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WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12 / Duplantis 6,21m) - Druckversion

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RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12 / Duplantis 6,21m) - Gertrud - 25.07.2022

Das Interview von Annett Stein fand ich gar nicht so schlecht. Maral Bazargani, die Journalistin, ist allererste Sahne: Sie stellt sehr präzise Fragen, ohne die Interviewte verbal zu verletzen – bitte mehr davon!!! Sie hakt gekonnt nach. Annett Stein hat Fehler eingeräumt und sich in einigen Sachverhalten zurückgehalten, weil sie sich wohl noch abstimmen will, was ich durchaus nicht als absichtlich verhalten betrachte, sondern verstehen kann.

Die Fehler der geringen Medaillenanzahl muss hinterfragt werden, ebenfalls die vielen Ausfälle durch gravierende Verletzungen und die Mangelleistung durch psychisches Versagen. Man neigt zur Reparaturmedizin und nicht zur Prophylaxe-Medizin. Man sollte sich als Trainer die Frage stellen, welchen Nutzen eine Einwurfleistung für Pudenz beinhaltet??? Auch Trainings-Weltmeister sind fehl am Platze. Individualisierung und die orthopädische Verträglichkeit der Trainingsinhalte müssen hinterfragt werden. Die Mangelleistungen durch metabolische Fehlschlüsse sollten recherchiert werden. Eine generelle Zentralisierung führt in eine Leistungssackgasse. Es darf in Deutschland keine leichtathletischen "Diaspora"-Regionen geben. Die "Nester" sollten wieder aktiviert werden.

Meint man wirklich, dass eine Kaderpräsenz für junge Schützlingen nur interessant ist, wenn man sie auffordert, den Heimatort und den guten Heimtrainer zu verlassen und dann vielleicht zu einem OSP-Trainer, dessen Verletzungsbilanz defizitär ist, zu wechseln. Daher mein Vorschlag: Überprüft diese DLV-affinen Stützpunkttrainer in ihrer Verletzungsbilanz. Der DLV muss eine jährliche Verletzungsbilanz der Protagonistinnen und Protagonisten führen, um die spezielle Verletzungsproblematik aufzulisten und auch die Trainer herausfiltern, die zu viele Verletzungen produzieren.

Wir haben in Deutschland hervorragende Universitäten in der sportlichen Forschung und hervorragende nicht-eingesetzte Trainer/innen und Wissenschaftler/innen. Ich würde z. B. immer einen Gerd Osenberg als Hochsprungberater natürlich gegen adäquate Bezahlung einsetzen, weil er bei H. Henkel einen sehr gesunden Absprung gelehrt hat. Wissensqualität gibt´s völlig altersunabhängig.

Die Kinder-LA sollte ebenfalls auf den Prüfstand. Die Inhalte sollten eine gute Basis für später beinhalten.

Das sind nur so einige Punkte sehr kurz aufgelistet. Die unheimlichen Disziplinfortschritte im 100m-Hürdenlauf und im 400m-Hürdenlauf der Frauen, dazu im Stabhochsprung der Männer gehen wahrscheinlich in den Inhalten vollständig an den DLV-Vorstellungen vorbei. Das sind Leistungen vom anderen Stern.

Es muss hier eine Aufbruchstimmung entstehen. Sonst fallen wir immer weiter ab. Wir dürfen nicht "beweglich wie eine Eisenbahnschiene" agieren. Als Aries Merritt damals einen neuen WR im 110m-Hürdenlauf produzierte, haben Hansjörg Holzamer und ich seine neuen Hürdentechnikelemente ganz genau unter die Lupe genommen. Der Trainer ist übrigens deutscher Herkunft. 

Ich weiß, dass ich mich damit wieder bei einigen unbeliebt mache, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht nur eine Beurteilung in Richtung von den Funktionären zu den Trainern mit ihren Schützlignen geben sollte, sondern Fehler gehen auch auf die Teamvertreter/innen des Verbandes!!! Daher sollten sich die Funktionäre auch sehr sorgfältig die Kritik und Vorschläge von TuT, von AuA und auch von der Medienseite anhören und anschauen. 

Gertrud


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - Modusa - 25.07.2022

(25.07.2022, 06:03)aj_runner schrieb: 
Für Bronze war keine Monsterleistung notwendig. Bis auf die Hürden keine Ausreißer von Kaul, aber er sagte ja im Vorfeld, dass ihm die WM egal ist und nur München zählt.

Das stimmt so nicht. Er sagte, ihm sei die EM im eigenen Land wichtiger. Das ist ein riesiger Unterschied.


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - Oliver - 25.07.2022

(25.07.2022, 06:03)aj_runner schrieb: 
Für Bronze war keine Monsterleistung notwendig. Bis auf die Hürden keine Ausreißer von Kaul, aber er sagte ja im Vorfeld, dass ihm die WM egal ist und nur München zählt.
Bronze ging hier mit 
8676 Punkten weg. Dies ist schon eine hohe Punktzahl. Dies haben zum Beispiel die Zehnkämpfer Michael Schrader (8670), Guido Kratschmer (8667), Rico Freimuth (8663) und Paul Meier (8548) nie in ihrer Karriere erreicht.


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - aj_runner - 25.07.2022

(25.07.2022, 06:13)Modusa schrieb:
(25.07.2022, 06:03)aj_runner schrieb: 
Für Bronze war keine Monsterleistung notwendig. Bis auf die Hürden keine Ausreißer von Kaul, aber er sagte ja im Vorfeld, dass ihm die WM egal ist und nur München zählt.

