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RE: Hoch auf Kurs - Mockauer - 20.01.2023

Ich glaube einer wurde laut leichtathletik.de beschrieben sogar schon wieder übertroffen, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.

Die Weltrekorde in Stendal durfte ich sogar teilweise als SR Start oder Bahn in die offiziellen Protokolle bestätigen von Kampfrichterseite her Smile


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 20.01.2023

Selbstberichtigung: M50 - 1m95 = Kollege Bruce McBarnett – Ehre wem Ehre gebührt...
Ich hab jetzt mal die ganze Entwicklung der WR Hochsprung durchgecheckt und muss hier mal sagen: Es gibt auch den demütigen ThZ, der ehrfurchtsvoll bestaunen kann, was seine Kollegen alle für Höhen oben liegengelassen haben. Da tauchen bis zu den Hundertjährigen immer wieder dieselben Namen auf, und einigen davon bin ich sogar leibhaftig begegnet. Mir als Sportler allesamt weit überlegen – nur nicht als “Technikbastler”.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 20.01.2023

Nochn pa Grübeleien: Warum ist es eigentlich erwähnenswert, dass man eine Höhe nur knapp gerissen hat? Weil man normalerweise die Tagesbesthöhe grad so mit Hängen und Würgen überquerte und nun bei der nächsten Höhe gar keine Chance mehr hatte. Ja man bricht im Absprung zusammen oder läuft durch oder kommt nicht mehr richtig vom Boden weg – auch weil man das optimale Anlauftempo überschreitet. Und das ist dann alles andere als “knapp gerissen”.
Äußerst knapp gerissen ist dann die Formel für einen Versuch, der mit etwas oder viel Glück auch hätte erfolgreich sein können – so wie viele andere Versuche, die man eben äußerst knapp geschafft hatte. Alles um zusagen, dass man den ein oder anderen Rekord auch verdient gehabt hätte und jetzt da in der Rekordliste stehen könnte. Die 2m02 in Baunatal 1997, die 2m25 in der Berliner Deutschlandhalle 1971, und auch die 1m67 in Saragossa 2014 waren solche “Verdammten Sternstunden”.
Wenn ich dagegen einen WK (unbedingt) gewinnen wollte oder zu müssen glaubte, dann hab ich einfach versagt. Ich konnte mich nicht konzentrieren und auch die nötige Beflügelung stellte sich nicht so ganz ein. Wie ich heute erst weiß, bestand diese aus meinem chronisch erhöhten Blutdruck, der dann gerne auch mal über 230/150 lag. Im Sommer 2017 hatte ich mir 200/120 als Limit gesetzt und musste dafür kurz vor dem WK ein paarmal die kleine elliptische weiße Pille einwerfen, was beim Hochsprung übrigens kein Doping ist – anders als beim Bogenschießen. Jedenfalls hat das meine Leistungsfähigkeit und Resultate dann sicher verringert. Und das hat wohl die ganze Pleite in der M70 besiegelt. Naja, wen interessiert 's? Ob die Russen zu meiner Zeit nicht auch schon alle durchweg gedopt waren oder eben „medizintechnisch unterstützt“ wie in der DDR oder „DDR“, wird ja auch von allen wichtigen Instanzen des Weltsports ignoriert. Für mich gilt jedenfalls der Spruch: „Verloren aber sauber“.


RE: Hoch auf Kurs - gera - 20.01.2023

m.E. sind vor allem die Sprungwettbewerbe vom Alterungsprozeß betroffen.
Eine Beurteilung der Güte der WR nach Altersklassen ist natürlich subjektiv beeinflusst, ich will es trotzdem mal wagen:
Und zwar in einer Gegenüberstellung von Bewertung nach WMA  und Wertung NBL,Sonnemann.

                   WMA                                       NBL,Sonnemann 
1.)   M 75 = 1,52 m = 1216 Pkt.           M 55 = 1,91 m = 1216 Pkt.
2.)   M 80 = 1,40 m = 1206 Pkt.           M 50 = 2,00 m = 1200 Pkt.
3.)  M 65 =  1,73 m = 1192 Pkt.           M 75 = 1,52 m = 1195 Pkt.
4.)  M 70 =  1,60 m = 1165 Pkt.           M 65 = 1,73 m = 1195 Pkt.
5.)  M 60 = 1,81 m = 1149 Pkt.            M 60 = 1,81 m = 1182 Pkt.
6.) M 55 = 1,91 m =  1137 Pkt.            M 80 = 1,40 m = 1181 Pkt.
7.) M 50 = 2,00 m =  1115 Pkt.            M 45 =  2,05 m = 1171 Pkt.
8.) M 45 = 2,05 m = 1051 Pkt.            M M 70 = 1,60 m = 1132 Pkt. 

