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Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Druckversion

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RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Gertrud - 03.02.2016

Es ist doch ein erheblicher Unterschied, ob man Weitsprung als Mehrkampfdisziplin hat und damit nur einmal pro Woche wie im Fall Sabine trainiert oder als Spezialdisziplin wie im Fall von Moguenara mit erheblich mehr zur Verfügung stehendem Zeitaufwand für diese Details. Da sollte eine erhebliche Verbesserung von Anlauf und Absprung machbar sein. Eine gravierende Verbesserung wird man nur erreichen, wenn man die gravierenden Störfaktoren beseitigt, also punktgenau angreift!!! Es gibt in Saarbrücken die optimale Voraussetzung durch Hallen- und Freiluftanlagen. 

Gertrud


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - dominikk85 - 03.02.2016

(02.02.2016, 12:21)Gertrud schrieb: Man kann natürlich nicht darüber hinwegsehen, dass vor allem der Anlaufrhythmus vor dem Brett eine sehr entscheidende Rolle spielt. Dieser Rhythmus findet bei Sosthene Moguenara nicht statt, weil der Anlauf vorher schon nicht stimmt. Es gibt Übungen (oder man sollte sie konstruieren), dieses Element ganz präzise zu üben. Wenn man beim Kugelstoßen permanent zu hoch abstößt, dann bringt es nichts, wenn man das dem Athleten sagt. Man sollte als Trainer in der Lage sein, durch Übungen den Fehler abzustellen. 

Es handelt sich bei Moguenara ja nicht nur um einen Zentimeter, den sie übertritt. Es ist ein Kaskade von unregelmäßigen Anläufen und das nicht nur in einem Wettkampf!!! Es ist Glücksache, wenn sie den Balken voll trifft. Das heißt für mich, dass sie sehr unsicher in der Anlauf- und Absprunggestaltung ist. An beiden Details gilt es, punktgenau durch Übungen zu intervenieren. Natürlich kann das nicht gleich auf Anhieb gelingen. Wir haben das z.B. bei Sabine Braun in der Anlauf- und Absprungvorbereitung durch ganz gezielte Übungen und Anweisungen erreicht. Natürlich machen einem das eine oder andere Mal die äußeren Bedingungen und auch die nervliche Verfassung einen Strich durch die Rechnung. Sabine wollte immer so gut wie nichts verschenken, was uns wirklich manchmal Blut schwitzen ließ. Sie hat aber so gut wie nie um einen oder zwei Füße den Balken nicht getroffen. Es ging immer um .... länge (Sage ich wegen der Unter-Gürtellinie-Sprache hier nicht!  Wink )

Die Zwischenmarke betrachte ich mehr als eine Marke für den Trainer, wobei ich früher mal Studien in dieser Hinsicht gelesen habe.

Gertrud

Wenn der anlauf nicht konstant ist, ist es auch sehr schwer konstant das brett zu treffen. Das kann auch mental sein, aus angst überzutreten macht man zwischendrin irgendwelche anpassungen und kommt dann immer irgendwie anders hin. Man muss den anlauf voll und immer gleich durchziehen und dann feinkorrekturen durch die anlauflänge machen.


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Gertrud - 03.02.2016

(03.02.2016, 10:45)dominikk85 schrieb: Wenn der anlauf nicht konstant ist, ist es auch sehr schwer konstant das brett zu treffen. Das kann auch mental sein, aus angst überzutreten macht man zwischendrin irgendwelche anpassungen und kommt dann immer irgendwie anders hin. Man muss den anlauf voll und immer gleich durchziehen und dann feinkorrekturen durch die anlauflänge machen.

Ich habe sie bei einem Wettkampf im TV gesehen, als sie jedesmal schon lange vor dem Brett nur gedribbelt ist. Das kann mit technischem Unvermögen oder innerer Unruhe und Angst zu tun haben. Das können wir von außen nicht beurteilen, wo die Anlauf- und Absprungunsicherheit letztlich liegt.

Ich kenne einen ehemaligen Weitspringer aus dem Olympiasegment, den man beliebig an einen Anlaufpunkt stellen kann. Er trifft das Brett immer!!! Er hat ein unheimlich gut ausgeprägtes peripheres Sehen. Das ist zu einem gewissen Maß sicherlich gegeben. Wenn man diese Fähigkeit bei wechselndem Wind z. B. hat, ist man auf der sehr sicheren Seite. Man kann die Blockaden aber ganz gezielt im Training lösen, wenn sie vorhanden sind. Das habe ich im Klassenverband in den Hallen mit sehr unterschiedlichen Übungen gemacht, die mit Weitsprung nichs zu tun hatten, aber einen Transfer bewirkt haben. Eine Korrektur kann hierbei nicht durch Nennen der Fakten behoben werden, sondern man muss die räumlichen Parameter festlegen, unter denen die Probanden Aufgaben erfüllen müssen.

Manche Sachen erfordern wirklich harte Arbeit. Ich habe z. B. momentan einen Schüler in meiner LA-AG, der immer enorme Cokontraktionen durchführt. Er ist nicht in der Lage, Schwünge durchzuführen. Jede Übung ist komplett geführt. Dadurch können natürlich Verletzungen und Koordinationsstörungen in großem Umfang entstehen. Da muss ich wirklich die ganze "Schatzkiste" auspacken.  So sehe ich das bei Moguenara auch. Ihre Verbesserung erfordert eine sehr, sehr gezielte Intervention. Es ist oft nicht damit getan, an einigen Stellschrauben zu drehen. Manchmal muss man das komplette Programm umstellen, um den gewünschten Effekt zu erhalten. So habe ich es im Krafttrainingsbereich gemacht.

