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Trainergehälter woanders - Druckversion

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RE: Trainergehälter woanders - RalfM - 22.01.2022

Zitat:Dass Trainer von Athleten, die bei internationalen Meisterschaften starten, teilweise "nebenher" einen "echten Job" brauchen, um über die Runden zu kommen, ist doch ein absolutes Unding!

Ist es das?
Woher kommt das Geld, das verteilt werden soll?
Schon immer haben viele Trainer aus beruflicher Tätigkeit "nebenberuflich" gearbeitet. Ich meine: Aus Leidenschaft.
Meine Ehrenamtspauschale zahle ich in dieser und jener Weise an den Verein zurück. Da kriege ich dann den Dank per Post; das Porto hätten sie sich sparen können. Die Ehrenurkunde muss noch irgendwo liegen. Ich bin als Trainer auch nicht beruflich ausgebildet und habe das nicht nötig.
So ist es doch in der Breite des Sports ganz überwiegend immer gewesen.
Wollen jetzt alle personal trainer sein, und auch noch fett bezahlt?
Das war in der LA noch nie möglich und wird es nie sein.

Die mit Hochschulausbildung haben doch gerade alle Möglichkeiten. Sport und Erdkunde, sowas halt.
Der kürzeste Weg ist immer der zum Boden.


RE: Trainergehälter woanders - Jakob94 - 22.01.2022

Ja, natürlich macht das jeder Trainer aus Leidenschaft und sollte es auch in erster Linie deswegen machen. Aber das muss ja eine angemessene Bezahlung nicht ausschließen. Ich denke, auch wenn ein erfolgreicher Trainer angemessen bezahlt wird, wird niemand diesen Job in erster Linie des Geldes wegen machen - zumal ich denke, dass ein Fehlen der Leidenschaft ganz schnell dazu führt, dass die Rückendeckung von allen Seiten (Athleten, Verband, Vereine, Kollegen...) ganz schnell verloren geht.
Wenn politisch sportliche Spitzenleistungen gewollt sind, muss das Geld von der Politik kommen.

Gerade im Kinder- und Jugendbereich ist auch klar, dass das Ehrenamt immer eine tragende Rolle spielen wird. Gerade deswegen finde ich (ich bin selber Trainer und Abteilungsleiter und arbeite Vollzeit), dass eine größere Anerkennung der Trainer, egal ob von Eltern, Schulen oder Verbänden wünschenswert wäre. Das fängt beim Ton mancher Mails, die ich bekomme an, geht über die Bereitschaft der Eltern, im Verein zu unterstützen bis zu politischen Dingen wie z.B. der Freibeträge für Übungsleiter. Gar nicht davon zu reden, dass Trainer von 90% der Gesellschaft als Bespasung für Kinder und Jugendliche wahrgenommen werden und bitteschön bloß nicht mit einem (wie auch immer gearteten) Leistungsanspruch um die Ecke kommen sollen.


RE: Trainergehälter woanders - Sprunggott - 23.01.2022

Wenn ich beruflich das für einen Verband oder Verein mache/ wachen würde, müsste es wie ein Sportlehrer + Boni bezahlt werden, wenn die Studien- Voraussetzungen da sind. Als Head Coach sollten ca. 60.000€ - 70.000€ auch in Deutschland Standard sein!  Ehrenamt ist eine andere Sache - damit muss ich nicht meine Rente finanzieren.


[geteilt] Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - matthias.prenzlau - 23.01.2022

Zitat:Wer hauptberuflich als  Trainer tätig ist, auf Weltklasse-Niveau, sollte auch mindestens auf A13-Niveau bezahlt werden.

Und Olympiasieger sollten eine angemessene Pension bekommen,
damit sie nie wieder arbeiten müssen.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - MZPTLK - 23.01.2022

(23.01.2022, 20:58)matthias.prenzlau schrieb: Und Olympiasieger sollten eine angemessene Pension bekommen,
damit sie nie wieder arbeiten müssen
Es gibt viele ehemalige Leistungssportler bis zu DMn und Olympiasiegern,
die der Meinung waren und sind, dass sie nach dem Sport von der Allgemeinheit ernährt werden müssen.
Ich bin zu faul, eine Liste zu erstellen.
Zuviel Arbeit.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 23.01.2022

Ich wiederhole mich noch mal: wer "vollzeitig" beruflich tätig ist, Als Trainer/in o.ä., solllte so bezahlt werden wie Sportlehrer im Schuldiienst. Diesem Ansatz stimme ich voll und ganz zu. Mit Uni-Abschluss ist das nicht gerade schlecht.

Rente für nen Pokal? Nee, andere Baustelle.


RE: Trainergehälter woanders - matthias.prenzlau - 23.01.2022

In Polen haben olympische Medaillengewinner ausgesorgt:

"Neben einer Prämie von bis zu 50 000 Euro erhält jeder polnische Medaillengewinner ab dem 40. Lebensjahr eine lebenslange, steuerfreie Rente: 2600 Zloty im Monat, rund 620 Euro. Zum Vergleich: In Polen liegt der Durchschnittslohn bei 1000 Euro brutto."



RE: Trainergehälter woanders - MZPTLK - 24.01.2022

Richtig, da wird es schon interessant, eine entsprechende Karriere anzustreben.

Der Stellenwert des Spitzensports in bestimmten Sportarten in Polen und anderen Staaten
liegt eben wesentlich höher als bei uns, wo die sogenannte Sportschau zu 99 % aus Fussball besteht.

Die Leichtathletik bei uns besteht immer mehr aus Senioren und Schülern.
Die Aktivenjahrgänge werden ausgetrocknet.


RE: Trainergehälter woanders - dominikk85 - 25.01.2022

Die leichtathletik in Deutschland generiert halt auch nicht genug geld, es gibt ein top meeting (istaf) und kaum fernsehsendezeit mit ausnahme von olympia und wm/em (wobei da die Quoten durchaus ziemlich gut sind, aber da ist halt die frage wie viel von diesen Geldern wieder bei den Sportlern/trainern landet).

Bezüglich polen sollte man vermutlich auch beachten das dort eine sehr rechtsgerichtete regierung mit autokratischen tendenzen an der macht ist die einen sehr nationalistischen anti europa kurs fährt und das der sport dort vermutlich wie oft in autoritären regimen (siehe DDR) als propagandainstrument gefördert wird.


RE: Trainergehälter woanders - matthias.prenzlau - 25.01.2022

Wenn hier jemand eine Medaille für SEIN Land holt, dann ist es DEM Land egal.
Ob das nun besser ist, kann sich jeder selber fragen...