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RE: Hoch auf Kurs - lor-olli - 18.03.2014

Alle Achtung Thom, Alter schützt vor Ehrgeiz nicht Smile (und den braucht man für einen WR). Erhalte Dir Deinen, steter Tropfen höhlt den Stein - dann "geht da noch was"!
 
Die "Sache" mit den Höhensteigerungen ist oft wirklich ärgerlich, im Grenzbereich sollte es in keiner Altersklasse Höhensteigerungen um 5cm geben. Ich stelle mir gerade das Geschrei vor wenn zwei Athleten die 2,43 überspringen und der Veranstalter 2,48 auflegen ließe… Wir würden das Ende nicht hören!


RE: Hoch auf Kurs - Hellmuth K l i m m e r - 18.03.2014

(13.03.2014, 12:28)ThomZach schrieb: Falsch gewählte Höhen und Steigerungsschritte waren schon immer ein Ärgernis für sich.
Da haben Athleten keinen Einfluss drauf. Das müssten die Verbände beim Dachverband regeln.
Und dazu müssten die Nationaltrainer ihren Verband auffordern. Undenkbar! 

Eine oft angewandte (ungeschriebene) Regel, die ich mehrfach bei nationalen Meisterschaften bemerkt habe:
Nach 2 ... 3-maliger Steigerung der Höhe um 3 Zentimeter (gegen Ende des Wettkampfes)  folgt eine Steigerung (meist auch um 3 cm) auf den neuen Landesrekord (ggf. AK-Rek.!), der dann um einen Zentimeter (1 cm ) überboten werden kann.
(Allerdings erlebte ich auch schon die Senioren-unfreundliche Verfahrensweise, dass ein LM-Ausrichter für alle AK die gleichen Höhensteigerungen festlegte  --->  der M70er z.B. bis 1.70m in 5cm-Schritten steigern musste/sollte. Angry )  - Damit man "schneller fertig ist". Big Grin


H. Klimmer / sen. 

PS.: In Budapest - kann ich mir vorstellen, da ich die erfahrenen Organisatoren bei der EM 1990 [Ferenc Igreni u.a.] kennen lernte - wird das wohl nicht zu erwarten sein: Der Überbietung des WR durch ThomZach um 1 Zentimeter könnte so Wirklichkeit werden.Smile


RE: Hoch auf Kurs - Sotomenor - 18.03.2014

Das wäre zu hoffen, Helmuth, daß sich die Ungarn als klassische LA-Nation organisatorisch in Szene zu setzen wissen. Z. B. auf den Wettbewerb Hoch M65 von Thomas gemünzt hieße das bei einem Blick auf die Bestleistungen des oberen Viertels der Teilnehmer ab 1,50 Sprunghöhe die 3 cm Steigerung anzuwenden.
Wer mit 1,20 m Bestleistung anreist darf sich nicht grämen zügig aussortiert zu werden, aber der letzten Handvoll im Wettbewerb müssen faire Steigerungen angeboten werden.

Das Problem ensteht ja auch nur, weil Käti und Pleti mitmachen dürfen und Leistungsdifferenzen auftreten wie sonst nur bei 'Jugend trainiert für Olympia'. Und eine Vor(aus)sortierung die Hotelbettenbelegung des Veranstalterortes schmälert.

Bei einem gesteigertem Sachverstand der Veranstalter auf kaum zu erwartenden Niveau könnten die Interessenspunkte "Große Teiln.-Felder beherrschen" und "Vertretbare, faire Wettkampffestlegungen" durchaus unter einen Hut gebracht werden.
Z. B. 8 cm Steigerung bei M65 Hoch ab 1,05m, dann die Höhe 1,50 und dann mit 3 cm weiter. Melden sich gar 23 Leutchen an, werden halt anfangs immer 10 cm drauf gepackt.
Ist aber alles etwas verkrampfte Kompromißsuche. Besser wäre natürlich den Wettkampf bei 1,40 m beginnen zu lassen, damit dann die Besten nicht eindreiviertel Stunden in der Nase bohren müssen und dann adrenalinmäßig total abgeschlafft sind, wenn sie dann den Endkampf bestreiten.

Bei Weit könnte man ja z. B. auch 2 Qualisprünge vorschalten und läßt dann nur noch die 6 oder 5 Besten in den Endkampf.


