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Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Druckversion

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RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - gera - 16.04.2020

alle maßnahmen ok.
aber dass man nicht in der Lage ist genügend Schutzartikel herzustellen, finde ich schon bedenklicn.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 16.04.2020

Hat Schweden am Ende recht gehabt?


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Robb - 16.04.2020

So ganz seh ich den schwedischen Erfolg nicht.

Schweden 10 Mio Einwohner, gestern 170 Corona-Tote
Deutschland 80 Mio Einwohner, gestern 309 Corona-Tote.

Deutschland insgesamt gestorben: 3856
Schweden insgesamt gestorben: 1333

Deutschland hat achtmal soviele Einwohner, aber nur dreimal soviele Tote.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 16.04.2020

Zitat:Oder aber:
Auf die Frage, warum das Gesundheitsamt und die Stadt Stockholm unterschiedliche Bilder davon geben, wie die Situation im Moment tatsächlich aussieht, antwortete Anders Tegnell, dass dies auf die Beschreibung unterschiedlicher Situationen zurückzuführen sei, in denen die Behörde die Ausbreitung des Virus beobachtet und untersucht, während das Gesundheitssystem das Ergebnis des Virus behandelt."Was wir beobachten, wird in einer Woche Stockholm Healthcare sein. Es ist eine sehr schwierige Situation im Gesundheitswesen in Stockholm", sagt er.

Übersetzt aus DagensNyheter > https://www.dn.se/nyheter/sverige/tegnell-vantade-okningen-av-smittade-i-pask-uteblev/
Das ist das generelle Problem mit dem wir (die sich einen Überblick verschaffen müssen /wollen) zu kämpfen haben, jede Zahl muss an den individuellen Landesbedingungen der Übermittlung überprüft werden… Die Schweden etwa melden mit ordentlichem Zeitverzug (Bürokratie in Schweden ist teilweise überbordend…) und sie melden auch nicht alle Fälle, sondern ähnlich wie die Briten nur Personen, die im Krankenhaus oder Altenheim sterben. Zudem wird in Schweden außerhalb von Krankenhäusern nicht / kaum getestet (Wie in GB)… Das genaue Gegenteil macht Belgien, stirbt ein Bewohner eines Altenheims der als infiziert registriert gemeldet war, gelten andere Verstorbene im Raum oder im Zimmer nebenan ebenfalls als "Covid19-Tote" - ohne Überprüfung einfach bei Verdacht. Macht einen Vergleich aufwändig.

Norwegen dagegen testet z.B. auch Menschen ohne Symptome, einfach weil sie den Infektionsstand nationenweit wissen wollen - sie haben auch schnell Maßnahmen ergriffen und konsequent umgesetzt, sie hatten vor 3 Wochen nahezu den gleichen Stand wie Schweden (Infektionen und Tote), das sieht jetzt ganz anders aus…

Wie gesagt man muss die Zahlen genauer betrachten wenn man daraus Schlussfolgerungen für ein weiteres Vorgehen ziehen will, wenn das politisch nicht gewollt ist muss man die Zahlen einfach nur "anders" ermitteln… Ich schlage mich seit drei Wochen mit den krudesten Argumenten und den eigenwilligsten Interpretationen herum und ich habe den Verdacht, hier wird nicht nach Verstand und Faktenlage argumentiert, sondern NUR nach Interessanlage. (Eindruck erhärtet dadurch, dass ich erst mit dem Leiter eines Krankenhauses videochat halte, danach mit dem Vertreter der Handelkammer und anschließend mit Bürgermeisterin oder Stellvertreter, nach einigen Gesprächen möchte man aus der Haut fahren, wozu beauftragt man Experten, wenn deren Expertise nach Ergebnis nicht erwünscht ist?)

edit: Was wir über das Virus alles NICHT wissen offenbart Südkorea ein wenig, mehr als 140 Genesene sind plötzlich wieder infiziert - eine Untersuchung läuft…


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - TranceNation 2k14 - 16.04.2020

(16.04.2020, 16:59)lor-olli schrieb: edit: Was wir über das Virus alles NICHT wissen offenbart Südkorea ein wenig, mehr als 140 Genesene sind plötzlich wieder infiziert - eine Untersuchung läuft…



aus deiner eigenen Quelle:
Zitat:In Südkorea sind bisher 141 Menschen, die zuvor offenbar von Covid-19 genesen waren, erneut positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden, wie CNN unter Verweis auf die koreanische Seuchenschutzbehörde KCDC berichtet. Laut dem Vizechef von KCDC, Kwon Jun Wook, sei unklar, warum die Tests erneut positiv ausfielen, die Behörde ermittle diesbezüglich. (Hervorhebung von mir)

Klingt schon etwas anders und eher nach etwas, was wir über die vorigen Tests nicht wissen
...

Tritt bitte wieder etwas aufs Bremspedal, ja?


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 16.04.2020

(16.04.2020, 16:59)lor-olli schrieb: Das ist das generelle Problem mit dem wir (die sich einen Überblick verschaffen müssen /wollen) zu kämpfen haben, jede Zahl muss an den individuellen Landesbedingungen der Übermittlung überprüft werden… Die Schweden etwa ...

Aber Moment mal, in dem von Atanvarno verlinkten Artikel wird doch Schweden mit Schweden verglichen. Alle Zahlen werden irgendwann noch ein bißchen härter, aber wenn da ein klarer Trend entsteht zu weniger Neuinfektionen (wie in D) dann kann man das interessiert zur Kenntnis nehmen. Sollte man.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 16.04.2020

(16.04.2020, 08:15)lor-olli schrieb:
(16.04.2020, 07:43)Atanvarno schrieb: Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Arbeitgeber ihre Arbeitszeiten flexibilisieren und nicht mehr alle um 8 Uhr morgens in die U-Bahn steigen müssen, um pünktlich an der Arbeit zu sein.

