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Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Druckversion

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RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - alex72 - 31.01.2023

Vorallem bei den Nachwuchs BT finden sich einige relativ junge die offenbar noch nie Spitzenathleten trainiert haben

Da haben viele Heimtrainer deutlich mehr Erfahrung im Spitzenbereich,. Was wollen die denen dann beibringen ?

Der Mehrwert der Lehrgänge ist da begrenzt.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - frbcrane2 - 01.02.2023

Mir sind junge Trainer lieber, die vielleicht noch offen für neue Ansätze sind. Sebastian Bayer ist erst seit 2019 Trainer und hat trotzdem schon zwei Sprinter in die deutsche Spitze gebracht. Bei älteren Trainern frage ich mich oft, ob sie für neue Trainingsansätze überhaupt noch empfänglich sind.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Reichtathletik - 01.02.2023

Die beiden letzten Beiträge sprechen genau die Probleme an. Ich denke, man kann sehr wohl etwas beibringen oder ein guter Bundestrainer sein, ohne selbst jemanden auf Spitzenniveau betreut zu haben. Das Problem ist eher, dass die entsprechenden Trainer nicht ernst genommen werden. Oft ist es aber ja nicht so, dass niemand in der Spitze betreut wurde, sondern genau eine Person. Und das ist nunmal kein Beweis sondern oft eher Gefahr. Da ist es mir lieber die Trainer bringen einfach "andere" Fähigkeiten mit, zum Beispiel Organisation, Analyse, etc.

Sebastian Bayer ist auch ein super Beispiel. Offenbar Top Arbeit mit den beiden Sprintern. Nur: Er ist nicht Bundestrainer Sprint sondern Hürde Frauen. Es ist also gar nicht sein Job als Bundestrainer in Mannheim Hamburger Sprinter zu trainieren. Scheint aber seine Hauptbeschäftigung zu sein. Wieder: Das macht er offenbar sehr gut, aber warum als Bundestrainer Hürde Frauen?!?


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Gertrud - 01.02.2023

(01.02.2023, 02:05)frbcrane2 schrieb: Mir sind junge Trainer lieber, die vielleicht noch offen für neue Ansätze sind. Sebastian Bayer ist erst seit 2019 Trainer und hat trotzdem schon zwei Sprinter in die deutsche Spitze gebracht. Bei älteren Trainern frage ich mich oft, ob sie für neue Trainingsansätze überhaupt noch empfänglich sind.

Beide Trainertypen haben ihre Berechtigung. Ein guter Mix aus alten, erfolgreichen kaum Verletzungen produzierenden und jungen, wissbegierigen TuT ist eine optimale Lösung. Ansatz sollte auf Dauer der internationale Erfolg und Langfristigkeit sein. Es wird immer schwieriger, Trainer für einen Hauptjob zu gewinnen, da es Schleudersitze sind und nicht von Eigenständigkeit bei bestimmten Leitungspersonen geprägt zu sein scheinen. Wer möchte schon gern "Marionette" und "Laufbursche" sein. Das Trainerbild verdient eine sehr konträre Prägung. Wir brauchen Originale, keine "Abziehbilder" und ferngesteuerten Personen!!! Eigenständigkeit ist das Zauberwort. Wink ‌Neuerungen gehen meistens von Individualisten aus.

Daher gehören die externen Trainer:inen mit "Reibungspotential" und Kreativität unbedingt dazu, damit sich nicht nur eine Facette ausprägt.

Je weiter weg die Entscheidungen meistens getroffen werden, je weniger relevant sind sie für die Peripherie. Der Verband hat aus meiner Sicht im Topbereich vornehmlich Serviceaufgaben. Ich würde mich niemals einspannen lassen, wenn ich methodisch anderer Meinung wäre. Ich wüsste überhaupt keinen Grund momentan, meine Zeit mit einem Andocken an den deutschen zentralen Mehrkampf zu forcieren. Trotz meines Alters lerne ich weitgehend extern und bewege mich auf einem aus meiner Sicht ganz anderen Niveau trotz meiner 78 Jahre. Wink

Es gibt dort nach meinem Empfinden zu viele Schwachstellen. Daher halte ich eine Konzentration an nur wenigen Orten im Mehrkampf für grob fahrlässig. Auch in zwei anderen Disziplinen, die ich sehr interessant finde und ich seit Jahren Material dort angesammelt habe, halte ich die personellen Vorgaben für äußerst schwach. Ich informiere mich nicht hierarchisch, sondern leistungsmäßig bei gesunder Prägung. Thumb_upThumb_upThumb_up

Die Entscheidungen in der Führungsetage werden von Menschen getroffen, die manchmal oder oft nur über wenige Praxiskenntnisse mit Tiefgang im Topbereich und der Heranführung an diesen verfügen. Auch das Lancieren von Toptalenten zu bestimmten TuT ist oft sehr fragwürdig. Ich würde niemals ein Talent dahin schicken, wo gerade bestimmte OP im Bereich des Toptalentes stattgefunden haben, zumal ein Rezidivtraining eine ganz andere Kenntnisdimension hat. Akribische Arbeiter:innen sollten gefragt sein.

