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Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Druckversion

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RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - dominikk85 - 19.08.2014

(18.08.2014, 22:34)Prometheus2000 schrieb: Ebenso muss man - auch wenn es emotional vielleicht schwer fallen sollte - die früheren Vergehen des Athleten ausblenden.

Nicht unbedingt. es gibt ja sowas wie Vorstrafen. Suarez wurde für seinen dritten biss auch mehr bestraft als für seinen erstenSmile. Ein Dopingsünder wird beim ersten mal nur 2 jahre gesperrt und beim 2. mal lebenslänglich.

Ich denke das man schon vertreten kann das MB "unter bewährung" war, da er sich schon einiges geleistet hat (Maskottchen schubsen, prügelei mit baala).

Ich fand die DQ auch zu hart, aber das mit der Vorgeschichte finde ich schon nachvollziehbar, es muss ja auch eine Abschreckung geben nicht immer wieder über die stränge zu schlagen.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - highjumper83 - 19.08.2014

Ich finde die disq. auch etwas hart. Ja er hat gegen die IWR verstoßen, aber wie hier auch schon geschrieben wurde hat er sich mit seiner Aktion keinen Vorteil verschaft. Man könnte maximal noch auf unsportliches Verhalten plädieren, dann hätte Tesfaye damals bei der DM als er Liegestütze gemacht hat auch raus geschmissen werden müssen. Mir fehlt so etwas das Fingerspitzengefühl.
Vorallem wurde er ja doppelt bestraft. Erst gab es Gelb, somit musste er die 1500m unter "Bewhärung" laufen und dann wurde er noch disqualifiziert.
In der deutschen Rechtssprechung kann man für ein Vergehen nicht zwei mal verurteilt werden, hier anscheinend schon.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Mockauer - 19.08.2014

Wenn ich eine Kind oder Jugendlichen mit eingeknicketer Startnummer bei mir sehe, bin meistens Starter, lasse ich Ihn diese wieder in die ausgangsform bringen. Natürlich nervt es den Sportler selber und die anderen in dem Lauf haben auch ein kleinen Hass auf diesen. Ich sage da immer, die können sich da selber erziehen, das macht der mit der Nummer ein vielleicht zweimal und dann werden die anderen Athleten dem das schon beibringen.

Die nummer an die blanke Brust geht in dem Sinne ja nicht tragen, da die Regel 148 ja explizit sagt, Wettkampfkleidung ist zu tragen.

Das Gelb hat der Kampfrichter/Schiedsrichter verhangen. Die Jury hat dann Rot entschieden, da wird die Bestrafung des SR überstimmt und somit revidiert. Also hier keine zwei Strafen.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - highjumper83 - 19.08.2014

(19.08.2014, 10:05)Mockauer schrieb: Wenn ich eine Kind oder Jugendlichen mit eingeknicketer Startnummer bei mir sehe, bin meistens Starter, lasse ich Ihn diese wieder in die ausgangsform bringen. Natürlich nervt es den Sportler selber und die anderen in dem Lauf haben auch ein kleinen Hass auf diesen. Ich sage da immer, die können sich da selber erziehen, das macht der mit der Nummer ein vielleicht zweimal und dann werden die anderen Athleten dem das schon beibringen.

Die nummer an die blanke Brust geht in dem Sinne ja nicht tragen, da die Regel 148 ja explizit sagt, Wettkampfkleidung ist zu tragen.

Ah du bist einer von den "bösen" Startern. Big Grin (nur ein Witz)
Allerdings sollte man auch hier und da etwas Fingerspitzengefühl beweisen. Bei einer DM im Mehrkampf hatte mal ein Athlet die Ecken der Startnummer umgeknickt damit dies stabiler wird (es waren damals nur Papierstartnummern). Und er musste dies auch wieder ändern. Da frag ich mich aus welchem Grund? Es wurde keine Werbung verdeckt und die Nummer war auch noch voll zu sehen, dass war aus meiner Sicht nur Regelreiterei. Bei einem zwei-Tage-Wettkampf sollten einem Athleten bei einfachen Startnummern die Ecken schon zugestanden werden.

Zitat:Das Gelb hat der Kampfrichter/Schiedsrichter verhangen. Die Jury hat dann Rot entschieden, da wird die Bestrafung des SR überstimmt und somit revidiert. Also hier keine zwei Strafen.

Ähm, nein. Wenn man den TV-Anstalten (sowohl ZDF als auch Eurosport haben das so berichtet) glauben darf, hat die Gelbe Karte trotzdem gezählt und war somit auch für die 1500m "aktiv".

Aber ich gebe dir recht, es wäre richtig gewesen in diesem Fall die Gelbe Karte zurück zu nehmen.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Mockauer - 19.08.2014

Jap einer der ganz bösen StarterBig Grin
Jap klar ist es Regelreiterei und ich stimme dir persönlich zu, die Ecken für besseren halt umzuknicken, aber man bedenke der eine machts, gewinnt weshalb auch immer, da sagen die anderen die Startnummer war aerodynamischer als die Ihre und schon geht der sagen wir ruhig Neid durch.

