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Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Druckversion

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RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - krebsan - 06.01.2020

(06.01.2020, 16:21)dominikk85 schrieb: Natürlich ist es eine Gefahr wenn 16 jährige mädchen koko nacheifern (selbst wenn das bei koko natürliche Veranlagung ist) und sich runterhungern, aber attanvorno hat natürlich auch recht das der bmi von walsh oder kovacs auch nicht unbedingt gesund ist (auch wenn das deutsche Vorbild storl eine gute Figur hat).

Und natürlich wollen Teenager nicht unbedingt wie Kovacs aussehen, aber wer Erfolg haben will muss sich im Kugelstoßen halt schon 110 Kilo zulegen was auch nicht toll ist. Da kann man sich schon fragen warum man da nur die ausdauerläufer betrachtet.

Aber natürlich stimmt es schon das mehr Mädchen das Ziel haben wie koko auszusehen als jungs das Ziel haben wie kovacs auszusehen, die Leute die dick sind sind das in der Regel ungewollt durch Disziplinlosigkeit beim Essen während die Mädels sich runterhungern weil Instagram das vorgibt.

Es bleibt aber natürlich die Frage wie viele Mädels tatsächlich koko als Vorbild haben, die meisten werden sich eher an Models und "influencern" orientieren.

So viel "natürlich"? Es ist nun mal ein Fakt, dass ganz viele junge Leistungssportler den Idolen nacheifern. Und dass das Gewicht gerade bei Mädchen im Ausdauersport ein Riesenthema ist. Und dass Essstörungen und auch Entwicklungsstörungen dort weit verbreitet sind. Was ich dazu von befreundeten Sportärztinnen, die in diesem Bereich arbeiten, gehört habe, ist absolut grenzwertig und erschreckend.
Wenn daneben die Jungs (Mädchen wollen das ja schon gar nicht) auf natürlichem Weg (über Training und Sportlerernährung, ohne unerlaubte Mittel) einige Kilos zulegen möchten, ist das meiner Meinung nach auf einer ganz anderen Gefährdungsstufe. Zumal die Werfer/innen aus unseren Ländern doch eher dem athletischen Typ zuzuordnen sind.

Und ja, Models und "Influencer" sind auch ein Problem. Deshalb führt man dort die gleiche Diskussion.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - laulau - 06.01.2020

Ich finde aber das auch die Verantwortlichen sensibel mit dem Thema Gewicht  umgehen müssen.
Z.b Kadersichtung.
Es wurden Noten für die Figur vergeben.
Ein bekanntes Mädchen normal schlank bekam die Note 4.
Ihr wurde gesagt schau dir Mädchen xy an die hat die Note 1.
Kurze Zeit später hatte sie Magersucht und mit der Leichtathletik aufgehört .


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Atanvarno - 06.01.2020

Wenn's dem Schutz von Minderjährigen dient, könnte ich mich damit anfreunden, für diese BMI-Grenzwerte im Leistungssport vorzugeben (nach oben wie nach unten), Erwachsene sollten aber (in diesem Punkt) selbst bestimmen können, wie sie mit ihrem Körper umgehen wollen.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Robb - 06.01.2020

Koko bringt seit drei Jahren Weltklasseleistungen. Bei einer Mangelernährung oder Magersucht wäre dies nicht möglich, weil der Körper die falsche Ernährung nicht auf Dauer mitmacht. Trotzdem soll sie gefälligst zunehmen, weil andere sie als Vorbild sehen könnten? Dann sollten wir dringend Tempo 50 in der Formel 1 und bei Skirennen einführen, Boxen ganz verbieten, ebenso alle anderen Kampfsportarten.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Jo498 - 06.01.2020

Wenn es um die Volksgesundheit insgesamt geht, gäbe es hundert wichtigere Baustellen als die paar vernachlässigbaren "zu dünnen" Läufer. Und bei "Vorbildern" für die Jugend fiele mir als erstes ein komplettes Rap- und Seifenopern-, sowie Model/Dating/Castingshows-Verbot ein. Zumal so etwas Null negative Nebenfolgen hätte, im Gegenteil. Big Grin

Aber solche Verbote etc. sind aus nachvollziehbaren Gründen umstritten, weil es einfach Risiken gibt, die man Individuen nicht abnehmen und Freiheiten/Dummheiten, die man ihnen lassen sollte.
Einen Mindest-BMI für Läufer/innen hielte ich allein aus diesem Grund für problematisch. Es wäre auch unfair, weil eine sinnvolle Grenze wie zB BMI 18 zahlreiche Spitzenläufer zur Gewichtszunahme verpflichten würde, obwohl die aufgrund ihrers Naturells/Genetik einen niedrigeren BMI ohne Schäden haben könnten. Und diese Grenze wäre immer noch so niedrig, dass sie andere, die aufgrund ihrer Gestalt/Genetik eben "normalerweise" minimal BMI 21 vertragen, zum Runterhungern verleiten würde.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - krebsan - 06.01.2020

"Wenn's dem Schutz von Minderjährigen dient, könnte ich mich damit anfreunden, für diese BMI-Grenzwerte im Leistungssport vorzugeben (nach oben wie nach unten), Erwachsene sollten aber (in diesem Punkt) selbst bestimmen können, wie sie mit ihrem Körper umgehen wollen."
Warum gilt dann diese Logik nicht auch für Doping? Die Parallele ist für mich klar.

"Bei einer Mangelernährung oder Magersucht wäre dies nicht möglich, weil der Körper die falsche Ernährung nicht auf Dauer mitmacht." Hannewald hat auch die Vierschanzenturnee gewonnen. "Auf Dauer" ist eben relativ. Hoffen wir, dass das stimmt. Aber um Vorbilder sollten sich nicht die einzelnen Sportler/innen kümmern, sondern der Verband hat da eine Aufgabe und Verantwortung.

