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Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Druckversion

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RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Reichtathletik - 21.02.2023

Kann ich leider wegen Paywall nicht lesen, wäre aber sehr interessant:

TV-Wattenscheid-Manager Huke: Wir brauchen eine DFL für die Leichtathletik


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Jo498 - 21.02.2023

(20.02.2023, 00:11)Gertrud schrieb:
(19.02.2023, 19:06)Delta schrieb: Jeder Afrikanische Spitzenläufer trainiert in der Gruppe. Als Einzelläufer hast Du keine Chance gegen einen Pulk von 40 Läufern. Dort geht es dann zur Sache 40 km bei so 3.25 und die Strecken sind nicht flach und bestehen aus einer Mischung von Erde und Sand. Nein, da war auch kein Platzwart zugegen der noch was präpariert. Der einzige Support ist ein VW Bus für Getränke und das einsammeln der Läufer die sich verabschiedet haben.
Kallabis läuft allein, auch Wilson Kipketer hat bei einem polnischen Trainer allein trainiert.

Das ist auch ein Unterschied zwischen Mittelstrecke und Marathon. Lt. Interview letztes Jahr mit Mutter & Tochter ist Kallabis noch nie eine Stunde am Stück gelaufen. Sowas macht sie höchstens auf dem Rad oder im Winter mit Skiern.
Beim Marathontraining fängts  dagegen bei einer Stunde an, interessant zu werden. Es gibt aber jedenfalls auch auf längeren Strecken welche, die "die Einsamkeit des Langstreckenläufers" pflegen.
Wobei andererseits auch harte Intervalle für Mittelstrecken bei vielen in der Gruppe weit leichter fallen.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Atanvarno - 21.02.2023

@Jo498
Womit wir wieder beim von Gertrud gern wiederholten richtigen Punkt wären: Individualität zulassen und keine Konzepte von oben verordnen.

Reichtathletik schrieb:Kann ich leider wegen Paywall nicht lesen, wäre aber sehr interessant:

Ist ein Plädoyer für die Stärkung der Vereine. "Es ist genug Geld im System, es ist nur falsch verteilt. Es kommt nicht da an, wo es vor Ort hilft, sondern fließt zu oft in administrative Strukturen, die zu nichts führen.“

Vom DLV wünscht er sich im Rahmen der Struktureform vor allem Unterstützung beim Veranstaltungsmanagement.

DFL im Sinne der Stärkung der Machtposition der Vereine gegenüber dem DLV.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - cnd - 21.02.2023

(21.02.2023, 12:57)Atanvarno schrieb: @Jo498
Womit wir wieder beim von Gertrud gern wiederholten richtigen Punkt wären: Individualität zulassen und keine Konzepte von oben verordnen.
Reichtathletik schrieb:Kann ich leider wegen Paywall nicht lesen, wäre aber sehr interessant:

Ist ein Plädoyer für die Stärkung der Vereine. "Es ist genug Geld im System, es ist nur falsch verteilt. Es kommt nicht da an, wo es vor Ort hilft, sondern fließt zu oft in administrative Strukturen, die zu nichts führen.“

Vom DLV wünscht er sich im Rahmen der Struktureform vor allem Unterstützung beim Veranstaltungsmanagement.

DFL im Sinne der Stärkung der Machtposition der Vereine gegenüber dem DLV.

 Das ist finde ich ein interessanter und wichtiger Punkt. Aus meiner Sicht besteht in der Vereins- und Verbandswelt ein doppeltes Demokratiedefizit, das aber auch nciht leicht aufzulösen ist. Zum einen sind Beteiligungsmöglichkeiten, Tranzparenz und Legitimation doch oft sehr sehr ausbaufähig. Zum anderen scheitert es aber auch mitunter am Interesse der Mitglieder (jeder hat vermutlich schon mal Mitgliederversammlungen, Verbandstage etc. miterlebt). Vermutlich bedingt sich das auch gegenseitig in beide Richtungen. 

Beim DLV kommt nun noch hinzu, dass "die Basis", also die Vereine, nur bestenfalls in zweiter Instanz bzw. indirekt an der Legitimierung der Entscheidungen im DLV beteiligt sind - nämlich indem sie im jeweiligen Landesverband Funktionsträger und Gremien wählen oder Beschlüsse verabschieden. Diese Einflussmöglichkeit haben sie im DLV wiederum nicht mehr. Ich habe gerade noch keinen guten Vorschlag wie man das organisieren könnte (denkbar wäre z.B. ein Wahlmänner/-frauen-System o.ä.), aber ich glaube eine Strukturreform bei der die Vereine stärker in den demokratischen Prozess im DLV integriert werden und dort direkt wahl- und entscheidungsberechtigt sind (wie auch im Landesverband), könnte auch den hier viel zitierten Bindungsverlust zur Basis ein Stück weit auflösen, die Legitimation und Akzeptanz von Entscheidungen sowie die Identifikation erhöhen.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - alex72 - 21.02.2023

Die Stelle von Herrn Huke wird über die NRW Sportstiftung bezahlt....

