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EM Nachbetrachtung - Druckversion

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EM Nachbetrachtung - beity - 17.08.2014

habe mir gerade das gestrige (?) Interview mit Kurschilgen angetan:

"Wir sollten den Medaillenspiegel nicht wie eine Monstranz vor uns tragen und er kann innerhalb von sechs Tagen keine differenzierte Auskunft über die Leistungsfähigkeit eines Verbandes oder der DLV-Nationalmannschaft im Weltmaßstab oder europäischen Kontext geben. Die Wirklichkeit des Spitzensports ist viel zu komplex, als dass sich das in einem plakativen Medaillenspiegel abbilden lässt."

Schade, das wir nicht erfahren können, was er von sich gegeben hätte, hätte es nur je 2 vierte und fünfte Plätze gegeben, dafür aber 20 Medaillen.
Ich kann es mir denkenAngry
Ich ertrag diese gedrechselten Worthülsen immer weniger.
Ist ihm das im Medientraining beigebracht worden.


RE: EM Nachbetrachtung - alex72 - 17.08.2014

Dass er die Sache relativiert ist doch klar.

Was soll er sagen, die ganze Mannschaft zum Versager erklären ?

Es gibt wie immer keine klare Wahrheit: ein Teil hat es gut bis sehr gut gemacht und ein paar mehr haben es nicht hingekriegt.

Gerechterwiese kann man nur jeden Athleten einzeln bewerten und nicht pauschal die ganze Mannschaft. 

Die Medien mit optimistsichen Nachrichten zu versorgen ist sein Job


RE: EM Nachbetrachtung - Delta - 17.08.2014

20 Medaillen war jetzt doch eine optimistische Prognose. Nimmt man realistische Werte kommt man auf ungefähr 8-14 so Pi mal Daumen. Sicher hat sich der DLV von der Team EM blenden lassen. Hier hat Russlands Chefcoach für die nächste Ausführung in Russland übrigens schon klar eine stärkere Mannschaft angedroht als eine U-23 verstärkt.
Was sicher nicht optimal ist, dass die Erfahrenen Athleten Ihre Werte nicht auf die Bahn bringen.
Ob das jetzt Reif, Sailer,  Pinto,  Heidler, Ryzikh, Cremer, Gaba (Zeit war OK), Reuss

Positiv sind auf den Fall Mihambo, Krause, Jungfleisch zu verzeichnen die auch unter sehr
schwierigen Bedingungen Vorkampf und Finale absolvierten.

Auf jeden Fall wären die DLV Athleten gut beraten die Meetings in Frankreich wie das Stanislas Meeting in Nancy zu besuchen. Grundsätzlich viel mehr Auslandstarts. Ansonsten wird es bei der WM ganz übel werden. Das Leistungsniveau ist top. Wenn 2.30 bei Regen oder über 17 m gerade mal für Bronze reichen kann der DLV das nur akzeptieren und muss das auch dementsprechend vermitteln. Wer die Leistung nicht mindestens 3x bringt ist "fast chancenlos" über einen Zeitraum von ca 15 Monaten.
Möglicherweise wäre es richtig sinnvoll - den Termin für die Limite auf Ende Juni vorzuverlegen und die Meisterschaft überhaupt nicht abzuwarten.


RE: EM Nachbetrachtung - Javeling - 17.08.2014

beity schrieb:*habe mir gerade das gestrige (?) Interview mit Kurschilgen angetan:

"Wir sollten den Medaillenspiegel nicht wie eine Monstranz vor uns tragen und er kann innerhalb von sechs Tagen keine differenzierte Auskunft über die Leistungsfähigkeit eines Verbandes oder der DLV-Nationalmannschaft im Weltmaßstab oder europäischen Kontext geben. Die Wirklichkeit des Spitzensports ist viel zu komplex, als dass sich das in einem plakativen Medaillenspiegel abbilden lässt."*

Schade, das wir nicht erfahren können, was er von sich gegeben hätte, hätte es nur je 2 vierte und fünfte Plätze gegeben, dafür aber 20 Medaillen.
Ich kann es mir denken[Bild: angry.gif]
Ich ertrag diese gedrechselten Worthülsen immer weniger.
Ist ihm das im Medientraining beigebracht worden.
*Ich habe heute Abend von ihm ein Interview gehört/gesehen und rätsel jetzt noch, ob er.......
Ich glaube, er meinte : Die deutschen Teilnehmerinnen waren die Besten........hinter den Medaillenrängen.

Zum Speerwurf. 77,42m kann passieren. Aber 70,31m bei einer Bestleistung von über 86 Meter ? Wenn keine schwere Verletzung vorliegt, dann.......nein, ich gebe dazu keinen Kommentar ab. Thumb_down
Heinz Engels, Mainz


RE: EM Nachbetrachtung - alist - 17.08.2014

Ok, das war's.... 8 Medaillen ist natürlich ein Witz für eine deutsche Mannschaft bei einer EM, nur eine mehr als bei der WM im letzten Jahr... Das ist ein schlechtes, sehr enttäuschendes Ergebnis, würde sogar sagen: ein Desaster!!

