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Bundestrainer im Vergleich zu Heimtrainern - Druckversion

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RE: Bundestrainer im Vergleich zu Heimtrainern - Delta - 15.06.2020

Gertrud ist hier komplett auf dem Holzweg. Nein, der DLV hat massive Schwächen wenn es um die Bundestrainer geht, dass ist sowieso klar. Toptrainer werden von den Chinesen abgeworben, seitdem ist im Hammerwurf nur noch Leerlauf. Der 400 m Trainer ist seit 20 Jahren komplett erfolglos. Deutschlands Hochspringerinnen warten seit 10 Jahren auf gute Resultate. Die 800 - 10'000 m Läufer und Läuferinnen, ja da mag es 2-3 Ausnahmen geben aber der Herren 1500 m Rekord datiert aus 1980. Zeiten unter 3.35 sind so selten wie Trüffel in der Toskana.
Zentralisierung tut Not, aber zuerst sollte alle Erfolglosen gehen, die nichts in den letzten 5 Jahren gerissen haben.

Die Holländer zeigen wie Zentralisierung geht. Ein Super Leistungszentrum in Paapendal - komplett integriert, da muss keiner 1 Std. zur Massage anreisen. Da ist alles im 20 Minuten Umfeld zu haben. Der DLV braucht eigene Leistungszentren die zentral organisiert sind. Etwa 5 in ganz Deutschland und Berlin ist Wettertechnisch sehr ungünstig.

Franzosen der gesamte Ostblock hat eine zentrale Organisation. Je nach Grösse gibt es ein paar Zentren mehr oder weniger. Wer nicht ab 12-15 Jahren so trainiert ist relativ chancenlos.

Eine zweite grosse Änderung wäre der Wechsel von Vereinen zu Hochschul Sport. Hochschulen haben viel mehr Geld als Vereine. Die Vereinsleichtathletik bringt einfach keinen besonderen Fortschritte. Es wird immer 10 gute Vereine geben mit einer gewissen Grösse. Aber für Topathleten gilt die Regel, dass 1 Trainer nicht mehr als 3 -5 Athleten trainieren sollte.

Es ist eigentlich der Job des Bundestrainer (jeder Disziplin) Vereinstrainer auszubilden. Das wird immer dann ganz schwierig wenn DLV Athleten das Finale verpassen. Dass es vernünftige Saläre braucht steht ausser Frage. Ohne Profis sind Olympiasiege eher dem Zufall zuzuordnen.

Wenn man seine Athleten nicht in das Finale bringt - verliert der Trainer viel Know-How. So gesehen ist es wichtiger für Erfolge - langfristig Finalziele zu erreichen als die eine oder andere Zufallsmedaille.

Wenn der Trainer eine Sollvorgabe gibt an Einheiten, dann gibt es keine Jekami Diskussionen. Entweder der Athlet Spurt oder er fliegt. Amerikaner bezeichnen, dass mit MyWay or Highway.
Trainer mit Erfolgen können sich genau diese Haltung leisten - weil Sie wissen was es braucht.
Theoretiker wie der Kugelstoss Bundestrainer nützen niemanden.


Wie werde ich Trainer ? Auf Youtube gibt es eine Aufnahmeprüfung für die Sporthochschule Köln.
Zwei Disziplinen zeigen wo das Problem ist. Kugelstossen etwa 8 m das kann ich noch verstehen, dass es da Probleme gibt. Aber Kopfsprung vom 1 m Brett ins Wasser ? Diese beiden Disziplinen sind die Top 2 für ein Nichterreichen der Aufnahme.


RE: Bundestrainer im Vergleich zu Heimtrainern - RalfM - 15.06.2020

Dieses Brüller-Feuerwerk verspricht noch viel Unterhaltung. Brauchen wir schon mal nicht in die Kneipe gehen.


