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Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Druckversion

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RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Jonny - 24.10.2019

Aber die Männer werden es ja nicht mal mehr schaffen bei einer EM eine Medaille über 4x1 zu gewinnen , dort ist der Zug auch schon abgefahren.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - dominikk85 - 24.10.2019

In der Breite sind wir gar nicht so schlecht im Vergleich mit den meisten anderen nicht-USA Ländern, bei uns lief die Nummer 30 in Deutschland z.b 10.45, in GB waren es 10.40 in Frankreich sogar 10.55, Italien 10.61 um mal Euro Länder vergleichbarer Größe zu nehmen.

Übrigens in Jamaika läuft die Nummer 30 auch nur 10.35, allerdings kann man das nicht wirklich vergleichen weil Jamaika weniger Einwohner als Berlin hat, in den USA sind es 10.21, aber die kann man natürlich mit keinem vergleichen (300 Mio Einwohner, größte sprint tradition).

da leisten unsere Trainer also schon solide Arbeit ordentliche Sprinter zu produzieren, nur geht es dann halt bei 10.20 rum nicht mehr groß weiter nach vorne.

das Problem gab es z.b auch im Tennis nach Becker, wir waren sehr gut darin gute bis sehr gute tennisspieler auszubilden (wahrscheinlich ist die Nummer 500 in Deutschland die beste 500 der welt), aber nicht gut darin spitzenspieler also top30 oder besser auszubilden. 

vielleicht wird da auch zu sehr auf Sicherheit gespielt nach dem Motto wir haben ein bewährtes System was ordentlich funktioniert. Das ist auch ein wenig deutsche Mentalität: gute, solide Qualität abliefern, aber nicht das allerletzte Risiko einzugehen. In den USA herrscht da mehr die "Millionär oder Gosse" Einstellung, da wird solide über dem Durchschnitt einfach nicht so geschätzt, da heißt es Goldmedaille oder du hast versagt.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - longbottom - 24.10.2019

(24.10.2019, 10:56)Jonny schrieb: Aber die Männer werden es ja nicht mal mehr schaffen bei einer EM eine Medaille über 4x1 zu gewinnen , dort ist der Zug auch schon abgefahren.
Ich gehe grundsätzlich einmal davon aus, dass sich aufgrund des Alters einige noch steigern können, und dann kann man natürlich noch weiterhin EM-Medaillen holen.

Geht man nach der mir kaum verständlichen Logik, mit der in Doha die Olympiastartplätze in den Staffeln vergeben wurden, wäre Deutschland außerdem drittbeste europäische Nation hinter GBR und ITA gewesen, denn NED und FRA zählen ja nicht, da Finale nicht beendet.  Teufel

‌Nein, ohne Ironie, natürlich ist das nicht der Ist-Zustand, aber man sollte doch mal abwarten, wie sich die einzelnen Staffeln weiter entwickeln. Potential zumindest in Europa weiter um die Medaillen mitzulaufen, hat das DLV-Quartett allemal.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - dominikk85 - 24.10.2019

Denke ich auch, in Europe ist es wirklich hinter GB nicht so schwer eine Medaille zu holen. 
Immerhin hat die DLV Staffel das 2014 und 2016 geschafft, da reichen eigentlich Leute die zum Höhepunkt 10,15, 10.20, 10.20 und 10.25 drauf haben.

bei den Damen haben wir halt auch den Vorteil der international wesentlich geringeren leistungsdichte. 11.20 entsprechen z.b bei den Damen laut iaaf Punkten 10.20 bei den Männern, aber es gibt viele länder (bestimmt 10) mit 5-6 10.20 läufern während bei den damen es eine seltenheit ist mehr als 4 11.20 läuferinnen zu haben (eigentlich nur die USA, Jamaika, Deutschland und GB). Daher ist es bei den Frauen wesentlich einfacher eine wm Medaille zu erzielen, 4 mal 11.20 und du bist gut dabei, bei den Männern kommst du mit 4 mal 10.20 kaum ins Finale.

das prinzipiell eine 11.20 nicht schwerer zu erreichen ist als eine 10.20 sieht man an den usa (31 mal 10.20 bei den herren und 40 mal 11.20 bei den damen), aber der damensport ist halt wegen Sexismus und konservativismus in der Welt weitaus weniger ausgebaut als in den USA, GB und auch Russland weshalb die weltweite leistungsdichte im damensport geringer ist wovon Deutschland auch profitiert (in vielen Sportarten sind die deutschen Damen besser, da wir halt eins von vielleicht 10 Ländern in der Welt sind wo frauensport ähnlich gefördert und professionalisiert ist wie der männersport).


