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Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Druckversion

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RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - dersprinter2000 - 21.10.2020

(21.10.2020, 11:13)DerC schrieb: Covid-19-Daten – Wie viele Infektionen gab es im Frühjahr?

https://www.n-tv.de/wissen/War-erste-Corona-Welle-groesser-als-gedacht-article22096186.html
Das habe ich mir auch gedacht, dass die Dunkelziffer viel höher liegt. Wie viele Leute hatten bereits Covid-19 und haben schlicht und einfach nichts davon gewusst? Die Zahl liegt viel höher!


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 22.10.2020

(21.10.2020, 12:20)DerC schrieb: Daraus: "Ich bin eher der Meinung, dass wir professionell mit dem Nichtwissen umgehen müssen." Das wäre schön. Ist aber eben nicht so gut für das Experten- bzw. Politikerimage. Bei manchen würde das das Ego wogl nicht aushalten ...

Die wichtigste Maßnahme die aber auch die am schwierigsten zu vermittelnde ist: JEDER Einzelne trägt zum Gelingen oder Nichtgelingen der Maßnahmen in der Summe bei, aber bei einigen kommt es nicht an, oder sie ignorieren es absichtlich! (Hier sind wiederholt Sicherheitskräfte attackiert worden, weil sie zum Abstandhalten und Masketragen aufgefordert haben - in fast allen Fällen in Kombination mit Alkohol… eine Polizistin hat sich dabei infiziert)

Einzelfälle, zugegeben, aber wenn man das Verhalten dieser Einzelnen längerfristig betrachtet, kann man sich nicht vorstellen, dass sie sich zu anderen Zeitpunkten anders benehmen. Ein Mensch kann bei vorsätzlichem Verhalten schnell zum Superspreader werden, insbesondere wenn die Masse die (eigenen) Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr so genau nimmt.

Nicht vergessen: die Zahl der Infizierten ist die Zahl der Menschen die sich vor 10-14 Tagen infiziert haben! (Ich habe die Verzögerungskette schon einmal geschildert, eines der Gesundheitsämter hier hat nach 8 Tagen erst die Meldungen geliefert - wegen Arbeitsüberlastung, Zeitverzögerungen in zwei Laboren und Quarantäne für 3 Personen).

Es wird mal zu mehr Maßnahmen, mal zu mehr "Freiheit" aufgerufen, wichtig wäre aber ein Konsenz und die Erkenntnis bei den Ignoranten, dass es eben nicht nur um ihre individuellen Bedürfnisse geht. Krankschreibungen, Verschleppungen, zunehmende Infektionen belasten nicht nur gefährdete Personen, sondern auch und vor allem die Gesellschaft als Ganzes. Wenn ich den Krankenkassenchefs hier zuhöre, dürfen sich die allermeisten auf eine deftige Erhöhung der Beitrage in 2021 gefasst machen.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - gera - 22.10.2020

wie schlimm ist die Corona-Pandemie wirklich?
Ich weiß es nicht.
Keiner weiß es .
Heute ist die Infiziertenzahl von 7600 auf 11200 gestiegen.
Hört sich sehr schlimm an, und macht auch ohne Kommentierug nur Panik.
Aber :
Der prozentuale Anteil der positiv Gestesteten ist zwar auf 3,6 % gestiegen , aber doch weit von den über 8 % bei der ersten Welle entfernt.
In der ersten Welle hatten die Experten die Grenzzahl auf 50/100000 festgelegt.
Jetzt testen wir 2-3 x soviele Bürger. Wäre es da nicht angebracht die Grenzzahl anzupassen ? Vielleicht auf 100-150/100000 Einwohner.
So produzieren wir selbst die vielen Hotspots.
Eine Nachverfolgung der Kontaktpersonen ist praktisch nicht mehr möglich.Die getroffenen Maßnahmen lassen Konsequenz vermissen. Ist es der Bevölkerung wirklich nicht zumutbar, eine generelle Maskenplicht einzuführen? Jeder der das Haus verlässt muss Maske tragen , ohne Ausnahme.
Ausrotten lässt sich das Virus aber auch durch ständige Lock-downs nicht.
Deshalb scheint mir , wir brauchen einen grundsätzlich neuen Denkansatz bei de Bekämpfung der Corona-Pandemie.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - dominikk85 - 22.10.2020

Die dunkelziffer war Naturlich früher höher, aber das die positivrate sinkt war auch zu erwarten wenn man mehr asymptomatische leute testet. Daher kann man nicht einfach die Zahl auf die damalige testrate hochrechnen.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 22.10.2020

Ich halte mich für gewöhnlich mit Spekulationen zurück, bezüglich der Dunkelziffer kann ich aber sagen, dass es unübersichtlicher wird! Deutschland - mag man gar nicht glauben bei dem Aufwand - ist was die statistische Aufarbeitung betrifft, international nicht gut gerüstet (laut WHO, bezüglich des Erfassungsstandards).

