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Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Druckversion

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+--- Thema: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara (/showthread.php?tid=41)

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RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - lor-olli - 15.03.2014

Es geht doch hier vor allem um Korrekturen! Moguenara ist schon lange dabei, sie hat beste Voraussetzungen für die 7m - das wird allerdings zum Problem, wenn sie sich zum Balken "zittert" (tut sie meines Erachtens nicht, sie scheint immer "voll drauf" zu halten). Weitsprung ist auch eine Präzisionsübung und der Balken ist ja nicht wegen der Optik da Wink.
Bei Sosthene muss meines Erachtens nach der Anlauf viel stärker Rhytmisiert und präsiziert werden, weswegen ich die "Marken" nicht vollständig abschreiben würde. Der "Zebrastreifen" für Trainingszwecke ist auch gar nicht so abwegig, ist nämlich ihre durchschnittliche Schrittlänge beim Anlauf bekannt, wäre es tatsächlich einen Versuch wert, die Anlaufmarken entsprechend auffällig zu gestalten und jeden zweiten Schritt (jeweils das Sprungbein) zu markieren.

Ob es den Anlauf stabilisiert werde ich hier nicht behaupten, aber es ist der erste Schritt in der Analyse, wenn man feststellen will in welchen Abschnitt die Ungenauigkeiten auftreten (z.B. die letzten Schritte vor dem Absprung, oder die ersten Anlauf-Schritte, oder der gesamte Anlauf ist unrhytmisch). Bei den meisten guten Springern sieht der Anlauf nämlich nicht wie ein Sprint aus, sondern eher wie ein Lauf zwischen den Langhürden: schnellstmöglich konstant. Bei Moguenara scheint mit die Geschwindigkeit beim Anlauf recht ungleichmäßig zu sein (dazu reichen die Fernsehbilder aber nicht) - dies gälte es abzustellen.

Ich weiß nicht was die Trainer schon versucht haben - geholfen hat es bis heute nicht viel, es gilt kreativ zu werden, auch damit der Anlauf nicht unter "Dauerfrust" leidet. (Ich leide manchmal mit wenn ich das sehe, einfach schade, dass man/frau das nicht in den Griff bekommt).


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - MZPTLK - 15.03.2014

Sosthene erinnert mich ein wenig an Alyn Camara. Supertalente, aber bekommen ihre langen Beine nicht 'sortiert' und rhythmisiert. Bei kürzeren Springern treten die Probleme weniger auf. Dietmar Haaf(Schützling von HJH) konnte zum Beispiel auch weniger gut passende Anläufe 'auf den letzten Drücker' noch so korrigieren, dass er über 8 m springen konnte.
Warum gelingt das vielen Zehnkämpfern besser? Ich habe mal Jürgen Hingsen(noch längere Beine als die beiden Problemfälle) bei den DM im Weitsprung 1983 in Bremen beobachtet, als er allle Spezialisten düpierte und Meister wurde. Jahre vorher in Gelsenkirchen hatte es nicht zum Titel gereicht, aber er hatte leicht übergetretene Sprünge von 8,30-8,40. Ich bin überzeugt, bei Spezialisierung würde er heute noch den Deutschen Rekord halten. Hans Baumgartner, der Olympiazweite von 1972, hatte aus seinem 'Handicap' langer Beine das Beste gemacht, ein Anlauf wie gemalt. Wir ahnen es: Schützling von HJH Rolleyes Derselbe Holzamer, der den 'ungehobelt' wackeligen Hürdenläufer Florian Schwarthoff(2 m) 'begradigte', in die absolute Weltklasse und zum deutschen Rekord führte...


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Hellmuth K l i m m e r - 15.03.2014

(15.03.2014, 20:08)lor-olli schrieb: Bei Sosthene muss meines Erachtens nach der Anlauf viel stärker rhythmisiert und präzisiert werden,...

Sag ich doch! - s. meine Feststellung im la-forum des DLV ----> "Liveticker/Ergebnisse DHM?" am 25. 2.; 19:07h .
Schnell anlaufen macht es alleine eben nicht. Eine Absprungvorbereitung durch eine (nicht so ausgeprägte) Rhythmysierung (wenigstens) der letzten drei Schritte ist erforderlich (um "abzuheben" [Bild: rolleyes.gif] )

(Nun langt's mir aber dazu. [Bild: sad.gif] )

H. Klimmer / sen.


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - ThomZach - 16.03.2014

(15.03.2014, 17:36)Hellmuth K l i m m e r schrieb:
(15.03.2014, 12:36)ThomZach schrieb: Da kann ich dann nur noch entsetzt den Kopf schütteln und resignierend mit den Achseln zucken. Weitgehende Übereinstimmung ist für mich immer ein Indiz für minderwertige Überzeugungen. Dodgy
@ TomZach 
langsam näherst du dich den hier (im "alten la-forum") schon oft erlebten und kritisierten Allesbesserwissern. Angry H.Klimmer / sen.
Lieber Hellmuth. Jeder der hier seine Meinung äußert tut dies, weil er persönlich dafür einsteht. Auch Du.
Ich formuliere nur etwas emotionaler. Und ich polarisiere gerne, weil für mich im Leben die Unterschiede zählen.
Nicht die Gleichheiten. Wenn Du das persönlich nimmst, dann doch weil Du eben selber auch von dem
was Du schreibst und machst und meinst überzeugt bis. Wenn wir uns am Ende nicht eingigen können,
ist das doch nicht schlimm - oder? Ich drück halt nicht nur aus was ich denke sondern auch was ich fühle.
Ohne mich aufzuregen, kann ich gar nicht leben. Cool


