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Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - Druckversion

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Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - dominikk85 - 29.07.2014

Wir sind ja in vielen Disziplinen Top, aber es gibt auch einige Problemdisziplinen. Dazu gehörten in den letzten Jahren vor allem Mittel und langstrecken, Dreisprung bei Damen und Herren, Herren Hammerwurf, Hochsprung der Herrren (und nachdem Friedrich wohl weg ist jetzt auch die Damen).

Die Langsprints sind auch bei beiden Geschlechtern Katastrophal, genau wie der Straßenlauf.

Straßenlauf Herren:

Absolute Katastrophe, mehr kann man dazu nicht sagen. im Hobbybereich gab es einen boom der aber nicht im spitzenbereich genutzt werden konnte. wenn man bedenkt, dass ein 40 jähriger früherer Kettenraucher aus England ne 2:15 läuft ist das schon peinlich

Mittel und Langstrecke Herren:

Dort gibt es eine sehr positive Entwicklung, mit Orth, benitz und Tesfaye haben wir gute Athleten die in Europa vorne mitlaufen. Auf der langstrecke gibt es allerdings auch nur Gabius.

Langsprint Herren:

Weiterhin keine Entwicklung, einige mit 46er Zeiten, aber kaum welche darunter

Hochsprung Herren:
Wendrich ist ein Hoffnungsvoller Mann, aber die Weltspitze war nie weiter weg

Dreisprung Herren:

Die weltspritze ist weit weg, aber es gibt positive Entwicklungen. dieses Jahr sind 6 Leute über 16m gesprungen und dazu gibt es mit Max Hess ein starkes Talent (JWM Silber mit PB 16.55) der ma 17m springen könnte. Es war schonmal schlechter.

Straßenlauf Damen:

Ich würde mal sagen gleichbleibend. Hahner ist schon hoffnungsvoll, kann eine mikitenko aber wohl nicht ersetzen. dahinter gibt es ein paar mit potential knapp über 2:30, aber die weltspitze ist weit entfernt.

Mittel/lang Damen:
dort gab es in letzter Zeit einen starken zufluss von talenten, die allerdings leider fast alle seid 2 Jahren stagnieren. insgesamt ist die entwicklung aber positiv, da die breite besser ist. der spitze ist man aber leider nicht näher als vor 2 jahren.

sehr negativ sind allerdings leider die 800m, wo man nicht mal in die nähe der 2m kommt.

langsprint damen:

Leider ebenfalls sehr schwach, nur eine Athletin mit potential unter 52s.

dreisprung damen:
durchaus positive entwicklung mit 3 über 14,20 dieses jahr

Hochsprung damen:

friedrich scheint weg zu sein und außer jungfleisch gibt es niemanden. jungfleisch ist gut, stagniert aber leider seit 3 Jahren. da müsste jetzt mal ein sprung kommen.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - MZPTLK - 29.07.2014

(29.07.2014, 10:47)dominikk85 schrieb: Die Langsprints sind auch bei beiden Geschlechtern Katastrophal
Einspruch!
Die Herren sind gut drauf, es fehlt vielleicht noch der Ausreisser Richtung tiefe 20er.

Die Damen stehen nicht ganz so gut da, allerdings muss man auf Haase und vor allem Lückenkemper und Freese verweisen, die -Gesundheit vorausgesetzt - in den nächsten Jahren 22er Zeiten anbieten dürften.

Falls Du auch die 400 meinst, gebe ich Dir teilweise recht, aber katastrophal sieht doch noch anders aus.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - dominikk85 - 29.07.2014

ich hatte die 200 eher zum kurzsprint gerechnet. die sind bei beiden geschlechtern durchaus hoffnungsvoll.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - trackman - 29.07.2014

Mein Senf dazu: Gerade jetzt müssen wir in Disziplinen stark werden, die vorher weniger stark besetzt waren. Man denke nur an gute Werfer aus Regionen, die vorher nur für gute Läufer bekannt waren. Aktuelles Beispiel: Kugelstoßer O'Dayne Richards aus Jamaica (21,61 m bei den Commonwealth Games)

Das Wellness- und Autofahrerland Deutschland muss also eher zu einem Läuferland werden.

Da fällt mir ein: LA-Talentscouts in den USA "wildern" gern mal bei anderen Sportarten, vor allem im American Football, um Talente für die LA zu gewinnen. Gibt's das auch bei uns?


