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Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Druckversion

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RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 24.11.2021

@RalfM: Die Situation ist für viele eine Zumutung, psychisch Kranke, Immungefährdete, von existenzverlust Bedrohte, Kassiererinnen aber auch Rettungspersonal, Polizei und Feuerwehr… dennoch ist es schon ein Unterschied ob Du Dich über ein mitmenschliches A-loch ärgerst, oder ob Dir ein Patient nach vielen Tagen des Kampfes unter den Fingern wegstirbt. Kommt auf den Intensivstationen immer vor, aber zur Zeit eben besondere "intensiv" und zum anderen nach teilweise dreiwöchigen oder noch längerem Kampf.

Der psychische Stress ist immens. Ich habe eine befreundete Ärztin nach Haus gebracht, nachdem sie in der Klinik kollabiert war, über 50 Stunden unter den Bedingungen durcharbeiten ist Irrsinn. Sie hätte eigentlich im Krhs bleiben sollen, ABER nachdem sie wieder stehen und gehen konnte wollte sie nur noch flüchten. Ich konnte es verstehen.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - matthias.prenzlau - 24.11.2021

@lor-olli:  Thumb_up


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 24.11.2021

(24.11.2021, 20:12)matthias.prenzlau schrieb: Ich habe heute nicht (mit meiner Trainingsgruppe) trainiert!Die Schlinge zieht sich langsam zusammen...Trotz Test auf Arbeit, darf ich weder indoor noch outdoor Sportstätten betreten.Mein Genesenstatus ist gerade abgelaufen.Eine Gefahr für andere und das Gesundheitssystem bin ich wohl kaum.Wer etwas anderes behauptet, trägt einen Aluhut.

Dass der Genesenenstatus nach einem halben Jahr nichts mehr gilt, ist eine der widersinnigsten Maßnahmen in dieser Pandemie, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Genesene sind mindestens mit Geimpften gleich- , wenn nicht sogar besser zu stellen, s. auch

Natural immunity to covid is powerful. Policymakers seem afraid to say so.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 24.11.2021

(24.11.2021, 19:05)lor-olli schrieb: Die CDC und das NHS wie auch die israelischen Behörden machen zu den Angaben der seltenen schweren Nebenwirkungen IMMER Anmerkungen. Zuerst notiert waren bis Oktober ca. 250 Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen > bei beinahe 500 Millionen Impfungen die zur Analyse herangezogen wurden.

Ein paar Fälle mehr sind's wohl schon

In diesem CDC-Dokument (Stand 06.10.2021) lese ich

402 469 096 Dosen
3336 Fälle von Myo- und Perikarditis

Die Hintergrundrate wird dabei in den Altersgruppen von 12 - 39 bei männlichen Patienten deutlich überschritten.

Bei ihrer Entscheidung für die Impfung von 5-11-Jährige hat Die FDA hat die aufgetretenen Fälle sorgfältig mit dem Risiko einer Covid-19 Hospitalisierung verglichen und kommt zu dem Schluss

Zitat:In its review, the FDA modeled a variety of "benefit-risk outcome" situations based on different estimates of vaccine effectiveness and rates of COVID-19 in the community.

In all of the scenarios that the FDA modeled, the agency estimated that Pfizer's COVID-19 vaccine would more frequently prevent COVID-related cases in children than cause "excess myocarditis cases."

However, if cases of COVID-19 were to fall to the low levels last seen in June, the FDA predicted the U.S. might not see enough severe COVID-19 cases in children to outnumber the incidents of myocarditis or pericarditis.
Quelle (Hervorhebung von mir)

Ähnliches wird wohl auch für die älteren Altersgruppen stattgefunden haben, hier finde ich nur auf die schnelle keine Quelle.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 25.11.2021

(24.11.2021, 22:39)Atanvarno schrieb:
Ähnliches wird wohl auch für die älteren Altersgruppen stattgefunden haben, hier finde ich nur auf die schnelle keine Quelle.

Die Datenlage ist einfach noch zu unsicher, als dass sich die Experten aus der Deckung trauen. Spekuliert wird schon viel, aber dingfest machen lässt sich das noch nicht alles.

Was zögerliches Handeln/Impfen bewirken kann sehen wir an den USA, noch in dieser Woche werden sie knapp mehr 800.000 Covid-Tote zu beklagen haben. Viele zweifeln ob der Zusammenhang zwischen Covid und Tod so definitiv ist, allerdings gibt eine Arbeit von Marylyn Addo (Virologin, UKE Hamburg) vom letzten Jahr schon eine Auskunft, genau wie eine Umfrage in 28 pathologischen Instituten > Sie können in mehr als 86% der Fälle gesichert Covid als Todesursache angeben - trotz Vorerkrankungen, die restlichen Todesfälle teilen sich auf verschiedene Bereiche auf (Zu späte Versorgung, schwerste Vorerkrankungen, sehr hohes Alter, immungeschwächt u.a.)


Die häufigste Korrelation besteht allerdings mit dem Alter, über 80 J und die Sterbewahrscheinlichkeit bei Covid liegt bei 25%, unter 20 J und die Sterbewahrscheinlichleit liegt bei bei 30 je 100000 Erkrankten.

Die entscheidende Frage bezüglich unseres Handelns lautet: Was ist unser Ziel?

Von den bisherigen 100.000 Covid-Toten in D sind ziemlich genau 65.000 über 80 jährige und "nur" 260 unter 34 Jahre. Weiter so, damit die Rentenkassen entlastet werden? "Alle" schützen, was wir eh nicht können (Impfverweigerer, Nicht-Impffähige, Schwerstvorerkrankte etc.)

