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Entstehung des modernen Diskus - MZPTLK - 04.04.2022
'Christian Kohlrausch war von 1880-1913 Gymnasiallehrer in Magdeburg.
Durch selbstfinanzierte Studienfahrten zu fast allen erreichbaren Museen
verschaffte er sich einen umfassenden Überblick über die antiken Wurfscheiben.
Er fand Diskusse aus Stein, aus Eisen, Bronze und aus schwerem Holz.
Sie waren unterschiedlich dick, und ihre Durchmesser schwankten
zwischen 17 und 35 Zentimetern.
Er sah sich daher veranlasst, ein Gerät zu entwickeln,
das möglichst gut zu handhaben ist
und den Anforderungen 'moderer' Wettkampfansprüche gerecht würde.
Nach vielen Versuchen mit Geräten unterschiedlicher Ausführung
entschied er sich für die kreisrunde Linsenform,
20 cm im Durchmesser, aus gegossenem Eisen
und etwa 1600 Gramm Gewicht.
Er testete die Geräte mit seinen Schülern auf dem Klosterhof Unser lieben Frauen.
Veröffentlichungen in der Deutschen Turn Zeitung und in diversen Broschüren
machten Kohlrausch und seinen 'Magdeburger Diskus' schnell bekannt.
Aus ganz Deutschland gingen Bestellungen ein, sogar aus USA und Australien.
Der Diskus-Prototyp wurde 1890 zunächst auf eigene Kosten in der Giesserei in Königshütte/Harz gegossen*
und zeigte in der Mitte ein antikisiertes Diskuswerfer-Relief.
Bis heute wird er in der von Kohlrausch entwickelten Linsenform benutzt,
allerdings mit variierten Gewichten und Materialien.'
(Nach Jürgen Kohlrausch)
*Er kann in der Heimatstube in Benneckenstein/Harz besichtigt werden!
RE: Entstehung des modernen Diskus - Atanvarno - 04.04.2022
Der Diskus (von Christian Kohlrausch)
RE: Entstehung des modernen Diskus - RalfM - 04.04.2022
Kurt Doerry schrieb 1904 (Leichtathletik, Leipzig, Grethlein & Co) "Der Diskuswurf ist die schönste unserer athletischen Wurfarten. (...) Es ist ein ästhetischer Genuß, einen geschickten Athleten mit kunstvollem Wurf den Diskus schleudern zu sehen, der dann flach im weiten Fluge die Luft durchschneidet."
Nach Vorschrift der Deutschen Sportbehörde musste der Diskus 20-21 cm Durchmesser haben und 2 kg wiegen. Der Österreichische Sportausschuss hatte bei gleichem Gewicht 22 cm Durchmesser festgelegt.
Geschleudert wurde aus einem Quadrat. In D mit Seitenlänge 2,50, in A mit Seitenlänge 2,13.
Die Schweiz wurde bei Kurt Doerry nicht erwähnt.