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - MZPTLK - 29.07.2014

(29.07.2014, 11:03)dominikk85 schrieb: ich hatte die 200 eher zum kurzsprint gerechnet. die sind bei beiden geschlechtern durchaus hoffnungsvoll.
200 ist der klassische Langsprint und wird es auch bleiben.
Bist Du die schon mal wettkampfmässig gelaufen?
Dann weisst Du, was Langsprint heisst.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - Robb - 29.07.2014

Er meinte sicher die 400m und ich gebe ihm recht, ich finde die Entwicklung langfristig gesehen katastrophal. In den letzten 20 Jahren lief EIN Deutscher unter 45 Sekunden, die Olympia-Norm von 2012 (45.25s) haben in dem Zeitraum ZWEI Läufer erreicht. Das ist für mich unter aller Sau. Im gleichen Zeitraum liefen 16 oder 17 Briten unter 45 Sekunden, irgendwas läuft da also grundlegend falsch in Deutschland.
Hochsprung der Frauen: Plaza könnte vielleicht die zweite Kraft werden, sie sprang mit 18 schon 1.88, war letztes Jahr verletzt und hat dieses Jahr schon mehrfach 1.90 versucht (und war zumindest einmal schon drüber, als die Latte nach ca zwei Sekunden doch noch fiel). Aber allein die Teilnehmerzahl bei den DM zeigt, dass da auch was gründlich schief läuft.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - MZPTLK - 29.07.2014

(29.07.2014, 11:05)trackman schrieb: Da fällt mir ein: LA-Talentscouts in den USA "wildern" gern mal bei anderen Sportarten, vor allem im American Football, um Talente für die LA zu gewinnen. Gibt's das auch bei uns?
WC, wohl kaum.
Aber meine Rede seit Jahrzehnten.
Wenn ich mir vorstelle, was wäre, wenn man sich einige Jungs/Mädels aus den Handball-, Basketball-, AF- und Fussball-Ligen herauspicken würde... da sähe die Deutsche Bestenliste aber ganz anders aus.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - MZPTLK - 29.07.2014

(29.07.2014, 11:09)Robb schrieb: Er meinte sicher die 400m und ich gebe ihm recht, ich finde die Entwicklung langfristig gesehen katastrophal. In den letzten 20 Jahren lief EIN Deutscher unter 45 Sekunden, die Olympia-Norm von 2012 (45.25s) haben in dem Zeitraum ZWEI Läufer erreicht. Das ist für mich unter aller Sau. Im gleichen Zeitraum liefen 16 oder 17 Briten unter 45 Sekunden, irgendwas läuft da also grundlegend falsch in Deutschland.
400 sind für mich eine 'Zwischendisziplin', kein richtiger Sprint mehr, aber auch noch keine Mittelstrecke.
Die Ursachen sind seit langem bekannt, wir operieren seit vielen Jahren mit Athleten, die die 200 kaum unter 21 laufen können.
Da ist man schon froh, wenn man 21,5 Läufer auf 46,5 bringen kann.
Kaufmann, Honz, Hofmeister, Weber, Schmid, Skamrahl, Dobeleit, Lübke, Schönlebe, Schersing, Carlowitz, der Oberleutnant aus Hamburg und einige mehr konnten 20,4-7 rennen.


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - trackman - 29.07.2014

Ja, die Briten - wenn ich mir vorstelle, dass dort nun 3 Siebenkämpferinnen im Hochsprung besser sind als unsere Spezialistinnen ...

Vielleicht sollten wir uns mal deren Hochsprungtrainer ausleihen. Dann noch deren psychologische Betreuung holen ... Teufel


RE: Positive und negative Entwicklungen in den "Problemdisziplinen" - dominikk85 - 29.07.2014

(29.07.2014, 11:05)trackman schrieb: LA-Talentscouts in den USA "wildern" gern mal bei anderen Sportarten, vor allem im American Football, um Talente für die LA zu gewinnen. Gibt's das auch bei uns?
Das liegt allerdings daran, dass der sport in den USA vor allem an den schulen abläuft und die guten Athlete mehrere sportarten machen.

ein kräftiger kerl wird sowohl im football als auch im kugelstoß team sein und ein schneller mann eventuell im sprint und football oder basketball team.

bei uns findet das halt nicht alles auf einem campus statt, die vereine haben eher angst leute zu verlieren.