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Was läuft schief bei Betty Heidler? - Druckversion

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RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - MZPTLK - 17.08.2014

(17.08.2014, 12:46)Robb schrieb: Sergej meinte, Heidler hätte technisch drei Schritte zurück gemacht, im Juni warf sie in Ostrava 78m, hat sich ihre Technik seitdem veschlechtert oder warf sie die 78m trotz schlechterer Technik?
78 kann sie mit der Ulm- und Zürichtechnik nicht werfen.
Es sind wie gesagt auch nur Winzigkeiten, die sich beim Hammerwurf mehr potenzieren, bzw. während der Wurfbewegung viel weniger korrigieren lassen.als in anderen Disziplinen.


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - dominikk85 - 17.08.2014

(17.08.2014, 12:44)MZPTLK schrieb:
(17.08.2014, 12:33)lor-olli schrieb: Der Vorteil des tiefen Körperschwerpunkts beim Hammerwurf ergibt sich aus einfacher Physik:  Fliehkräfte nehmen bei gleicher Drehgeschwindigkeit zu, je weiter weg vom Zentrum sich die drehenden Körper befinden. Mit einem tiefen Unterkörper, aber leicht (!) vorgebeugtem Oberkörper lassen sich "Zentimeter an Armlänge herausholen", wenn man den Körper zum Abwurf streckt (im Gegensatz zum eher aufrechten Oberkörper).
Damit nichts in den falschen Hals kommt: Ideal ist natürlich der 2 m Mann mit langen Armen und hoher Bein- und Rumpfkraft, aber den muss man sich erstmal schnitzen, denn die erforderlichen Kräfte sind immens.

Den zweiten Gesichtspunkt hatte ich schon erklärt: das 'Pumpen', die Amplitude,  umso geringer die wird, desto mehr muss aus anderen Antrieben kommen, und davon gibt es nicht viel.
Ich glaube ideal wäre jemand mit langen armen, aber kurzen Beinen und kleinen FüßenSmile. Die Kombination ist aber ziemlich selten.


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - MZPTLK - 17.08.2014

(17.08.2014, 12:59)dominikk85 schrieb: Ich glaube ideal wäre jemand mit langen armen, aber kurzen Beinen und kleinen FüßenSmile. Die Kombination ist aber ziemlich selten.
Ich füge hinzu: schmale Schultern.
Kleine Füsse nicht unbedingt.

Dann nimm Dir mal ein Massband, ab in die Fussgängerzone und Talente rausfischen! Tongue


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - dominikk85 - 17.08.2014

(17.08.2014, 13:04)MZPTLK schrieb:
(17.08.2014, 12:59)dominikk85 schrieb: Ich glaube ideal wäre jemand mit langen armen, aber kurzen Beinen und kleinen FüßenSmile. Die Kombination ist aber ziemlich selten.
Ich füge hinzu: schmale Schultern.
Kleine Füsse nicht unbedingt.

Dann nimm Dir mal ein Massband, ab in die Fussgängerzone und Talente rausfischenTongue
Hat jemand mit kleinen Füßen nicht mehr Platz im Ring? Durch die hacke spitze Drehung bewegt man sich ja immer eine Fuß Länge vorwärtsSmile. Vielleicht kann jemand mit Größe 38 5 drehungen machen.Smile


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - MZPTLK - 17.08.2014

(17.08.2014, 13:11)dominikk85 schrieb: Hat jemand mit kleinen Füßen nicht mehr Platz im Ring? Durch die hacke spitze Drehung bewegt man sich ja immer eine Fuß Länge vorwärtsSmile.
Stimmt, ab etwa Schuhgrösse 43/44  muss man bei 4 Drehungen anfangs auf dem Ballen drehen, sonst wird es sehr eng.
Natürlich ist das nicht einfach, aber es gibt Werfer mit Schuhgrösse 47, die das prima gebacken kriegen.


