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Barshim und Tamberi teilen sich Gold - sollten Athleten das entscheiden dürfen? - Druckversion

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RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Dr. Klaus - 03.08.2021

Ich habe von wirklichen Sportfans geschrieben nicht von den Eventfans!


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - OldSchoolRunner - 03.08.2021

Und was braucht die Leichtathletik, um populär zu sein/bleiben/werden?
Das war doch tolle Werbung für die Leichtathletik! Sie ist doch nicht nur für ein paar Experten da.
Zudem schreibts Du "Damit vermindert sich der Wert der geteilten Goldmedaille deutlch, zumindest was das image der Sieger anbelangt" - wie kommst Du zu diesem Ergebnis? Weil ein paar Experten das Prozedere fraglich finden?


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Piroschka - 03.08.2021

(03.08.2021, 18:02)OldSchoolRunner schrieb: Und was braucht die Leichtathletik, um populär zu sein/bleiben/werden?
Sicher nicht die inflationäre Verteilung von Medaillien (auch wenn ich das darin jetzt nicht sehe). Aber es passt zur Aufweichung des olympischen Mottos: Schneller, Höher, Stärker, Gemeinsam

Ich mag Egobooster wie Warholm und finde Wettkämpfe wie 400mH heute genial. Sowas ist das Salz in der Suppe und macht die Leichtathletik attraktiv für junge Menschen. Ansonsten hätte man ja auch allen Läufern, die unter dem Olympischen Rekord geblieben sind eine Goldmedaillie geben können. Finden sicher auch Millionen von Fans gut.


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - runner5000 - 03.08.2021

(03.08.2021, 18:02)OldSchoolRunner schrieb: Und was braucht die Leichtathletik, um populär zu sein/bleiben/werden?

Die Leichtathletik braucht vor allem wieder eine Führungsfigur. Nach Usain Bolt ist da eine ganz schöne Lücke aufgegangen. Viele dachten, dass van Niekerk diese Rolle einnehmen kann, aber der war ja nach 2016 nur noch vom Pech verfolgt.

Und spätestens seit heute Nacht hat die Leichtathletik diese auch wieder für ein breiteres Publikum gefunden. In Fachkreisen hat Warholm diese Rolle ja schon länger eingenommen. Und er ist von seiner Art her auch einfach prädestiniert dafür!


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Walker - 03.08.2021

Einschub. Aus der Welt der Musik.

Internationaler Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb

Cembalo (Jahr 2000)
  • 2. Preis: Wiebke W.     Rolleyes
  • 2. Preis: Pieter Jan B.   Rolleyes
  • 3. Preis: Philippe L.

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Atanvarno - 03.08.2021

Ja, bei Musikwettbewerben ist das durchaus üblich. Für die Vergabe eines ersten Preises verlangt die Jury außergewöhnliche Leistungen. Es kann aber auch durchaus passieren, dass mehrere erste Preise vergeben werden! (bspw. im Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2003 im Fach Gesang https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Musikwettbewerb_der_ARD)

Entsprechung in der LA wäre, Gold nur zu vergeben, wenn ein Weltrekord aufgestellt wird. Das kann doch niemand ernsthaft wollen?


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Träner - 03.08.2021

Was passiert, wenn zwei Sprinter zeitgleich ins Ziel kommen-selbst die beste Zielkamera kann keinen Unterschied feststellen-? Sollen beide noch einmal laufen? Zweimal Gold? Zweimal Silber wäre absurd!


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Piroschka - 03.08.2021

(03.08.2021, 18:39)Träner schrieb: Was passiert, wenn zwei Sprinter zeitgleich ins Ziel kommen-selbst die beste Zielkamera kann keinen Unterschied feststellen-? Sollen beide noch einmal laufen? Zweimal Gold? Zweimal Silber wäre absurd!
Jedenfalls würde man nicht den beiden Sprintern die Entscheidung überlassen.


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - Träner - 03.08.2021

Auch wenn diese Entscheidung ( bei Zeitgleichheit) den Athleten abgenommen wird, ist es also durchaus möglich. bei gleicher Leistung zwei Gewinner zu küren!w


RE: Barshim und Tamberi teilen sich Gold - faire Entscheidung? - said88 - 03.08.2021

(03.08.2021, 08:00)Atanvarno schrieb:
(02.08.2021, 21:33)said88 schrieb: Die Hauptkritik geht dahin, dass die beiden selbst entscheiden konnten was passiert. Und das halte ich für höchst problematisch und falsch. Wie stehst du dazu? Was wäre bei dreien gewesen? Alle Gold? Und bei vieren? 

Wenn die Alternative dazu ist, völlig oder weitgehend außerhalb des Einflussbereichs des Athleten liegende Kriterien wie die Körpergröße oder die für die Versuche benötigte Zeit als Entscheidungsgrundlage heranzuziehen, bin ich für die bestehende Regelung. Wenn das bedeutet, dass sich vier Athleten auf eine Goldmedaille einigen können, nehme ich das als das kleinere Übel in. Ich finde aber schon, dass diak überzeugend dargelegt hat, dass das bei drei oder vier Athleten (und auch in den wenigstens Fällen bei zwei Athleten) eintreten wird. Sportler sind so nicht.
Du darfst das natürlich gerne anders sehen und darauf beharren, dass man hier immer eine eindeutige Entscheidung herbeiführen muss.

Körpergröße, Gewicht usw. heranzuziehen mit dem Ziel die relativ bessere Leistung höher zu bewerten finde ich falsch. 
Ich habe noch nie davon gehört, dass es bei (z.B.) Olympischen Spielen um den relativ Besten geht, sondern um den absolut Besten.

Als 60 jähriger 2,35m zu erzielen ist sicher deutlich schwieriger als mit 28 2,37m. Und trotzdem ist der 28 jährige höher gesprungen und ihm gebührt der Sieg. Dass die meisten vermutlich für den 60 jährigen noch mehr Respekt/Bewunderung hätten ist eine andere Sache. 

Die Zeit könnte ich mir schon eher vorstellen, immerhin gibt es ja auch ne Zeitbeschränkung. Aber wirklich befriedigend wär das nicht. 
- Anzahl übersprungene Höhen
- Leistungen in der Qualifikation

Auf jeden Fall sollte ein Gleichstand deutlich seltener sein als er es im Hochsprung (und auch im Stabhochsprung) ist. 
Auch sollte man bei den Rekordhöhen viel feiner staffeln als cm. Warum sollte der nächste Weltrekordversuch nicht über 2m45,5 sein? Aber das ist ne andere Baustelle.

Nochmal: Das Europapokalfinale der Landesmeister 1974 endete mit Unentschieden nach Verlängerung. Zwei Tage später wurde es noch einmal ausgetragen.
Wäre das keine Option?  Wobei ich da klar ein Stechen (was es auch schon häufig gab) vorziehe. Aber auf gar keinen Fall sollten die Athleten entscheiden können was passiert.

Warum sollte das nicht mit drei Athleten passieren können? Dass drei gleichauf vorne liegen ist so unwahrscheinlich nicht. Der Kampfrichter kommt auf die zu und sagt das weitere Prozedere. Barshim fragt: "Are three golds possible?" - "Ähm, yes, that's possible" Die drei nicken sich zu - und sind happy. 

Emotionen sind toll. Aber es kann doch wirklich nicht sein, dass es irgend ne Relevanz auf die Bewertung hat ob die Kumpels sind, ob sie schonmal unglücklich wegen Verletzung gescheitert sind usw.