was auffält,ist die große bewertungsspanne bei Wertung nach WMA. Bei WMA liegen die ganzen alten Altersklssen ganz vorn.
Bei Wertung der WR-Leistungen nach WMA liegen die M 45 + M 50 auf den letzten Plätzen bei Wertung nach NBL jedoch auf den ersten Plätzen.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 20.01.2023

Hallo Gera. Tolle Analyse Deine Tabelle. Danke!
Ich hatte mal wieder Lust zum Tippen und mir fiel folgendes ein...
- Und was waren wir doch alle für Amateure und Dilettanten in den 60er und 70ern. In Berlin (bis 1969) hatte ich wenigstens noch einen permanenten Masseur. Der hatte in Charlottenburg seine Praxis und der Präsident des SCC (Walter Blume?) spendierte mir die ersten 10 Sitzungen. Aber beim USC Mainz war ich ganz auf mich gestellt, also einfach verloren. Ich war nicht fähig zu sehen was mir fehlte und was ich hätte erbeten oder einfordern können – Medizinische Kontrolle und vor allem eine Videoanlage. Die einzige vorort gehörte dem Sportinstitut, also der Universität, und eine eigene konnte ich mir nicht leisten (5.000DM) und wollte ich meinem Vater nicht abschwatzen, weil ich „es“ ohne ihn schaffen wollte. Keinesfalls wollte ich mit meinem Sport in seiner Schuld stehen. Das hätte mich mehr Leistung gekostet, als die Hilfe eingebracht hätte. Er zahlte ja schon bis 1972 Kost und Logis – und zwar dafür dass ich Jura und Musik studierte, damit ich einestages als Musikverleger oder Schallplattenboss da sitzen möge, wo er seine ärgsten Widersacher und Ausbeuter wähnte. Obwohl ihm seine Kunst alles wünschenswerte gebracht hatte, wollte er nicht, dass seine Söhne Künstler würden. Es hieß dann immer augenzwinkernd, wir sollten „was vernünftiges“ werden. Aber es war ihm bitter ernst. Und dann musste er hinnehmen, dass sein älterer (ich) gar nichts wurde, und sein jüngerer (Stephan) eben doch Künstler, wenn auch weit mehr als Komponist und Produzent denn als Musiker. Meine Olympiaambitionen für München 72 betrachtete er jedenfalls als abwegige Kapriole. Wahrscheinlich hat es ihn auch eifersüchtig gemacht, dass ich 1970/71 mehr Schlagzeilen gemacht habe als er, und er wegen mir ins Aktuelle Sportstudio eingeladen wurde. Das Anhängsel war bis dahin immer ich. Anstatt stolz auf mich zu sein, sah er sich plötzlich wohl nur noch als „Vater von dem Hochspringer“ betitelt. Wir haben uns nie darüber (oder sonstwas) ausgesprochen. Mit einer Geige kann man sich nicht wirklich unterhalten. Für mich war er trotzdem der Größte. Unter all den Kollegen aus Film und Showbiz die ich kennenlernen durfte. Und erst recht unter all den Professoren und Studenten, Politikern und Unternehmern, Schriftstellern und Moderatoren. Wenn ich nur halb so gut Klavierspielen gekonnt hätte wie er, hätte ich gern auf alle Titel und Rekorde als Sportler verzichtet.Es gibt nichts höheres als die Musik.


RE: Hoch auf Kurs - frontrunner800 - 21.01.2023

(20.01.2023, 16:09)ThomZach schrieb: Es gibt nichts höheres als die Musik.
Kann das ein Sohn Zacharias´ hören?

One of the best performances ever on this planet.


RE: Hoch auf Kurs - gera - 23.01.2023

mal eine kleine Spielerei.

Ich bewerte die jeweiligen Altersklassenweltrekorde mit den gültigen Umrechnungsfaktoren der WMA und sehe, welcher Leistung in der offenen Klasse sie entsprechen würden.
                                     Faktor
M 45 = WR = 2,05 m      1,1022   entspriicht punktmässig      2,26 m in der offenen Klasse 
M 50          = 2,00 m      1,1617                  dto.                   2,32 m
M 55          = 1,91 m      1,228                    dto.                   2,34 m 
M 60          = 1,81 m                                  dto.                   2,36 m
M 65         =  1,73 m                                 dto.                   2,40 m
M 70          = 1,60 m                                 dto.                   2,37 m
M 75         =  1,52 m                                  dto.                  2,42 m
M 80         =  1,40 m                                 dto.                   2,41 m

es fällt auf dass die Leistungen in den hohen Altersklassen immer besseren Leistungen in der offenen Klasse entsprechen sollen.
Das überrascht mich schon, da doch gerade mit steigendem Alter immer weniger Athleten überhaupt hochspringen.

