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Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Druckversion

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+--- Thema: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls (/showthread.php?tid=3523)

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RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Delta - 14.11.2019

(14.11.2019, 16:18)nico schrieb: Hallo Javeling, reg dich wieder ab, dieser Wechsel ist der Anfang vom Ende für CS. Wenn K. auch abends trainiert, und sie einen ähnlichen Zeitplan hat, dann muss sie ja auch abends trainieren. Oder glaubt hier einer, dass Fa. Kaul sich den ganzenTag im Sportgelände aufhält? D. h. sie muß abends nach Ffm fahren  - oder morgens und um den Dom schon TL machen. Rolleyes
Und dann fährt sie abends: mit dem Auto, Bahn oder demnächst mit E-bic.

Trainieren am abend hört sich wie eine Verlegenheitslösung an - wann will Sie dann zum Physio ? Erst am anderen Tag ?
Dass ist ein Witz. Regeneration ist absolut zentral in der LA.


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - dominikk85 - 14.11.2019

Von ffm nach mainz hbf fährt der Zug in einer halben Stunde. Kommt halt drauf an wo in ffm und mainz das stattfindet.


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Robb - 14.11.2019

(14.11.2019, 18:21)Delta schrieb: 
Trainieren am abend hört sich wie eine Verlegenheitslösung an - wann will Sie dann zum Physio ? Erst am anderen Tag ?
Dass ist ein Witz. Regeneration ist absolut zentral in der LA.
Kaul wurde mit der "Verlegenheitslösung" Weltmeister.


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - andip - 14.11.2019

Liebe und geschätzte Forumsgemeinde,

sorry, dass ich mich in diese Diskussion aus meiner laienhaften Sicht nochmal einschalte. Mir kommt es aber halt so vor, als wären viel zu viele der Beiträge zu diesem Thema von einer für mich geradezu grotesken, unangebrachten Besserwisserei geprägt. Deshalb erlaube ich mir einfach mal ein paar - vielleicht für manche auch provokante Fragen dazu:

Glaubt jemand in diesem Forum tatsächlich, dass eine Weltklasse-Athletin wie Carolin Schäfer, die seit ca. 15 Jahren Leistungssport betreibt und immer zu den Besten gehört hat, sich leichtfertig und unreflektiert in ein Trainingsabenteuer stürzt, wenn sie sich der Gruppe um den amtierenden 10-Kampf-Weltmeister anschließt? Ist es andererseits eher wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich, dass sich die neuerdings Verantwortlichen darüber auch qualifizierte Gedanken gemacht haben?

Glaubt jemand in diesem Forum tatsächlich, dass Carolin Schäfer mit 27 Jahren und globaler Reiseerfahrung die Verkehrssituation in ihrer Heimatregion und die damit verbundenen Strapazen nicht selbst einschätzen kann? Wer regelmäßig im Verkehr in solchen Metropolregionen unterwegs ist, weiß übrigens auch, dass eine Strecke innerhalb der Stadt von nur 10 km länger dauern und aufreibender sein könnte, als 40 km rauszufahren.

Glaubt jemand in diesem Forum ernsthaft, dass C. S. alle ihre Trainingseinheiten + Physio zukünftig abends in Mainz absolvieren wird, oder denkt jemand ähnlich wie ich, dass das ja so nicht sein muss, sondern dass man z. B. Krafteinheiten, Läufe, Regenerationseinheiten, Beweglichkeit u.v.m. auch ohne direkte Aufsicht des Trainerteams an anderer Stelle und zu geeigneter Zeit erledigen kann?

Wer gerne möchte, kann ja mal darüber nachdenken oder eben auch nicht.
Viele liebe Grüße, bleibt locker und vergesst das Chillen nicht   Angel


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Gertrud - 15.11.2019

(14.11.2019, 23:02)andip schrieb: .... Wer gerne möchte, kann ja mal darüber nachdenken oder eben auch nicht.
Viele liebe Grüße, bleibt locker und vergesst das Chillen nicht   Angel
Fakt ist, dass Carolin in eine sehr gute Gruppe kommt; das kann man nicht in Misskredit ziehen. Fakt war, dass Jürgen auch immer wieder gute Mehrkämpferinnen trainiert hat. Dass sie sich jetzt anders entschieden hat, ist ihr eigene Sache. Weil diese Form vielfach im Spitzenbereich besteht, nach schwachen, meistens Verletzungsjahren, sich entsprechend zu trennen, sollte man sein eigenes Licht als Trainer/in nicht unter den Scheffel stellen und auch die finanzielle Seite bei sehr guter Arbeit angemessen von vorneherein bewerten. Man muss sich dann nach Trennungen nicht groß ärgern, weil man entsprechend bezahlt and an den Erfolgen orientiert bezahlt worden ist. Der Trainer ist meistens in unserem System das schwächste Glied.