RE: Hoch auf Kurs - Hellmuth K l i m m e r - 18.03.2014

(18.03.2014, 20:16)Sotomenor schrieb: Bei Weit könnte man ja z. B. auch 2 Qualisprünge vorschalten und läßt dann nur noch die 6 oder 5 Besten in den Endkampf.
So ähnlich erlebte ich es bei der WM 1991 in Turku. Die hatten am Vormittag (für ca. 25 ... 30 Teiln. meiner AK) nach drei Versuchen die 12(?) Besten ermittelt - aber die durften erst nach Stunden, am zeitigem Nachmittag, weiter springen und den Sieger ermitteln. Die "Ausgeschiedenen" durften aber   s o f o r t   weitere drei Sprünge machen, auf der gleichen Anlage ...
Es fand also so etwas wie eine Quali statt, aber nicht nur mit drei Sprüngen, sondern sechs; die Besten hatten dann am Nachmittag auch noch einen kompletten Wettkampf mit Vorkampf und Endkampf.

War wohl "die feine finnische Art" mit besonderer Seniorenfreundlichkeit. Smile


H. Klimmer / sen.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.03.2014

Neenee. Das seh ich ganz anders. Alle Hochspringer die da antreten, sind im Geiste meine Kollegen.
Ich bewundere sie wegen ihres redlichen Bemühens und teilweise sogar wegen ihrer technischen
Raffinessen. Nur weil sie nicht meine Sprungkraft haben, sind sie keine schlechteren Sportler.
Und so haben sie auch nicht verdient, irgendwie respektlos ausgesiebt zu werden. Auch gönne ich
jedem, dass er in dem Wettkampf für den er 100€ Startgeld bezahlt und eine teure Reise auf sich
genommen hat, kleine Höhenschritte vorgesetzt bekommt, so dass er eine Chance hat, seine
Bestleistung zu verbessern. Warum sollte ich darauf ein größeres Recht haben als sie?
Wenn ich dann mal gewonnen haben sollte, darf ich ja frei wählen. Das ist doch Privileg genug
und will auch erst einmal geschafft sein. Man kann ja nie wissen, was man im entscheidenden Moment
wieder für Fehler erfindet und wlecher Gegner gerade seine Sternstunde erlebt. Warum fahr ich
da überhaupt hin? Zugegeben: Was mich interessiert ist nur der Rekord.
Der kann Jahrzehnte überdauern. Der Titel ist dagegen nach 2 Jahren weg oder muss erfolgreich
verteidigt werden. Aber die Stimmung die durch die Begeisterung der Teilnehmer im Stadion
oder in der Halle entsteht, kommt sonst nirgends auf. Nicht einmal bei einem Meeting wie Bühl
oder Viersen oder Eberstadt. Die Kollegen stehen mir allemal näher als das Publikum. Ihre neidlose
Freude am gemeisamen Sporteln steckt an. Und dann fühl ich mich bestenfalls nur noch
als Primus inter Pares. Soll ich die Hälfte der Pares bitten, zuhause zu bleiben? Nein. Und wenn
der Wettkampf wie in Saragossa 2 Stunden dauert! Wisst Ihr was?!
Erst als ich zum dritten Mal die 1m67 gerissen hatte, bemerkte ich, dass die große Gruppe der M35/40
längst an die Anlage geführt worden war. Keiner von Ihnen hatte es auch nur gewagt, zwischendurch
mal schnell seinen Anlauf abzufüßeln. Und plötzlich war ich von lauter neuen Gesichtern
umgeben, die mir ehrlich und herzlich gratulierten und begeistert zulächelten. 
Das ist Sportsgeist wie man ihn vielleicht nur noch bei den Senioren findet.
Also Danke an alle die mitmachen. Ihr seid meine Freunde. In Budapest gibts Freibier.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 18.03.2014

Als hätte ich es gerade eben bestellt, kam grad vom Spanischen Verband der Link zum Video.
Bei 6:50 geht’s zur Sache. Bei 7:10 schon der zweite über 1m61 gerissen. Usw. bis 8:30.
Man sieht, dass beim Nachziehbein immer noch Reserven stecken. Ich arbeite dran.
Es hängt mit der Einleitung der Rotation zusammen, die mir bei diesen geringen Höhen
echt Schwierigkeiten macht. Abflug überschneidet sich mit der Überquerung. Fatal.

