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Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Druckversion

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RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Robb - 16.01.2020

(16.01.2020, 13:11)Atanvarno schrieb:
(16.01.2020, 08:48)Robb schrieb: Aber Berichte über gesunde Athleten, die von Sportverbänden zur Gewichtszunahme gezwungen werden, nützen der Leichtathletik?

Wenn man eine repräsentative Umfrage starten würde, ob es Klosterhalfen gut täte ein paar Kilo zuzunehmen, würde eine überwältigende Mehrheit mit ja antworten. D.h. natürlich nicht, dass ich der Meinung bin, dass in die Selbstbestimmungsrechte des Athleten durch Mehrheitsbeschluss eingegriffen werden kann/soll, aber die Schlagzeilen wären, wenn so eine Regelung beschlossen würde, wohl eher positiv.

Und wenn man fragen würde, ob Daniel Stahls 150 Kilo gesund sind, würde das gleiche Ergebnis rauskommen. Trotzdem fordert niemand ein zulässiges Maximalgewicht für Werfer.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - gera - 16.01.2020

an krebsan ,

meine Meinung:
Ich denke, wer durch Gewichtmachen und hartes Training seinen Körper dauerhaft überfordert, wird dies an Leistungsrückgang merken. Er hat die Grenze überschritten.
Solange die Leistugen steigen hat der Athlet seine mögliche Leistungsfähigkeit zu Lasten der Gesundheit nicht überschritte, auch wenn ein Läufer noch so dünn aussieht.

Was den Vergleich zum Skispringen angeht, so hinkt der denke ich.
Es war und ist einfach Mode anzunehmen immer weniger Gewicht bringt automatisch mehr Weite. Diese Schraube ist auch mal überdreht.
Wer sagt denn, das ein muskulöserer Athlet mit  mehr Sprungkraft nicht auch weit springen kann? Diese Zeiten gab es auch schon.
Sicher gibt es für jede Disziplin ein optimales Verhältnis von Gewicht zu Kraft. In der physikalischen Flugkurve jedenfalls spielt das Gewicht keine Rolle, die Kraft schon.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Atanvarno - 16.01.2020

(16.01.2020, 13:24)gera schrieb: Solange die Leistugen steigen hat der Athlet seine mögliche Leistungsfähigkeit zu Lasten der Gesundheit nicht überschritte, auch wenn ein Läufer noch so dünn aussieht.

Was ich auch erst nicht bedacht hatte, aber von diak in #86 richtig angemerkt wurde: Die Leistung kann noch steigen, während die langfristigen Schäden bereits entstehen/entstanden sind.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - gera - 16.01.2020

Atanvarno ,

Athlet müssen natürlich verantwortungsvoll mit der Problematik umgehen, so dass Du für Einzelfälle natürlich recht hast.
Gesundheitliche Schäden können aber durch den Leistungssport in allen Disziplinen unabhängig vom gewollten Gewicht in vollster Leistungsfähigkeit angelegt werden und erst später auftreten.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Jo498 - 16.01.2020

Ich habe das zwar nicht durchgehend eng verfolgt, aber ich kann mich nicht erinnern, dass in den letzten 20 Jahren in Deutschland das Gewicht von Läuferinnen häufig in Presse und TV kommentiert worden wäre. Schon gar nicht im Kontext von Verletzungen. Vor einigen Jahren sagte ein Reporter am Start eines DM-rennens über eine, sie habe 6 kg abgenommen, was mir (bei einer relativ kleinen Athletin, die nicht blutjung war) krass vorkam. Hat ihr aber anscheinend auch nicht viel geschadet. Natürlich kann es Schäden. Genau so wie zuviel oder falsches Training. Man sollte vielleicht Mal eine Statistik machen. Nach meinem anekdotischen Eindruck sind die Springer/Sprinterinnen in D häufiger und schwerwiegender verletzt als die Langstreckenläuferinnen. Schade, dass man da nicht so leicht was verbieten kann, um das zu vermindern...


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - krebsan - 16.01.2020

(16.01.2020, 13:15)Robb schrieb:
(16.01.2020, 13:11)Atanvarno schrieb:
(16.01.2020, 08:48)Robb schrieb: Aber Berichte über gesunde Athleten, die von Sportverbänden zur Gewichtszunahme gezwungen werden, nützen der Leichtathletik?

Wenn man eine repräsentative Umfrage starten würde, ob es Klosterhalfen gut täte ein paar Kilo zuzunehmen, würde eine überwältigende Mehrheit mit ja antworten. D.h. natürlich nicht, dass ich der Meinung bin, dass in die Selbstbestimmungsrechte des Athleten durch Mehrheitsbeschluss eingegriffen werden kann/soll, aber die Schlagzeilen wären, wenn so eine Regelung beschlossen würde, wohl eher positiv.