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Robb - 24.10.2019

(24.10.2019, 09:13)longbottom schrieb: Ohne Gewähr, ohne mögliche Exotenstarter einzuberechnen und falls international jeder Startplatz wahrgenommen wird wären nach meiner Rechnung derzeit qualifiziert: Kevin Kranz (100m, aber gerade so) und Steven Müller (200m). Müssen sie sich halt steigern, um das Ziel zu erfüllen.
Falls Kranz es schafft, dann aber nur über seine 60m Leistungen dank der idiotischen Ranking-Berechnung der IAAF. 
Wir haben ja zwei deutsche Meetings in der IAAF Indoor Serie, da können sie den deutschen Sprintern fleißig Punkte zuschustern.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Robb - 24.10.2019

Aus dem Überblick der Sprint Frauen 2018: "...die Athleten mit einem guten Gesundheitsmanagement gesund und fit durch die Saison zu bringen.
Mich würde interessieren, was Gesundheitsmanagement beim DLV bedeutet? Wenn man sich 2019 anschaut (gilt für alle Disziplinen): Ziel klar verfehlt. Dabei liest man den Punkt Gesundheit jedes Jahr wieder im Rückblick. Wird beim DLV wirklich analysiert, was falsch lief und entsprechend gehandelt oder sind das nur Sprüche für die Jahresbilanz?


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Jo498 - 24.10.2019

Ich kenne mich beim Sprint und der Entwicklung des Trainings in den letzten 40 Jahren zu wenig aus. Was mich aber wundert, ist dass "früher", also in den 1980er Jahren und auch noch später, Deutschland tendenziell sowohl M als auch W beinahe immer besser über 200/400m war, als über 100m. Ich hatte mir das etwas naiv so zusammengereimt, dass die Explositivät eben schlechter zu trainieren ist als die Ausdauer für den Langsprint, vielleicht auch, dass international die Konkurrenz über 100m immer noch einen Tick stärker war/ist als über 200/400.
Auf einmal oder etwa seit den Nuller Jahren ist es mit wenigen Ausnahmen umgekehrt. Einige wie Reus und Kranz sind sogar über 60m relativ besser als über 100m. Liegt das am Training, daran, dass andere "Typen" entdeckt werden, oder bloßer Zufall?


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - longbottom - 24.10.2019

(24.10.2019, 12:54)Robb schrieb:
(24.10.2019, 09:13)longbottom schrieb: Ohne Gewähr, ohne mögliche Exotenstarter einzuberechnen und falls international jeder Startplatz wahrgenommen wird wären nach meiner Rechnung derzeit qualifiziert: Kevin Kranz (100m, aber gerade so) und Steven Müller (200m). Müssen sie sich halt steigern, um das Ziel zu erfüllen.

Falls Kranz es schafft, dann aber nur über seine 60m Leistungen dank der idiotischen Ranking-Berechnung der IAAF.
Wir haben ja zwei deutsche Meetings in der IAAF Indoor Serie, da können sie den deutschen Sprintern fleißig Punkte zuschustern.

Ganz ehrlich: Darauf hoffe ich, und nicht nur im Sprint.  Tongue ‌ Ist ein Ausgleich dafür, dass wir der Wertung nach kein richtig großes Freiluft-Meeting mehr vor Tokio haben (Tübingen ist wohl das wertvollste, aber da habe ich noch kein Datum gefunden). Ich traue Kranz aber schon zu, auch im Freien besser abzuschneiden als dieses Jahr, wo er gehandicapt war.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Jo498 - 24.10.2019

Wegen der kurzen Zeit zw. Doha und Tokio wird es allerdings vermutlich sowohl international als auch in D etliche geben, die keine volle Hallensaison bestreiten werden. D.h. WENN die Deutschen in Karlsruhe und Düsseldorf? starten wollen, wird das kaum ein Problem sein.


RE: Die "euphorische" Sprintbilanz der Männer - Jonny - 24.10.2019

https://leichtathletik.de/news/news/detail/72494-der-grosse-disziplin-check-2019-sprint-frauen

Eine Finalteilnahme hätte das Vermögem von Lückenkemper wiedergespiegelt ? Wie bitte ? Wann hat die diese Saison nur ansatzweise eine Leistung gebracht, die ein Vermögen für ein WM Finale hatte ???


Und bei der EM könnten wir auch mit einer jungen Truppe an den Start gehen. Der will damit nicht ernsthaft sagen, dass die Mädels nach Olympia nicht auch noch die EM laufen können, dass wär aber sehr peinlich.