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World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Druckversion

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uali - Delta - 13.05.2019

(13.05.2019, 08:51)unruh schrieb: vielleicht sollte man im trainingslager mehr auf training wert legen als auf Gemeinschaft.?

Wer glaubt, dass man die Defizite in 3 Wochen abarbeiten kann irrt. Darum gibt es TEAM Projekte wie in der Schweiz wo das Staffelteam zentral trainiert. Selbst Lea Sprunger die alle paar Wochen nach Holland geht muss in der Schweiz regelmässig vor Ort mittrainieren.
Ehemalige DDR Trainer lachen sich zu Tode wenn sie sehen wie die Schützlinge von Stein wechseln.
Da war es vollkommen klar, dass das nur mit wochenlangem Training geht. Schwache Athleten wie Mayer werden ausgemustert bis die 2 Saisons Verletzungsfrei hinter sich haben. Die Staffel kann nicht auf solche "Zufallsathleten" aufbauen.

Zu Yokohama nur soviel - Die Youtube statistik zeigt ausserordentlich mässiges Interesse. Die Zuschauerzahlen sind OK.
Was nicht OK ist der zweite Tag - da wird nur noch absolutes Minimalisten Effort abgeliefert. US Staffeln mit über 43 Sek im 4x100 m. Soll ist erfüllt mit der Quali für Doha.


RE: uali - Atanvarno - 13.05.2019

(13.05.2019, 17:01)Delta schrieb: Was nicht OK ist der zweite Tag - da wird nur noch absolutes Minimalisten Effort abgeliefert.

Daran ist doch die IAAF selbst Schuld. Wenn man gesagt hätte, Endlaufteilnahme qualifiziert für Doha, auch wenn man das Holz nicht ins Ziel bringt, hätte man auch risikoreichere Wechsel und schnellere Zeiten gesehen.


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Jo498 - 13.05.2019

Es wäre jedenfalls logischer die Qualibedingung nur an das Erreichen des (A)Finales zu koppeln.
Wenn ich aber bedenke, wieviele DQ und Schrottwechsel es gegeben hat, obwohl man so die Quali verlieren konnte, will ich mir kaum ausmalen, was bei Risikowechseln passiert wäre... Ein paar schnellere Zeiten, aber im Schnitt drei oder mehr Staffeln pro Finale nicht im Ziel?


RE: uali - vedo - 13.05.2019

(13.05.2019, 17:01)Delta schrieb: Wer glaubt, dass man die Defizite in 3 Wochen abarbeiten kann irrt. Darum gibt es TEAM Projekte wie in der Schweiz wo das Staffelteam zentral trainiert. Selbst Lea Sprunger die alle paar Wochen nach Holland geht muss in der Schweiz regelmässig vor Ort mittrainieren.
Ehemalige DDR Trainer lachen sich zu Tode wenn sie sehen wie die Schützlinge von Stein wechseln.
Da war es vollkommen klar, dass das nur mit wochenlangem Training geht. Schwache Athleten wie Mayer werden ausgemustert bis die 2 Saisons Verletzungsfrei hinter sich haben. Die Staffel kann nicht auf solche "Zufallsathleten" aufbauen.
Aha. Dann hätte die Niederlande also letztes Jahr bei der EM in ihrer Silberstaffel lieber auf Madiea Ghafoor (11,42 SB) oder Eefje Boons (11,56 SB) statt dem nicht eintrainierten Zufallsprodukt Dafne Schippers (10,99 SB) bauen sollen? Und die Amis und Jamaikaner sollten konsequenterweise lieber gleich ganz eigene Staffelathleten aufbauen, weil die Topstars sowieso nicht gescheit wechseln können?
Die Verletzungsprobleme sind eine Tragödie, aber eine fitte Mayer hat wahrscheinlich ein ziemlich ähnliches Potential wie Lückenkemper, es wäre doch wohl relativer Unsinn sie erst einmal für zwei Jahre auszuschließen. Dazu ist der Zugewinn viel zu groß, aus dem selben Grund verzichten andere Nationen auch nicht auf ihre Topstars.


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Atanvarno - 13.05.2019

Irgendwie bin ich wieder bei meiner anfängliche Position aus diesem Thread
Muss man Staffelwechsel intensiv üben?

Man sollte nicht so eine hohe Wissenschaft aus dem Wechseltraining machen. Ich habe bei unseren Staffelläufern das Gefühl, dass die inzwischen bei Paralyse durch Analyse angekommen sind. Die werden drei Wochen lang mit mm-genau geplanten Wechseln, biomechanischen Analysen und was weiß ich noch vollgestopft, und wenn's drauf ankommt wechseln sie trotzdem schlechter als eine Schülerstaffel.
Vielleicht doch mal entspannter an die Sache rangehen, die Staffel am Tag vor dem Wettkampf einwechseln und schauen, ob's wirklich schlechter wird. Die gewonnene Trainingszeit kann man dann in die Verbesserung der Einzelzeiten investieren...


