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Seiten: 1 2


der deutsche Hürdensprint - gera - 10.11.2019

unter la.de wird der Hürdbsprint eingeschätzt.
Auch der Bundestrainer beschönigt nichts.
Unter das fällt auf fehlt m.E. aber die Feststellung, dass die deutschen Hürdensprinter einfach in der Grundschnelligkeit zu langsam sind.
Es liegt nicht an der Technik, sondern an der Grundschnelligkeit, dass sie im Durchschnitt so schlecht wie schon lange nicht sind.
International laufen die besten Hürdensprinter bei den Männern 10,10 sec. über 100 m , die deutschen schaffen bestenfalls 10,70 sec.
Wie sollen damit Weltklassezeiten erreicht werden können ?
Frage:
wieso versuchen sich die deutschen 10,30-Sprinter nicht am Hürdenlauf? Mit ihren Zeiten können sie selbst in Europa nichts im Sprint gewinnen, aber vielleicht ein euröpäischer Spitzenläufer über 110 m H. werden.
Genauso wie wir den Wechsel von 200 m auf 400m fordern, sollten einige Sprinter/ Trainer sich mal den Wechsel auf die Hürden überlegen. 
 Das gilt auch für die Frauen.


RE: der deutsche Hürdensprint - Drizzt - 10.11.2019

(10.11.2019, 10:11)gera schrieb: unter la.de wird der Hürdbsprint eingeschätzt.
Auch der Bundestrainer beschönigt nichts.
Unter das fällt auf fehlt m.E. aber die Feststellung, dass die deutschen Hürdensprinter einfach in der Grundschnelligkeit zu langsam sind.
Es liegt nicht an der Technik, sondern an der Grundschnelligkeit, dass sie im Durchschnitt so schlecht wie schon lange nicht sind.
International laufen die besten Hürdensprinter bei den Männern 10,10 sec. über 100 m , die deutschen schaffen bestenfalls 10,70 sec.
Wie sollen damit Weltklassezeiten erreicht werden können ?
Frage:
wieso versuchen sich die deutschen 10,30-Sprinter nicht am Hürdenlauf? Mit ihren Zeiten können sie selbst in Europa nichts im Sprint gewinnen, aber vielleicht ein euröpäischer Spitzenläufer über 110 m H. werden.
Genauso wie wir den Wechsel von 200 m auf 400m fordern, sollten einige Sprinter/ Trainer sich mal den Wechsel auf die Hürden überlegen. 
 Das gilt auch für die Frauen.

Genau,das wird bestimmt genauso leicht und einfach werden wie für die ganzen Läuferinnen,die die 3000 Hindernis probieren sollen...  Angel


RE: der deutsche Hürdensprint - alex72 - 10.11.2019

Erwachsene Sprintern kann man keine Hürden mehr beibringen . Das ist Unsinn.

Richtig ist aber dass man den Hürdensprint im Nachwuchs wieder forcieren muss. Das nutzt auch dem Sprint.
Das allmähliche abwickeln des Blockwettkampf war da auch nicht hilfreich.


RE: der deutsche Hürdensprint - Elysee - 10.11.2019

Leider habe ich selten so einen schlecht durchdachten Vorschlag gelesen.
Wer schon einmal Männerhürden gelaufen ist (1,069 m), weiß, dass man sich da nicht einfach mal so dran "versuchen" kann. Es kommt viel öfter vor, dass ein/e talentierte/r Hürdensprinter/in auf die Flachstrecke wechselt, weil er/sie schlicht und einfach zu klein ist oder zu unbeweglich, oder einfach zu viel Respekt vor den Hürden hat. Außerdem ist die Verletzungsgefahr bei den Hürden allein schon im Training höher. Wir hatten auch schon Hürdentalente (z.B. in der Jugend Alexandra Burghardt oder auch derzeit Fabian Olbert) die aufgrund von Verletzungen oder Körpergröße sich von den Hürden verabschiedet haben/verabschieden mussten. Leider wollen halt auch viele Nachwuchsathleten die vermeintlich leichtern (und "cooleren") 100m laufen und sich nicht über die Hürden quälen. Außerdem kann man nicht pauschal sagen, dass unsere Hürdensprinter bestenfalls 10.70 laufen, weil sie halt nie oder selten die 100m flach laufen. Allerdings ist ein 100m-Sprint technisch auch ganz anders als der 100m Flachsprint (Aufrichtungsphase nach dem Start, Schrittgestaltung im freien Sprint/zwischen den Hürden, etc.). Da gehen schon ein paar Zehntel flöten. Übrigens hat der Weltrekordhalter über 110m Hürden KEINE 100m Bestzeit!!! Die meisten Weltklasse-Hürdensprinter müssen sich komplett auf die Hürden konzentrieren, schon allein aufgrund der technischen Feinheiten. Da wird im Training spezifisch am Sprint gearbeitet und nicht im Wettkampf! Omar McLeod ist natürlich eine grandiose Ausnahme (der erste Mensch über 100m unter 10, 200m unter 20, Hürden unter 13 Sekunden). Allerdings hat er aufgrund seiner Körpergröße (angeblich 1,80) und die recht kurzen Beine nicht das Gardemaß für die Hürden, was sich an seiner manchmal unter Druck etwas anfälligen Technik zeigt (er bringt regelmäßig seine Konkurrenten zu Fall, da er nicht auf seiner Bahn bleibt). Wenn man sich unsere dt. Flachsprinter anschaut, hat da fast keiner die körperlichen Voraussetzungen um Hürden zu laufen. Und die Entscheidung für/gegen Hürden fällt nun mal nicht erst im Männeralter, sondern schon in der frühen Jugend. Im Hürdensprint der Frauen sieht das etwas anders aus, da die Hürden im Vergleich zu den Männern deutlich niedriger sind. Zum Vergleich: Cindy Roleder ist 1,78m, Hürdenhöhe 84,0 cm. Gregor Traber ist 1,90m, Hürdenhöhe 1,069m.
Die Hürden sind nun mal technisch höchst anspruchsvoll. Wer also sagt, dass Flachsprinter doch einfach mal die Hürden laufen sollen, hat entweder keine Ahnung, oder vertritt auch die Meinung, dass weniger erfolgreiche Hochspringer doch einfach für mehr Erfolg mal Stabhochsprung versuchen sollten. Ist ja auch Sprung...


