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Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - Druckversion

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RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - JoelH - 12.10.2019

Das war Mal wieder beste Werbung für den Ausdauersport. Wahnsinnsleistung.
Und beneidenswertes Wetter, das hätte ich morgen auch gerne.

Also denn 2020 Berlin, Feldversuch. Man darf gespannt sein.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - lor-olli - 12.10.2019

Die Frage ist doch, was entnehmen wir solchen Laborversuchen?

Vergleicht man Kipchoges WR = 2:01:39 (den der gilt…)
mit dem schnellsten Olympischen Marathon (Wanjiru 2008 Peking) OR = 2:06:32
und dem Laborrennen in Wien = 1:59:40

So muss ich persönlich feststellen, dass das Pacen im Rennen einen substanziellen Vorteil bringt. Selbstverständlich muss man noch berücksichtigen, dass für Wien optimale Bedingungen (auch Wetter) galten und Kipchoge lediglich 1,53% schneller war als in Berlin (auch gute Bedingungen).

Zum OR muss man natürlich sagen, dass die Bedingungen hier selten gut sind (Peking hatte sehr hohe Luftverschmutzung), der Lauf 4,1 % langsamer war als der Berlin-Rekord.

So gesehen, war vielleicht der ungepacte Pekingmarathon unter Berücksichtigung der Umstände der vielleicht am stärksten Einzuschätzende (lor-olli's 2¢…) und angesichts der nur ziemlich genau 2 Minuten die Kip in Wien schneller war als in Berlin, halte ich den Berlinlauf auch für stärker als den von Wien.

Das einzige was hier wirklich bewiesen wurde, war dass Marketing klappt… betrieben von einer Firma der auch betrügerische Maßnahmen gerechtfertigt erscheinen um einen Marketingerfolg zu erzielen (NOP ist nicht vergessen!). Hat jemand mitgestoppt oder wurden die Uhren überprüft? Dopingproben genommen? Teufel


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - Atanvarno - 12.10.2019

Es gab genug bekannte irreguläre Unterstützung (Pacer, Pace car, Schuhe), dass man nicht auch noch illegale unterstellen muss (und dass eine Wettkampfkontrolle rausgeworfenes Geld ist, solltest du auch wissen). Ich nehme Eliud Kipchoge ab, dass er das nicht nur als Marketingaktion gesehen hat, sondern für sich persönlich diese Grenze unterbieten wollte, um etwas historisches zu erreichen und seinen Namen unsterblich zu machen.

Aber ich hoffe sehr, nachdem er das jetzt von seiner "bucket list" streichen konnte, dass seine ganze Konzentration Tokio gilt und er sich nicht zu einem weiteren Weltrekordversuch in Berlin überreden lässt.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - Jo498 - 12.10.2019

Nachdem Bekele in einem regulären WK bis auf 2 sec. an den WR gelaufen war, hat mich das geringe Interesse an der sub 2 Challenge gänzlich verlassen. Ein weiterer regulärer WR-Versuch Kipchoges wird vermutlich auch davon abhängen, ob Bekele oder jemand anderes den bestehenden WR bricht.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - lor-olli - 12.10.2019

@Atanvarno,
Den Teufel hast Du gesehen? Ich vertraue trotz oder sogar wegen seiner Leistungstärke Kipchoge - er hat es auch nach seinem Selbstverständnis nicht nötig zu besch…en. Garantie gibt es keine, aber dennoch.

Der ganze Post war auch eher eine Stimmung zur Wertschätzung dieses Unternehmens - aber wir sind uns ja auch einig, dass ein "echtes" Rennen und ein echter Wettkampf viel schöner sind (und auch da ist Kip ja sehr gut).
Am liebsten sehe ich Rennen wie die bei Olympia, weil da vom ersten Meter an mit offenem Visier gekämpft wird.

