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Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Druckversion

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RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 14.11.2020

Big Data Analyse von freiwillig gespendeten Fitnesstrackerdaten. Man kann das als Hoffnung im Kampf gegen Corona sehen, mir macht es eher Angst (Was freiwillig beginnt, kann zur Pflicht gemacht werden, und man kann diese Daten sicher nicht nur zur Coronaerkennung auswerten)

Wie Ruhepuls, Schrittfrequenz und Schlafverhalten auf eine Corona-Infektion hinweisen können


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 14.11.2020

(14.11.2020, 12:27)RalfM schrieb:
(14.11.2020, 11:02)lor-oll schrieb: Was mir wirklich gedanken macht, ist der Umstand, dass wir nicht lernen!
Du meinst in deiner Selbst-Über und Unterschätzung, vielleicht könnte man es kürzer Geschwätz nennen, doch nicht auch mich?

Ich habe überlegt ob wert ist darauf zu antworten…

Für Mitlesende als Erklärung: Wir haben alle die erste Welle der Pandemie miterlebt, wir haben ein Auf- und Abschwellen erlebt und konnten recht gut dokumentiert nachvollziehen wie und wodurch eine solche Pandemie beeinflusst wird. Nun kommt die erwartete (!) zweite Welle und die Reaktionen einiger ist, dass sie scheinbar überhaupt keine Konsequenzen aus dem eigentlich zu Erlernenden ziehen möchten, wer unterschätzt also die Situation?

Die, die eine ernste Situation klein reden möchten weil ihnen die Konsequenzen nicht passen? Eine Volksabstimmung bezüglich Maßnahmen würde mit großer Wahrscheinlichkeit die Konsequenz haben, (mit ca. 2/3 Mehrheit), dass die Maßnahmen bis kurz vor Weihnachten verlängert würden. Der Gedanke dahinter ist zum großen Teil auch der Wunsch Weihnachten ohne Lockdown und striktere Beschränkungen zu haben - alles Geschwätz? Oder nicht doch eher die Einschätzung der Dramatik der Situation bei den meisten?

Ich schätze meine Meinung gar nicht ein, aber ich ich sehe durchaus die Gefahr, dass eine Politik des "Trumpismus" in dieser Situation die falsche Politik ist. Die meisten Wirtschaftsexperten sehen durch die vielen Infizierten und Verstorbenen einer "freien Wirtschaft" ohne Maßnahmen eine mindestens so große Gefahr wie durch einen lockdown. Spätestens im Januar werden auch die USA die Pandemiepolitik ändern - nicht weil das beliebt ist sondern weil mittlerweile schon zu viele gestorben sind, zu viele krank geworden und trotzdem arbeiten gehen müssen. (Ist auch in D mittlerweile bei symptomarmen Fällen in einigen Kliniken der Fall!) Alles Geschwätz?

Aber vielleicht hätte mal jemand der "Geschwätzschimpfer" die Güte einen Weg aufzuzeigen wie es besser ginge - aber dann bitte auch einen, der die Mehrheit der Menschen überzeugt und nicht nur Q-Anon-Anhänger (wobei, die braucht man nicht zu überzeugen…) Vielleicht gibt es dann auch gleich eine Abschätzung der Pandemieentwicklung OHNE die gegenwärtigen Maßnahmen dazu?

Kann sehr gut sein, dass meine MEINUNG nicht allen gefällt, aber solange ich keine überprüfbaren guten Gegenargumente höre, habe ich keine bessere. 19000, 25000, 50000 täglich neu Infizierte und entsprechende Todeszahlen, wo ist das Limit welches ein Handeln erzwingt? Oder ist ein Handeln per se nonsence? (Die Konsequenzen im Falle einer "Massenimmunisierung" mittels Durchinfektion sind bekannt? )


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 15.11.2020

(14.11.2020, 22:42)lor-olli schrieb:
(14.11.2020, 12:27)RalfM schrieb:
(14.11.2020, 11:02)lor-oll schrieb: Was mir wirklich gedanken macht, ist der Umstand, dass wir nicht lernen!
Du meinst in deiner Selbst-Über und Unterschätzung, vielleicht könnte man es kürzer Geschwätz nennen, doch nicht auch mich?


