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WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - Druckversion

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RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - Jo498 - 06.10.2019

Wie gesagt, war es das schnellste WM-Rennen aller Zeiten über diese Strecke und nur Cheruyiot in Rio war bei Olympia je schneller (allerdings nur sie als erste, weniger als eine Sekunde, schon Obiri auf Silber war dort langsamer als Koko gestern auf Bronze). D.h. die sub 14:20-Läuferinnen Cheruiyot, Obiri, Ayana etc. sind alle höchstens gerade so schnell bei Meisterschaftsfinali gelaufen wie gestern das Rennen auf 1-4 war. Von daher wäre es vermessen gewesen, wenn Koko von Beginn an nach vorne gegangen wäre.

Ändert aber nichts daran, dass es nicht die beste Idee gewesen sein muss, passiv bis zur letzten Runde zu warten. 3 Runden vor Schluss Initiative ergreifen hätte m.E. sehr wahrscheinlich keine schlechtere Plazierung ergeben. Zumal Koko anscheinend wirklich gedrillt wurde, weil sie danach sagte, sie sei stolz gewesen, dass sie sich die ganze Zeit zurückgehalten habe. Das klingt ja nicht nur nach Übermut, wird aber anscheinend so eingeordnet und sie auf den vorsichtigeren Kurs eingeschworen.
Mit mehr Erfahrung wird sich das m.E. von selber ändern.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - dominikk85 - 06.10.2019

(06.10.2019, 17:14)vedo schrieb: Voll durchziehen von Anfang an ist doch wirklich abwegig, vor allem wenn die Konkurrenz ihr den Gefallen tut, ein angenehm schnelles Tempo vorzulegen. Bei langen Endspurts war sie diese Diamond-League-Saison zusammen mit Gidey allerdings die zweitbeste hinter Hassan (da kommen ihr die gute 1500m wirklich mal zu Gute) und beide sind nicht angetreten, insofern hat sie diese naheliegende taktische Möglichkeiten - unabhängig davon, ob man jetzt davon ausgeht, dass sie damit ihre Chancen erhöht hätte - zumindest mal nicht genutzt.

sehe ich auch so. Koko hat dieses Jahr mehrfach 60er schlussrunden und knapp drunter gelaufen und in dem Feld hätte man damit rechnen können das das sogar zu Gold, mindestens aber einer Medaille reicht (was ja auch passierte), da halt keine muir, Hassan, geday oder dibaba in Form dabei waren die 58er laufen können. 

Das obiri nach den letzen Wochen, den 10k und auch nach 3 Kilometer von vorne Tempo machen so eine schlussrunde läuft konnte man auch nicht unbedingt erwarten.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - Piroschka - 06.10.2019

(06.10.2019, 19:19)Jo498 schrieb: Wie gesagt, war es das schnellste WM-Rennen aller Zeiten über diese Strecke und nur Cheruyiot in Rio war bei Olympia je schneller (allerdings nur sie als erste, weniger als eine Sekunde, schon Obiri auf Silber war dort langsamer als Koko gestern auf Bronze). D.h. die sub 14:20-Läuferinnen Cheruiyot, Obiri, Ayana etc. sind alle höchstens gerade so schnell bei Meisterschaftsfinali gelaufen wie gestern das Rennen auf 1-4 war. Von daher wäre es vermessen gewesen, wenn Koko von Beginn an nach vorne gegangen wäre.

Ändert aber nichts daran, dass es nicht die beste Idee gewesen sein muss, passiv bis zur letzten Runde zu warten. 3 Runden vor Schluss Initiative ergreifen hätte m.E. sehr wahrscheinlich keine schlechtere Plazierung ergeben. Zumal Koko anscheinend wirklich gedrillt wurde, weil sie danach sagte, sie sei stolz gewesen, dass sie sich die ganze Zeit zurückgehalten habe. Das klingt ja nicht nur nach Übermut, wird aber anscheinend so eingeordnet und sie auf den vorsichtigeren Kurs eingeschworen.
Mit mehr Erfahrung wird sich das m.E. von selber ändern.

Der erste Absatz erschließt sich mir nicht. Was hat der Umstand, dass es noch nie ein schnelleres WM-Rennen gab oder das abgesehen von Obiri noch keine Läuferin SUB 14:20 gelaufen ist mit der Leistungsfähigkeit von Klosterhalden zu tun.

Gerade deshalb hätte sie ja noch eher versuchen sollen das Tempo hochzuhalten, wenn sie sich gut fühlt. Obiri hatte in den letzten Rennen geschwächelt und die anderen Läuferinnen waren auch von den Bestzeiten ziemlich identisch.

Wenn sie also das Gefühl hatte ihre Bestzeit steigern zu können, hätte sie das auch versuchen sollen. 