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - ThomZach - 16.03.2014

(15.03.2014, 22:25)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Jetzt langt's mir aber dazu. H. Klimmer / sen.
Dürfen die Anderen trotzdem weitermachen?Thumb_up


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - MZPTLK - 16.03.2014

Thomas, diese Beichte merke ich mir: 'ohne mich aufzuregen, kann ich gar nicht leben'.
Absolution meinerseits erteilt, die anderen Foristen sollten das beim künftigen Umgang immer strafmildernd berücksichtigen Teufel


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Hellmuth K l i m m e r - 16.03.2014

(16.03.2014, 12:24)ThomZach schrieb:
(15.03.2014, 22:25)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Jetzt langt's mir aber dazu. H. Klimmer / sen.
Dürfen die Anderen trotzdem weitermachen?Thumb_up
Na klar! Ich verseumte das "mir" gesperrt zu schreiben.

Deshalb wiederhole ich mich: "Jetzt langt's   m i r   aber   d a z u " Rolleyes


hek




RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - decathlonitis - 17.03.2014

Männer oder wer auch immer? Egal!
Denken, Gefühle, Wissen und Erfahrung in Worte umsetzen hilft uns allen. Macht bloß weiter! Ich (ver-) folge Euch.

deca


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Halloo - 18.03.2014

Es gibt Typen, die treffen den Balken immer. Bereits etwa 6 Schritte vor dem Balken korrigieren sie gefühlsmäßig die Schritte minimal und es paßt. Dieses immer den Balken treffen ist in solchen Fällen nicht unbedingt dem Trainer zuzuschreiben, denn durch das (wenn auch minimale) verändern der Schrittlänge geht (wenn auch das minimal) zu Lasten der Geschwindigkeit. Dann gibt es die Typen, die (egal ob mit oder ohne Zwischenmarken) immer auf wenige cm den Balken treffen, aber sehr häufig wenige cm übertreten. Das ist ein nicht zu geringes Problem, welches sich festigen kann. Man glaubt, den Balken genau zu treffen, tritt aber jeweils 2-6cm über, weil das Empfinden des punktgenauen Fußaufsatzes gestört ist. Was ist da zu machen? Schwierig. Manche Aktive kann man darauf einstellen, durch häufiges üben gefühlsmäßig die Balkenmitte statt der Absprunglinie zu treffen.
Arbeitet man mit Zwischenmarken oder nicht? Ich meine, dass das nicht generell mit ja oder nein beantwortet werden kann. Mit einer Markierung  6 Schritte vor dem Balken habe ich gute Erfahrungen gemacht. Manchen Athleten gibt es Sicherheit, andere stört es. Es ist auch vollkommen unterschiedlich, ob sofort voll Speed angelaufen wird, oder als Steigerung. Beim Steigerungslauf sind Zwischenmarken bzw. eine Zwischenmarke eher angebracht. Jeder Athlet ist anders, worauf hier schon häufig hingewiesen wurde. Das zu ergründen, die entsprechenden technisch am besten geeigneten Varianten zu finden, ist Aufgabe des Trainers/der Trainerin - so auch beim Weitsprunganlauf. Wenn ich hier lese, dass man im Fall Sosthenne den Trainer unverzüglich auswechseln soll und und.... dann glaube ich, dass solche Personen noch nie intensiv mit  Athleten im Leistungsbereich gearbeitet haben, die das Feingefühl nicht sonderlich gepachtet haben und psychologisch nicht sonderlich sattelfest sind


RE: Anlaufprobleme Sosthene Taroum Moguenara - Gertrud - 02.02.2016

Man kann natürlich nicht darüber hinwegsehen, dass vor allem der Anlaufrhythmus vor dem Brett eine sehr entscheidende Rolle spielt. Dieser Rhythmus findet bei Sosthene Moguenara nicht statt, weil der Anlauf vorher schon nicht stimmt. Es gibt Übungen (oder man sollte sie konstruieren), dieses Element ganz präzise zu üben. Wenn man beim Kugelstoßen permanent zu hoch abstößt, dann bringt es nichts, wenn man das dem Athleten sagt. Man sollte als Trainer in der Lage sein, durch Übungen den Fehler abzustellen. 

Es handelt sich bei Moguenara ja nicht nur um einen Zentimeter, den sie übertritt. Es ist ein Kaskade von unregelmäßigen Anläufen und das nicht nur in einem Wettkampf!!! Es ist Glücksache, wenn sie den Balken voll trifft. Das heißt für mich, dass sie sehr unsicher in der Anlauf- und Absprunggestaltung ist. An beiden Details gilt es, punktgenau durch Übungen zu intervenieren. Natürlich kann das nicht gleich auf Anhieb gelingen. Wir haben das z.B. bei Sabine Braun in der Anlauf- und Absprungvorbereitung durch ganz gezielte Übungen und Anweisungen erreicht. Natürlich machen einem das eine oder andere Mal die äußeren Bedingungen und auch die nervliche Verfassung einen Strich durch die Rechnung. Sabine wollte immer so gut wie nichts verschenken, was uns wirklich manchmal Blut schwitzen ließ. Sie hat aber so gut wie nie um einen oder zwei Füße den Balken nicht getroffen. Es ging immer um .... länge (Sage ich wegen der Unter-Gürtellinie-Sprache hier nicht!  Wink )

Die Zwischenmarke betrachte ich mehr als eine Marke für den Trainer, wobei ich früher mal Studien in dieser Hinsicht gelesen habe.

Gertrud