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Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - Druckversion

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RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - RalfM - 19.10.2020

(19.10.2020, 20:06)sub4 schrieb: Ihr Kassler Trainer ist durch die Doping Geschichte seiner damaligen Athletin Simret Restle aber auch kein unbeschriebenes Blatt

Du kennst Winfried Aufenanger?


RE: Halbmarathon WM - Gdynia, 17.10.2020 (Kejeta 2. 65:18 ER, Bronze Frauenteam) - mic.now - 19.10.2020

(18.10.2020, 10:20)frontrunner800 schrieb: Was insbesondere gerade im Straßenlauf abgeht, ist eine Farce sondergleichen. Zum großen Teil Nike hat diese miserable Entwicklung zu verantworten. Auch World Athletics natürlich. Alle diese erzielten Zeiten müssen natürlich annulliert werden, eine riesen Ungerechtigkeit den Athleten der Vergangenheit gegenüber. Mich interessiert dieser Zirkus nicht mehr!

Diese Entwicklung kann und darf so nicht weitergehen.
Es ist doch wie im Schwimmen bei den Plastik-Anzügen vor 11-12 Jahren, die zum Glück nach 2 Jahren wieder verboten wurden. Ich glaube schon, dass die IAAF bei der Erlaubniserteilung nicht geahnt hat, dass der Vorteil so gewaltig groß ist und alle Rekorde (nicht nur WEltrekorde) um nicht für möglich gehaltene Bereiche pulverisiert werden. Aber jetzt ist es so: "die ich rief die Geister, werd ich nicht mehr los".
Es muss eine neue Regelung/Verbot dieser Schuhe her (allein mir fehlt leider der Glaube)".


RE: Halbmarathon WM - Gdynia, 17.10.2020 (Kejeta 2. 65:18 ER, Bronze Frauenteam) - RalfM - 20.10.2020

(18.10.2020, 16:48)Mateng schrieb: Das Material ist verfügbar und auch andere Hersteller wie Adidas und auch ASICS (zumindest war gestern auch ein ASICS Schuh mit vorne dabei, soweit ich gesehen habe) haben nachgezogen. Mit einer vernünftigen Regulierung (...) habe ich damit kein Problem. Die Entwicklung geht einfach weiter. (...)

Gerade hier habe ich ein fundamentales Problem. Laufen ist keine technische Disziplin. Das ist das Pfund des Laufsports. Abebe Bikila und Zola Budd, zwei plakative Namen. Barfuss in der Weltspitze. Dies muss möglich sein, sonst ist Laufen Skispringen.


RE: Halbmarathon WM - Gdynia, 17.10.2020 (Kejeta 2. 65:18 ER, Bronze Frauenteam) - JoelH - 20.10.2020

(20.10.2020, 00:05)RalfM schrieb: Gerade hier habe ich ein fundamentales Problem. Laufen ist keine technische Disziplin. Das ist das Pfund des Laufsports. Abebe Bikila und Zola Budd, zwei plakative Namen. Barfuss in der Weltspitze. Dies muss möglich sein, sonst ist Laufen Skispringen.

Dann schaffen wir am besten Spikes direkt ab.  AngelAngel ‌Sollen sich die Läufer eben Warzen wachsen lassen für mehr Grip auf der Bahn Cool


RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - OldSchoolRunner - 20.10.2020

(19.10.2020, 20:21)Andreas schrieb:
(19.10.2020, 20:06)sub4 schrieb: Ihr Kassler Trainer ist durch die Doping Geschichte seiner damaligen Athletin Simret Restle aber auch kein unbeschriebenes Blatt

Stimmt damit hast du natürlich Recht. Simret Restle, die als Dopingsünderin des Epo-Dopings erwischt worden ist und damit logischerweise auch für 2 Jahre gesperrt wurde. Schlimmer noch sie erfand als Ausrede abenteuerliche Schaudergschichten um ihr Vergehen zu entschuldigen. Sie war auch in diesem Verein und genau dieser Trainer hatte auch sie damals schon integriert.

Ihr beide habt da gefährliches Halbwissen. Zum einen kenne ich Winfried Aufenanger seit über 30 Jahren (davon einige Jahre als mein Bundestrainer) und für mich deutet nichts darauf hin, dass er Doping unterstützt oder toleriert.
Zum anderen lebte Simret Restle-Apel zu ihrer Kasseler Zeit schon sehr lange in Deutschland (vorher in Wiesbaden). Aufenanger hat sie nicht integriert.
Ich gebe Euch nur darin Recht, dass die Ausreden von Simret Restle-Apel abenteuerlich waren.


Und ja, ich finde die Leistungsexplosion von Melat Kejeta auch sehr erstaunlich und ich bin nicht frei von allen Zweifeln. Interessanter wäre doch, wenn hier jemand mehr dazu beitragen könnte, wie sich ihr Training in den letzten Jahren entwickelt hat. Bei Koko gab es auch Erklärungen (abseits von unterstelltem Doping) für die Leistungssteigerungen von 2017 auf 2019.


RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - Dr. Klaus - 20.10.2020

oldschoolrunner schreibt:
 "Zum einen kenne ich Winfried Aufenanger seit über 30 Jahren (davon einige Jahre als mein Bundestrainer) und für mich deutet nichts darauf hin, dass er Doping unterstützt oder toleriert."
Bei solcher Leistungsexplosion muss doch jedem sauber arbeitenden Trainer schwindlig werden, oder nicht?



RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - DerC - 20.10.2020

(20.10.2020, 10:02)Dr. Klaus schrieb: oldschoolrunner schreibt:
 "Zum einen kenne ich Winfried Aufenanger seit über 30 Jahren (davon einige Jahre als mein Bundestrainer) und für mich deutet nichts darauf hin, dass er Doping unterstützt oder toleriert."
Bei solcher Leistungsexplosion muss doch jedem sauber arbeitenden Trainer schwindlig werden, oder nicht?

Als sauber arbeitender Trainer freut man sich über eine Leistungsexplosien seines Athleten bzw seiner Athletin und weiß auch im wesentlichen, warum die Leistung möglich war, auch wenn man sich nie alles zu 100% erklären kann. Es gibt eben auch Tage, da passt alles, und die kommen wenn man nicht viel Glück hat, nie wieder.

Wenn man jede größere Leistungssteigerung Doping zuschreibt, outet man sich nur als jemand, der die Leichtathletik nicht verstehen kann oder will, als Ahnungsloser.


RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - lor-olli - 20.10.2020

Zur Crux wird es, wenn jeder größeren Leistungsexplosion Doping unterstellt wird ohne andere möglich Ursachen auch nur in Erwägung zu ziehen. Ich bin beim Thema Doping seit Jahrzehnten mehr als hellhörig und auch nicht so naiv zu glauben es gäbe in D kein Doping (in einigen Sportarten dürfte es so extrem sein, dass es kaum ungedopte Spitzensportler in dieser Sportart gibt).

Wir hatten speziell in diesem Fall verschiedene Punkte angesprochen, konnten / können sie aber nicht final klären

- Doping (möglich, aber wahrscheinlich?)
- Schuhe (mehr als nur möglich)
- Training (was wurde hier geändert, oder etwa gar nichts?)
- Verletzungen (gab es früher größere Probleme?)
- Vorbereitungsphase (ist es nicht so, oder besser wie lange kann diese Athleten schon unter guten guten / professionellen Bedingungen trainieren - auch z.B. finanziell abgesichert - )
- Waren die Bedingungen diesmal optimal?
- Wer ist noch alles im Gesamtbild des Lebens dieser Athletin mitverantwortlich? (Nur Trainer, oder auch Freund, Manager etc. Sie wäre nicht die Erste die sich zum Dopen beschwatzen ließ oder es völlig auf eigene Faust versuchte. Wie viele Dopingtests gab es in ihrer Karriere die letzten Jahre?)

Am Ende bringt die Diskussion nichts, wenn es nicht einen handfesten Beweis gibt - unschön für die sauberen Athleten mit Leistungsplus, die Unsauberen lachen sich ins Fäustchen - haben sie immer schon…


RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - Dr. Klaus - 20.10.2020

DerC sagt:
"Als sauber arbeitender Trainer freut man sich über eine Leistungsexplosien seines Athleten bzw seiner Athletin und weiß auch im wesentlichen, warum die Leistung möglich war"
Und was ist, wenn man es nicht weiß, freut "man" sich auch noch?


"Wenn man jede größere Leistungssteigerung Doping zuschreibt, outet man sich nur als jemand, der die Leichtathletik nicht verstehen kann oder will, als Ahnungsloser."
Man sollte als LA-Experte schon den Unterschied erkennen zwischen "größerer Leistungssteigerung" und einem plötzlichen Sprung in die absolute Weltelite (von vorher Platz 55 (2018) und 86 (2019). Noch einmal, wie "frau" plötzlich 1 min unter ihrer Bestzeit über 10K anlaufen und dann den Weltrekord nur knapp verpassen kann, müsste jeden erfahrenen Langläufer schocken. Wer sich hier als "Ahnungsloser " outet, sei also mal dahingestellt.



RE: Leistungsexplosion Melat Kejeta - Taktik, Training, Schuhe oder Doping? - Atanvarno - 20.10.2020

(20.10.2020, 12:28)Dr. Klaus schrieb: Noch einmal, wie "frau" plötzlich 1 min unter ihrer Bestzeit über 10K anlaufen und dann den Weltrekord nur knapp verpassen kann, müsste jeden erfahrenen Langläufer schocken.

vedo hatte dich bereits weiter oben im Thread darauf hingewiesen, dass ihre alte 10km Bestzeit eine Halbmarathondurchgangszeit war (31:41 aus Venlo 2018). Die ist also sicherlich nicht Ausdruck ihres 10km-Leistungsvermögens.