Gertrud


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Drizzt - 04.02.2016

(03.02.2016, 09:20)Gertrud schrieb: Es gibt in Saarbrücken die optimale Voraussetzung durch Hallen- und Freiluftanlagen. 

Gertrud

Man muss diese Freiluftanlagen allerdings auch benutzen. Wink
Ansonsten wird man durch Umwelteinflüsse immer mal wieder völlig unvorbereitet aus der Bahn geworfen (ich glaub,das war auch bei Bianca Kappler,trotz ihrer Erfolge, ein Problem Sad )


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Gertrud - 04.02.2016

(04.02.2016, 01:44)Drizzt schrieb:
(03.02.2016, 09:20)Gertrud schrieb: Es gibt in Saarbrücken die optimale Voraussetzung durch Hallen- und Freiluftanlagen. 

Gertrud

Man muss diese Freiluftanlagen allerdings auch benutzen. Wink
Ansonsten wird man durch Umwelteinflüsse immer mal wieder völlig unvorbereitet aus der Bahn geworfen (ich glaub,das war auch bei Bianca Kappler,trotz ihrer Erfolge, ein Problem Sad )

Das kann ich absolut nicht beurteilen. Ich kann auch die Lernfreude und -fähigkeit von Sosthene Moguenara nicht beurteilen.

Gertrud


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - MZPTLK - 04.02.2016

Ich habe nicht den Eindruck, dass Sosthene an nennenswerten körperlichen Defiziten leidet.
Sie sollte sich Himmiherrgottsakramentkruzifixnochmal zusammenreissen
und das tun, was richtige Weitspringerinnen tun.

Das gilt auch für Lena Malkus.
Da kriege ich auch oft die Krise.

Kopfsache.
Schluss mit der vielen Laberei und Doktorei an Details, die Wirkungen von wenigen einfachen Ursachen sind.

Ich bitte um Erbarmung, aber dieses seit gefühlt 10 Jahren andauernde Elend möchte ich mir im Olympiajahr sehr ungern antun (lassen).


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - dominikk85 - 04.02.2016

Ich glaube in manchen Fällen ist komplett neu erlernen besser als irgendwelche quick fixes. Der Basketball Star shaquille o Neal war ja berühmt dafür keine freiwürfe zu können. Da er anders nicht zu stoppen war gab es dann sogar eine Strategie ihn ständig zu foulen .

O Neal hatte dann jedes Jahr einen anderen spezialcoach der freiwürfe trainierte ( einige sehr renommiert). Sein Wurf sah jedes jahr ein wenig anders aus und erinnerte am Ende kaum noch an einen Basketball Wurf, da ständig neue kniffe ausprobiert wurden.

Nicht immer ist es der Wille zur Verbesserung der fehlt, manchmal macht es verbissenheit sogar noch schlimmer


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - MZPTLK - 04.02.2016

Ein, zwei Jahre Mehrkampftraining bei kompetenten MK-Trainern würde den Beiden sicherlich gut tun.
Wenn ich an die Weitsprünge von Leuten wie JJK, Sabine Braun, Roman Sebrle und Anderen denke,
die das nur als eine von 5, bzw. 8 Disziplinen(die reinen Läufe zähle ich nicht) betrieben haben...
Cindy Roleder lässt auch grüssen.


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Gertrud - 04.02.2016

(04.02.2016, 10:48)MZPTLK schrieb: Ein, zwei Jahre Mehrkampftraining bei kompetenten MK-Trainern würde den Beiden sicherlich gut tun.
Wenn ich an die Weitsprünge von Leuten wie JJK, Sabine Braun, Roman Sebrle und Anderen denke,
die das nur als eine von 5, bzw. 8 Disziplinen(die reinen Läufe zähle ich nicht) betrieben haben...
Cindy Roleder lässt auch grüssen.


Es ist bekannt, dass eine Entfernung von der eigentlichen Disziplin die Spezialdisziplin fördern kann, weil man nicht mehr so verkrampft nur auf eine Sache schaut. Dazu kommt, dass andere Bewegungen wie beim differenziellen Lernen die eigentliche Disziplin fördern. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Lernen durch ein an Übungen reiches Programm hinsichtlich Koordination hilft. Ich sehe das jetzt auch bei Alexandra Wester, die sehr facettenreich trainiert und sechs gültige Sprünge hingelegt hat. 

Dazu kommt noch die Art des Trainers. Eine gewisse Härte ist vonnöten. Wenn ein Trainer in der Ansprache zu weich ist, hat er im Prinzip bei schwankenden Athletinnen verloren. Man darf die harte Auseinandersetzung nicht fürchten. Man sollte schon wie ein Fels in der Brandung stehen und absolut Klartext reden. Es ist wichtig, Sachen auf den Punkt zu bringen, um ultimativ Erfolg zu haben und zu fordern. 

Bei Moguenara darf sich das Dribbeln z. B nicht stereotyp "einbrennen". Das ist wie bei Stabhochspringern das Durchlaufen. Sie sollte mit ganz verschiedenen Aufgaben "Treffsicherheit" trainieren. Sie hat doch ein wahnsinniges Potential.

Der DLV hat seine eignenen "Kanalisiationswege". Da passen nicht alle Trainer/innen in das vorgegebene Schema. Man zieht in Institutionen gerne "Jasager" vor.  Wink Eine Athletin wie Alexandra Wester macht einfach Spaß, weil man unglaublich gut mit ihr fachlich diskutieren kann. Sie hat Antennen in alle Richtungen und ist aufnahmefähig, wach und nicht blockiert!

Gertrud


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - MZPTLK - 04.02.2016

Du triffst es(nicht den Balken) wahrscheinlich sehr genau, Gertrud.
Ich wollte es nicht so deutlich sagen.
Hatte schon Angst, über das Ziel zu schiessen.
Habe deshalb auch um Erbarmung gebeten.