Es überleben aber in unserem Gesundheitssystem auch sehr viel Covid-Schwererkrankte, sie belasten aber das System recht langfristig (16-28 Tage Intensivpflege, viel mehr als sonst üblich) und ausgiebig bis hin zur Überlastung.

Nicht geklärt ist auch wie hoch die Quote jener Überlebenden mit long-Covid Symptomen ist, die im Nachhinein lange Zeit arbeitsunfähig sind ( aktuell kaum möglich/schwer zeitnah einen Therapieplatz für long-covid-Kandidaten zu bekommen)

Was ist also unser Ziel? "Freiheit" für die jungen Wagemutigen und Hochrisiko für die Gefährdeten? Oder Schutz für "Alle"? Nicht unterschlagen sollten wir, dass eine Pandemie bisher fast immer ca. 3 Jahre anhielt, wir sind wohl die erste Generation / Gesellschaft die diese Regel brechen, bzw. die Wellen abkürzen könnten. Wollen wir das? Was genau ist unser Ziel? Das ist zugegebenermaßen in der Politik bisher ein unklares Ziel… (nicht wirklich, aber in der verbalen Ausprägung, z.B. lockdown, Impfpflicht etc.)

edit: > Bei den Herzmuskelerkrankungen gehe ich von denen mit Folgeschäden aus, lange nicht alle Erkrankten betrifft dies! (Horst Seehofer etwa war recht schwer an einev Myokarditis erkrankt - vor Coronazeit - aber er gibt gern wieder den starken Mann)


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 25.11.2021

(25.11.2021, 10:23)lor-olli schrieb: Die entscheidende Frage bezüglich unseres Handelns lautet: Was ist unser Ziel?

Von den bisherigen 100.000 Covid-Toten in D sind ziemlich genau 65.000 über 80 jährige und "nur" 260 unter 34 Jahre. Weiter so, damit die Rentenkassen entlastet werden? "Alle" schützen, was wir eh nicht können (Impfverweigerer, Nicht-Impffähige, Schwerstvorerkrankte etc.)

(...)

Was ist also unser Ziel? "(...)
Das ist voll ins Schwarze. Aus dem Politikbetrieb höre ich "Zusammenhalt", sehe, dass keiner die Richtung kennt, dies aber - "und das sage ich hier in aller Offenheit" - ohne Wenn und Aber.

Wenn ich meine Mütter frage, beide inzwischen näher an 90 als an 80, beide früh geimpft und geboostert und klar im Kopf, dann wollen sie ihre Zeit noch genießen dürfen. Mit Enkeln und Nichten, Söhnen und Töchtern, Ausflug zum Hof-Café oder mal wieder Mittag beim Italiener. Wenn alle mitmachen würden, ginge das. An irgendwas stirbt man sowieso, ist die Position meiner Mutter. Sie und die ganze Umgebung haben alles menschenmögliche gemacht, was im Gesundheitssystem leistbar ist, und jetzt möchte sie nicht trotzdem vorzeitig beerdigt werden.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 25.11.2021

Das Ende der Pandemie beginnt, wenn wir andere Themen interessanter finden.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Dr. Klaus - 27.11.2021

Bin gespannt, was die Impffreunde hier zu dem folgenden Artikel in Lancet sagen. Schön das diese "renommierte"Zeitschrift
und ihre Gutachter wohl endlich zur Wahrnehmung der Realität zurückfinden: Kampf, Günter (2021). The epidemiological relevance of the COVID-19-vaccinated population is increasing. Lancet.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Diak - 27.11.2021

(27.11.2021, 19:30)Dr. Klaus schrieb: Schön das diese "renommierte"Zeitschrift und ihre Gutachter wohl endlich zur Wahrnehmung der Realität zurückfinden

ui ui ui...
Impffreund 1 gibt gern zu Protokoll:
- nichts, was dort steht, widerspricht dem wissenschaftlichen Konsens, dass impfen nötig und richtig ist
- dass der Schutz vor Infektion nachlässt, war immer angenommen worden, wie stark, ließ sich kaum absehen und ist angesichts der Dominanz von Delta auch nicht mehr für die Ursprungssituation nachzuvollziehen. Diese Realität ist also relativ neu
- niemand, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, behauptet, dass es eine sterile Immunität geben könne oder müsse. Wir werden uns alle irgendwann mit Covid infizieren, die Geimpften alle mehrfach, viele ungeimpfte nur einmal.

Bei allem, was Spahn verbockt hat, mit dem "Verzeihen müssen" hatte er recht. Es wurden Fehler gemacht, es werden weiter Fehler gemacht werden. Schwer verzeihlich ist, wenn intelligente Menschen wie Wagenknecht oder Precht aus blanker Egomanie Unsinn erzählen. Auch wenn es hier schon weiter oben stand: Du trägst einen akademischen Titel vor Dir her, bemühe Dich doch gern wieder um eine ernst zu nehmende Position.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 27.11.2021

(27.11.2021, 20:15)Diak schrieb: - niemand, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, behauptet mehr, dass es eine sterile Immunität geben könne oder müsse.

Ich hab das mal korrigiert Wink

Zwischenzeitlich ging die Kommunikation auch bei etwas mit der Materie befassten Personen durchaus in diese Richtung.

Völlig richtig ist aber, dass die wirklichen Experten eher nicht mit einer sterile Immunität verleihenden Impfung gerechnet haben. Ihre wichtigste Funktion - Schutz vor Hospitalisation und Tod - erfüllt die Impfung aber vorbildlich, auch gegen Delta und vermutlich auch gegen Omikron (die diesbezügliche Panikmache geht mir schon wieder gewaltig auf den Zeiger).