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - MZPTLK - 17.08.2014

(17.08.2014, 13:11)dominikk85 schrieb: Vielleicht kann jemand mit Größe 38 5 drehungen machen.Smile

Nach dem heutigen Stand der Erfahrungen sind 5 Drehungen im Wettkampf nicht leistungsfördernd, sehr wohl aber als Trainingsmittel(nicht im Ring, sondern vom Diskusring oder auf einer 3 m Platte oder auf sonstigen festen Böden wie Tartanbahn, etc.).


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - lor-olli - 17.08.2014

5 Drehungen müssen aber einem Ziel folgen... Man dreht um die Geschwindigkeit kontrolliert zu steigern und nimmt den Schwung mit in die "nächste Runde". Das ist anspruchsvoll - bei mir, der ich Hammerwurf nur ganz selten für die Mannschaft geworfen habe, waren drei Umdrehungen schon das motorische Maximum, oft auch aus Sicherheitsgründen (MEINE Sicherheit) auch mal nur zwei Wink

Mit der zusätzlichen Drehung steigt die Geschwindigkeit, die erforderliche Kraft (bei Schuhgrö0e 38 ?...) und der Anspruch an die Koordination (der Ring ist ja irgendwann mal "zu Ende". Ein Anlauf beim Speerwurf von 60 m macht ja auch keinen Sinn! Bei sehr langen Armen (2m gro0e Werfer) ist schon eine 4.te Umdrehung kaum möglich, selbst wenn der Ring größer wäre. Welche Zugkräfte da wirken, sieht man an Videos, wenn einer den Wurf mal nicht halten kann.

Wer selbst rechnen möchte: F=m*w^2*r
m (Masse des Objekts) w(Winkelgeschwindigkeit, das "w" sollte ein omega werden, klappt hier nicht) r(Abstand zur Rotationsachse


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - MZPTLK - 17.08.2014

(17.08.2014, 13:45)lor-olli schrieb: 5 Drehungen müssen aber einem Ziel folgen... Man dreht um die Geschwindigkeit kontrolliert zu steigern und nimmt den Schwung mit in die "nächste Runde". Das ist anspruchsvoll

Mit der zusätzlichen Drehung steigt die Geschwindigkeit, die erforderliche Kraft (bei Schuhgrö0e 38 ?...) und der Anspruch an die Koordination
Viele (Nicht-Profi-)Hammerwerfer kommen schon mit 4 Drehungen nicht zurecht,
es gibt keine Steigerung mehr oder sogar Verlangsamung wegen zu starker Bremsvorgänge.

Man muss sich klar machen, dass man in jeder Einbeinstützphase Tempo verliert.
Man kann sagen, 3 Schritte vor, einer zurück, das ist nicht zu verhindern, kann nur minimiert werden.

Je mehr Drehungen ich mache, desto geringer fällt der Zugewinn pro Drehung aus.
(Prinzip des abnehmenden Grenznutzens).
Hinzu kommt: desto mehr Kraft  ich in den vorausgegangenen Drehungen schon  verbraucht habe, desto weniger habe ich dann noch für den wichtigen Abwurf zu Verfügung.

Auch bei vielen Weltklassewerfer/Innen mit 4 Drehungen  sieht man einen weniger betonten, effektiven Abwurf im Verhältnis zu denen mit 3 Drehungen.
Man muss also einen optimalen Kompromiss finden.


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - Mockauer - 18.08.2014

Leider hat Sie scheinbar genau sone Seuche wie die deutschen Sprinter, wenns um Meisterschaften außerhalb von Deutschland ankommt.


RE: Was läuft schief bei Betty Heidler? - Robb - 26.08.2014

Am Wochenende warf sie in Polen über 76m, ist das technische Problem so schnell behoben? War es ein psychologisches Problem, das sich auf die Technik auswirkte oder doch die Nässe? Es ist schwer zu verstehen, dass sie ausgerechnet zum Saisonhöhepunkt technische Probleme bekommen hat.