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PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Druckversion

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RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Atanvarno - 11.02.2020

(11.02.2020, 09:50)dominikk85 schrieb: Warum müssen 800m Läufer eigentlich so viel Umfang machen? Ich habe wenig Ahnung vom Laufen, aber ist das nicht größtenteils anaeeob? Würden da nicht harte Intervalle mehr Sinn machen als aerobes Training?

Die Energiegewinnung im 800m-Lauf ist zu mehr als 60% aerob (Quelle: https://www.letsrun.com/forum/flat_read.php?thread=927991)

Umfang hängt auch immer davon ab, ob es sich um einen 400/800 oder 800/1500 Typ handelt. Jeder so wie er's braucht und es ihm gut tut, seien das nun 60km wie bei Coe oder 160 wie bei Snell.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Jo498 - 11.02.2020

Ich glaube Lydiard experimentierte (hauptsächlich an sich selbst) mit bis zu 250 Meilen/Woche, also 400 km. Es ist eben nicht per se abwegig, weil, wie gesagt, die "low-impact"-Ausdauerathleten (Radeln, Schwimmen, Gleiten) allemal so viel trainieren.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - lor-olli - 11.02.2020

Alles in allem eine Frage der Trainingsintensität, Sprinttraining mit zeitlich kurzen aber intensiven Verläufen, belasten die Struktuen unter Umständen mehr als die ganz langen Läufe (Bsp. Paris Peking in 161 Tagen und die physiologischen Auswirkungen > http://www.cge-news.com/contenus/115/cms_pc/fichier/98/100708123224_paris-pekin-philippe-fuchs.pdf)

Ein wichtiger Punkt hierbei ist der reale Kraftverlust der Beine durch das langsame aber beständige Laufen (ca. 53 km/Tag), gemessen vor, während und am Ende des Laufs und Wochen nach dem Lauf mit normalem Training. Es gibt auch andere "Extremisten" (Serge Girard > Paris-Tokio in 262 Tagen und 19100km, allerdings durch schwieriges, gebirges Terrain. Oder 27000km in 365 Tagen = 74km/d, oder Ben Smith mit 401 Marathons in 401 Tagen) allen gemein ist der Verlust an Speed in Folge des Muskelabbaus… also nix für Mittelstreckler Wink. Sie alle hatten aber auch keine Ermüdungsbrüche!


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Atanvarno - 12.02.2020

Krause sagt ihre geplanten Starts für diese Woche ab, weil sie mit einer Erkältung kämpft. Das könnte auch eine Erklärung sein, warum es in Dortmund nicht ganz so schnell war (Quelle: https://www.instagram.com/p/B8eL0PkI4cL/)


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - 1000m - 12.02.2020

Gesa wirkte nach dem Zieleinlauf schon sehr erschöpft . . . mag sein, dass da die Erkältung schon im Anflug war. Aber wer seinem von hohen Trainingsumfängen in der Höhe gestressten Körper dann noch den Wechsel ins nasskalte Mitteleuropa für ein paar Hallenrennen zumutet, muss mit so etwas rechnen.
Zudem meint sie oft vor Rennen im Anschluß an die Höhe, sie wüßte nicht genau wo sie stehe, hätte eben viel Grundlagentraining betrieben usw. Ich zweifle jetzt einmal ganz frech den Nutzen dieser monatelangen Höhenketten an.
Ok, es wirkt beim einen mehr, beim anderen weniger, aber dadurch wird man nicht mit in der Höhe geborenen und aufgewachsenen Afrikanern mithalten können.
Mir steht diese ganze Aufwand in keinem Verhältnis zur erzielten 9:05 oder Ergebnissen anderer Hallenrennen aus dem letzten Jahr. Dann unterlässt man Hallenstarts besser, läuft ev. vor Ort im Flachland einige WK oder steigt erst zur Bahnsaison ein. Oder schaltet eine kurze Straßensaison im März/April davor. Hier lief sie ja auch schon mehrfach ordentliche Zeiten über 10K und HM. Aber gute WK im Januar/Februar scheinen in letzter Zeit nicht mehr zu realisieren sein.

