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Ein wichtiges Mitglied möchte den Verein verlassen! - DefectorDCXVI - 23.04.2021
Moin miteinander,
ich bin nun seit 16 Jahren Mitglied eines Vielsparten-Sportverein als Übungsleiter, und habe einen jungen Mann geworben, von dem ich dachte, er könnte sportlich was reißen.
Dieser Bursche hat enormes Potenzial, was unserem Vereinswachstum und PR hätte gut tun können:
Er studiert sehr erfolgreich eine Naturwissenschaft an einer angesehenen Universität und engagiert sich sogar in unserem Sportverein ehrenamtlich als Ansprechpartner für den Leistungssport, und damit
Ist seit ca. 7 Monaten Mitglied unseres Vereins, und hat sich auf eigene Kosten sportlich fortgebildet (C-Lizenz und Ehrenamtsmanagement).
Hat auch schon ordentlich Fördergelder erfolgreich beantragt.
Ich dachte wir beide kämen gut miteinander zurecht; hatte auch die Hoffnung, er könne einen geschäftsführenden Vorstandsposten übernehmen.
Nur dann erzählt er mir urplötzlich, dass er den Verein fristgerecht kündigen möchte... trotz so junger Mitgliedschaft!
Seine Begründung kann ich nicht nachvollziehen: "Ich habe mich in mein Fach vertieft und wichtige Probleme gefunden, die ich unbedingt lösen muss. Für alles andere habe ich kein Interesse mehr. Ich kann daher meine Zeit nicht umverteilen, erst recht nicht in einem Verein, in dem ich nur noch bürokratisch tätig bin."
Wir haben halt nur 9 Mitglieder, und ich finde dies absolut unerhört.
(Ein Vorstandsmitglied möchte ihn sogar auf Schadensersatz verklagen, ob das geht... Ein anderes Mitglied schlug vor, seinem Dekan eine E-Mail zu schreiben, dass er nicht gesellschaftsfähig und zuverlässig sei... Also ich distanziere mich strikt von solchen üblen Aktionen!)
Wie kann ich ihn nur zum Verbleiben überreden? Er meinte auch, es wäre ihm egal, welches Gehalt er auch immer in einem sozialen Förderprojekt erhalten könnte als Mitarbeiter. Was soll ich tun?
RE: Ein wichtiges Mitglied möchte den Verein verlassen! - Bachmann1980 - 23.04.2021
Moin,
ein wichtiges Mitglied zu verlieren ist immer bitter,
aber man kann niemanden zwingen zu bleiben wenn
es keine entsprechenden Verträge gibt.
Als Vereinsmitglied hat man das Recht auch wieder
auszutreten. Man kann auch von Vorstandsposten
usw. zurücktreten.
Mit welcher Handhabe wollen Kollegen von dir
ihn auf Schadensersatz verklagen oder auch bei
seiner Uni Anschwärzen?
Ohne weitere Informationen, nur nach dem was
du schreibst, fände ich es ganz schon unverschämt
solche Maßnahmen zu ergreifen "nur" weil er sein
Recht wahrnimmt den Verein zu verlassen.
Klar wäre bei euch die Enttäuschung groß, aber würdet
ihr einen Gefallen tun wenn ihr mit Schadensersatz oder
Rufschädigung darauf reagiert?
Ich glaube auch, nach dem was du schreibst, werdet
ihr ihn nicht halten können.
RE: Ein wichtiges Mitglied möchte den Verein verlassen! - Diak - 23.04.2021
Wenn das eine lange Metapher ist, hab ich sie nicht verstanden. (ist ja auch schon spät)
Wenn die Frage ernst gemeint ist (wie betreibt ihr mit 9 Mitgliedern mehrere Sparten?):
Du kannst ihm sagen, dass Du traurig darüber bist, weil Du große Hoffnungen in ihn gesetzt hast und Dir gewünscht hättest, dass Ihr zusammen was reißt. Und dann lässt Du ihn in Ruhe machen, worauf er Bock hat, ich kann nicht erkennen, dass er sich in irgendeiner Weise zu etwas im Verein verpflichtet hätte.
RE: Ein wichtiges Mitglied möchte den Verein verlassen! - lor-olli - 24.04.2021
Mal grundsätzlich überlegt:
- junger Mann noch in der Ausbildung
- breites Engagement in beruflicher und ehrenamtlicher Hinsicht
- ihm fehlt die Motivation zur rein bürokratischen Vereinstätigkeit…
- er ist beruflich/ausbildungstechnisch in Phase die wohl verstärktes Engagement erfordert
- …
die anderen Überlegungen stimmen mich eher bedenklich:
- auf Schadensersatz verklagen, anschwärzen und "wie kann man ihn zum Bleiben überreden" passen für mich nicht zusammen. (als Vertrauensgrundlage für mich untauglich)
- er hat Fördergelder beantragt und erhalten… und engagiert sich ehrenamtlich im Verein…
- 9 Mitglieder im Verein und Vielspartensport?
da gibt es Klärungsbedarf und zwar nicht unbedingt von Seiten des "hoffnungsvollen Nachwuchsmannes". (Ich habe in einigen Vereinen auch in führender Position mitgearbeitet, ich kenne also Belastung und Ansprüche) Es gibt Phasen im Leben, insbesondere bei jungen Menschen die einen Wechsel erfordern (ich bin ca. 15mal umgezogen …), für mich ist ein böswilliges Verhalten nicht erkennbar, bzw. es wird hier nicht einmal ansatzweise deutlich (sieht man mal vom angedachen verklagen und anschwärzen ab…). Soziales Förderprojekt? Euer Verein oder die zukünftig angedachte Position oder Engagement des Mannes?