IOC, Athleten und das liebe Geld - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18) +--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19) +---- Forum: Olympische Spiele Tokio 2021 (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=35) +----- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=38) +----- Thema: IOC, Athleten und das liebe Geld (/showthread.php?tid=4441) |
IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 Wie ich vernehme, kassiert das IOC bei den Spielen weit mehr als eine Milliarde (1,3?) € und gibt davon nur 4% für die Förderung des Sports in der Welt aus – in Form von Zuwendungen an die nationalen Verbände. Die Sportler erhalten vom Geldfluss also praktisch keinen Cent. Und es hat sich schon eine Gewerkschaft formiert, die daran was ändern will. Ich frage mich als erstes: Was macht das IOC mit all dem Geld?! Kann mir allerdings auch egal sein, weil für mich ja auch nichts abfallen würde, wenn ich 's wüsste. Jedenfalls überkommt mich die Lust zum Meckern und Zetern. Die Athleten werden also von ihrem IOC ausgebeutet, und ihre Förderung wird von der nationalen Industrie (der Sporthilfe) und aus Steuergeldern finanziert. Und alles nur, damit die Weltkonzerne wie COLA & Co. Ihre Werbetrommeln dröhnen lassen können. Und damit das weiter funktioniert, schüren die öffentlich-rechtlichen und privaten Medien die allgemeine und spezielle (sportliche) Olympia-Euphorie, womit man diese wohl treffender „künstlich agitierte Olympia-Hysterie“ nennen sollte. Ich frage mich ja schon lange, woher das kommt, dass die Sportler durchweg das Lied von den ach so einzigartigen Spielen singen, die man auf keinen Fall verpassen sollte und als Athlet unbedingt anstreben müsse. Und ich sehe jetzt meinen Verdacht bestätigt, dass dies alles einer massiven und wohlgezielten (nicht: „wohl gezielten“) Propaganda zu „verdanken“ ist, die kein anderes Ziel hat, als den Erfolg des IOC, der nationalen und internationalen Verbände und der geldgebenden Sponsoren garantieren soll. Und das empfinde ich als Olympia-Idealist abstoßend. Das hat alles nichts mehr damit zu tun was ich gelernt und empfunden habe, als ich 1959 im italienischen Internat anfing, Olympiabildchen von Schokowaffel-Verpackungen zu sammeln und als ich 1962 den offiziellen Olympiafilm von Rom '60 zu sehen bekam. Heute würde ich das olympische Streben junger Athleten nicht mehr bedenkenlos befürworten oder gar unterstützen, sondern wohl eher aufklären und davon abraten. Natürlich ist es schön und weckt Bewunderung, wenn man sagen kann, man war mal bei Olympia dabei. Aber mir selbst ist es heute eher peinlich, weshalb ich auch schon vor Jahren von der „Gemeinschaft Deutscher Olympiateilnehmer“ (GDO in der DGO) ausgetreten bin. Gut: Die Qualifikation und Nominierung anzustreben mag eine schöne Motivation sein. Aber im Erfolgsfall zu verzichten auch. RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - Atanvarno - 30.07.2021 Ziemlich unverschämt, Sportler als dumme Propagandaopfer hinzustellen, weil sie ihren olympischen Traum verwirklichen wollen. Und du bist natürlich der edle Verfechter des reinen Sports, der das alles durchblickt hat und sich heute diesem Propagandadreck entziehen würde RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 (30.07.2021, 13:51)Atanvarno schrieb: Ziemlich unverschämt, Sportler als dumme Propagandaopfer hinzustellen, weil sie ihren olympischen Traum verwirklichen wollen.Von solchen Inhalten kann ich in meinem Text nichts finden! Ich bin also mal wieder in der Nestbeschmutzer-Rolle? Ich denke nur, das IOC verarscht die Sportler, und das nicht erst seit heute sondern