Besten Dank von mir, bin ich leider nicht von selbst drauf gekommen, werde aber heute "unsere kleine Runde" ein wenig aufmischen mit dem Vorschlag Wink (von wegen geht nicht… zu wenig Busse und Fahrer… Gedränge an den Haltestellen…)
Na, und watt is? Saach ma! Haste se aufgemischt? Ich hatte mir da jetzt etwas erwartet...


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 16.04.2020

Die Reaktionen kamen nicht ganz so wie erwartet, das lag aber auch daran, dass dies angesichts der Daten für die Wiedereröffnung kleiner Geschäfte ein wenig unterging. Dennoch wollten viele dieses Argument der mangelnden Flexibilität von Arbeitgeberseite nicht hinnehmen, aber die Ausreden klangen nicht sehr überzeugend ("die Kunden sind das doch aber gewöhnt", "unsere Mitarbeiter kommen überwiegend mit öffentlichen Verkehrmitteln und die fahren zu anderen Zeiten ganz anders", "unser Mitarbeiter müssen dann auch erst mal zusehen, dass sie ihre privaten Erledigungen und Einkäufe noch vor Geschäftsschluss erledigen" usw.). Man kommt sich vor wie im Kindergarten… oder zumindest einem Elterabend des Selben…

In unserem Gremium sind auch einige Vertreter solcher Geschäfte, die eben nicht öffnen dürfen (>800m^2) die hatten natürlich ganz anderes im Sinn und "selbstverständlich" fänden sie die Idee mit der Flexibilisierung eine Gute - WENN sie denn hätten öffnen dürfen. Die großen Unternehmen in der Gegend haben bisher alle voll durchgearbeitet, die tangiert es sowieso nicht.

Auch über die 800^2 habe ich mich gewundert, es hieß zuerst, es dürfen all jene Geschäfte öffnen, die einen nötigen Sicherheitsabstand der Kunden gewährleisten können, schwer zu überprüfen, weswegen man dann einfach zum Baurecht griff unter 800^2 = Ladengeschäft, über 800^2 = Sondergewerbefläche (oder ähnliche Formulierung) ist bei mir hängen geblieben, diese Flächen sind alle bei den Steuerbehörden registriert und lassen sich somit sehr einfach überprüfen… naja. Zum Friseur sollte ich auch mal wieder Wink


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 16.04.2020

@TranceNation 2k14,

Ich habe dies angeführt nicht als "Panikmache" (dazu sind es auch zu wenige Fälle), aber als Indikator, dass a) entweder nicht sorgfältig geprüft wurde oder b) die angewandten Tests eine zu hohe Fehlerquote aufweisen oder c) es schlicht Datenpannen gegeben hat
Soviel dazu was wir eben NICHT wissen und das dieser Umstand eben geklärt wird.

In der Summe läuft es immer wieder darauf hinaus, dass wir mit Zahlen agieren derer wir uns eben nicht völlig sicher sein können. 100% Sicherheit wird es nie geben, das erachte ich auch nicht als notwendig aber spekulative Daten sind eben keine sichere Bank. Die Fragen die geklärt werden sollten:

- gibt es eine Dunkelziffer und können wir sie in etwa angeben?

- Wie hoch ist die aktuelle Genauigkeit der angewandten Tests, wenn sie nicht jenseits von 96% oder 99% (Symptomatik bzw. Antikörpertests) liegt stellt sich die Frage welchen, oder wieviel Sinn macht dann das Testen?

- Langzeit und Nervenschäden wurden bisher vereinzelt festgestellt, nur bei den extremsten Fällen oder kann es auch bei mittelschweren Verläufen dazu kommen und könnte das relevant werden?

Jenseits der medizinischen Fragen sollte aber auch geklärt sein:

- wie hoch ist die reale Belastung, bzw. die tatsächlichen Verluste der Wirtschaft und was ist der Maßstab? Optimistische Wachstumsprognosen im Vorfeld können es nicht sein.

- wie teuer würde ein Lockern der Maßnahmen, wenn man feststellt, dass die Infektionszahlen in die Höhe schnellen und zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen und man daraufhin die Maßnahmen wieder verschärfen müsste? Nicht wenige Ökonomen sehen diesen Teil des Stop-and-Go erheblich kritischer als weiter 14 Tage lockdown, weil sich die Krise dann erheblich in die Länge zieht.

- wenn D einseitig den lockdown beendet aber andere wichtige internationale Handelspartner nicht, wie sieht es mit den Liefer- und Handelsketten aus. D ist in extremen Maß vom Außenhandel abhängig, ganz besonders die Automobilbranche…

Wie schon wiederholt beschrieben, ich "spiele" im Planungsstab den "Bedenkenträger" (eher den, der darauf hinweist welche Punkte man eben nicht je nach Gusto beiseite schieben darf ) Schulen auf, aber Kindertagesstätten nicht? Es gibt sowohl Kinder von Lehrern, wie auch Kinder die normalerweise nach der Schule eine Kita besuchen, was wäre gewonnen? Macht es Sinn die Quote der "systemrelvanten" Kinder auf 30% zu erhöhen und für diese die Kitas zu öffnen? Einfach mal ausprobieren?

Ein Exit sollte meines Erachtens sogar noch sorgfältiger geplant werden als der Lockdown, denn ein Zurück birgt enormes Potenzial für Unzufriedenheit und Ärger.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 16.04.2020

(16.04.2020, 21:00)lor-olli schrieb: Zum Friseur sollte ich auch mal wieder Wink
Wir machen nächste Woche (Semesterbeginn) erste Lehrveranstaltung über Webex. Ich habe das Kameraauge schon abgeklebt.