Des weiteren werden die allermeisten Fälle hierzulande von niedergelassenen Ärzten gemeldet, allerdings schreiben Ärzte zunehmend auf telefonische Rückmeldung krank - getestet wird da wenig/kaum! (Das z.B. unterscheidet D von GB, F, E, NL und Bel. etwa, dort wird zentral getestet und erfasst).

Das "Schlimmste" was passieren kann, oder schon passiert, ist nicht einmal das Virus und steigende Zahlen, sondern eine Panik bei Menschen die es nicht gewohnt sind Dinge nüchtern und distanziert zu betrachten! Der Hintergrund ist, dass die menschliche Psyche ein Alarmlevel nur bedingt aufrechterhalten kann, bevor der Mensch abstumpft, ist in den allermeisten Fällen ja auch eher gesund - hier aber nicht. Abstumpfen bedeutet eben auch die sachliche Bewertung des persönlichen Risikos zu vernachlässigen (Abstand, Hygiene, Mund-Nasen-Maske richtig tragen, soziale Kontakte etc.).

Eine Beobachtung meinerseits ist, dass es ausgerechnet die "Panischen" der ersten Welle sind die diesmal schneller ins Gegenteil schlagen. Wer die Maßnahmen vom Frühjahr mit Hirn wahrgenommen und eingehalten hat, tut es auch diesmal - es hat sich faktisch nicht geändert, wohl aber in der Wahrnehmung. Das macht die Mahnungen aus der Politik und Medizin stumpfer, als Gegenmaßnahme das Vokabular zu verschärfen halte ich für kontraproduktiv. Selbst Merkel, die eigentlich eher wissenschaftlich-nüchtern daher kommt, greift zu schärferer Rhetorik - das bringt allenfalls kurzzeitig etwas, am Ende gewöhnt man sich sogar an 1000 Tote täglich, zumindest in den USA…

Es hilft nur nüchtern abzuwägen, was nützt wirklich (mir und der Gesellschaft insgesamt) und was ist Alarmismus (Straßen zu desinfizieren etwa…).


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Atanvarno - 22.10.2020

(22.10.2020, 11:36)lor-olli schrieb: Abstumpfen bedeutet eben auch die sachliche Bewertung des persönlichen Risikos zu vernachlässigen (Abstand, Hygiene, Mund-Nasen-Maske richtig tragen, soziale Kontakte etc.).

Bei sachlicher Bewertung meines persönlichen Risikos würde ich auf alle Regeln und Maßnahmen verzichten und mein normales Leben leben. Was mich davon abhält ist die Verantwortung gegenüber anderen.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - lor-olli - 22.10.2020

DAS dürfte für die allermeisten in diesem Forum gelten!

Ich gebe aber auch zu Bedenken: es gibt sogar für jüngere und fitte Leute Risiken. Hier betreuet man auch eine Fitnesstrainerin (25), die gilt offiziell als geheilt, aber seit 4 Monaten schafft sie nicht mehr als 8 Treppenstufen auf einmal und schläft ca. 12 Stunden aus Erschöpfung. Sie ist kein Einzelfall, ein Mediziner (41), auch offiziell geheilt, hat immer noch wiederkehrende Atemnot. Eine Krankenschwester (52) hat nach der Infektion eine miserable Sauerstoffsättigung, seit 10 Wochen unter 85%, vorher war sie Radsportlerin.

Die meisten haben einen milden Verlauf, sogar lor-olli (Ü 60…) fühlte sich nur 3 Wochen echt wie Ü90, seitdem scheint aber alles wieder wie vorher, Laufen ist kein Problem.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 22.10.2020

Wir müssen von der Fixierung auf dieses Virus weg. Wer früher stirbt, ist länger tot, hieß es mal in den 80ern. Wer an Corona stirbt, kann an sonst nix sterben, das gilt heute. In der Summe ist alles gleich, normal halt.
Ich kenne aus meinem Trainingsumfeld drei Läufer*innen, die während des Laufens (im Training, nicht Wettkampf) an plötzlichem Herztod verstorben sind. Trotzdem habe ich noch niemandem vom Laufen abgeraten, weil das lebensgefährlich sei.


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Astra - 22.10.2020

Wenn ich böse wäre, würde ich sagen, dann hoffe mal lieber RalfM, dass es dich nicht trifft. Angel


RE: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - RalfM - 22.10.2020

Ich lebe danach. Niemand in diesem Forum hatte vermutlich so wenige persönliche Kontakte in den letzten 7 Monaten wie ich, außer draußen mal. Wenn alle leben könnten wie ich, wäre das Covid längst verdorrt. Andere Menschen leben aber anders und viele haben auch Gründe dafür. Ich betrachte das Geschehen von meinem Ausguck und mache online-Lehre für meine Studis.