 19:03)said88 schrieb: 
Und Afrikaner laufen generell schneller? In letsrun wär' das jetzt der Beginn wilder Beschuldigungen, Rassismusvorwürfe usw.

Müssen wir hier nicht zwingend auch machen: aber natürlich ist die Aussage rassistisch, ebenso wie die Dichotomie weiß vs. Afrikaner. Da wir ja aber alle zivilisiert sind und keine Lust auf Spaltung haben, könnten wir uns darauf verständigen, dass es nicht sinnvoll ist, einen faszinierend pluralen Kontinent fortgesetzt als einheitlich (schwarz/schnell/arm/wattweißich) zu kennzeichnen. Rassistisch ist die dies verursachende kolonial geprägte Denktradition und selten die Haltung des Sprechers, weswegen es möglich wäre, sich also so sprechender doch nicht beleidigt zu fühlen.

ich weiß nicht, ob wir das hier schon mal hatten, aber wer es nicht kennt, genieße gern mal diese Bilderserie von Schatz und Ornstein. Wer es danach nicht begriffen hat, dem/der ist nicht zu helfen =)

Das ist doch mal schön! "Wir" müssen jemanden der die Aussage "Afrikaner laufen generell schneller" tätigt nicht als Rassisten beschimpfen. Aber rassistisch ist's - natürlich - schon.

Afrikaner sind schwarz? (in der unmissverständlichen Bedeutung, Afrikaner aus dem südlich der Sahara gelegenen Teil des Kontinents haben eine deutlich dunklere Hautfarbe als Menschen hierzulande - gemeint sind jeweils Menschen deren Eltern, Großeltern usw. auch aus dem jeweiligen Teil der Erde kommen). Klar rassistisch. Aber - das ist das Gute - wir müssen den Verkünder dieser unsäglichen Nachricht nicht zwangsläufig als Rassisten brandmarken. 

Letztes Jahr sind 58 Kenianer im Marathon unter der Marke des schnellsten gebürtigen Deutschen überhaupt geblieben. Fast alle davon kommen aus einem relativ kleinen Teil des Landes. Die Rahmenbedingungen für schnelles Laufen auf längere Distanzen scheinen dort besser zu sein als fast überall sonst auf der Welt (über die genauen Gründe dafür kann man endlos diskutieren).
Die Aussage: Afrikaner laufen schneller als Nicht-Afrikaner ist ja wohl nur eine sehr unpräzise Formulierung von ungefähr diesem:
ein großer Teil der weltbesten Mittel- und (vor allem) Langstreckenläufer kommt aus gewissen Regionen in Ostafrika.
Was daran rassistisch sein soll ist mir ein Rätsel.

Wirklich nicht mehr zu helfen ist jemandem, der sich wegen einem Beitrag wie oben "beleidigt" fühlt.


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - Küstenkrebs - 12.06.2023

Ich kann die Begeisterung für all die Rekorde nicht nachvollziehen. Wenn es sie gehäuft gibt, dann gibt es offenbar systematische Änderungen wie z.B. Superschuhe, deren Effekt man vielleicht auf der Bahn verspätet gegenüber Straße sieht.

In Einzelfällen gibt es auch technisch besondere Bahnen, wie z.B. die BU-Hallenbahn in den USA, wo immer mehr deutsche Hallenlaufrekorde beheimatet sind.

Die 5000m der Frauen in Paris waren zumindest ein besonderes Duell mit Kipyegon von der kürzeren Strecke gegen Langstrecklerin Gidey, wobei letztere den Edelhasen geben musste.
 
Bei den Frauen aus Ostafrika würde ich in der Breite in Zukunft auch noch Nachholeffekte erwarten, weil ich für sie eher eine verbesserte gesellschaftliche Stellung erwarten würde, was hoffentlich nicht naiv ist. Es kann natürlich in Teilen auch gegenläufige Effekte geben. Gab es in der Vergangenheit nicht durchaus auch starke Leichtathletinnen aus Nordafrika?


RE: Diamond League 2023 - Paris, 09.06.2023 (WR Ingebrigtsen, Kipyegon, Girma) - said88 - 12.06.2023

(12.06.2023, 21:49)Küstenkrebs schrieb: Gab es in der Vergangenheit nicht durchaus auch starke Leichtathletinnen aus Nordafrika?

Seit 1984 schon, z.B.:
Nawal El Moutawakel
Hassiba Boulmerka
Nezha Bidouane
Nouria Merah-Benida
Habiba Ghribi