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Tour de France 2021 - Druckversion

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Tour de France 2021 - Windfahne - 16.07.2021

(16.07.2021, 08:25)Sprunggott schrieb: Wie geht es eigendlich, dass TADEJ POGACAR alle klassischen Steigungen bei der `Tour de France 2021` bis zu 4 min schneller hoch fährt als Pantani, Amstrong, Ivan Basso, Roberto Heras, Tyler Hamilton & Co die alle überführt wurden ?

Auch hier gilt Mangels Beweisen zunächst mal die Unschuldsvermutung. Bitte auch bedenken, dass sich neben den  Trainingsmethoden das Material seitdem extrem weiterentwickelt hat.


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Atanvarno - 16.07.2021

(16.07.2021, 08:25)Sprunggott schrieb: Wie geht es eigendlich, dass TADEJ POGACAR alle klassischen Steigungen bei der `Tour de France 2021` bis zu 4 min schneller hoch fährt als Pantani, Amstrong, Ivan Basso, Roberto Heras, Tyler Hamilton & Co die alle überführt wurden ?

Ist das so? Flüchtiges Suchen gibt nur Treffer für eine 45-sekündige Verbesserung des Peyresourde-Rekords im letzten Jahr.


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Sprunggott - 16.07.2021

(16.07.2021, 09:57)Atanvarno schrieb:
(16.07.2021, 08:25)Sprunggott schrieb: Wie geht es eigendlich, dass TADEJ POGACAR alle klassischen Steigungen bei der `Tour de France 2021` bis zu 4 min schneller hoch fährt als Pantani, Amstrong, Ivan Basso, Roberto Heras, Tyler Hamilton & Co die alle überführt wurden ?
Ist das so? Flüchtiges Suchen gibt nur Treffer für eine 45-sekündige Verbesserung des Peyresourde-Rekords im letzten Jahr.
... zumindest laut Eurosport Kommentar die 20km am Mont-Ventoux anstieg, aber wie die das messen ?


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - dominikk85 - 16.07.2021

pogacar ist natürlich schon dominant, aber er hat auch viel Zeit beim EZF und den stürzen in der ersten Woche gewonnen, dazu sind viele starke Konkurrenten nicht dabei oder verletzt (Bernal, roglic, doumulin). In den Bergen ist er zwar der beste, aber vingegaard und carapaz konnten größtenteils bis ein paar hundert Meter vor dem Ziel mithalten obwohl pogacar früh hart attackiert hat. Er ist halt auch sehr spurtstark weshalb er am Ende kaum zu schlagen ist. 

Natürlich kann es trotzdem sein das er gedopt ist, aber das ist doch was anderes als damals rasmussen und Co wo leute unten weggefahren sind und mehrere minuten rausgeholt haben.


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Stelvio2017 - 16.07.2021

(16.07.2021, 10:10)Sprunggott schrieb:
(16.07.2021, 09:57)Atanvarno schrieb:
(16.07.2021, 08:25)Sprunggott schrieb: Wie geht es eigendlich, dass TADEJ POGACAR alle klassischen Steigungen bei der `Tour de France 2021` bis zu 4 min schneller hoch fährt als Pantani, Amstrong, Ivan Basso, Roberto Heras, Tyler Hamilton & Co die alle überführt wurden ?
Ist das so? Flüchtiges Suchen gibt nur Treffer für eine 45-sekündige Verbesserung des Peyresourde-Rekords im letzten Jahr.
... zumindest laut Eurosport Kommentar die 20km am Mont-Ventoux anstieg, aber wie die das messen ?

Ich wäre bei derartigen Vergleichen eher vorsichtig, da sehr viele Faktoren Einfluß haben:
- Etappenverlauf/-strecke (in diesem Jahr hat man den Ventoux erst von Sault und dann von Bedoin angefahren)
- Rennverlauf (Sieger war übrigens nicht Pogacar sondern von Aert und Vingegaard hat Passagen auch deutlich schneller als Pogacar absolviert)
- Ziel (in diesem Jahr nicht auf dem Ventoux sondern in Malaucene)
- Wetter (wegen der von Tag zu Tag  extremen Wetterunterschiede - Windverhältnisse nicht wirklich einheitlich vergleichbar)
- Techn. Fortschritt (ähnlich wie bei den Laufschuhen dürften heute bei den Rädern deutlich schnellere Zeiten als vor 10 o. 20 J. zu erwarten sein)
Mein subjektiver Eindruck ist, dass Pogacar eine besondere Fähigkeit hat, nach einem schweren Rennen die letzten 10 km Steigung schneller als die derzeitige Konkurrenz zu bewältigen. Ob wirklich schneller als die oben genannten Kandidaten aus der "unsauberen" Zeit läßt sich m.E. w. unterschiedlicher Rahmenbedingungen nicht einwandfrei feststellen. Schade, ich hätte ihn gerne gegen einen gesunden Roglic oder gegen Doumolin (natürlich in Bestform a la 2017 auf der legendären Giro-Etappe über den Stelvio und den Umbrail) kämpfen gesehen.
Die unterschiedlichen Streckenprofile je nach Anfahrtsrichtung kann man sehr gut bei Pässelexikon quäldich-Welt für Rennradfahrer (quaeldich.de) betrachten. Dort wird der Ventoux als zweit-bewerteter Pass beschrieben, natürlich nach dem Stelvio (Stilfser Joch)!


