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DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Druckversion

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RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - omega - 06.11.2022

Kugel: David Storl nicht im Bundeskader
Diskus: Christoph Harting im PK, David Wrobel und Henning Prüfer (nur) EK.

Wie beurteilen die Wurfexperten des Forums die Situation ?


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Kirchstetten - 06.11.2022

Kugelstosser Christian Zimmermann ist ganz raus  Undecided ‌ als deutscher Hallenmeister und dritter der Bestenliste. Aber im Aktivenbereich gibt es ja eine große Auswahl an Athleten  Big Grin


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Astra - 06.11.2022

(06.11.2022, 11:14)Kirchstetten schrieb: Kugelstosser Christian Zimmermann ist ganz raus  Undecided ‌ als deutscher Hallenmeister und dritter der Bestenliste. Aber im Aktivenbereich gibt es ja eine große Auswahl an Athleten  Big Grin

Wenn man ganz boshaft ist, fragt man dann nach, ob es nicht Absicht war, dass der DLV ihn vergessen hat, zur EM zu melden (oder Storl rechtzeitig abzumelden).


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - krzom - 06.11.2022

Jenseits der persönlichen Empfindlichkeiten muss man ja wohl doch sagen, dass im Kugelstoßen und Diskuswerfen keiner der Genannten eine Perspektive in Richtung Weltspitze (mehr) hat.


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Kirchstetten - 06.11.2022

(06.11.2022, 15:16)krzom schrieb: Jenseits der persönlichen Empfindlichkeiten muss man ja wohl doch sagen, dass im Kugelstoßen und Diskuswerfen keiner der Genannten eine Perspektive in Richtung Weltspitze (mehr) hat.

Es kommen aber auch viele in der Weltspitze oben nicht an, die jetzt im Kader sind. Aber ohne Förderung ist es noch unwahrscheinlicher. Ob das die Strategie des DLV ist? Die Bilanz gerade in den technischen Disziplinen ist eh grottig. Aber so wird die fallende Tendenz weiter vorangetrieben.


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Befürworter - 06.11.2022

Die Frage ist nicht, warum Christian Zimmermann oder David Storl nicht mehr im Kader sind: Beide waren sehr weit weit weg von den geforderten 20,90 Meter (oder auch nur dem europäischen Spitzenniveau).

Eher darf man sich fragen, wieso Simon Bayer im Perspektivkader geführt wird. Der ist zwar der jüngste von den dreien und führt auch die deutschen Freiluft- und Hallenjahresbestenlisten an, aber viel besser war er auch nicht, und eine "erweiterte Finalplatzperspektive für die Olympischen Spiele" besteht bei ihm nicht ansatzweise. Da hat der DLV vermutlich alle Überredungskünste aufbieten müssen, um wenigstens den aktuell stärksten deutschen Kugelstoßer noch irgendwie mit einem Kaderstatus zu versorgen.


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - alex72 - 06.11.2022

ich verstehe ja nicht nach welchen Kriterien der Jüngere U20 Jahrgang 2005 nominiert wird :
nach den neuen Richtlinien gibt es offenbar dafür keine Norm mehr
Es werden aber Testbatterien angegeben. Wer macht diese Tests ? gibt es dafür Tabellen oder Ranglisten. Finden da offizielle Prüfungen statt oder was ?


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - krzom - 06.11.2022

(06.11.2022, 16:36)Kirchstetten schrieb:
(06.11.2022, 15:16)krzom schrieb: Jenseits der persönlichen Empfindlichkeiten muss man ja wohl doch sagen, dass im Kugelstoßen und Diskuswerfen keiner der Genannten eine Perspektive in Richtung Weltspitze (mehr) hat.

Es kommen aber auch viele in der Weltspitze oben nicht an, die jetzt im Kader sind. Aber ohne Förderung ist es noch unwahrscheinlicher. Ob das die Strategie des DLV ist? Die Bilanz gerade in den technischen Disziplinen ist eh grottig. Aber so wird die fallende Tendenz weiter vorangetrieben.

Das stimmt natürlich!


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Diak - 06.11.2022

(06.11.2022, 17:54)alex72 schrieb: Es werden aber Testbatterien angegeben. Wer macht diese Tests ? gibt es dafür Tabellen oder Ranglisten. Finden da offizielle Prüfungen statt oder was ?