Ich habe überlegt ob wert ist darauf zu antworten…

... und konntest es nicht lassen, zu antworten. Dass WIR nicht lernen, hast du geschrieben. Vermutlich schließt du in diesem WIR mich ein und dich aus.

"Trumpismus" in Anführungszeichen unterstellst du mir. Was soll ich mir in Anführungszeichen darunter vorstellen? Alle, die nicht in deiner Partei sind oder sie zumindest wählen?

Es gibt keinen Notstand. Die Situation wird anstrengend bleiben in den Kliniken, aber das ist nichts neues. AHA ist sinnvoll in den kommenden dunklen Monaten. Damit ist eigentlich das meiste gesagt.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - DerC - 16.11.2020

So, die Zahlen sinken heute deutlich, der niedrigste Montagsstand seit drei Wochen. Das wird es für die Bundesregierung nicht leichter machen, ihre Pläne für Verschärfungen durchzusetzen.

https://www.tagesschau.de/inland/corona-gipfel-vorlage-verschaerfung-101.html

Der Förderalismus hat eben auch sein Gutes. Und dabei hat man es so schön vorbereitet ...

Das RKI stellt ja seine täglichen Lageberichte ins Netz.
Im Lagebericht  vom 8. 11. werden die Zahlen der Intensivpatienten mit Covid-19 im 2-Wochen Abstand verglichen, sie stiegen vom 1296 am 25.10. auf 2904 am 8. 11. Mehr als eine Verdopplung, genauer etwa Faktor 2,24) Ähnlich war es auch am 1. 11. als man fast auf den Faktor 3 für 14 Tage kam - genauer ca. 2,68, also man hat das Ergebnis von 2061:769 eher großzügig aufgerundet.
Im täglichen Lagebericht vom 15.11 werden dann die 696 vom 15. Oktober mit den 3389 vom 15. November verglichen – mehr als eine Vervierfachung in gut 4 Wochen, wachsen die Zahlen jetzt noch etwas schneller? (Und vielleicht hat der geneigte Leser ja vergessen, dass es neulich noch um 2 Wochen ging und kommt jetzt auf die Idee, dass sich die Wachstumsgeschwindigkeit mehr als verdoppelt habe ….
Man hätte ja auch bei 14 Tagen bleiben können. Dann hätte das RKI aber eine Steigerung von 2061 am 1. 11. auf 3385 am 15. 11. melden müssen, also auf das etwa 1,64fache. Das ist aber offensichtlich nicht dramatisch oder angsteinflößend genug gewesen.

Aber das RKI ist eben eine Regierungsbehörde. Wink

Der ÖRF hat brav mitgezogen und auch nicht die neuesten Zahlen ins Verhältnis gesetzt und die alten Steigerungen betont:
https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-merkel-laender-101.html

Tja, gute Nachrichten darf es nicht geben, die könnten ja die Wehrkraft zersetzen ... Teufel und Abschwächungen des Wachstums, die sich nicht direkt auf härtere Regeln zurückführen lassen, sind offensichtlich unbequem, den es gilt ja das Narrativ eines hart durchgreifenden, aber fürsorglichen und retttenden Staates zu etablieren, der mit seinen Regeln die Pandemie besiegt.

Wenn Laschet etwas auf Zack gewesen wäre und eine stabile, glaubwürdige, immer etwas kritischere und liberale Haltung zur Corona-Politik als der Bund präsentiert hätte, könnte er jetzt daraus Kapital schlagen. Richtig gut vorbereitet wäre vielleicht sogar ein "Coup" drin gewesen ... aber für so was hat wohl keiner der Herausforderer den Mut.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 16.11.2020

Schau an, sogar der Spiegel erlaubt sich aktuell die Regierungslinie zu hinterfragen

Die fragwürdige Macht des Inzidenzwerts

Zitat:Alle, auch asymptomatische Infektionen zu reduzieren, um indirekt die Zahl der schweren Erkrankungen zu senken, ist ein sehr kleiner Hebel", sagte er. "Man sollte mindestens dieselbe Energie auch oder stattdessen in den unmittelbaren Schutz der Bevölkerungsteile investieren, die besonders häufig schwer erkranken.



RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 16.11.2020

(14.11.2020, 19:55)Atanvarno schrieb: Big Data Analyse von freiwillig gespendeten Fitnesstrackerdaten. Man kann das als Hoffnung im Kampf gegen Corona sehen, mir macht es eher Angst (Was freiwillig beginnt, kann zur Pflicht gemacht werden, und man kann diese Daten sicher nicht nur zur Coronaerkennung auswerten)

Wie Ruhepuls, Schrittfrequenz und Schlafverhalten auf eine Corona-Infektion hinweisen können

Dass Winfried Kretschmann Datenschutz bei der Pandemiebekämpfung als eher störend empfindet, passt damit zusammen.

Und wenn man seinem Ärger über solchen Unfug zahlreich Luft machen möchte, wird das, wenn es nach Peter Tschentscher geht, bald auch nicht mehr möglich sein.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - DerC - 17.11.2020

Interessantes Interview mit einem Richter:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=66971


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 17.11.2020

Auch zum Nachdenken: (Aber darüber muss ein Richter ja nicht nachdenken…)

von aktuell 818000 Infizierten und 12919 Toten aktuell in Deutschland (in den letzten 260 Tagen also), entfielen 57,3 % (=468700) der Neuinfizierten und 23,9% der Toten (=3081) in den Zeitraum der letzten 31 Tage (17 Oktober 20 bis 16 November 20).

Ich kann den Optimismus einiger irgendwie nicht teilen, insbesondere was die (konservative) zukünftige Entwicklungsabschätzung bis ca. Weihnachten betrifft. Trotz aktueller Maßnahmen ist bisher eine Trendwende nicht wirklich in Sicht (vielleicht in einer Woche?) - was läuft gerade falsch?


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 17.11.2020

Ich sehe da schon eine Trendwende
https://ourworldindata.org/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2020-10-17..latest&country=~DEU&region=World&casesMetric=true&interval=weeklyChange&perCapita=true&smoothing=0&pickerMetric=location&pickerSort=asc


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Astra - 17.11.2020

Ich musste heute mal wiederin die Innenstadt - große Großstadt mit einer der höchsten Infektionsraten.

Es ist Pflicht, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf den Bahnsteigen und  in der Innenstadt auch draußen eine Maske zu tragen - haben etwa 90% auch richtig gemacht - auch in der U-Bahn oder an den Untergrundhaltestellen.
Der Rest hat die Nase frei, bedeckt das Kinn oder hat gar keine Maske auf der Haupteinkaufsstraße. Klar rutscht die Maske immer wieder runter, wenn man sie regelmäßig aufs Kinn schiebt, denn der Gummi wird locker.
Natürlich hängen über Grüppchen zusammen, knabbern jede Menge Leute am Essen herum, müssen unbedingt etwas trinken oder ihre Zigarette rauchen.
Dann musste ich in ein Kaufhaus - und da fiel mir auf, dass einige der Verkäufer die Maske bequem unter der Nase trug.
Ich bin extra Vormittags in die Stadt gefahren, hat sich gelohnt - die Läden waren ziemlich leer.

Warum erzähle ich das. Es ärgert mich nicht nur, sondern zeigt mir auch, dass es immer wieder Leute gibt, die - aus welchen Gründen auch immer - sich nicht an einfache Regeln halten können oder wollen.
Wenn die Einhaltung dieser einfachen Regeln nur 2% weniger Ansteckungen bringen würde, wären das schon 400 Leute pro Tag.

Allerdings musste ich dann noch an einer weiterführenden Schule vorbei und da hatten vielleicht noch 40% eine Maske auf, nachdem sie das Schulgelände verlassen hatten. Da ist leider dann endgültig Hopfen und Malz verloren.