Zu meiner Zeit vor 35-40 Jahren hat man sich im Winter durch die matschige Crosssaison gequält, ev. Hallenrennen durch Trainingslager im Januar in Italien/Portugal vorbereitet, genauso wie im April dann für die Bahnsaison. Das mußte reichen und hat es auch. Die Spitzenleute gingen dann im Juli/August vielleicht nochmal 3 Wochen nach St.Moritz.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Robb - 12.02.2020

(12.02.2020, 20:14)1000m schrieb: Mir steht diese ganze Aufwand in keinem Verhältnis zur erzielten 9:05 oder Ergebnissen anderer Hallenrennen aus dem letzten Jahr. Dann unterlässt man Hallenstarts besser, läuft ev. vor Ort im Flachland einige WK oder steigt erst zur Bahnsaison ein.

Sie ist die schnellste saubere Europäerin aller Zeiten und mit ihren 9:03 letztes Jahr die drittschnellste in der Welt, aber das rechtfertigt den Aufwand nicht? Vielleicht finanziert sie den Aufwand unter anderem auch mit den Hallenstarts, ein paar Euro werden da sicher rausspringen.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - 1000m - 12.02.2020

Mit den 9:05 meinte ich ihre letzte Hallenzeit und bezweifle ihre tolle Hindernisleistung in keinster Weise! Mir scheint der Trainingsaufbau aber auf Kante genäht. Vor zwei Jahren teilweise völlig von der Rolle, im vergangenen Jahr nach sehr zähem Saisonbeginn gerade noch rechtzeitig in Form gekommen. War das Absicht? Eher nicht. So etwas kippt ganz schnell einmal.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Robb - 12.02.2020

Ist das nicht bei allen so? Schau dir die Speerwerfer an, letztes Jahr im Vergleich zu davor klar schwächer. Gina hatte auch ein schwächeres Jahr, Przybylko, die Diskuswerfer, usw. Als Leistungssportler bist du doch ständig in Grenzregionen, wo Kleinigkeiten viel ausmachen.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - longbottom - 12.02.2020

Sehr zähem Saisonbeginn? Sie ist letztes Jahr schon Mitte Juni in Oslo eine 9:20:21 gelaufen, zu einem Zeitpunkt als ihre Saison noch dreieinhalb Monate andauerte.

Von acht Starts über die Saison verteilt über 3000 Meter Hindernis lief sie fünfmal 9:20:55 oder schneller. Bei den drei anderen Starts musste sie zweimal nicht schneller laufen, um zu gewinnen (DM und Team-EM), was genau ein einziges für ihre Verhältnisse schlechtes Rennen über die Hindernis übrig lässt. Quelle: https://www.worldathletics.org/records/toplists/middle-long/3000-metres-steeplechase/outdoor/women/senior/2019?regionType=countries&region=ger&page=1&bestResultsOnly=false


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Jo498 - 12.02.2020

Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie diese Hallenstarts auch macht, um medial präsent zu bleiben und nicht zu lange ohne WK zu haben. Außerdem konnte Gesa in der Vergangenheit in D in der Halle meistens recht gut mithalten, mit einem deutschen Titel (3000m 2015) mehreren zweiten Plätzen, soliden Auftritten bei Hallen-EM und recht guten BL (4:08,91 8:49). Und wenn sie nicht krank wird, kann sie dieses Jahr wieder deutsche Hallenmeisterin werden, dafür reicht vermutlich 9:05. Koko und Reh starten nicht, bei Burkard weiß ich es nicht und die 1500m-Läuferinnen wie Klein laufen vermutlich lieber diese Strecke wegen der Ranglisten-Punkte.

Die hohen Umfänge wären eine Erklärung dafür, dass sie bei etlichen WK zu kaputt und deutlich unter Bestform ist. Stimmte aber 2015-17 eigentlich nicht, denn damals lief sie nahezu gleich starke Zeiten Anfang und Ende der Saison. Wegen dieser Stabilität war ja 2018 etwas "schockierend". Und letztes Jahr hat ihr der Erfolg und die beiden sehr guten Leistungen jedenfalls Recht gegeben. Die Frage bleibt natürlich, ob es die effizienteste Methode ist.