Gertrud


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - frbcrane2 - 01.02.2023

(01.02.2023, 08:21)Reichtathletik schrieb: Sebastian Bayer ist auch ein super Beispiel. Offenbar Top Arbeit mit den beiden Sprintern. Nur: Er ist nicht Bundestrainer Sprint sondern Hürde Frauen. Es ist also gar nicht sein Job als Bundestrainer in Mannheim Hamburger Sprinter zu trainieren. Scheint aber seine Hauptbeschäftigung zu sein. Wieder: Das macht er offenbar sehr gut, aber warum als Bundestrainer Hürde Frauen?!?

Er hatte die beiden schon trainiert, bevor er Bundestrainer wurde. Das ist auch international nicht unüblich, Laurent Meuwly als niederländischer 400m Nationaltrainer hat auch die Hürdensprinterinnen Visser und Skrzyszowska in seiner Gruppe.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - alex72 - 01.02.2023

Man wird nicht BT um zu lernen sondern wenn man anderen etwas beibringen kann.

Man kann nicht jemanden auf unsere besten Nachwuchsleute loslassen der gar keine Erfahrung im Spitzenbereich hat. Das sind keine Versuchsobjekte sondern unsere Zukunft.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - runner5000 - 01.02.2023

(01.02.2023, 08:56)frbcrane2 schrieb:
(01.02.2023, 08:21)Reichtathletik schrieb: Sebastian Bayer ist auch ein super Beispiel. Offenbar Top Arbeit mit den beiden Sprintern. Nur: Er ist nicht Bundestrainer Sprint sondern Hürde Frauen. Es ist also gar nicht sein Job als Bundestrainer in Mannheim Hamburger Sprinter zu trainieren. Scheint aber seine Hauptbeschäftigung zu sein. Wieder: Das macht er offenbar sehr gut, aber warum als Bundestrainer Hürde Frauen?!?

Er hatte die beiden schon trainiert, bevor er Bundestrainer wurde. Das ist auch international nicht unüblich, Laurent Meuwly als niederländischer 400m Nationaltrainer hat auch die Hürdensprinterinnen Visser und Skrzyszowska in seiner Gruppe.

Das ist doch bei nahezu jedem BT so. Er hat seine eigene Trainingsgruppe an dem Standort, an dem er arbeitet, und seine Kaderathleten, für die er zuständig ist. Gerade im Laufbereich sind das häufig andere Disziplinen. Markus Kubillus z.B. ist Hindernis-Bundestrainer, seine beiden besten Athleten (Probst und Feist) sind aber Mittelstreckler.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - cnd - 01.02.2023

(01.02.2023, 09:33)runner5000 schrieb:
(01.02.2023, 08:56)frbcrane2 schrieb:
(01.02.2023, 08:21)Reichtathletik schrieb: Sebastian Bayer ist auch ein super Beispiel. Offenbar Top Arbeit mit den beiden Sprintern. Nur: Er ist nicht Bundestrainer Sprint sondern Hürde Frauen. Es ist also gar nicht sein Job als Bundestrainer in Mannheim Hamburger Sprinter zu trainieren. Scheint aber seine Hauptbeschäftigung zu sein. Wieder: Das macht er offenbar sehr gut, aber warum als Bundestrainer Hürde Frauen?!?

Er hatte die beiden schon trainiert, bevor er Bundestrainer wurde. Das ist auch international nicht unüblich, Laurent Meuwly als niederländischer 400m Nationaltrainer hat auch die Hürdensprinterinnen Visser und Skrzyszowska in seiner Gruppe.

Das ist doch bei nahezu jedem BT so. Er hat seine eigene Trainingsgruppe an dem Standort, an dem er arbeitet, und seine Kaderathleten, für die er zuständig ist. Gerade im Laufbereich sind das häufig andere Disziplinen. Markus Kubillus z.B. ist Hindernis-Bundestrainer, seine beiden besten Athleten (Probst und Feist) sind aber Mittelstreckler.