Finde ich schon etwas merkwürdig wenn ein Herr Huke der als Vereinsfunktionär über öffentliche Mittel bezahlt wird sich darüber beschwert dass mit den öffentlichen Geldern zuviel Verwaltung finanziert wird.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Reichtathletik - 21.02.2023

Zitat:Diese Einflussmöglichkeit haben sie im DLV wiederum nicht mehr. Ich habe gerade noch keinen guten Vorschlag wie man das organisieren könnte
Denkbar wäre ein "Zwei-Kammern-System", bei dem zumindest einige Entscheidungen auch von einer Art "Vereinsrat" bestätigt werden müssen. Aber ich weiß nicht, ob mehr Demokratie in Sportverbänden wirklich Konkurrenzfähigkeit und Handlunsgfähigkeit erhöht. Ich befürchte eher noch mehr Verwaltung dann.
Hinzu kommt: Es gibt ja bereits jetzt ein gremium der "leistungssporttreibenden Vereine" wobei unklar ist, wer dazu zählt.
Zitat:Finde ich schon etwas merkwürdig wenn ein Herr Huke der als Vereinsfunktionär über öffentliche Mittel bezahlt wird sich darüber beschwert dass mit den öffentlichen Geldern zuviel Verwaltung finanziert wird.
Auch ein sehr berechtigter Einwand, wenn das mit der Finanzierung so stimmt. Ich teile absolut die Auffassung, dass die Vereine gestärkt gehören. Aber dann bitte ALLE. Was aktuell in der Leichtathletik passiert, ist dass einige Vereine als Musterbeispiele hervorgehoben werden und anderen (auch vom DLV) vorgeworfen wird, dass sie nicht ebenfalls so "professionell" arbeiten, aber bei näherer Betrachtung fällt auf, dass diese Veine zum Teil gar keine eigenen Trainer haben, sondern alle Stellen vom Land, Landesverband oder DLV bezahlt werden. Gleichzeitig gilt man dann aber als "stützpunktragender Verein" wobei die Wahrheit eher ist dass die Vereine "stützpunkgetragen" sind.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - OldSchoolRunner - 21.02.2023

(21.02.2023, 15:56)Reichtathletik schrieb: Hinzu kommt: Es gibt ja bereits jetzt ein gremium der "leistungssporttreibenden Vereine" wobei unklar ist, wer dazu zählt.
Ich habe einen Mailverteiler vom letzten Jahr, bei dem es um die turnusgemäße Sitzung anläßlich der DM in Berlin ging. Ich schätze dem Verteiler nach, dass dabei rund 25-30 Vereine vertreten sind. Michael Huke war zusammen mit Bernd Kunze von der LG Nord Berlin der Einladende.

Die Frage ist dabei, wie groß der Einfluss dieses Gremiums auf die Arbeit des DLVs ist. Aber prinzipiell ist also schon seit Jahren etwas vorhanden, was die Stimme der "Großvereine" beim DLV einbringt. Wenn man wollte, könnte man diesen Einfluss/diese Stimme stärken.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - OldSchoolRunner - 21.02.2023

Zitat:
Zitat:Finde ich schon etwas merkwürdig wenn ein Herr Huke der als Vereinsfunktionär über öffentliche Mittel bezahlt wird sich darüber beschwert dass mit den öffentlichen Geldern zuviel Verwaltung finanziert wird.
Auch ein sehr berechtigter Einwand, wenn das mit der Finanzierung so stimmt. Ich teile absolut die Auffassung, dass die Vereine gestärkt gehören. Aber dann bitte ALLE. Was aktuell in der Leichtathletik passiert, ist dass einige Vereine als Musterbeispiele hervorgehoben werden und anderen (auch vom DLV) vorgeworfen wird, dass sie nicht ebenfalls so "professionell" arbeiten, aber bei näherer Betrachtung fällt auf, dass diese Veine zum Teil gar keine eigenen Trainer haben, sondern alle Stellen vom Land, Landesverband oder DLV bezahlt werden. Gleichzeitig gilt man dann aber als "stützpunktragender Verein" wobei die Wahrheit eher ist dass die Vereine "stützpunkgetragen" sind.