Das stimmt so nicht. Er sagte, ihm sei die EM im eigenen Land wichtiger. Das ist ein riesiger Unterschied.
"Mein persönlich wichtigster Wettkampf findet erst im August bei der EM in München statt", schrieb Kaul Anfang Juli bei Instagram.
Wo seine Prioritäten liegen, hatte der 24-Jährige auch dort schon klargemacht. "Eugene ist mir sowas von egal, wenn ich dafür in München im Olympiastadion stehen kann."
Quelle



RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - aj_runner - 25.07.2022

(25.07.2022, 06:33)Oliver schrieb:
(25.07.2022, 06:03)aj_runner schrieb: 
Für Bronze war keine Monsterleistung notwendig. Bis auf die Hürden keine Ausreißer von Kaul, aber er sagte ja im Vorfeld, dass ihm die WM egal ist und nur München zählt.
Bronze ging hier mit 
8676 Punkten weg. Dies ist schon eine hohe Punktzahl. Dies haben zum Beispiel die Zehnkämpfer Michael Schrader (8670), Guido Kratschmer (8667), Rico Freimuth (8663) und Paul Meier (8548) nie in ihrer Karriere erreicht.

Was haben Deine Vergleiche mit meiner Aussage zu tun? Sind 8.600 eine Monsterpunktzahl? Kratschmers Leistung liegt 40 Jahre zurück (war damals WR), Meiers 30 Jahre. Ggü. Meier liegt der WR heute um rund 300 Punkte höher., bei Kramtschmer sind es rund 500 Punkte.
Mann, Mann, Mann, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, kommen halt Bäpfel raus.

Im Vorfeld wurde mit 8.800 Punkte für eine Medaille spekuliert, das sind für mich heftige Punktzahlen.


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - longbottom - 25.07.2022

(25.07.2022, 07:01)aj_runner schrieb: Im Vorfeld wurde mit 8.800 Punkte für eine Medaille spekuliert, das sind für mich heftige Punktzahlen.

Wo? Wenn das so war, sind es sehr unrealistische Spekulationen gewesen. Fakt ist, die 8676 Zähler sind die höchste Punktzahl gewesen, die man je für den Gewinn einer WM-Bronzemedaille brauchte. Bei Olympischen Spielen brauchte man nur einmal für den Medaillengewinn mehr Punkte (Athen 2004).


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12 / Duplantis 6,21m) - lor-olli - 25.07.2022

Bei dieser Betrachtung sollten wir uns "glücklich" schätzen über den Ausfall von Warner? Der hätte nämlich ziemlich sicher 8800 P erreicht… Insofern muss man konstatieren, dass TROTZ des Ausfalls 8676 für die Bronzemedaille nötig waren!

Der Zehnkampf ist eben nicht nur eine Disziplin, ich würde sogar behaupten es sind 11 Disziplinen, in keiner anderen ist die mentale Komponente derart wichtig! Kaul hatte nach dem Diskuswurf definitv das Ziel "München", geliebäugelt hat er vorher aber sicher auch mit einer Medaille - auch wenn die Konkurrenz dieses Jahr sehr stark war. (und einer der US-Boys wurde ja sogar noch wegen Dopings vorher aus dem Verkehr gezogen!)


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12 / Duplantis 6,21m) - Astra - 25.07.2022

Schön (und für mich unerwartet), dass Nowak den Zehnkampf zu Ende gemacht hat.
Ich vermute, dass er auch für München aufgestellt wird, denn wer außer ihm, Kaul und Kazmirek hat noch die Norm - Bechmann, aber den kann man doch erst recht vergessen, dasselbe gilt doch auch für Brugger, der über die Liste rein könnte. Neugebauer hat doch schon abgewunken.


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12 / Duplantis 6,21m) - longbottom - 25.07.2022

(25.07.2022, 08:26)lor-olli schrieb: Bei dieser Betrachtung sollten wir uns "glücklich" schätzen über den Ausfall von Warner? Der hätte nämlich ziemlich sicher 8800 P erreicht… Insofern muss man konstatieren, dass TROTZ des Ausfalls 8676 für die Bronzemedaille nötig waren!

Verletzungsbedingte Ausfälle, "Nuller" oder grobe Patzer von Medaillenkandidaten gibt es im Zehnkampf so gut wie immer. Siehe Kaul in Tokio und Mayer in Doha und Berlin. Das ist ja nichts Neues.

Selbst mit Warner wären aber keine 8800 Punkte für eine Medaille nötig gewesen, sondern die 8701 von LePage. Es wäre immer noch das beste WM-Ergebnis für Bronze überhaupt gewesen und das zweitbeste, wenn man Olympia mitzählt.  Wink


RE: WM Eugene, Tag 10 (24.07.) (Gold Mihambo - WR Amusan 12,12) - dominikk85 - 25.07.2022

(25.07.2022, 07:30)longbottom schrieb:
(25.07.2022, 07:01)aj_runner schrieb: Im Vorfeld wurde mit 8.800 Punkte für eine Medaille spekuliert, das sind für mich heftige Punktzahlen.

Wo? Wenn das so war, sind es sehr unrealistische Spekulationen gewesen. Fakt ist, die 8676 Zähler sind die höchste Punktzahl gewesen, die man je für den Gewinn einer WM-Bronzemedaille brauchte. Bei Olympischen Spielen brauchte man nur einmal für den Medaillengewinn mehr Punkte (Athen 2004).

wobei man ja bedenken musste das zum Zeitpunkt der spekulation scantling noch nicht gesperrt war und warner ja auch ausgefallen war. 

Klar, so was kann immer passieren und am ende reichen doch meistens 8600 für eine medaille weil immer irgendjemand ausfällt, aber vor einem monat wären 3 mal 8800 schon dringewesen (scantling, mayer, Warner). 

Ich denke schon das die Entwicklung im 10k ziemlich stark ist und man in Zukunft öfter deutlich über 8700 für bronze brauchen wird.