Gertrud


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Gertrud - 15.11.2019

Oft hängt man zu lange als Trainer/in an der Athletin. Spätestens zum Zeitpunkt, als Carolin sich zu Corell orientiert hatte, hätte ich knallhart reagiert und mich an Jürgens Stelle nicht mehr versöhnlich gezeigt. Er hat sie schließlich vorher zu exzellenten Sprintleistungen geführt. Da stimmte die Chemie aus meiner Sicht bei weitem nicht mehr. Insofern ist für beide Seiten dieser Schritt nachvollziehbar. Ich regele solche Sachen heute innerhalb von fünf Minuten, wenn es anscheinend nicht mehr stimmt oder wenn Außenstehende (andere Trainer oder Eltern) sich über Gebühr einmischen. Ich habe nichts gegen Gespräche zum Wohle der AuA. Oft kehrt in Gruppen auch erst wieder Ruhe ein, wenn AuA - als "Störenfriede" empfunden -  andere Teams aufsuchen und finden. Insofern ist alles für beide Seiten in Ordnung.

Gertruc


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - lor-olli - 15.11.2019

Lieber @andip,

Kennst Du leichtathletische Spitzensportler und vor allem ihren Alltag und ihre Einstellungen persönlich oder näher aus dem Umfeld?

Das ist keine Besserwisserei, aber sportliche Spitzenleistung heißt nicht automatisch strategische-planerische Spitzenleistung eines Athleten in Eigenregie. Wer den Leistungssport als Dualbetrieb (neben Ausbildung oder Beruf) betreibt und beides ernst nimmt, geht an die physiologische und zeitliche Leistungsgrenze! Training, Studium/Beruf und Finanzierung erfordern Managementqualitäten und ein Verzicht auf beinahe jede Beqeumlichkeit - nicht wenige fühlen sich überfordert und schließen sich Bundeswehr, Polizei oder anderen "Versorgern" an! Das kommt nicht von ungefähr.

Bei Planungen der Vollbelastung kommt es fast immer wieder zu Kompromissen, glücklich wer da ein unterstützendes Umfeld hat (Eltern, kurze oder keine Wege, alle Möglichkeiten z.B. Physio etc. vor Ort u.a.), wer das nicht hat, hat nur wenig Ruhephasen, vor allem auch die des Kopfes! So lange wie alles wie geschmiert läuft und Erfolge sowie Leistungssteigerungen da sind - meist kein Problem. Macht man das jahrelang (wie etwa C.S.), bremsen Verletzungen, persönliche Umstände, Leistungsstagnation oder gar -rückentwicklung, stellen sich einige die Sinnfrage und ein Wechsel scheint die einzige Lösung zu sein (ist aber keine Garantie!)

Was den meisten die die Szene nicht genauer kennen fehlt, ist die Sicht, das neben dem Rampenlicht eben auch Schatten lauert und vor allem die Dauerbelastung über Jahre mental auslaugen kann. Wohl dem, besser die, die eine Strategie entwickeln um sich selbst im Gleichgewicht zu halten. (wie Mihambo!)

Das Gefühl sich jedes Jahr neu behaupten zu müssen und dies mit messbaren Ergebnissen zu beweisen, ist für die meisten Hobbysportler nicht nachvollziehbar. Die machen nach einem bestandenen Marathon oft erst mal Pause (DAS weiß lor-olli aus eigener Erfahrung und dem Umfeld… Wink) Ich kenne Caro Schäfer nicht, da sind es also Mutmaßungen, bei ein paar anderen Athleten bin ich aber im Bilde. Man schaut allerdings nicht in die Köpfe und Leichtathleten plaudern nicht oft aus sich heraus (auch eine Gina Lückenkemper hat oft vieles durch ihre forsch-freche Art überdeckt!)


