Leichtathletikforum.com
Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Off-Topic (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Plauderecke (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Sars-CoV-2: allgemeine Diskussion (/showthread.php?tid=3673)



RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 15.03.2020

Alternativ nach GB schauen (zwei meiner Cousinen sind Krankenschwestern dort…), dort unternimmt man genau… nichts! (Sportveranstaltungen, Kneipen scheint alles weiter zu laufen)
Die Regierung fabuliert von einer "Herdenimmunisierung"… Russisch Roulette mit 3 Kugeln? Das NHS ist auch ohne Krise marode und völlig überlastet sowie unterfinanziert. Eine Herdenimmunität hat man (oder glaubt man zu haben! Letztlich weiß man über dieses Virus sehr wenig, außer dass es hochgradig infektiös ist…) bei einer Infektionsrate von 60-70%, weil das Virus kaum noch Opfer findet. Wie viele Tote hat man dann? Hofft man auf eine Entlastung bei den Renten ( Teufel ‌, wobie die staatliche, steuerfinanzierte Rente eh sehr niedrig ist).

Ich bin beileibe kein Freund der chinesischen Politik, aber in diesem Fall scheinen sie rigoros effektiv gehandelt zu haben, so effektiv, dass sie 2 Flugzeuge mit medizinischen Material nach Italien liefern spenden konnten…

Nutzen wir die Auszeit um mal in aller Ruhe nachzudenken - das Tempo des Alltagslebens lässt den meisten dazu nämlich gar keine Zeit! Die Quarantänemaßnahmen zeigen nämlich eines > das Leben geht weiter, wenn vielleicht auch mit ein paar Unbequemlichkeiten, aber ist das ein Drama angesichts möglicher anderer Konsequenzen?


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 15.03.2020

(15.03.2020, 10:11)lor-olli schrieb: Ich bin beileibe kein Freund der chinesischen Politik, aber in diesem Fall scheinen sie rigoros effektiv gehandelt zu haben, so effektiv, dass sie 2 Flugzeuge mit medizinischen Material nach Italien liefern spenden konnten…

China wird ja gerne als leuchtendes Beispiel für die effektive Bekämpfung des Virus präsentiert, aber kann man den Zahlen aus China denn wirklich glauben? Die chinesische Regierung hat von der frühesten Phase dieses Ausbruchs an gelogen, getrickst und manipuliert, Whistleblower mundtot gemacht und die Dimension des Problems verharmlost. Und jetzt sollen sie ehrliche Zahlen berichten?


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - New - 15.03.2020

Und was ist mit Südkorea?


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - aj_runner - 15.03.2020

Zitat:Die wohl nicht unbegründete Angst ist, dass das gesamte Gesundheitsystem zusammenbricht, wenn man zu viele schwere Fälle UND v.a. zu viele Infizierte im med. Personal hat, die dann alle ausfallen würden. Die gegenwärtigen Maßnahmen funktionieren vermutlich, 

Ich bin dabei zu sagen, wir wollen die Ausbreitung verlangsamen. Unser Gesundheitssystem kann 4.000 neue Intensivfälle pro Woche verkraften (Quelle müsste ich wieder recherchieren, Berechnung klang aber plausibel), also 40.000 Neuinfektionen pro Woche. Ärzte werden aus der Rente zurückgeholt, die Bundeswehr soll unterstützen. Das sind alles positive Nachrichten in Bezug auf Leistungsfähigkeit, anstatt mit dem Szanario der Überlastung zu spielen.

Leider wird in den gleichen Topf geworfen, dass von den Leuten, die im Krankenhaus behandelt werden, auch welche sterben. Ja, das ist so und das ist auch normal. Stirbt man nicht an Corona, dann stirbt man an etwas anderes.
Soll ich jetzt meine Mutter mit über 80 und nicht bei bester Gesundheit die nächsten Monate nicht mehr besuchen und sie stirbt im Sommer an einem Herzinfarkt? Es liegt an ihr zu entscheiden, welche Risiken sie eingehen will. In Einsamkeit vor sich hinvegetieren oder in Gemeinschaft überschaubare Risiken eingehen. Ins Restauramt würde ich sie z.B. nicht einladen.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - Atanvarno - 15.03.2020

(15.03.2020, 11:04)aj_runner schrieb: Ich bin dabei zu sagen, wir wollen die Ausbreitung verlangsamen. Unser Gesundheitssystem kann 4.000 neue Intensivfälle pro Woche verkraften (Quelle müsste ich wieder recherchieren, Berechnung klang aber plausibel), also 40.000 Neuinfektionen pro Woche.

Wenn sich 70% der Bevölkerung infizieren, sind das 57,4 Mio. Menschen. Wenn auch nur 5% davon auf die Intensivstation müssen sind das 2,87 Mio. Setzt man das mit den verfügbaren Intensivbetten in Bezug, sollte klar sein, dass egal wie wir den Verlauf der Epidemie strecken, es früher oder später eine Phase geben wird, in der wir nicht genug Intensivbetten haben werden.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - dominikk85 - 15.03.2020

(15.03.2020, 11:23)Atanvarno schrieb:
(15.03.2020, 11:04)aj_runner schrieb: Ich bin dabei zu sagen, wir wollen die Ausbreitung verlangsamen. Unser Gesundheitssystem kann 4.000 neue Intensivfälle pro Woche verkraften (Quelle müsste ich wieder recherchieren, Berechnung klang aber plausibel), also 40.000 Neuinfektionen pro Woche.