Aber die alten Straddler am Anfang sind echt sehenswert! Echte Künstler find ich.
Der mit der schwarzen Mütze ist Antonio Chacón, der 1967 in Madrid gegen
Gunter Spielvogel einen Länderkampf bestritt (heute 70j, BL: 2m08).

Hochsprungvideo von den spanischen Hallenmeisterschaften 2014

edit admin: Videolink angepasst! Ich bitte um Verständnis, dass sich nicht alle Videos jeglicher Herkunft wie die von den großen Videoplattformen, die dieses Vorgehen erlauben, einbinden lassen!


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 19.03.2014

Hier Bruce McBarnett bei seinem Hallen-WR-M55.
Er oder sein Trainer offensichtlich Tempofetischisten.
Schade für ihn und gut für michCool.
Mein Video von Saragossa zeigt übrigens, dass der WK-Bogen falsch war
und meine Erinnerung richtig: 1m65 im Zweiten.


RE: Hoch auf Kurs - ThomZach - 22.03.2014

Morgen Abflug Valencia-Stuttgart. Dienstag Fahrt nach Budapest. 
Mit Dieter Köhl. Mittwoch Zahnarzt und Botschafter, Donnerstag
Wettkampf - letzte Chance den M65-WR weiter zu verbessern.
Freu mich auch auf viele andere interessante Wettkämpfe und
Kollegen.
Bis später, Freunde. Fahne


RE: Hoch auf Kurs - Mockauer - 26.03.2014

Na dann viel Erfolg!


WM Halle Budapest 2014 Hoch M65 - Sotomenor - 30.03.2014

Angeregt durch die appetizer von Thomas Zacharias möchte ich auf das event (WM Halle Budapest 2014 Hoch M65) näher eingehen.

Bei http://www.geojumpers.com/html/fotos___videos.html finden sich Videos von den höchsten Sprüngen der Medaillengewinner dieses Wettbewerbs.

Die Ausgangslage war für eine Ü30-WM sehr gut. Eigentlich beispielhaft. Von den Teilnahmeberechtigten war die leistungsmäßige Weltspitze fast vollständig vertreten. In Klammer die letzte bekannte Leistung.

Dusan Prezelj (1,66m)
Thomas Zacharias (1,65m)
Vladimir Frolov (1,61m)
Gerhard Wenzke (1,57m)
     nicht angetreten: James Sauers (1,55m)
Alexander Abramov (1,55m)
Reijo Sundell (1,53m)
Cela Valdis (1,52m)

Wenn man bedenkt, daß der WR Halle noch vor Wochen bei 1,62 m lag, so ist dieses Teilnehmerfeld ein Beleg dafür, daß es WM-Wettbewerbe gibt auf sehr hohem oder eben Weltklasse-Niveau.

Ob das wohl erstmalige Aufeinandertreffen der beiden highjump-Titanen Prezelj und Zacharias beide nervös machte im Vorfeld? Es gibt ja nun die verschiedensten Wettkampftypen und man weiß daß einige beim Dorfsportfest in heimischen Gefilden bessere Leistungen bringen als abgelenkt bei Großereignissen. Man weiß aber auch von Thomas, daß er die internationale Wettkampfatmosphäre und die Aufmerksamkeit schätzt.
Alle achteten zudem während des Wettbewerb auf die unbekannte Größe des Russen Frolov, der allerdings nicht zu seiner Form fand.
Jedenfalls lautete das Endergebnis:

1. Prezelj  SLO   1,61 m
2. Zacharias  D  1,61 m
3. Wenzke  D     1,58 m
4. Frolov  RUS    1,52 m
5. Valdis  LAT    1,49 m

Beinahe wäre Zacharias nur mit Bronze nach Valencia zurückgekehrt, nachdem er bei 1,55 m zweimal riß. Sicher wird er hierzu noch Einiges zu sagen haben aus seiner persönlichen Sicht.
Wenn aber die drei Ersten eines Wettbewerbes sich in der Nähe des ehemaligen Weltrekordes plazieren so ist das für das Niveau sehr erfreulich.

Für 2014 verspricht Hoch M65 Spannung und Dramatik. Den Führenden, Prezelj und Zacharias, folgen Nieder (z. Zt. noch M64), Wenzke und Sauers (USA) eng auf der Spur. Blut wird nicht fließen, aber fesselnde Ereignisse könnten den Beobachter in den Bann ziehen. Wer das liebt, stay tuned!