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Drizzt - 16.07.2021

(16.07.2021, 16:55)dominikk85 schrieb: pogacar ist natürlich schon dominant, aber er hat auch viel Zeit beim EZF und den stürzen in der ersten Woche gewonnen, dazu sind viele starke Konkurrenten nicht dabei oder verletzt (Bernal, roglic, doumulin). In den Bergen ist er zwar der beste, aber vingegaard und carapaz konnten größtenteils bis ein paar hundert Meter vor dem Ziel mithalten obwohl pogacar früh hart attackiert hat. Er ist halt auch sehr spurtstark weshalb er am Ende kaum zu schlagen ist. 

Natürlich kann es trotzdem sein das er gedopt ist, aber das ist doch was anderes als damals rasmussen und Co wo leute unten weggefahren sind und mehrere minuten rausgeholt haben.

Dafür hat er aber auch,im Gegensatz zu Rasmussen,alle im EZF platt gemacht. Mir sind inzwischen die,die alles können,leider sehr suspekt.   Sad


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - lor-olli - 16.07.2021

Auch ohne Technik gibt es beim Radsport ein paar Besonderheiten, die es sonst so im Sport selten gibt:
- entscheidend die Stärke des Teams, das den Teamcaptain unterstützt (damit er in der Anfahrt zum Berg und den ersten "Hügeln" NUR im Windschatten lutscht)
- die taktischen Spielchen, die ausschließlich dazu dienen die gegnerischen Teamkapitäne zu schwächen
- Stürze, Verzögerungen (Streiks, Nägel auf der Strecke, geschlossene Bahnschranken zwischen der Spitze und dem Hauptfeld…)
- Erkrankungen und entsprechende medizinische Versorgung! (Es kommt so gut wie kein Tourteilnehmer unversehrt durch die ganze Tour, angefangen von wundgefahrenen Hintern, über leichtes Fieber, mittelschwere Erkältungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen die bis zum Ausstieg reichen)
- ein wenig Glück, im richtigen Moment die Initiative zu ergreifen (z.B. Flucht bei Rückenwind, wenn es den Verfolgern nicht so leicht fällt das Windschattenfahren auszunutzen)
- sich bekämpfende Gegner auf den Podiumsplätzen, die am Ende dem Führenden nutzen…

und einiges mehr. Radsport bei den großen Touren ist mittlerweile nur noch mit Spitzenteams zu gewinnen (Leistung, Technik, Service z.B. bei Strecken und Wetteranalyse, Teamleitung die über Funk sowohl die medizinischen Daten der Sportler erhält, wie auch entsprechende Anweisungen gibt und letztlich VIEL Geld) Die Leistungsdaten, Zeiten die mitunter über die Jahre verglichen werden sind Interpolationen und keine harten Fakten, wie z.B. ein Marathon in 2:01:00 Stunden.

Ist der Radsport sauber? Vermutlich so sauber wie das Gewichtheben, weniger sauber als der Fußball… (ach nee, in Italien hat man ja systematisch ganze Manschaften der ersten Liga gedopt…)


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Atanvarno - 16.07.2021

(16.07.2021, 19:15)lor-olli schrieb: Radsport bei den großen Touren ist mittlerweile nur noch mit Spitzenteams zu gewinnen

Aber gerade bei Pogacar ist auffällig, dass er nicht wie Froome den Ineos-Train hat, der das komplette Feld schon vor dem entscheidenden Anstieg ausknockt, sondern vergleichsweise viel selber machen muss. Als alter Radsportnostalgiker denke ich natürlich, dass er gegen Elefantino am Berg keine Chance gehabt hätte.


RE: Fragwürdige Leistungssprünge - Drizzt - 16.07.2021

Natürlich nicht!!  Thumb_up


RE: Tour de France 2021 - RalfM - 17.07.2021

Ist jetzt ein bisschen off-topic, nicht ganz. Mein Vater hat auch immer gern TdF geschaut. Ende der 1950er Jahre ist er für den BDR sogar im Nationaltrikot gefahren.
Er hat mir erzählt, wie sie damals sehr unbeholfen gedopt haben. An Abenden, wenn ich mal wieder daheim war.
Damals sind die für ein Butterbrot gefahren.
Illusionen habe ich mir deshalb schon lange abgeschminkt.