Leichtathletikforum.com
Karriereende 2020 - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Karriereende 2020 (/showthread.php?tid=3590)

Seiten: 1 2 3 4 5 6


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - Delta - 07.08.2020

Jackie Baumann wurde von Sven Rees komplett verheizt in 2016 für diese idiotische Olympia Qualifikation. Und dass, auf einem Leistungslevel der Kategorie Chancenlos. (56.50) Der Körper hat sich dann gemeldet 2018 und 2019. Dann hatte man Berlin EM verpasst, das wäre das richtige Ziel gewesen 2016. Zuviel 400 m Läufe statt über den 200 m Sprint die Grundschnelligkeit zu verbessern. In Pappendahl hat Baumann dann gemerkt was es braucht um nur "Europäische Spitze" zu werden.
Mit den 2019 Werten liegt Sie auf Platz 20 und mit Ihrem Bestwert auf Platz 12 etwa. Wenn jemand wie Sprunger mit Dir trainiert und im 200 m 1 Sekunden voraus ist merkt jede Athletin was fehlt.
Es fehlt in Deutschland an 400 m Hürden Trainer ganz offensichtlich.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - New - 07.08.2020

Über 400m Hürden sieht es doch gar nicht so schlecht aus, vorallem wenn man dies mit den 400m flach vergleicht.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - Robb - 07.08.2020

Die 400 flach wirken sich aber direkt auf die Hürden aus. Wenn du über 400m keine 51.x oder 45.x laufen kannst, wirst du auch über die Hürden international nie vorne mitmischen. Leider laufen die genannten 400m Zeiten in Deutschland sogar die Spezialisten nur sehr selten.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - runner5000 - 07.08.2020

(07.08.2020, 12:53)Robb schrieb: Die 400 flach wirken sich aber direkt auf die Hürden aus. Wenn du über 400m keine 51.x oder 45.x laufen kannst, wirst du auch über die Hürden international nie vorne mitmischen. Leider laufen die genannten 400m Zeiten in Deutschland sogar die Spezialisten nur sehr selten.

Spezialisten über Hürden und Flach Spezialisten müssen ja nicht mal zwingend voneinander zu unterscheiden sein. Einen Warholm schlägt in Europa auch niemand über die 400 m flach.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - dominikk85 - 08.08.2020

Ist natürlich schade, aber wenn sie das psychologisch nicht hinbekommt ist das eben so.

Imo muss ein Wettkampf dem Athleten Spaß machen. Klar ist auch druck da, aber wenn man die Amis oder Jamaikaner sieht haben die Spaß am Wettkampf, die kaspern rum, machen Show etc.

Wenn man stundenlang vor dem Wettkampf angespannt ist stimmt etwas nicht.

Bolt war ja das beste Beispiel dafür, bis 10 Sekunden vor dem Start kaspert er rum, dann atmet er einmal tief durch, legt den Schalter um und ist voll konzentriert und nach dem Rennen (manchmal auch schon 10m vor dem zielSmile) ist er wieder locker drauf.

training kann hart und langweilig sein, aber der Wettkampf sollte Spaß machen und man sollte sich drauf freuen.

Es gibt aber auch Leute die das nicht können und im Training besser sind, oftmals sind die zu angespannt und verbissen.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - 1000m - 08.08.2020