 Schon oft erlebt und beobachtet wie Kollegen Landes- oder Bundestrainer oder Stützpunktleiter etc. wurden, die eben zuvor noch keine Athleten betreut oder voll betreut haben. Das wirkt in der Regel auf die Kolleginnen und Kollegen vor Ort mit denen ich spreche dann immer recht befremdlich und hat einen Geschmack. Und das sollte auch nicht der Werdegang sein. Ebenso wenig wie eine eigene Karriere als Athlet zum guten Trainer qualifiziert. Auch da ist der Weg im Anschluss aber augenscheinlich oft sehr direkt. Finde ich ebenso fraglich.

Und es ist auch schwer nachvollziehbar wenn jemand einen Disziplinbereich verantwortet, in dem er selbst eigentlich kaum oder gar nicht tätig ist. Das macht einfach methodisch wenig Sinn.

Das soll gar kein Plädoyer für oder gegen bestimmte Trainerinnen und Trainer sein oder deren Qualität bewerten. Das könnte ich gar nicht. Aber ich finde den hier angesprochenen Punkt der völlig intransparenten Vergabe ohne Ausschreibungen etc. sehr wesentlich.
Generell finde ich es oft schade wie wenig vorhandenes Know How und Potenzial oft genutzt wird. Es gibt in D. viele viele engagierte und gute Trainerinnen und Trainer, die nicht hauptamtlich oder als Vereinstrainer tätig sind, über viel Erfahrung und Können verfügen. Zu wenig wird von Verbandsseite darauf zurückgegriffen. Warum z.B. nicht auch solche Leute mal Fortbildungen durchführen lassen statt immer die gleichen 3 Landestrainer? usw. usw.


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Reichtathletik - 01.02.2023

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Bundestrainer nach Disziplinen zu ordnen. Dann sieht man auch welche Stellen derzeit unbesetzt/offen sind. Das wären:

- Sprint männlich
- Langstrecke männlich
- Gehen Nachwuchs
- Weitsprung männlich Nachwuchs
- Hammer weiblich Nachwuchs

Nicht ganz logisch ist das System wo es Teamleiter gibt und wo nicht. Und bei den Stützpunkttrainern gehe ich mal davon aus, dass der Wurf-Bereich sich einfach nicht einig ist, wie die Stellen beschrieben werden: Mal ist es Wuf/Stoß, dann nur einzelne oder zwei Disziplinen...


RE: Umfassende Neuerungen im Bereich Leistungssport geplant - Reichtathletik - 01.02.2023

(01.02.2023, 09:33)runner5000 schrieb:
(01.02.2023, 08:56)frbcrane2 schrieb:
(01.02.2023, 08:21)Reichtathletik schrieb: Sebastian Bayer ist auch ein super Beispiel. Offenbar Top Arbeit mit den beiden Sprintern. Nur: Er ist nicht Bundestrainer Sprint sondern Hürde Frauen. Es ist also gar nicht sein Job als Bundestrainer in Mannheim Hamburger Sprinter zu trainieren. Scheint aber seine Hauptbeschäftigung zu sein. Wieder: Das macht er offenbar sehr gut, aber warum als Bundestrainer Hürde Frauen?!?

Er hatte die beiden schon trainiert, bevor er Bundestrainer wurde. Das ist auch international nicht unüblich, Laurent Meuwly als niederländischer 400m Nationaltrainer hat auch die Hürdensprinterinnen Visser und Skrzyszowska in seiner Gruppe.

Das ist doch bei nahezu jedem BT so. Er hat seine eigene Trainingsgruppe an dem Standort, an dem er arbeitet, und seine Kaderathleten, für die er zuständig ist. Gerade im Laufbereich sind das häufig andere Disziplinen. Markus Kubillus z.B. ist Hindernis-Bundestrainer, seine beiden besten Athleten (Probst und Feist) sind aber Mittelstreckler.
Daran ist ja grundsätzlich nichts auszusetzen. Wobei man schon Experte in der Bundesttrainer-Disziplin sein sollte. Dass man im Verein meist auch weitere Disziplinen (gerade im Sprint und Lauf wo Übergänge fließend sind) betreut, und da manchmal auch die erfolgreicheren Athleten sein können, ist nicht unüblich, denke ich. Mit ging es nur darum, dass die Bewertung der Bundestrainer-Tätigkeit von der Bewertung der Heimtrainer-Arbeit (isb. in anderer Disziplin) zu trennen ist.
Es geht hier ja gerade darum, wie Leute zu Bundestrainern werden bzw. wie die Vergabe/Suche läuft.