Zustimmung!


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - cnd - 21.02.2023

(21.02.2023, 15:56)Reichtathletik schrieb:
Zitat:Diese Einflussmöglichkeit haben sie im DLV wiederum nicht mehr. Ich habe gerade noch keinen guten Vorschlag wie man das organisieren könnte
Denkbar wäre ein "Zwei-Kammern-System", bei dem zumindest einige Entscheidungen auch von einer Art "Vereinsrat" bestätigt werden müssen. Aber ich weiß nicht, ob mehr Demokratie in Sportverbänden wirklich Konkurrenzfähigkeit und Handlunsgfähigkeit erhöht. Ich befürchte eher noch mehr Verwaltung dann.
Hinzu kommt: Es gibt ja bereits jetzt ein gremium der "leistungssporttreibenden Vereine" wobei unklar ist, wer dazu zählt.
Zitat:Finde ich schon etwas merkwürdig wenn ein Herr Huke der als Vereinsfunktionär über öffentliche Mittel bezahlt wird sich darüber beschwert dass mit den öffentlichen Geldern zuviel Verwaltung finanziert wird.
Auch ein sehr berechtigter Einwand, wenn das mit der Finanzierung so stimmt. Ich teile absolut die Auffassung, dass die Vereine gestärkt gehören. Aber dann bitte ALLE. Was aktuell in der Leichtathletik passiert, ist dass einige Vereine als Musterbeispiele hervorgehoben werden und anderen (auch vom DLV) vorgeworfen wird, dass sie nicht ebenfalls so "professionell" arbeiten, aber bei näherer Betrachtung fällt auf, dass diese Veine zum Teil gar keine eigenen Trainer haben, sondern alle Stellen vom Land, Landesverband oder DLV bezahlt werden. Gleichzeitig gilt man dann aber als "stützpunktragender Verein" wobei die Wahrheit eher ist dass die Vereine "stützpunkgetragen" sind.

 Ebenfalls volle Zustimmung. Und wer entscheidet denn z.B. auch wie sich ein solches "Gremium" an Strukturen vorbei zusammensetzt? Wann ist ein Verein leistungssporttreibend? Nur wenn er "Großverein"? Ist beispielsweise die LG Kurpfalz so ein Verein oder nicht? 

Wie kann so ein Zusammenschluss im Zweifel DIE Vereine oder DIE Basis vertreten. Da habe ich auch meine Zweifel und stimme dem oben geschilderten Trend zu. Und da habe ich auch meine Zweifel bzgl. des Vorschlages einer "DFL" -  wenn das die Zuspitzung auf Vereine dieser Kategorie bedeutet, die zugleich einen nicht unerheblichen Teil ihrer Trainingsarbeit durch Hauptamtliche die nicht vom Verein getragen sind mitorganisieren, dann können alle anderen ja eigentlich gleich ganz aufhören. Und das wäre für unsere Sportart sicherlich nicht hilfreich.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - cnd - 21.02.2023

(21.02.2023, 15:56)Reichtathletik schrieb: Denkbar wäre ein "Zwei-Kammern-System", bei dem zumindest einige Entscheidungen auch von einer Art "Vereinsrat" bestätigt werden müssen. Aber ich weiß nicht, ob mehr Demokratie in Sportverbänden wirklich Konkurrenzfähigkeit und Handlunsgfähigkeit erhöht. Ich befürchte eher noch mehr Verwaltung dann.

 Hier hast du natürlich einen Punkt. Die Frage der Realisierbarkeit stelle ich mir in kleinem Rahmen bereits mit Blick auf meinen Verein.
Demokratie setzt ja auch Engagement und Informiertheit voraus. Und die Prozesse können ggf. Zeit kosten. Keine Frage.

Aber es muss ja nicht gleich Basisdemokratie in Maximalform sein. Mehr Partizipationsmöglichkeiten, Transparenz oder ein Kammernsystem wie du es geschildert hast für die wesentlichen Fragen, wäre ja ein Ansatz. Ich denke nur, dass man die Distanz zwischen der Basis und der Organisation nur durch Reformen in dieser Richtung verringern kann. Alles andere würde voraussetzen, dass die Organisation stets das Ohr an der Basis hätte und Entscheidungen immer edelmutig danach träfe. Daran glaube ich grundsätzlich eher nicht. Zumal gerade Organisationen ja ein sich selbst erhaltendes Eigenleben entwickeln. Darüber wurde hier auch desöfteren schon diskutiert. Und tatsächlich scheint mir ja gerade jetzt die Verwaltung eher zuzunehmen...