2. Okay die 1500m konnte ich leider nicht sehen, aber ich hätte gedacht, dass das dann nichtig wird. Ist ja im Grunde genau entscheidet ein SR, eine DQ und die Jury eben nicht, wird die DQ auch rückgängig gemacht.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - krebsan - 19.08.2014

Obwohl ich sehr traditionsbewusst bin und wert auf saubere Kleidung lege, wundere ich mich doch immer wieder über die Kampfrichter, die besonderen Wert darauf legen, wie das äussere Erscheinungsbild eines Athleten daherkommt. Startnummer sichtbar (verständlich), Leibchen in die Hose (warum?), zuletzt sogar bei einem Schüler die Aufforderung, für den Sprint Schuhe anzuziehen (nach welcher Regel?). Haben die Kampfrichter wirklich keine anderen Sorgen? Haben wir in der Leichtathletik wirklich keine anderen Sorgen?
Zum Fall habe ich mich geäussert. Die Disqualifikation ist völlig übertrieben, sportlich nicht zu rechtfertigen. Diese härteste Strafe sollte im Wesentlichen für Betrüger und sonstige unfaire Sportler vorbehalten sein.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Walker - 19.08.2014

Jede Epoche hat ihre Moralvorstellungen - kleine Anekdoten:

John Akii-Bua wurde gottlob nicht sanktioniert, nachdem er nach seinem Weltrekord und dem Gewinn der Goldmedaille als erster Athlet der Sportgeschichte in München '72 –mit ugandischer Flagge- eine Ehrenrunde lief.

Auf der Ehrenrunde nach dem 10.000-Meter-Rennen in Montréal '76 trug Lasse Virén seine Schuhe in der Hand. Das IOC unterstellte ihm böse Absicht und meinte, das Logo sei für alle sichtbar gewesen (damals war Sponsoring noch verboten). Virén entgegnete, er habe am Fuß eine Blase gehabt.
(Wikipedia)

Nach der Disqualifikation von Mekhissi-Benabbad -berechtigt oder nicht- bin ich mir ziemlich sicher, dass das Überqueren der Ziellinie mit freiem Oberkörper nicht zur Tradition wird.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - highjumper83 - 19.08.2014

Im Endeffekt sollen die ganzen Regeln und die Kampfrichter die diese druchsetzen doch nur dafür da sein um uns einen fairen Wettstreit zu ermöglichen.
Und genau das vergessen hin und wieder einige Kampfrichter und auch Funktionäre.
So ist es eben passiert das die 3000mH NICHT der besste Athlet gewonnen hat.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Walker - 19.08.2014

(19.08.2014, 12:04)highjumper83 schrieb: Im Endeffekt sollen die ganzen Regeln und die Kampfrichter die diese druchsetzen doch nur dafür da sein um uns einen fairen Wettstreit zu ermöglichen.
Und genau das vergessen hin und wieder einige Kampfrichter und auch Funktionäre.
So ist es eben passiert das die 3000mH NICHT der besste Athlet gewonnen hat.
So einfach ist es eben auch nicht. Der Schiedsrichter dürfte demnach den Spieler nicht vom Platz stellen, der ihm vorher noch unflätig (Effes Finger) entgegentrat. Die Mannschaft mit weiterhin 11 Mann hätte ja dadurch einen unfairen Vorteil gegenüber der dezimierten Mannschaft.


RE: Disqualifikation Mekhissi-Benabbad: Berechtigt oder nicht? - Hellmuth K l i m m e r - 19.08.2014

(19.08.2014, 11:14)krebsan schrieb: Startnummer sichtbar (verständlich), Leibchen in die Hose (warum?),...
Haben die Kampfrichter wirklich keine anderen Sorgen? 
Tatsächlich agieren einige wenige Karis im DLV pedantisch und nur stur den Regeln gehorchend. Sie sind zu Toleranz nicht fähig, und sie denken vielleicht, sie werden bei nicht-regelkonformen Entscheidungen vom O.kari "zusammenge ...".


Bei ganz wenigen kommt auch ihr verklemmter Charakter zum Vorschein: Zu Hause hab ich nichts zu sagen - aber hier kann ich/drücke ich kraft meiner Wassersuppe eine Entscheidung durch ... Wie die Berliner sagen: Ich möchte auch mal was zu sagen haben. Dodgy

Dass die "Mode" im Vergleich zu Kari-Entscheidungen heuer sich geändert hat, kann man bei Otto PELZER nachlesen ("Umkämpftes Leben", Vlg. der Nationen, Berlin, 1955).
Als der in England (20er Jahre) am 400-m-Start saß, wurde er aufgefordert sein Hose bis zur Kniehöhe zu ziehen, denn die prüden Britten achteten auf ihre Regel und konnten Pelzers relativ kurze, knapp knielange Hose nicht durchgehen lassen.

H. Klimmer / sen.