spätestens seit 1992. Man muss auch nicht dumm sein, um verarscht zu werden. Und nicht jeder Traum ist an Realität gebunden. De facto ist es ja auch nur ein Traum... Der Umgang mit den Athleten in Quarantäne scheint ja auch eine skandalöse Unverschämtheit und Zumutung zu sein. Was tut das IOC da für seine Sportler? Angeblich nichts! Der Eindruck in den kritischen Medien stellt das IOC als verantwortungslose Bande dar. Und zwar nicht auf mein Geheiß hin. Ich selbst hab natürlich keine Ahnung. Aber das weiß ich. RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 Lieber Atanvarno. Warum so scharfzüngig? Ich hab das alles doch ausdrücklich als Verdacht geäußert. Und was ist daran unverschämt, wenn man Verdachtsmomente äußert oder auch was völlig Falsches behauptet? Ich bin von Gund auf total verschämt - auch für andere... Und um es mal klar zu sagen: Nicht jeder Teilnehmer kommt olympisch beseelt nach hause und jubelt, dass er dabeigewesen ist. Viele sind auch enttäuscht, weil es so toll nun auch nicht ist mit der Weltfriedensmission und der Völkerverständigung. Wer das Leben im Internat oder auf dem Campus kennt, der empfindet das Leben im Olympischen Dorf kaum als etwas weltbewegend Anderes. Jeder hat sein Studium/ seinen Wettkampf im Sinn und nur die Chancenlosen empfinden das Fest als Party, tanzen und lachen sich eins - wenn sie nicht von ihrer FührungsElite unter Maßregeln gestellt sind, die ihnen all zu viel Frohsinn und Kontakte zum "feindlichen Ausland" verbieten. Die politischen Intrigen und der Kalte Krieg sind präsenter im Olympischen Dorf als der Geist von Olympia. Leider und unvergesslich... RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - MZPTLK - 30.07.2021 Gut, dass Thomas das anspricht. Ich bin zwar kein 68er, muss mich aber sehr über die unverschämten 4 % wundern, die beim Sport ankommen. Da hilft nur Revolution! RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - Befürworter - 30.07.2021 Medienkompetenz sollte wohl an den Schulen und auch als betriebliche Fortbildungsmaßnahme vermehrt geschult werden. Nur weil hier irgendjemand ins Blaue hinein behauptet, dass das IOC von angeblichen Milliardeneinnahmen nur 4 % weitergibt, entspricht das noch lange nicht den Tatsachen. Bevor also irgendeine Diskussion oder gar Aufregung beginnt, sollte man den Verfasser des Eröffnungsbeitrages erst mal um valide Quellen bitten. Solange die nicht geliefert werden können, ist jedes weitere Wort überflüssig. RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 (30.07.2021, 13:51)Atanvarno schrieb: Ziemlich unverschämt, Sportler als dumme Propagandaopfer hinzustellen, weil sie ihren olympischen Traum verwirklichen wollen.Viele Sportler sind tatsächlich dumme Opfer, nämlich die, die sich zum Doping korrekt verhalten und sich murrend damit abfinden, dass sie von ihrern Gegnern verarscht werden, und dass diese auch noch von ihren Verbänden und dem IOC gedeckt und beschützt werden. Man muss kein "edler Verfechter des reinen Sports" sein, um sich angesichts der skandalösen Mauscheleien einiger Sportler und ihrer Verbände und Regierungen angeekelt zu fühlen. Und Du solltest den ehrlichen Idealisten (mir) zugestehen, dass sie das auch semi-öffentlich (wie hier im Forum) äußern. RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 (30.07.2021, 15:40)Befürworter schrieb: Medienkompetenz sollte wohl an den Schulen und auch als betriebliche Fortbildungsmaßnahme vermehrt geschult werden. Nur weil hier irgendjemand ins Blaue hinein behauptet, dass das IOC von angeblichen Milliardeneinnahmen nur 4 % weitergibt, entspricht das noch lange nicht den Tatsachen. Bevor