Wenn sich 70% der Bevölkerung infizieren, sind das 57,4 Mio. Menschen. Wenn auch nur 5% davon auf die Intensivstation müssen sind das 2,87 Mio. Setzt man das mit den verfügbaren Intensivbetten in Bezug, sollte klar sein, dass egal wie wir den Verlauf der Epidemie strecken, es früher oder später eine Phase geben wird, in der wir nicht genug Intensivbetten haben werden.

wenn man das streckt sind die 70% aber nicht gleichzeitig, da die ersten Fälle dann schon wieder aus dem KH entlassen (oder verstorben) sind und wahrscheinlich die genesenen erstmal eine Zeit immunisiert sind.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - longbottom - 15.03.2020

Und nicht zu vergessen, dass zu den Infizierten halt auch Ärzte und Krankenpfleger gehören. Wohl relativ häufig sogar, weil die ja als eine der Ersten in Kontakt mit schwerer erkrankten kommen.

Was nützen Intensivbetten, selbst wenn sie noch frei sein sollten, wenn sich die behandelnden Ärzte alle in Quarantäne befinden und die Patienten nicht behandeln können. Das ist halt im Hinblick auf den fehlenden Impfstoff ein sehr entscheidender Unterschied zur Grippe. Da lässt sich das medizinische Personal impfen, und wenn die Impfung wirksam ist (was zwar nicht immer, aber halt doch sehr häufig der Fall ist), sind sie immun. Hier ist das im Moment noch nicht möglich.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - trackman - 15.03.2020

In den USA dürfte das noch viel schlimmer als in D werden, da das Gesundheitssystem auch ohne Krise schon überlastet ist. Das wird auch nicht besser werden, wenn mit Joe Biden dann im November ein Kandidat des status quo gewählt wird, denn Bernie Sanders ist ja sooooooo radikal. Will europäische Verhältnisse einführen, dieser rote Teufel.  Teufel
Schlimmstenfalls versucht Trump, das Militär um sich zu scharen, um nicht sein Amt aufgeben zu müssen. Lustig wird's, wenn die mehreren hundert Millionen Waffen ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden.
Hoffen wir mal, dass dieses apokalyptische Szenario mein Hirngespinst bleibt. Allerdings wundert mich bei den Amis längst nichts mehr.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - lor-olli - 15.03.2020

(15.03.2020, 10:16)Atanvarno schrieb: China wird ja gerne als leuchtendes Beispiel für die effektive Bekämpfung des Virus präsentiert, aber kann man den Zahlen aus China denn wirklich glauben? Die chinesische Regierung hat von der frühesten Phase dieses Ausbruchs an gelogen, getrickst und manipuliert, Whistleblower mundtot gemacht und die Dimension des Problems verharmlost. Und jetzt sollen sie ehrliche Zahlen berichten?

Skepsis halte ich auch für angebracht, allerdings geht es mir um die Maßnahmen! Es scheint auch so, dass es kaum noch Neuinfektionen gibt, Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken sind nicht mehr "belagert", die Notkrankenhäuser wurden geschlossen (zumindest in den besonders betroffenen Gebieten, es leben dort auch eine Reihe von Ausländern die diese Umstände bestätigen!)

In Deutschland scheint das Freizeitverhalten der Deutschen genau so weiter zu laufen wie bisher und mangels Veranstaltungen findet noch viel mehr im privaten Rahmen statt, inkl. gegenseitiger Besuche - es ist damit zu rechnen, dass sich die Welle der Neuinfektionen so nicht stoppen lässt. In Spanien und Norditalien gibt es ein Ausgehverbot mit Ausnahme der notwendigsten Beschaffungen (Apotheke, Lebensmittel), Parks, Kinderspielplätze, Strände und anderes darf nicht mehr aufgesucht werden. (Was machen eigentlich die Hundebesitzer, ist "Geschäft" gleich Geschäft? Big Grin ‌)

Es sehe hier allgemein doch noch eine ziemliche Sorglosigkeit, egal ob in Geschäften, Fußgängerzonen etc. Keine Panik ist gut, aber keine Handlungskonsequenzen ziehen rächt sich - und sei es, dass sich die Infektionswelle über längere Zeit hinzieht.


RE: Auswirkungen des Sars-CoV-2 auf die Leichtathletik - trackman - 15.03.2020

Eine richtige Krise hatten wir in den letzten 4 Jahrzehnten nicht. Wenn sich der Virenkram länger hinzieht, dürften die rechtsradikalen Rattenfänger Morgenluft wittern und entsprechende rhetorische Stinkbomben in die politische Arena werfen. Mal sehen, wie stabil dann unser demokratisches System wirklich ist.
Die nächsten vier Wochen werden jedenfalls nicht nur in finanztechnischer Hinsicht interessant.