RE: Bundestrainer im Vergleich zu Heimtrainern - Gertrud - 15.06.2020

(15.06.2020, 15:29)Delta schrieb: Gertrud ist hier komplett auf dem Holzweg. Nein, der DLV hat massive Schwächen wenn es um die Bundestrainer geht, dass ist sowieso klar. Toptrainer werden von den Chinesen abgeworben, seitdem ist im Hammerwurf nur noch Leerlauf. Der 400 m Trainer ist seit 20 Jahren komplett erfolglos. Deutschlands Hochspringerinnen warten seit 10 Jahren auf gute Resultate. Die 800 - 10'000 m Läufer und Läuferinnen, ja da mag es 2-3 Ausnahmen geben aber der Herren 1500 m Rekord datiert aus 1980. Zeiten unter 3.35 sind so selten wie Trüffel in der Toskana.
Zentralisierung tut Not, aber zuerst sollte alle Erfolglosen gehen, die nichts in den letzten 5 Jahren gerissen haben.

Die Holländer zeigen wie Zentralisierung geht. Ein Super Leistungszentrum in Paapendal - komplett integriert, da muss keiner 1 Std. zur Massage anreisen. Da ist alles im 20 Minuten Umfeld zu haben. Der DLV braucht eigene Leistungszentren die zentral organisiert sind. Etwa 5 in ganz Deutschland und Berlin ist Wettertechnisch sehr ungünstig.

Nein, ich bin nicht auf dem Holzweg. Ich bin überhaupt nicht gegen die OSP-Zentren; aber sie sollten nicht den Hauptvereinen dort nur Vorteile bieten, sondern für alle potentiellen AuA zugängig sein. Das ist der feine Unterschied. Wenn ich hier z.B. in Marl ein Talent "ausgrabe", dürfte ich es nicht in Wattenscheid im Winter im Kugelstoßen trainieren, selbst dann nicht, wenn morgens in aller Frühe die Halle nicht frequentiert ist. Ein Wattenscheider Trainer dürfte mit einer untalentierten Athletin dort aber trainieren. Solche Ungerechtigkeiten müssen abgeschafft werden und dürften nicht von Funktionären entschieden werden, die dem OSP-nahen Verein angehören oder sehr gut gesonnen sind. Das gilt auch für andere hauseigenen OSP-Vereine. 

Warum ich nicht auf dem Holzweg bin: Sicherlich ist der OSP-Service in der Mehrheit gut; aber was ich in Marl einem Klasseathleten an speziellem Service bieten könnte, hat oft kein OSP im Repertoire. Darüber habe ich auch bisher immer geschwiegen. Es kommt absolut auf Nuancen im Training an. Die OSP sollten generell Klassetrainern zur Verfügung stehen. 

Klasseleistungen sind nicht nur an Zentren möglich. Dafür gibt´s wohl jede Menge Beweise. AuA mit dualer Karriere müssen sehr oft andere Wege gehen. Zudem neigt nicht jede/r dazu, sich für die Bundeswehr oder Polizei zu entscheiden. Genau die Zentralisierung vor allem in jungen Jahren ist teilweise falsch. Wir sollten vor allem auch die Nester stärken.

Insgesamt bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass die besten Bedingungen individualisiert werden müssten.
Zitat: Theoretiker wie der Kugelstoss Bundestrainer nützen niemanden.

Kennen Sie ihn in seiner Trainingsweise? Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Fakt ist doch wohl, dass Storl auch erhebliche Probleme hatte. Praktiker ohne theoretischen Hintergrund richten meines Erachtens den größten Schaden an. Ich glaube schon, dass er sich hinsichtlich Gesundheit bemüht. Ich habe einige Übungen irgendwo katalogisiert, die ich sehr gut gefunden habe. Es wird für Storl sicherlich schwierig, noch einmal Anschluss zu finden. Die Drehstoßer sind einfach unheimlich dominierend. Er scheint auch sehr geringgewichtig zu sein, wenn man sich die drei führenden "Kanten" mal ansieht.

Gertrud