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Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - Druckversion

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RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - lor-olli - 02.12.2019

Und bitte nicht unterschlagen: die 10000m werden in Tokio auch auf der Bahn gelaufen, in einem Stadion mit Temperaturen von bis zu 40 °C in Tokio im Spätsommer. Von einer Klimaanlage wie in Doha habe ich bis jetzt nichts gelesen, vielleicht will man die auch nicht, weil einige Japaner mit Wetterxtremen sehr gut zurecht kommen (Sowohl Hitze als auch Kälte), wogegen Europäer und viele Afrikaner sich bei ungewöhnlichen Temeraturen oft schwer tun (Äthiopier hatten schon oft "Hitzeprobleme")


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - Jo498 - 02.12.2019

Ich glaube nicht, dass über 10000m ein Japaner so nahe an der Spitze ist, dass das heiße Wetter die Afrikaner (oder afrikanischstämmigen Läufer) ausreichend schwächt, dass der Japaner deswegen eine Medaillenchance hat. Wink
Ob ein Forcieren des Tempos (was bei 10000m normalerweise auch ab etwas nach der Hälfte reicht) erfolgreich ist, hängt hauptsächlich von zwei Dingen ab: Wie stark ist der, der das Tempo forciert und wie dicht ist das Feld?
Ayana ist nicht nur deswegen mit Frontrunning erfolgreich gewesen, weil sie mehr oder minder in WR-Form war, sondern auch, weil die Felder bei den Frauen nicht so dicht sind. Das mindert halt das Risiko, da man eine Medaille sicher hat, wenn nur ein oder zwei mithalten können, selbst wenn man gegen die am Ende verliert (wie Ayana gegen Obiri London 2017 5000m).
Die Frage ist u.a., ob sich die anderen Spitzenläufer aus unterschiedlichen Ländern Cheptegei (UGA), Kipruto (KEN), Gebriwet und Kejelcha (ETH) u.a. "neutralisieren", weil sich keiner traut, zu forcieren, oder sogar puschen, weil mehrere meinen, dass eine relativ frühe Beschleunigung für ihn aussichtsreicher ist.
Abgesehen davon, wäre es auch sehr überrraschend, wenn Mo wieder die Bahnform von 2012-15 erreichen würde.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - lor-olli - 02.12.2019

@Jo
Meine Aussage bezog sich auch ganz speziell auf Mo Farrah und Tokio! Japaner werden über 10000 kaum Medaillenchancen haben (zumindest aktuelle Bestenlisten), ABER es wird sich wohl bei den zu erwartenden Temperaturen keiner trauen die 10000 sehr aggressiv anzugehen > also eher Chancen für Farah (oder andere starke Spurter) unter der Voraussetzung, dass er einigermßen in Form kommt.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - dominikk85 - 02.12.2019

(02.12.2019, 09:57)JoelH schrieb:
(01.12.2019, 17:07)dominikk85 schrieb:  da man ja bei der WM nicht vom ersten Meter an Vollgas geben kann.
Confused ‌Warum?

weil du keinen tempomacher hast und die afrikaner auch verständlicherweise keine Lust haben sich zu opfern damit ein Teamkollege gold gewinnt.

10k von vorne rennen und dann gewinnen gelingt nur  wenn du extrem überlegen bist (sprich sagen wir 20sec besser als der 2 - dann ist die Strategie allerdings fast egal), selbst bei Meetings hast du ja bei läufen auf Zeit mindestens mal die ersten 3-4km einen tempomacher, meistens eher noch länger.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - JoelH - 03.12.2019

Man kann also durchaus, wenn man dazu gewillt ist. Du meintest also, man sollte es nicht tun.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - dominikk85 - 03.12.2019

Ja natürlich kann man es theoretisch tun. Aber dann hat man eben keine Chance zu gewinnen es sei denn man ist von der PB extremst überlegen (in dem Fall könnte man aber auch die ersten 4k mitschwimmen und erst dann Gas geben und würde dennoch locker gewinnen).

da hätten die Verbände von Kenia und Äthiopien schon einen Läufer dafür bezahlen müssen das er seine Chancen für das Land opfert.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - lor-olli - 04.12.2019

Man könnte das Ganze auch ohne Tempomacher beschleunigen, ähnlich wie beim Keirin (Bahnradsport) gibt es Prämien für den zur Runde oder zu bestimmten Markierungen Führenden…
(das würde insbesondere die eh immer und gern "Vorwegläufer" sicher freuen, Alina Reh hätte da schon ein paar Euro verdient Wink)


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - dominikk85 - 04.12.2019

(04.12.2019, 11:51)lor-olli schrieb: Man könnte das Ganze auch ohne Tempomacher beschleunigen, ähnlich wie beim Keirin (Bahnradsport) gibt es Prämien für den zur Runde oder zu bestimmten Markierungen Führenden…
(das würde insbesondere die eh immer und gern "Vorwegläufer" sicher freuen, Alina Reh hätte da schon ein paar Euro verdient Wink)

bei meetings ginge das, aber es opfert doch keiner eine olympische Medaille für eine Prämie. Es sei denn man macht es wie beim punktefahren wo es alle paar Runden eine punktewertung gibt (und im schlusssprint nochmal eine doppelte punktanzahl) und am Ende gewinnt wer die meisten Punkte hat(oder eine überrundung).

das wäre aber dann doch ein massiver Eingriff in die Natur der Events, die Lösung wird vermutlich sein das in ein paar Jahren die 10k auf die Straße gelegt (oder durch den Halbmarathon ersetzt) werden.


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - Atanvarno - 04.12.2019

(04.12.2019, 11:51)lor-olli schrieb: Man könnte das Ganze auch ohne Tempomacher beschleunigen, ähnlich wie beim Keirin (Bahnradsport) gibt es Prämien für den zur Runde oder zu bestimmten Markierungen Führenden…
(das würde insbesondere die eh immer und gern "Vorwegläufer" sicher freuen, Alina Reh hätte da schon ein paar Euro verdient Wink)

Fest gegen Gundersen, aber dann mit solchen Vorschlägen um die Ecke kommen Rolleyes


RE: Mo Farah will in Tokio wieder 10000m laufen - Jo498 - 04.12.2019

Je nachdem, wie so etwas gemacht würde, würde es Reh nicht freuen. Weil es dann nämlich vor jeder Wertung harte Zwischenspurts gäbe, was viele Frontrunner auch nicht mögen.

Es war zwar ohne Farah, aber fast alle Mittel/Langstreckenrennen in Doha waren eher schnell und keine typischen taktischen/Spurtrennen. Da berechtigte Zweifel bestehen, dass Farah in Tokio in seiner Bestform früherer Zeiten ist, glaube ich, dass dieser Trend im Großen und Ganzen anhalten wird. Wobei die große Hitze besonders bei 10000m natürlich auf ein Faktor ist. Aber letztlich ist die Dichte der Felder entscheidend. Berlin 2018 bei großer Hitze war auch kein Spurtrennen bei den Frauen.