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Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - Druckversion

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Haben deutsche Läufer in den 70ern anders trainiert als heute? - Robb - 13.08.2019

Wie haben die Deutschen eigentlich in den 70er Jahren trainiert? Hildenbrand, Fleschen und Weigt liefen 76/77 Weltklassezeiten von 13.13-13.14, was damals weniger als zwei Sekunden über dem Weltrekord lag. Gabs damals schon Höhenketten oder liefen die ihre Kilometer noch in Deutschland?

edit mod: abgetrennt aus
Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian



RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - Knueppler - 13.08.2019

(13.08.2019, 12:59)Robb schrieb: Wie haben die Deutschen eigentlich in den 70er Jahren trainiert? Hildenbrand, Fleschen und Weigt liefen 76/77 Weltklassezeiten von 13.13-13.14, was damals weniger als zwei Sekunden über dem Weltrekord lag. Gabs damals schon Höhenketten oder liefen die ihre Kilometer noch in Deutschland?

Meines Wissens war Karl Fleschen zu dieser Zeit bei der Bundeswehr (Sportkompanie/ Sportfördergruppe) und hat ohne Berücksichtigung von irgendwelchen Schwellen knüppelhart trainiert.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - frontrunner800 - 13.08.2019

(13.08.2019, 20:21)Knueppler schrieb:
(13.08.2019, 12:59)Robb schrieb: Wie haben die Deutschen eigentlich in den 70er Jahren trainiert? Hildenbrand, Fleschen und Weigt liefen 76/77 Weltklassezeiten von 13.13-13.14, was damals weniger als zwei Sekunden über dem Weltrekord lag. Gabs damals schon Höhenketten oder liefen die ihre Kilometer noch in Deutschland?

Meines Wissens war Karl Fleschen zu dieser Zeit bei der Bundeswehr (Sportkompanie/ Sportfördergruppe) und hat ohne Berücksichtigung von irgendwelchen Schwellen knüppelhart trainiert.

Natürlich, neben dem entsprechendem Talent und der Resistenz der Strukturen ist dies entscheidend: KNÜPPELHART TRAINIEREN – OHNE WENN UND ABER. Und das geht vielen in D heute leider ab.
 Und wir vermissen einen Willi Wühlbeck, einen Thomas Wessinghage, einen Harald Schmid.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - Atanvarno - 13.08.2019

Fleschen hat nach Ansicht vieler zuviel geknüppelt. Er war ein Ausnahmetalent, der mit etwas kontrollierterem Training noch viel mehr hätte erreichen können.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - frontrunner800 - 13.08.2019

(13.08.2019, 21:59)Atanvarno schrieb: Fleschen hat nach Ansicht vieler zuviel geknüppelt. Er war ein Ausnahmetalent, der mit etwas kontrollierterem Training noch viel mehr hätte erreichen können.

Es war extrem gut, was Fleschen gelaufen ist. Er ist am 05.07.1977 im Weltrekordrennen über 5000m von Dick Quax aus Neuseeland (WR 13:12,9) 13:13,88 gelaufen. Knapp dahinter war in diesem Rennen übrigens Peter Weigt in 13:14,54. NEIN: Karl Fleschen hat alles richtig gemacht, lieber Atanvarno!
 Er hat knüppelhart trainiert!
 Bereits 1976 ist Klaus-Peter Hildenbrand 13:13,69 gelaufen. Unglaublich: In der ewigen Weltbestenliste über 5000m Stand Sommer 1977 waren drei westdeutsche Läufer Nr. 3, Nr. 4 und Nr.5 !!!!!!!!!!!!!!!
Mit anderen Worten: Vor 42 Jahren gab es in Westdeutschland 3 schnellere Läufer über 5000m als der mit großem Abstand diesjährige Jahresschnellste Richard Ringer.
WIE KANN DAS SEIN? WAS MUSS DIE GENERATION HEUTIGER LÄUFER IN D IN IHREM TRAINING VERÄNDERN UND BESSER MACHEN???????????
Auf jeden Fall lautet die Anwort:
HÄRTER TRAINIEREN!!!!!!!!!!!!!!!!!!


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 13.08.2019

Ich denke es ist ein Grenzgang. Man muss hart trainieren und auch gewisse umfänge mit der härte, aber man kann sich auch schnell kaputt machen.

Ich glaube es ist auch eine Stärke der ganz großen viel auszuhalten, siehe auch ein zatopek. Die meisten anderen wären daran kaputt gegangen, aber er hat es halt ausgehalten.

es kann aber natürlich auch schnell wie bei Komen ausgehen.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - frontrunner800 - 13.08.2019

(13.08.2019, 22:22)dominikk85 schrieb: es kann aber natürlich auch schnell wie bei Komen ausgehen.

Er ist Weltrekordler! Its better to burn out than to fade away!


Neben einem überragenden Talent und der Bereitschaft, oft auch unter wiedrigsten Bedingungen, jeden Tag über Jahre hinweg alles zu geben, ist für den Erfolg die Resistenz Verletzungen betreffend entscheidend.

ABER:
Auch die Koryphäen wie z. B. Bolt oder Coe waren verletzt.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 13.08.2019

Kann dem so nicht zustimmen, Vollgas Knüppeln und hoffen das man 2-3 Jahre gut ist bevor man kaputt geht.

Natürlich muss man immer noch hart trainieren, aber der Vorteil an den modernen Methoden von salazar und Co ist doch das man die Sachen besser Steuern kann weil man Regeneration etc teilweise messen kann, während man in den 70er/80ern einfach nur schnell und viel laufen konnte und dann irgendwie mit trial und error das Limit finden musste. Natürlich waren die Leute damals auch schlau und haben mit verschiedenen Intervall schemen experimentiert und auch ihre Schlüsse gezogen, aber so Individuell wie heute konnte man es nicht gestalten weil es nicht die Messverfahren gab.

Natürlich wäre es dennoch gut eine Karriere wie komen zu haben, aber das Ziel sollte ja schon sein eine lange gesunde Karriere bis wenigstens Anfang 30 zu haben.


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - frontrunner800 - 13.08.2019

(13.08.2019, 23:00)dominikk85 schrieb: Kann dem so nicht zustimmen, Vollgas Knüppeln und hoffen das man 2-3 Jahre gut ist bevor man kaputt geht.

Natürlich muss man immer noch hart trainieren, aber der Vorteil an den modernen Methoden von salazar und Co ist doch das man die Sachen besser Steuern kann weil man Regeneration etc teilweise messen kann, während man in den 70er/80ern einfach nur schnell und viel laufen konnte und dann irgendwie mit trial und error das Limit finden musste. Natürlich waren die Leute damals auch schlau und haben mit verschiedenen Intervall schemen experimentiert und auch ihre Schlüsse gezogen, aber so Individuell wie heute konnte man es nicht gestalten weil es nicht die Messverfahren gab.

Natürlich wäre es dennoch gut eine Karriere wie komen zu haben, aber das Ziel sollte ja schon sein eine lange gesunde Karriere bis wenigstens Anfang 30 zu haben.

Führe doch mal aus Deiner Sicht die Ursachen und Gründe aus, für die teilweise stagnierenden oder sogar rückläufigen Leistungen der Läufer in D gegenüber vor 40 Jahren!


RE: Konstanze Klosterhalfen verlässt Sebastian Weiß und trainiert beim NOP/Pete Julian - dominikk85 - 13.08.2019

So rückläufig sind sie doch gar nicht (außer im 400/800m bereich), die Welt hat sich nur extrem weiterentwickelt während wir stehen geblieben sind.