Kleine Anmerkung bzgl. Nervosität/Vorstartfieber: im Laufbereich eigentlich recht gut zu sehen, wenn die Kamera die Gesichter abfährt. Weitaus die meisten Kaspereien/Showeinlagen sieht man vor den 100/200m. Schon bei den 400m deutlich weniger. Bei Mittel- und Langstreckenläufern ist es häufig ganz deutlich zu sehen, dass sie nervös sind.Das betrifft auch oder gerade Weltklasseläufer. Hier Zitate aus Willi Wülbecks Beschreibung seiner Gefühle vor dem WM-Endlauf 800m im Jahr 1983: Weltmeister in 1´43“65.(Lauftraining mit Willi Wülbeck, Willi Wülbeck, sportinform, 1988)„ . . Wie lange mache ich das noch, wie lange kann ich noch? . . . Bisweilen klopft mir das Herz bis an den Hals. Das passiert mir immer, wenn ich an morgen denke, an den Endlauf, wo ich alles, aber auch alles geben muss und auch will? Bis zum Zerreißen. . . . Aber es hatte auch immer etwas trügerisches. Würde ich es schaffen? Was ist mit den anderen? Ob sich von denen jemand steigern wird? . . . Ich starre die Decke an, sehe den Rennverlauf vor mir ablaufen. . . Die Gedanken kreisen unaufhörlich.. . . Aber von Zeit zu Zeit drängen sich neue Gedanken in den Kopf, so als könnte ich was verpassen, wenn ich nicht dran denke. Ich verspüre ein wenig Angst, leise Selbstzweifel suchen nach einer Lösung, . . . -------------Noch 20 Minuten bis zum Start. Die Spannung steigt ins Unerträgliche. Das Blut kocht. . . . Gut, dass es den Bundestrainer noch gibt, mein einziger Beistand auf dem Fußweg in die Arena. . . . Kein Wort bringe ich mehr über die Lippen. Der Mund ist ausgetrocknet. Ich muss ein paarmal schlucken, sehe den Lauf vor mir. . . . Es kommt mir vor, wie der Weg zum Schlachthof. . . . Warum mache ich das eigentlich noch? Dieser verdammte Psychostress. Ich hasse ihn! Jedesmal. Aber gleich ist ja alles vorbei. . . . O Gott, da vorne ist der Start. Da geht´s gleich los. . . . Noch zwei, drei leichte Steigerungen. . . . Mann, oh Mann. Diese Nervenbelastung. Es durchpeitscht meinen Körper. . . .„Spaß“ am Wettkampf sieht anders aus.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - Jo498 - 08.08.2020

Das ist aber eigentlich paradox. Beim Sprint/Hürden kann man doch viel mehr am Start vermasseln (im Extremfall Fehlstart und Tschüss), d.h. die müssten aufgeregter sein als die Mittelstreckler, oder? 400m Hürden hat vielleicht das schlechte aus beiden Welten: man kann es technisch vermasseln und es ist furchtbar anstrengend.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - frontrunner800 - 08.08.2020

Gehaltvoller Beitrag. Die Zitate von Willi Wülbeck illustrieren, wie es vielen top Mittelstrecklern geht. Danach, wenn man das Rennen möglichst gewonnen hat, ist es um so schöner Smile ‌.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - Atanvarno - 08.08.2020

(08.08.2020, 11:16)frontrunner800 schrieb: Danach, wenn man das Rennen möglichst gewonnen hat, ist es um so schöner Smile ‌.

Und das hat wohl bei Baumann gefehlt. Sie fühlte sich auch nach dem Sieg nicht gut

Zitat:Der Druck ist auch nach den Rennen nicht abgefallen. Es ist mir schwer gefallen, mich im Wettkampf-Sport wohlzufühlen.

Da kann ich verstehen, dass man sich das nicht mehr antun will.


RE: Karriereende 2020 (Aktuell: Jackie Baumann) - Piroschka - 08.08.2020

(08.08.2020, 08:20)dominikk85 schrieb: Ist natürlich schade, aber wenn sie das psychologisch nicht hinbekommt ist das eben so.

Imo muss ein Wettkampf dem Athleten Spaß machen. Klar ist auch druck da, aber wenn man die Amis oder Jamaikaner sieht haben die Spaß am Wettkampf, die kaspern rum, machen Show etc.

Wenn man stundenlang vor dem Wettkampf angespannt ist stimmt etwas nicht.

Bolt war ja das beste Beispiel dafür, bis 10 Sekunden vor dem Start kaspert er rum, dann atmet er einmal tief durch, legt den Schalter um und ist voll konzentriert und nach dem Rennen (manchmal auch schon 10m vor dem zielSmile) ist er wieder locker drauf.

training kann hart und langweilig sein, aber der Wettkampf sollte Spaß machen und man sollte sich drauf freuen.

Es gibt aber auch Leute die das nicht können und im Training besser sind, oftmals sind die zu angespannt und verbissen.

Ab einem bestimmten Alter, in dem die Bestleistung die Ausnahme und nicht die Regel ist, machen Leistungssportarten, die keine Spielsportaerten sind, nun einmal nicht per se Spaß. Insbesondere der Wettkampf nicht, da man das Gefühl hat für den Aufwand keine adäquate Gegenleistung zu bekommen. Wenn es sich dann auch noch um eine Disziplin handelt bei der Wettkampf = 100% auch nur mit starker körperlicher Erschöpfung einhergeht, dann ist das nun einmal psychisch belastend.

400m Hürden sind da halt auch was anderes als Kugelstoßen!