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Den Spitzensport als Kulturgut fördern - Druckversion

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Den Spitzensport als Kulturgut fördern - Diak - 30.07.2019

https://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/erfolg-im-spitzensport-medaille-vor-mensch-16303937.html

Leider nur hinter der Paywall - dennoch unbedingt lesenwert, eine sehr fundierte Kritik von Prof. Timo Stiller an der fehlenden gesellschaftlichen Diskussion über die Frage, welchen Wert Spitzensport für die Gesellschaft hat.
Stichworte:
- PotAS konterkarriere den Sinn des Sports, da dieser in "Chancengleichheit und damit in der Unvorhersagbarkeit des sportlichen Wettkampfes besteht" (Hervorhebung im Original)
- sogar Seehofer distanziere sich von de Maizieres Medaillenvorgabe und wolle eine Rückbesinnung auf "Freude und Leichtigkeit am Sport"
- relevantes und werthaltiges Kriterium sei Persönlichkeit und Begeisterung des Sportlers
- Medaillenmaximierung sei "weder gesetzlich verankert noch Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Diskurses"

Es läuft auf eine spannende Idee hinaus, wie (so durch eine breite gesellschaftliche Diskussion legitimiert) die Förderung dezentral und subjektiv danach zu erfolgen hätte, welche Sporter*innnen aufgrund ihrer einzigartigen Persönlichkeitsmerkmale und Talente besonders förderungswürdig erscheinen. Gewissermaßen ein Stipendiatensystem, ähnlich wie in der Kulturförderung verbreitet.

Lest sehr gern selbst, lohnt sich!


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - dominikk85 - 31.07.2019

Ich kann den Artikel nicht lesen, aber bezüglich medaillenwahn muss man halt auch sehen das es eben im spitzensport um Medaillen geht. Es sollte natürlich nicht nur um medaillen gehen und eine gute leistung ohne medaille verdient auch lob, aber Wenn man das grundsätzlich das Konzept von gewinnen und Medaillen in Frage stellt kann man sich auch fragen warum überhaupt Leistungssport und kein Breitensport?

Dieses bezahlen nach Potential finde du aber auch nur begrenzt sinnvoll, da Sport auch immer Zyklisch ist und es schlechte Jahre gibt. Es kommt ja durchaus vor das abgehängte Disziplinen wieder den Anschluss gewinnen (siehe Damen sprint der erst seit 5-6 Jahren wieder gut ist.


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - MZPTLK - 31.07.2019

(31.07.2019, 08:54)dominikk85 schrieb:  Es kommt ja durchaus vor das abgehängte Disziplinen wieder den Anschluss gewinnen (siehe Damen sprint der erst seit 5-6 Jahren wieder gut ist.

Ich wundere mich immer wieder, dass der Damensprint in DE erst in den letzten Jahren wieder 'aufgewacht' sein soll.
Aber vielleicht haben Einige in den letzten 30 Jahren geschlafen?

90er: Paschke, Knoll & Co: 11,04/11,17, 22,45/22,29, EM Medaillen in der Staffel, EM 1., WM-Medaillen und 2001 WM Gold
2000er: Philipp, Schielke & Co: 11,05/22,25, 11,16/22,78, 3. WM 100 m(Ph)
2010er: Sailer EM 1. 2010(WM 2009 Bronze 4x100) 11,02 2013

Was seit Jahren auffällt, sind die Langzeitverletzten wie Grompe, Mayer und viele Andere.


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - Diak - 31.07.2019

(31.07.2019, 08:54)dominikk85 schrieb: Wenn man das grundsätzlich das Konzept von gewinnen und Medaillen in Frage stellt kann man sich auch fragen warum überhaupt Leistungssport und kein Breitensport?
Stiller betont mehrfach explizit, dass es ihm keinesfall darum gehe


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - MZPTLK - 31.07.2019

(31.07.2019, 13:30)Diak schrieb:
(31.07.2019, 08:54)dominikk85 schrieb: Wenn man das grundsätzlich das Konzept von gewinnen und Medaillen in Frage stellt kann man sich auch fragen warum überhaupt Leistungssport und kein Breitensport?
Stiller betont mehrfach explizit, dass es ihm keinesfall darum gehe

Richtig, ausserdem ist das eine konstruierte, unsinnige 'Alternative'.


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - dominikk85 - 31.07.2019

(31.07.2019, 13:16)MZPTLK schrieb:
(31.07.2019, 08:54)dominikk85 schrieb:  Es kommt ja durchaus vor das abgehängte Disziplinen wieder den Anschluss gewinnen (siehe Damen sprint der erst seit 5-6 Jahren wieder gut ist.

Ich wundere mich immer wieder, dass der Damensprint in DE erst in den letzten Jahren wieder 'aufgewacht' sein soll.
Aber vielleicht haben Einige in den letzten 30 Jahren geschlafen?

90er: Paschke, Knoll & Co: 11,04/11,17, 22,45/22,29, EM Medaillen in der Staffel, EM 1., WM-Medaillen und 2001 WM Gold
2000er: Philipp, Schielke & Co: 11,05/22,25, 11,16/22,78, 3. WM 100 m(Ph)
2010er: Sailer EM 1. 2010(WM 2009 Bronze 4x100) 11,02 2013

Was seit Jahren auffällt, sind die Langzeitverletzten wie Grompe, Mayer und viele Andere.

in der Breite waren die späten 00er und  frühen 2010er eher schwach. Klar sailer war gut, aber die 4. Staffelläuferin damals lief teilweise 11.40 bis 11.50. Mitte bis Ende der 2010er wurde die breite dann wesentlich besser.

mal die Olympia jahre Zeiten der  Nummer 1,4, 6, 10 der deutschen JBL.

2004:
1. 11.21
4. 11.48
6. 11.50
10. 11.70

2008:
1. 11.25
4.11.49
6. 11.54
10. 11.66

2012 
1. 11.05
4. 11.30
6. 11.42
10. 11.48

2016:
11.00
11.25
11.33
11.36

da ist die breite schon weitaus besser geworden.


RE: Den Spitzensport als Kulturgut fördern - MZPTLK - 31.07.2019

Klar ist die Breite laut BL besser geworden, aber was ist mit internationalen Erfolgen?
Weinheim und Co. nützternixe, wenn es international nicht so läuft, 
auch weil zuviele gute Frauen verletzt sind