also irgendeine Diskussion oder gar Aufregung beginnt, sollte man den Verfasser des Eröffnungsbeitrages erst mal um valide Quellen bitten. Solange die nicht geliefert werden können, ist jedes weitere Wort überflüssig.Entspricht einer mehrmals gesendeten Reportage im ZDF. Und wenn ich das Dt. Fernsehen nicht mehr als verlässliche Quelle einstufen darf, dann sind wir auch gleich auf der Stufe der "Lügenpresse". Wenn Medienkompetenz darin besteht, dass man weiß wann man zu schweigen hat, um Anfeindungen zu entgehen, dann bin ich sicher inkompetent. Aber das war schon so, als es diese Medien noch gar nicht gab. Ich hatte allerdings damit gerechnet, dass hier Leute sitzen, die es noch viel besser wissen als ich und das ZDF. RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - Atanvarno - 30.07.2021 (30.07.2021, 15:07)ThomZach schrieb:(30.07.2021, 13:51)Atanvarno schrieb: Ziemlich unverschämt, Sportler als dumme Propagandaopfer hinzustellen, weil sie ihren olympischen Traum verwirklichen wollen. Ich schon ThomZach schrieb:Ich frage mich ja schon lange, woher das kommt, dass die Sportler durchweg das Wie soll ich das anders lesen, als dass Sportler, die sich ganz unschuldig freuen bei Olympischen Spielen zu sein, das nur tun, weil sie von der medialen Propagandamaschine so beeinflusst wurden. Wenn du Recht hättest, müsste ich ja annehmen, dass die überwiegende Mehrheit der Sportler, die sich meinem Eindruck nach einen Keks freuen bei Olympia zu sein, mir im Sinn der Marketingstrategie des IOC etwas vorspielen. Kann ich mir kaum vorstellen, gerade weil sie ja vom IOC finanziell übervorteilt werden (dass sich das allerdings wirklich im Rahmen der von dir behaupteten 4% bewegt, mag ich erstmal auch nicht glauben) Zitat:Und Du solltest den ehrlichen Idealisten (mir) zugestehen, dass sie das auch semi-öffentlich (wie hier im Forum) äußern. Hab ich dir das Wort verboten? Ich hab dir nur widersprochen. Äußere dich gerne weiter, ich lese deine Beiträge immer gerne, gerade weil sie auch mal Widerspruch herausfordern. Als es noch um Schwingen oder Schlagen ging, konntest du besser einstecken und austeilen RE: IOC, Athleten und das liebe Geld - ThomZach - 30.07.2021 Danke, Leute, für die Diskussion, die mir heute die Augen noch weiter öffnet und zeigt, dass Olympische Spiele sportlich wie ideologisch überholt sind und deshalb auch abgeschafft werden könnten. EM und WM wären genug. Und sie sind nicht so verlogen wie das IOC und seine Spiele. Diese sind kein Beitrag für den Weltfrieden, oder die Menschlichkeit oder gegen den Hunger in der Welt oder gegen die Umweltzerstörung. Sie sind überhaupt kein Beitrag zu irgendetwas Wertvollem. Wenn es sie nicht gäbe, bräuchte man sie auf keinen Fall zu erfinden. Und im Sinne des Erfinders hat sich die Olympische Bewegung ja höchst offensichtlich auch nicht entwickelt. Nehmen wir die olympische Brille ab und schauen wir der Realität ins Gesicht. Das Gros der Sportler hat überhaupt nichts mit Idealismus am Hut. Sie streben nur nach Erfolg und Ruhm und einer Einnahmequelle die ihnen das normale, lustlose Arbeiten erspart. Solche Mammut-Events braucht die Welt schon lange nicht mehr (wenn sie sie überhaupt je gebraucht haben sollte). Sie kosten nur unglaublich viel Geld und Umweltresourcen und Naturgesundheit. Und die gastgebenden Länder haben auch keine Vorteile davon, und die entsprechenden Völker sind offenbar mehrheitlich dagegen. Und so ein Event gegen die Pandemie durchzusetzen ist bar jeder Vernunft und kann nur mit Geldgier oder Geldsorgen motiviert sein. Ich denke, damit habe ich alles gesagt, was mir zum Thema noch einfallen könnte... |