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Gertrud - 15.11.2019

Die Belastungen sind für AuA und Trainer/innen immens. Dieses Ewige-Funktionieren-Müssen kann innerlich total mürbe machen. Ich fand es sehr gut, dass Mihambo sich direkt nach Doha einfach dem Publikum entzogen hat, um ihre innere Ruhe zu bekommen. Das puffert Stress enorm ab. Ich habe mir die Auszeiten fast nie genommen und zahle heute die Zeche dafür. Die Vernunft hatte ich früher nicht. Auch bei AuA fehlt diese Fähigkeit manchmal. Zu mir hat mal eine Ahletin gesagt: "Im Grunde bist du ein unheimlich nach Ruhe suchender Mensch. Ich hätte dich nach deinem Wesen auf dem Platz niemals so eingeschätzt." 

Was AuA auch kaputt macht, sind teilweise die zeitraubenden Bedingungen. Ich konnte eine Zeit mit Sabine nicht am Wochenende ab Samstagnachmittag im Wattenscheider Zentrum trainieren, bis mir der Kragen geplatzt ist. Ich habe letztens noch mitbekommen, dass ein anderer OSP erst nach 18 Uhr für Kader-AuA zur Verfügung steht, die nicht im ortsansässigen Verein Mitglied sind. Die Halle kann ruhig gar nicht oder wenig frequentiert sein. HjH hat sich als passives Mitglied erst in Mannheim anmelden müssen, um die Halle zu frequentieren. Aufstrebende AuA haben somit manchal keine Möglichkeit in den ersten Trainingsjahren, optimal zu trainieren. Ich hatte eine Kugelstoß- und Hammerschlaganlage mit Scheinwerfern am Haus und einen Kraftraum im Keller. Meine AuA konnten trainieren, wann immer sie wollten. Oft gab´s auch noch Nachschlag bei meiner Mutter am Tisch.  Wink ‌ Zudem hatte ich die Schüssel zu mehreren Schulhallen und zum Platz. Im Wald hatten wir abgesteckte Strecken zur Verfügung. Wir waren bestens ausgerüstet. Ich habe alle notwendigen Geräte gekauft und hatte manchmal mehr Geräte als Topvereine.  

Gertrud


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Javeling - 15.11.2019

(14.11.2019, 18:19)Delta schrieb: Wenn Schäfer eine Verbesserung erreichen will, dann muss Sie in Mainz Unterkunft beziehen zumindest bis Olympia. 2 Std. Fahrt am Tag kosten viel Zuviel Leistung und vor allem Erhohlung.
Professionelles Training sieht so aus 3 Einheiten je Tag Morgens um 7.00 für 1 Std., dann ab 10.30 für 2.5 Std. und ab 15.00 für 2.5 Std., dann Regeneration, Massage, Arzt, etc. nochmals bis zu 3 Std.
Die Unterkunft kosten sind gering ca 1000 euro

Richtig. Das waren in etwa meine 'sportlaienhaften Hintergedanken' in bezug auf meine Bedenken der zeitintensiven und auch anstrengenden Hin- und Herfahrten (6x /Woche) über eine längere Zeit (vll. Monate). Wenn CS eine Verbesserung erreichen will, dann m.E. nach nur 'rund um die Uhr' unter den oben genannten Bedingungen...........unter der 'Leitung von St. und M. Kaul' und mind. einem/r hauptamtlichen Trainer*in.
- Irrtum vorbehalten -
Heinz Engels, USC Mainz


RE: Carolin Schäfer wechselt zu den Kauls - Robb - 15.11.2019

Na dann erklärt uns doch mal, wie Niklas Kaul Weltmeister wurde. Bei ihm ist nichts mir drei Einheiten am Tag, wie schon mehrfach erwähnt, er studiert tagsüber und trainiert nur Abends. Auch seltsam wie "anstrengend" Autofahren plötzlich ist, ich bin früher auch täglich 40km in die Arbeit gefahren, das war ne halbe Stunde Autobahn und ich bin trotzdem nicht erschöpft im Büro eingeschlafen.