mein aktuelles Lieblingsthema. Tests machen jetzt alle, andauernd und immer. Die wenigsten davon sind sinnvoll validiert, sie werden zu unterschiedlichen Saisonzeitpunkten gemacht, schlüssige Vergleichswerte gibt es nicht (ein Argument dafür, dass jetzt jeder vom Landeskader an ständig diesen Unsinn machen soll: Genug Unsinn ergibt mit den Jahren Vergleichswerte. Oder anders: wenn Talentsichtung die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist, dann rufen jetzt alle: "mehr Heu!")
Wie Testergebnisse im Verhältnis zu Wettkampfleistungen bewertet werden, ist ein spannendes Rätsel, der Algorithmus, der ihre Ergebnisse sinnvoll ins Verhältnis zu: Trainingszustand, Tagesform, Anthropometrie, Trainingsalter, Laune, Ansprache, Versuchsleitereffekten, weiteren Umfeldbedingungen, Verletzungen, Kraftwerten, Ermüdungszuständen, Uhrzeit usw. setzt ist bestimmt bald fertig. Athlet:innen werden Testbatterien ausgesetzt, auf die sie weder technisch noch athletisch angemessen vorbereitet sind. Anekdote aus einem NK2- und jüngere Lehrgang: Samstag alberne Tests, Sonntag Techniktraining Sprunglauf. Neue Bundestrainerin: "sieht schon viel besser aus als gestern" Super, dann war das gestern natürlich ein extrem sinnvoller Test.
Neben dem sportfachlichen Unsinn ist das ganze auch eine pädagogische Katastrophe: Talente sollen 3-5 Mal diese Testbatterien durchlaufen, bis man konstatiert, dass sie förderwürdig sind. Ich weiß von mehreren aktuellen Topathlet:innen, dass sie unter diesen Bedingungen gar nicht mit dem Leistungssport begonnen hätten oder durchgefallen wären.
Die Durchführung der Tests werden zur Bewertung der Landesverbände herangezogen.

Natürlich weiß auch fast jeder, dass das alles fataler Quatsch ist. Aber der DOSB und Potas wollen den Quatsch und zwingen uns dazu, schließlich wollen wir solange Potas-Weltmeister bleiben, bis wir gar keine Finalisten mehr bei Weltmeisterschaften haben.


RE: DLV veröffentlicht Bundeskader 2023 - Reichtathletik - 06.11.2022

(06.11.2022, 18:48)Diak schrieb:
(06.11.2022, 17:54)alex72 schrieb: Es werden aber Testbatterien angegeben. Wer macht diese Tests ? gibt es dafür Tabellen oder Ranglisten. Finden da offizielle Prüfungen statt oder was ?

mein aktuelles Lieblingsthema. Tests machen jetzt alle, andauernd und immer. Die wenigsten davon sind sinnvoll validiert, sie werden zu unterschiedlichen Saisonzeitpunkten gemacht, schlüssige Vergleichswerte gibt es nicht (ein Argument dafür, dass jetzt jeder vom Landeskader an ständig diesen Unsinn machen soll: Genug Unsinn ergibt mit den Jahren Vergleichswerte. Oder anders: wenn Talentsichtung die Suche nach der Nadel im Heuhaufen ist, dann rufen jetzt alle: "mehr Heu!")
Wie Testergebnisse im Verhältnis zu Wettkampfleistungen bewertet werden, ist ein spannendes Rätsel, der Algorithmus, der ihre Ergebnisse sinnvoll ins Verhältnis zu: Trainingszustand, Tagesform, Anthropometrie, Trainingsalter, Laune, Ansprache, Versuchsleitereffekten, weiteren Umfeldbedingungen, Verletzungen, Kraftwerten, Ermüdungszuständen, Uhrzeit usw. setzt ist bestimmt bald fertig. Athlet:innen werden Testbatterien ausgesetzt, auf die sie weder technisch noch athletisch angemessen vorbereitet sind. Anekdote aus einem NK2- und jüngere Lehrgang: Samstag alberne Tests, Sonntag Techniktraining Sprunglauf. Neue Bundestrainerin: "sieht schon viel besser aus als gestern" Super, dann war das gestern natürlich ein extrem sinnvoller Test.
Neben dem sportfachlichen Unsinn ist das ganze auch eine pädagogische Katastrophe: Talente sollen 3-5 Mal diese Testbatterien durchlaufen, bis man konstatiert, dass sie förderwürdig sind. Ich weiß von mehreren aktuellen Topathlet:innen, dass sie unter diesen Bedingungen gar nicht mit dem Leistungssport begonnen hätten oder durchgefallen wären.
Die Durchführung der Tests werden zur Bewertung der Landesverbände herangezogen.

Natürlich weiß auch fast jeder, dass das alles fataler Quatsch ist. Aber der DOSB und Potas wollen den Quatsch und zwingen uns dazu, schließlich wollen wir solange Potas-Weltmeister bleiben, bis wir gar keine Finalisten mehr bei Weltmeisterschaften haben.
Dadurch sind dann zT Leute im Nachwuchskader, die bei Deutschen Jugendmannschaften im Vorlauf ausgeschieden sind. Wie man das denen erklärt, die zum Zeitpunkt X fit waren und ihre Leistungen erbracht haben?
Befürchte auch, dass manche es "Dank" Testergebnisse Argumente für ihren Kaderstatis haben und andere nicht, weil sie nie zu Tests eingeladen werden. Aber vielleicht irre ich mich da. Jedenfalls wirkt es auf den ersten Blick als seien im NK1 und NK2 Athleten an oder Nähe Bundesstützpunkten häufiger vertreten als Aktive aus der Provinz, was in dem Alter ja eigentlich noch nicht zwingend sein müsste.