Und wenn man fragen würde, ob Daniel Stahls 150 Kilo gesund sind, würde das gleiche Ergebnis rauskommen. Trotzdem fordert niemand ein zulässiges Maximalgewicht für Werfer.

Ich hatte mal eine Nachwuchsschweizermeisterin im Kugelstossen trainiert. Die hat ihre Karriere genau aus diesem Grund frühzeitig beendet. Weil die internationalen Cracks für sie abschreckende Vorbilder waren.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Rolli - 16.01.2020

(16.01.2020, 11:47)krebsan schrieb:
(16.01.2020, 10:06)gera schrieb: zu RalfM. , 15.1. 17.34

was Otto Pelzer in den  1920 - ern formulierte, tfifft m.E. genau den Kern.
Der Athlet bringt genau an der Grenze des Übertrainings seine besten Leistungen.
In allen Disziplinen.
Wer darüber geht, schadet seinem Körper und hat einen Leistungsabfall.
Einige " dumme " Übertreiber wird es immer geben, die kann man auch nicht mit Regeln aufhalten.

Ich kenne ka Otto Peltzer nicht und weiss nicht, was ihn zur Referenz in diesem Bereich macht. Aber auch hier eine Parallele zu Doping: Wie viele Bestleistungen wurden erzielt, während die gesundheitlichen Nachwirkungen erst verzögert eintraten? Das kann beim Untergewicht (z.B. bezüglich Knochendichte) ebenfalls so sein. Ebenso bezüglich der psychsischen Komponente.
Leistungssport verbieten. Oder kennst Du einen Sportler , der/die nie verletzt war?


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - Robb - 16.01.2020

(16.01.2020, 15:38)krebsan schrieb: 
Ich hatte mal eine Nachwuchsschweizermeisterin im Kugelstossen trainiert. Die hat ihre Karriere genau aus diesem Grund frühzeitig beendet. Weil die internationalen Cracks für sie abschreckende Vorbilder waren.
Was hat das mit dem Thema zu tun? Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, man braucht wirklich keine Kugelstosser als Vorbild, wenn man damit ein Problem hat.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - krebsan - 16.01.2020

(16.01.2020, 13:24)gera schrieb: an krebsan ,

meine Meinung:
Ich denke, wer durch Gewichtmachen und hartes Training seinen Körper dauerhaft überfordert, wird dies an Leistungsrückgang merken. Er hat die Grenze überschritten.
Solange die Leistugen steigen hat der Athlet seine mögliche Leistungsfähigkeit zu Lasten der Gesundheit nicht überschritte, auch wenn ein Läufer noch so dünn aussieht.

Was den Vergleich zum Skispringen angeht, so hinkt der denke ich.
Es war und ist einfach Mode anzunehmen immer weniger Gewicht bringt automatisch mehr Weite. Diese Schraube ist auch mal überdreht.
Wer sagt denn, das ein muskulöserer Athlet mit  mehr Sprungkraft nicht auch weit springen kann? Diese Zeiten gab es auch schon.
Sicher gibt es für jede Disziplin ein optimales Verhältnis von Gewicht zu Kraft. In der physikalischen Flugkurve jedenfalls spielt das Gewicht keine Rolle, die Kraft schon.

Der Vergleich zum Skispringen zeigte ja nur, dass eine BMI-Vorgabe offenbar umsetzbar ist. Und natürlich war es Mode anzunehmen, dass leicht auch gut fliegt. Wie im Laufbereich. Bis jemand kommt, und etwas anderes zeigt.

Bei der "physikalischen Flugkurve" konnte ich nicht mehr folgen. Es geht ja um die Segeleigenschaften unter anderem.


RE: Mindest-BMI in der Leichtathletik? - krebsan - 16.01.2020

(16.01.2020, 16:04)Robb schrieb:
(16.01.2020, 15:38)krebsan schrieb: 
Ich hatte mal eine Nachwuchsschweizermeisterin im Kugelstossen trainiert. Die hat ihre Karriere genau aus diesem Grund frühzeitig beendet. Weil die internationalen Cracks für sie abschreckende Vorbilder waren.
Was hat das mit dem Thema zu tun? Jeder zweite Deutsche ist übergewichtig, man braucht wirklich keine Kugelstosser als Vorbild, wenn man damit ein Problem hat.

Allerdings sprechen wir seit Tagen über die Vorbildwirkung.