Sechs vierte und acht fünfte Plätze, ok... und 38 Top-8-Platzierungen - aber persönliche Bestleistungen gab's nur durch Traber, Franz, Königsmark, Abele, Jungfleisch, Schäfer... und 'gefühlte' Bestleistung für Roleder, Bühler, Kazmirek und Urbaniak.

Außerdem konnten - neben den Medaillengewinnern - noch Jacubczyk, Tesfaye und Benitz, Ringer, Bühler, Traber, Balnuweit, Grau, Uliczka, Jasinski, Linke und Pollmächer bei den Männern - und Haase, Sujew, Hildebrand, Krause, Ryzikh, Mihambo, Bauschke, Gierisch, Rüh, Hussong und Schwarzkopf überzeugen. Das ist zu wenig!

Vor allem war doch die Zahl der Enttäuschungen für eine EM ungewöhnlich groß - bei WM und Olympia geht's nervenmäßig noch ganz anders zur Sache. Von Reus, Gabius, den Stabhochspringern, Reif, Wierig, den Speerwerfern, Cremer, Kock, Molitor war doch deutlich mehr zu erwarten.

Ich habe den leisen Verdacht, dass zuviel Energie und Aufmerksamkeit auf die Team-EM gelegt wurden, da gab es tolle Leistungen, auch für die deutsche Öffentlichkeit, die hier nicht wiederholt werden konnten. Realistisch gewesen wären 12 - 16 Medaillen... Stab M und F, Weit M und F, Wierig im Diskuswurf, 4x100m F, ein 1500m-Läufer - überall da wären Medaillen drin gewesen, wenn die Athleten ihre Normalform gezeigt hätten.


RE: EM Nachbetrachtung - Robb - 17.08.2014

Es ist halt leider so, dass niemand die Schönrederei des DLV hinterfragt, beim Fußball müssten sich die Verantwortlichen harte Fragen gefallen lassen, aber die Leichtathletik interessiert die Medien nicht wirklich. König hat Gonschinska ja auch nur Stichworte vorgegeben und ihn dann die Standardsprüche wiederholen lassen.
Die Leistungen dieser Woche hätten bei einer WM höchstens für drei Medaillen gereicht und das finde ich bedenklich.


RE: EM Nachbetrachtung - Delta - 17.08.2014

Naja immerhin hat jetzt die FAZ den Schuldigen gefunden - der Veranstalter.

Als ob die auf der Laufbahn und im Sprung und Wurf mitkämpfen würden. Ich sehe jede Menge
Super Ergebnisse - aber es ist schon klar, dass in Europa die ganz grosse Zeit vorbei ist.
Zeiten als 6 Europäer im 800m Final waren sind seit 20 Jahren vorbei.

Wäre das Wetter 5 Grad besser gewesen im Mittel wir hätten sagenhafte Ergebnisse vorliegen.


RE: EM Nachbetrachtung - runner24 - 17.08.2014

(17.08.2014, 20:30)Delta schrieb: Naja immerhin hat jetzt die FAZ den Schuldigen gefunden - der Veranstalter.

Als ob die auf der Laufbahn und im Sprung und Wurf mitkämpfen würden. Ich sehe jede Menge
Super Ergebnisse - aber es ist schon klar, dass in Europa die ganz grosse Zeit vorbei ist.
Zeiten als 6 Europäer im 800m Final waren sind seit 20 Jahren vorbei.

Wäre das Wetter 5 Grad besser gewesen im Mittel wir hätten sagenhafte Ergebnisse vorliegen.

Du meinst diesen Kommentar? http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/leichtathletik-em/kommentar-zur-leichtathletik-em-keine-weltklasse-in-zuerich-13103158.html

Bitte gib doch immer gleich den Link mit dazu, damit man was um was es geht.

Inhaltlich ähnlich kam heute übrigens ein Beitrag im ZDF. Poschmann wurde sogar richtig heftig nach einem Statement des Veranstalters über die Eintrittspreise, etwas wie "Die kapieren's einfach nicht", "Diese Arroganz ist unglaublich". Dazu noch der Beitrag über Tesfaye. Das war endlich mal wieder Sportjournalismus, mit Betonung auf Journalismus.


RE: EM Nachbetrachtung - runner24 - 17.08.2014

(17.08.2014, 18:09)alist schrieb: Ich habe den leisen Verdacht, dass zuviel Energie und Aufmerksamkeit auf die Team-EM gelegt wurden.

Ich habe sogar einen lauten Verdacht in diese Richtung Smile

Wenn man sich im Jahr zurück erinnert, wieviele Athleten in Äußerungen als Ziel die Teilnahme an der Team-EM hatten (und wieviele enttäuscht oder sogar sauer bei der Nichtnominierung waren), dann war das schon sehr im Fokus. Und Blockperiodisierung hin oder her der richtige Höhepunkt war halt später.


RE: EM Nachbetrachtung - Robb - 17.08.2014

Vielleicht ziehen sie ja für Berlin 2018 die richtigen Schlüsse und es wird richtig günstige Tickets geben, das Olympiastadion muß man erstmal vollkriegen. Nachdem das direkt vor meiner Haustür ist, würde ich aber auch höhere Preise zahlen, irgendwie machts doch mehr Spass, von den Deutschen live im Stadion enttäuscht zu werden. Big Grin