Wäre sie den vierten Kilometer genau so schnell gelaufen wie den dritten, dann hätte am Ende eine Zeit von unter 14:20 gestanden. Selbst wenn sie die Schlussrunde dann nur in 63 läuft, halte ich die Chance auf den Sieg immer noch größer als sich allein auf die letzte Runde zu verlassen.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - AndyI - 06.10.2019

Das ist doch viel zu einfach gedacht. Tut mir leid, aber so theoretisch läuft doch kein Rennen ab.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) - Jonny - 06.10.2019

(05.10.2019, 20:09)Robb schrieb: Diesmal lags wirklich an Kwadwo, die Italienerin hat ihr mehrere Meter abgenommen.

Ich möchte auch mal den Grund von Stein wissen, wieso sie den Vorzug gegenüber Nippgen erhalten hat. Nippgen ist fliegend sehr stark, dass hat man u.a. bei der U23 EM gesehen. Kwayie und Kwadwo hatten alleine beim zweiten Wechsel mehr als 10 Meter Rückstand auf die Medaillen und dass zeigt auch, dass zumindest Kwadwo hier die falsche Wahl war. Manchmal hat man das Gefühl dass die Läufer bevorzugt werden, die den Trainern passen obwohl die nicht die schnellsten sind. 
Zum Beispiel 2017 lief die Staffel mit Pinto bei der WM langsamer als die Staffel mit Burghardt in Zürich. 
Ich frag mich nachdem die Herren auch seit 2016 immer rausfliegen, ob es nicht mal an der Zeit ist die Führungspositionen zu wechseln. Alle Nationen laufen zum Höhepunkt zum SB, außer die Deutschen (Ausnahme Berlin, wo man ganz knapp unter SB lief). Jamaika lief in einer besseren Besetzung dieses Jahr in London 42,29 und jetzt in Doha 41,44. Da frag ich mich wieso die Deutschen nicht so eine Leistung auch mal bringen können, wenn es drauf ankommt.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - Jo498 - 06.10.2019

Der Punkt war: Weit stärkere und erfahrenere Läuferinnen als Klosterhalfen, die schon unter 14:20 gelaufen waren, haben sich nie getraut, ein WM-Finale so schnell von Anfang an vorauszulaufen (oder es ingesamt so schnell zu machen), wie es gestern hätte sein müssen. Daher ermutigt kein Trainer eine so junge Athletin das zu tun, selbst wenn sie von der BL die zweitbeste der Meldeliste ist.
Was die letzten ca. 4 Runden betrifft, ist das was anderes. Das hätte sie m.E. riskieren können, statt sich passiv zu verhalten. Wiederum kann ich aber verstehen, dass man einen vorsichtigen Marschplan verabredet. Und da sie eben aus dem WM-Semifinale 17 und vielleicht auch dem Hallen-WM-Finale 2018 ein bißchen gebranntes Kind ist, verstehe ich auch, dass sie sich in ihrem ersten großen Finale dran hält.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - aj_runner - 07.10.2019

Und wo genau leitet ihr ab, dass bei konstant hohem Tempo die ersten beiden nicht hätten mitlaufen können? Vorallem Obiri mit ihrer 10K- und Cross-Leistungen hätte das allemal geschafft.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - AndyI - 07.10.2019

(07.10.2019, 07:43)aj_runner schrieb: Und wo genau leitet ihr ab, dass bei konstant hohem Tempo die ersten beiden nicht hätten mitlaufen können? Vorallem Obiri mit ihrer 10K- und Cross-Leistungen hätte das allemal geschafft.

Genau so. Die Ableitung ist doch viel zu einfach gedacht.


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - Jo498 - 07.10.2019

"Allemal" ist bei Obiri, die heuer in Stanford, Brüssel und bei den 10000m in Doha deutlich geschlagen wurde, dabei zweimal auch von Klosterhallfen, kein gutes Argument.
Da das alternative Ergebnis niemand genau wissen kann, ist es auch nicht der Punkt. Sondern dass Konstanze so eine extrem defensive Taktik aufgetragen bekam und im Interview anscheinend stolzer war als über die Medaille, dass sie sich dran gehalten hat und nicht, obwohl sie ungeduldig war und evtl. hätte vorher angreifen können, letzteres getan hat. Das finde ich etwas seltsam


RE: WM Doha, Tag 9 - (05.10.) (Bronze Konstanze Klosterhalfen) - vedo - 07.10.2019

Man kann das jetzt totdiskutieren, aber Obiri hat drei mal hintereinander über verschiedene Strecken (Stanford 3000m, Brüssel 5000m, Doha 10.000m) einen Gidey-Antritt nicht ansatzweise mitgehen können, während Klosterhalfen bei den zwei dieser Rennen, bei denen sie dabei war, ziemlich gleichzeitig mit Gidey ins Ziel kam. Zusätzlich war Obiri ja gerade durch die 10.000 Meter angezählt, also "allemal' stimmt auch so gesehen nicht.