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Küstenkrebs - 13.05.2019

Leider - zumindest aus meiner Sicht - wurden die Exoten-Staffeln schlecht (single mixed) bis miserabel (Hürden) angenommen.

Die mixed Staffeln können insgesamt, zumindest was Spannung angeht, davon profiterien, dass Vorsprünge nicht klar eingeschätzt werden können, wenn in verschiedenen Geschlechter-Abfolgen gelaufen wird.

Beide Exoten-Staffeln haben den Vorteil, dass sie von Athleten bestritten werden, die eher sonst keinen zweiten Wettbewerb haben. Ökonomisch gesehen könnten die vor Ort bei einer Meisterschaft vorhandenen Athelten optimaler eingesetzt werden.

Es wird immer viel über missglückte Wechsel geschimpft, aber ich denke, gerade dies ist das große Plus von Staffeln: Bis zum letzten Wechsel kann alles schief gehen - selbst bei 2x2x4 wenn Athleten wechsel-unerfahren sind. Das ist auch beim Biathlon ein großer Spannungsfaktor - bis zum letztten Schießen ist nichts entschieden.

Wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich alle perfekt wechseln würden?


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Delta - 13.05.2019

Dass man entspannt an eine Staffel herangehen sollte ist kein Widerspruch. US Athleten laufen zwischen 14 - 18 Jahren so viele Staffeln auf einem guten Niveau - die wissen wie das geht. Aber Top Niveau zu erreichen ist etwas ganz anderes - dort sind dann die DDR Staffeln das Mass der Dinge - genau wegen den Wechseln.

Es gibt kiloweise Übungen mit dem Staffelstab die man im normalen Tagestraining unterbringen kann.

Darum ist diese 3 Wochen Periode auch so ein Witz - weil hier "verzweifelt" die Staffel auf Top Niveau gebracht werden sollte - was aus meiner Sicht falsch ist. Biomechanische Analysen von Stein mögen sogar richtig sein - aber er bringt nicht die Athleten die auch "MENTAL" das bringen können.

Die Schweizerinnen reisten 1 Woche vorher an - machten ein paar Trainingsläufe mit 6 Personen das wars.
Dort wusste jeder die 3 Topläuferinnen und es ging nur um 1 Läuferin wo man unsicher war.
Da werden keine "Pseudo" Ausscheidungsrennen veranstaltet damit der Stein auf "neutraler Experte" machen kann.


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Gertrud - 13.05.2019

(13.05.2019, 21:51)Atanvarno schrieb: Irgendwie bin ich wieder bei meiner anfängliche Position aus diesem Thread
Muss man Staffelwechsel intensiv üben?

Man sollte nicht so eine hohe Wissenschaft aus dem Wechseltraining machen. Ich habe bei unseren Staffelläufern das Gefühl, dass die inzwischen bei Paralyse durch Analyse angekommen sind. Die werden drei Wochen lang mit mm-genau geplanten Wechseln, biomechanischen Analysen und was weiß ich noch vollgestopft, und wenn's drauf ankommt wechseln sie trotzdem schlechter als eine Schülerstaffel.
Vielleicht doch mal entspannter an die Sache rangehen, die Staffel am Tag vor dem Wettkampf einwechseln und schauen, ob's wirklich schlechter wird. Die gewonnene Trainingszeit kann man dann in die Verbesserung der Einzelzeiten investieren...

Thumb_upThumb_upThumb_up

Gertrud


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - vedo - 14.05.2019

(13.05.2019, 22:21)Delta schrieb: Dass man entspannt an eine Staffel herangehen sollte ist kein Widerspruch. US Athleten laufen zwischen 14 - 18 Jahren so viele Staffeln auf einem guten Niveau - die wissen wie das geht. Aber Top Niveau zu erreichen ist etwas ganz anderes - dort sind dann die DDR Staffeln das Mass der Dinge - genau wegen den Wechseln.
Und warum gibt es dann gerade in den USA - trotz der ganzen High-School und danach College-Staffeln - immer wieder Staffel-Diskussionen? Was "gutes Niveau" anbelangt (unabhängig davon wie man die Trainingslager mit den ganzen biomechanischen Analysen sieht), hat Stein sicherlich eine bessere Quote.

Und bzgl. der DDR-Staffeln war es doch gerade immer wieder erstaunlich, wie gut die DLV-Frauenstaffeln mit anderem Athleten-Potential in den letzten Jahren im Vergleich teils darstanden. Bei den 41,62 aus 2016 hat man relativ sicher die Einzel-PBs sogar besser ausgenutzt als es eine DDR-Staffel jemals geschafft hat und selbst wenn man die als Outlier ausklammert, dürfte man mehrmals ähnlich gut darstehen.


RE: World Relays 2019 - Yokohama, 11./12.05.2019 - Robb - 14.05.2019

Das Problem mit den DLV Staffeln ist nur, sie laufen die besten Zeiten zu selten beim Saison-Höhepunkt. Die Britinnen dagegen liefen in den letzten Jahren fast immer die schnellste Zeit beim Höhepunkt, zwischen 2014 und 2018 war das nur einmal nicht der Fall.