"Wenn es um die Volksgesundheit insgesamt geht, gäbe es hundert wichtigere Baustellen als die paar vernachlässigbaren "zu dünnen" Läufer." Auf die Liste wäre ich gespannt. Grundsätzlich ist Sport und Ernährungsstörung kein unwichtiges Problemfeld.

"Und bei "Vorbildern" für die Jugend fiele mir als erstes ein komplettes Rap- und Seifenopern-, sowie Model/Dating/Castingshows-Verbot ein." Komplettes Verbot geht sicherlich etwas zu weit, oder? Aber auch dort werden die Rahmenbedingungen diskutiert und teilweise fixiert.

Ein Mindest-BMI von 18 (was immer noch sehr tief ist) würde ich für durchaus vertretbar halten. Ja, dann müssten halt ein paar wenige Sportlerinnen etwas an Kraft zulegen.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Robb - 06.01.2020

(06.01.2020, 23:14)krebsan schrieb: "Bei einer Mangelernährung oder Magersucht wäre dies nicht möglich, weil der Körper die falsche Ernährung nicht auf Dauer mitmacht." Hannewald hat auch die Vierschanzenturnee gewonnen. "Auf Dauer" ist eben relativ. Hoffen wir, dass das stimmt. Aber um Vorbilder sollten sich nicht die einzelnen Sportler/innen kümmern, sondern der Verband hat da eine Aufgabe und Verantwortung.

Zitat Sven Hannawald: "Mit Magersucht kannst du nicht springen." Genauso kannst du mit Magersucht nicht laufen, zumindest nicht auf längere Sicht. Es gibt schon genug Berichte darüber von Athleten, die die anfängliche Euphorie und Leistungssteigerung detailliert beschrieben, ebenso wie den unvermeidlichen Leistungsabfall, wenn der Körper sich nimmt, was er über die Ernährung nicht bekommt. Konstanze Klosterhalfen ist nicht magersüchtig, egal wie niedrig ihr bMI ist, sonst wäre sie schon längst weg vom Fenster. Trotzdem willst du ihr einen BMI auferzwingen?
Auf Dauer ist nicht relativ, auch dafür gibt es genug Beispiele. Der Körper baut Muskelmasse ab, weil die Ernährung nicht reicht. Nach maximal 12-18 Monaten macht sich dies in der Leistung bemerkbar, über mehrere Jahre kannst du nicht magersüchtig sein ohne starken Leistungsabfall. Du plädierst also dafür, eine gesunde Athletin zu einer Ernährung zu zwingen, die sie vielleicht gar nicht will.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 07.01.2020

Sven hannawald konnte damit doch ziemlich gut Springen. Ich finde das bmi limit hat dem Skispringen gut getan, die Leute sehen jetzt auch viel normaler aus und haben inzwischen sogar ein paar Muskeln am Oberkörper.

Es gab allerdings auch ein paar Leute deren Karriere dadurch zerstört wurde wie die des Norwegers Petterson der einfach nicht sinnvoll Gewicht zulegen konnte, aber insgesamt hat es dem Sport sicher gutgetan.

koko könnte sich doch locker 5 Kilo Muskeln antrainieren wenn das sein müsste und wäre immer noch leicht. Das sie magersüchtig ist denke ich wie gesagt auch nicht, aber andere müssten magersüchtig werden um so schlank zu werden und da könnte man schon argumentieren das es gerechtfertigt wäre einige wenige zu zwingen ihren genetischen Vorteil etwas einzuschränken damit die Mehrheit der anderen sich nicht im nacheifern gefährden muss, denn das cain Beispiel zeigt ja das Gewicht einfach ein massiver Vorteil ist und Druck auf Athletinnen gemacht wird. 

Da kann man natürlich sagen da muss moral bei den Trainern her, aber wenn du sonst halt nicht gewinnen kannst hilft das auch nicht. Da wäre ein vernünftiges bmi Limit (sagen wir 19 oder so) schon ein wenig Athletinnen nicht in eine Zwickmühle zu bringen und auch vor Trainern zu schützen.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - Robb - 07.01.2020

Laut eigener Aussage war Hannawald nie magersüchtig sondern gewichtsmäßig immer im Grenzbereich und das bewußt.
https://www.donaukurier.de/nachrichten/kultur/leselust/art123540,2874695
Magersucht ist eine psychische Störung, die du ohne Hilfe nicht kontrollieren kannst. Hannawald hatte seine Ernährung nach eigener Aussage unter Kontrolle, also keine Magersucht.


RE: Konstanze Klosterhalfen trainiert beim NOP/Pete Julian - JoelH - 07.01.2020

(07.01.2020, 01:43)dominikk85 schrieb: damit die Mehrheit der anderen sich nicht im nacheifern gefährden 
2017 waren 53 Prozent der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. 
Q: Statistisches Bundesamt https://www.tagesschau.de/statistik-uebergewicht-101.html

Ich glaube nicht, dass das Gewicht von Koko irgendeine Auswirkung auf die Gesellschaft hat.

Des Weiteren wird doch immer von mündigen Athleten gesprochen, das ist doch ein guter Punkt um anzusetzen! Also nicht auf Koko zeigen, sondern bitte an die eigene Nase fassen!

Zumal es hier ständig diese m.E. Neider gibt, die ihr offensichtlich den Erfolg nicht gönnen wollen und deshalb irgendwelchen Unsinn einstellen.