Hier gibt es eine Überlappung mit dem Thema " wer weis denn sowas " in der Plauderecke, bezüglich der Bewertungsproblematik von Leistungen überhaupt.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 31.01.2023

(21.01.2023, 22:46)frontrunner800 schrieb:
(20.01.2023, 16:09)ThomZach schrieb: Es gibt nichts höheres als die Musik.
Kann das ein Sohn Zacharias´ hören?
One of the best performances ever on this planet.

Gute Frage. Sagen wir mal: Grenzwertig - es gibt schlimmeres... Ich glaube, mein Musikgeschmack ist genetisch verankert, nicht durch Erfahrung geprägt. Meinen Vater spielen zu hören berührt mich so tief im Innersten, als würde ich selber spielen. Und es macht mich traurig, weil ich nichts vergleichbares kann.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 08.04.2023

Wikipedia.de: Historische Formulierung durch David Hume
Humes Gesetz bezieht sich als Kurztitel auf ein Argument des schottischen Philosophen und Historikers David Hume (1711–1776). Er hob hervor, dass alle ihm bekannten Systeme philosophischer Ethik von beschreibenden Aussagen über das, was ist (Sein) bzw. nicht ist, schließen auf Aussagen, was sein sollte bzw. nicht sein sollte. Beide Typen von Aussagen seien jedoch ganz verschiedenartig. Eine Deduktion von ersteren auf letztere sei schlichtweg unbegreiflich. (Zitat Ende)

Wir haben gerade den Neffen meiner Frau zugast, ein IT-Spezi mit viel Bildung und philosophischem Interesse. Er machte mich bei einem Gespräch über die Fraglichkeit unserer Vorstellungen und der Existenz von Kausalität auf die Werke von David HUMES aufmerksam, und ich musste bei Wikipedia meine früheren Studien rekapitulieren, um dabei an den Disput über Flop oder Straddle erinnert zu werden. Darin hatte u.a. Wolfgang KILLING mir gegenüber von der NORMATIVITÄT DES FAKTISCHEN gefaselt und den Erfolg des Flop als Beweis für dessen technische Überlegenheit hingestellt. Der Herr Professor offenbarte damit die geringe Ausbildung seiner Intelligenz und auch die der gesamten Fachwelt Hochsprung, was dazu geführt hat, dass alle Fakten außer dem Erfolg geleugnet, abgestritten oder unter den Teppich gekehrt wurden und werden. Ich erspare Euch die Wiederholung der Einzelheiten und komme gleich zum Schluss: Es ist absolut unstatthaft, von jedwedem So-sein auf jegliches Sollte-so-sein zu schließen. Da die Menschheit solche zwanghaften Gedanken aber pflegt, muss ihr jede Intelligenz abgesprochen werden – und so natürlich auch die Fähigkeit, eine solche künstlich herzustellen. Mein Spruch seit 50 Jahren: Wenn man nichts kann noch weiß, ist Frechheit die einzige Rettung.


RE: Hoch auf Kurs - benutzer - 11.04.2023

lieber Thomas Zacharias,
ich kann und will Dir nicht philosopisch antworten.
Rein von den Fakten hat der Flop größere Höhen gebracht und eine breitere Spitze.
Vielleicht wegenn fehlender  Klasse der Straddler zu diesem Zeitpunkt.
Und technisch einfacher ist er auch zu erlernen.
Leider geht es aber seit Jahren abwärts mit den leistungen.
Liegt es an den Athleten oder den zu wenigen Trainern die selbst diese " einfachere Technik " nicht weitergeben können?
Technisch überlegen ist der Flop sicher nicht und hat auch seine Macken.
Dabei gibt es doch ein umfangreiches Hochsprunglehrbuch ( oder leer?) das alles erklärt. Sogar mit psycholgischen Tricks
und genauen Vorgaben von nötigen Kraft-und technischen Maßgaben.
Sowas ist mir vom Straddle nicht bekannt.
Man sollte es nur anwenden, dann ..., ja dann..