Nike traue ich allerdings nicht über den Weg, NOP, Lance Armstrong, Football, sie ordnen ALLES dem Geschäftserfolg unter! Ich glaube auch nicht, dass sie das sofort und einfach ändern - sie werden nur wie andere Doper einfach vorsichtiger…


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - SantaCruz - 12.10.2019

(12.10.2019, 10:48)Atanvarno schrieb: Titelseite im Sportteil der New York Times
https://www.nytimes.com/section/sports

Titelseite im Sportteil der FAZ
https://www.faz.net/aktuell/sport/

Titelseite im Sportteil der Bild
https://www.bild.de/sport/startseite/sport/sport-home-15479124.bild.html

Top-Sportmeldung bei Google News
https://news.google.com/topics/CAAqJggKIiBDQkFTRWdvSUwyMHZNRFp1ZEdvU0FtUmxHZ0pFUlNnQVAB?hl=de&gl=DE&ceid=DE%3Ade

Man mag ja von diesem Projekt halten, was man will. Aber es hat auf jeden Fall reichlich Medienresonanz erzeugt. Wurde auch in jeder Nachrichtensendung im Fernsehen und Radio erwähnt, die ich heute gesehen/gehört habe.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59,40) - diskobolos - 12.10.2019

(12.10.2019, 10:23)Mateng schrieb:
(12.10.2019, 09:35)diskobolos schrieb: Hasenrennen finde ich schon lange öde. Und wenn sie nur dazu dienen den Konsum zu fördern und Kohle zu machen erst recht. Traurig, was aus dem Sport geworden ist.
Eine ziemlich eindimensionale Sicht der Dinge ...

Ich fand das Event faszinierend. Tolle mediale Aufbereitung und auch globales Medienecho. Meiner Meinung nach ein Meilenstein, der inspirierend für den Marathonlauf eine ganze Zeit nachwirken wird. Ja, das ist kein Rennen im eigentlichen Sinn; das ist eine andere Kategorie. Trotzdem war das ganz ganz grosser Sport,  der zeigte, zu was man im Laufbereich fähig ist. Damit mehr Reichweite und Wirkung für den Sport gezeigt, als meiner Meinung nach wahrscheinlich alle Mittelklasse Stadtmarathons der letzten Jahre zusammengenommen.

Dann findest du wahrscheinlich auch den "Super-Bowl" ganz toll. Mich reizt das überhaupt nicht. Und was für "Inspiration" für den Marathon soll daraus denn entstehen? Das man mit immer größeren Aufwand immer bessere Leistungen erzielen kann, wussten wir schon vorher. Ob das eine gute Entwicklung ist, steht auf einem anderen Blatt.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - JoelH - 13.10.2019

Frag in Amerika 10 Jungs was sie Mal erreichen wollen und garantiert 8 davon wollen Mal Super-Bowl-Champion werden. In Deutschland wollen wahrscheinlich 8 Fussball-Weltmeister werden.

Und warum? Weil es Vorbilder gibt. Weil man sie in den Medien jeden Tag antrifft.

Das muss man nicht mögen, aber ignorieren sollte man es nicht.


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - lor-olli - 13.10.2019

Jetzt könnte man natürlich fragen: Warum ist Deutschland im Triathlon so stark (seit wievielen Jahren gewinnen Männer aus D in Hawai nun in Serie? (seit 2010? 2014?)

Ich halte es auch nicht für gesund für den Sport nachweisliche Betrüger zum Vorbild zu machen (mit Gatlin machen sie immer noch Werbung!). Was soll der Lerneffekt für die Nachahmer sein? Hauptsache gewinnen?


RE: Ineos 1:59 Challenge - Wien, 12.10.2019 (Erfolgreich: 1:59:40,2) - Atanvarno - 13.10.2019

(12.10.2019, 17:17)SantaCruz schrieb: Man mag ja von diesem Projekt halten, was man will. Aber es hat auf jeden Fall reichlich Medienresonanz erzeugt.

Sogar Barack Obama hat dazu gezwitschert
https://twitter.com/BarackObama/status/1183492717017554944