RE: der deutsche Hürdensprint - gera - 10.11.2019

ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist und auch nicht, dass jeder das schaffen kann.
Außerdem, in der Jugend sollte und wird auch Hürden gelaufen und die Größe für Hürden muss nicht 1,90 und mehr sein.
Zu große Athleten haben sogar oft Schwierigkeiten mit den Abständen.
Mein Vorschlag des Wechsels von 100m zu Hürden ist auch nur ein Teil meines Beitrags.
Als erstes bemängelte ich die fehlende Grundschnelligkeit unsere Hürdensprinter.
Also auch erstmal nachdenken und dann meinen Beitrag in die Tonne kloppen!


RE: der deutsche Hürdensprint - TranceNation 2k14 - 10.11.2019

Ich bin mir relativ sicher, dass er es öfter gelaufen ist, aber ich habe jetzt mal für Florian Schwarthoff 1 (!) 100 m Resultat gefunden (aus einem Mai):

1998 SB: 100 m - 10.66 | 110 m Hü. - 13.19

Soviel dazu...

Darüber hinaus, wären für 110 m Hü. nicht 200 m interessanter als 100 m?


RE: der deutsche Hürdensprint - longbottom - 10.11.2019

Also Schwarthoff zumindest ist häufiger 200 Meter gelaufen, weil er mit seinen langen Beinen auch immer gebraucht hat, bis er in Schwung kam.


RE: der deutsche Hürdensprint - Elysee - 10.11.2019

Gera, Bitte auch genau lesen: in meinem Beitrag steht nicht, dass man über 1,90 sein muss! Allerdings braucht man unter 1,80 Körpergröße meist nicht über eine Weltkarriere im Männerhürdensprint nachdenken. Colin Jackson war mit 1,82 schon recht klein, aber sehr beweglich und technisch exzellent, Schwarthoff mit 2,01 sehr groß (der erste Athlet, der mit 7 Schritten zur ersten Hürde ist), Schubenkov ist 1,90, Martinot-Lagarde/Liu Xiang 1,89, Grant Holloway 1,88, ... Es ist halt einfach so.
In meinem Landesverband ist es übrigens sehr auffällig, dass die jugendlichen Nachwuchssprinter im Durchschnitt um einiges kleiner sind als die Nachwuchssprinterinnen! Wir haben reihenweise 1,80 große Mädels und leider (klingt jetzt fies) auch reihenweise 1,75 "kleine" Jungs. Woran das liegt, frage ich mich tagtäglich... Die Jungs laufen dann meistens bis in die U18, ggf. in die U20 die Hürden und dann - mögen sie noch so schnell sein - sind sie meistens zu klein für die Hürden und laufen dann nur noch flach.
Schwarthoff hat übrigens in der Halle ne Bestzeit von 20,88. Und ja, ich denke auch, dass von der Anstrengung (ich schätze auch von der Energiebereitstellung) der 110m Hürdensprint eher mit den 200m vergleichbar ist. Auch laut Aussagen von Hürdensprintern selbst.


RE: der deutsche Hürdensprint - dominikk85 - 10.11.2019

(10.11.2019, 13:20)alex72 schrieb: Erwachsene Sprintern kann man keine Hürden mehr beibringen . Das ist Unsinn.

Richtig ist aber dass man den Hürdensprint im Nachwuchs wieder forcieren muss. Das nutzt auch dem Sprint.
Das allmähliche abwickeln des Blockwettkampf war da auch nicht hilfreich.

richtig. Daher Fokus auf Mehrkampf in der Jugend. Wenn du dich mit 14 auf Sprint konzentrierst ist da endstation und du lernst es mit 20 nicht mehr, aber wer Mehrkampf trainiert hat später die Option Hürden oder auch Weitsprung wenn es in Sprint nicht reicht.

bezüglich der grundschnelligkeit muss man aber auch sehen das es in den usa etwa 70 10.30 sprinter gibt, im winzigen Jamaika immer noch 25.

In Deutschland gibt es etwa 10 10.30 Sprinter und mit 10.25 kommst du schon in die Staffel, während du in den usa oder jamaika mit 10.20 niemals eine WM siehst und dich zwangsläufig anders orientieren musst.


RE: der deutsche Hürdensprint - benutzer - 10.11.2019

das mit dem Wechsel eines jahrelangen Sprinters zu Hürden sehe ich auch schwierig.
Wenn dann am Ende U 20 vielleicht noch.
Zustimmung aber zur Fetstellung das Grundschnelligkeit bei den deutschen zu schlecht ist.
Der Abstand Beste 100m / deutsche 100m  ist etwa 6 Zehntel. Größer ist er über die Hürden auch nicht.
Also kann es nicht an der Technik liegen.
Wer kleiner 1,80 ist sollte allerdings nicht die Hürden probieren.