Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - Druckversion +- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com) +-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2) +--- Thema: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? (/showthread.php?tid=3024) |
RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - Gertrud - 07.09.2018 (07.09.2018, 10:56)ThomZach schrieb: Interessanter Kommentar unter dem Video von "speed science": Entscheidend ist im Endeffekt der Quotient der Reaktivität, den man auf drei Wegen optimierend erreichen und sukzessive verbessern kann. Woran man "schrauben" muss, sollte sich aus den Fähigkeiten des Athleten entwickeln. Ein Trainer mit sehr gutem Auge braucht meistens keine permanenten Tests, wohl aber entsprechende Übungen. Mir liegen von Sabine bis heute unveröffentlichte Vergleichs-Ergebnisse vor, die mit ihrer Form korrelierten, also sehr aussagekräftig waren. Gertrud RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - dominikk85 - 07.09.2018 Ich denke langer kontakt ist auch nicht korrekt. Am wichtigsten ist es möglichst viel kraft in den boden zu bringen. Je kürzer der zeitraum desto besser, aber man sollte nicht künstlich den Abdruck verkürzen wenn man es nicht schafft in der zeit seine maximale kraft zu entfalten. umgekehrt bringt es aber auch nichts nach erreichen der maximalen Kraftspitze “weiterzudrücken“. RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - Gertrud - 07.09.2018 Ich bin der festen Überzeugung, dass die Trainerqualität weitgehend davon abhängt, die richtigen Trainingsmittel punktgenau individuell zuzuschneiden - eben auch im Bereich der Schnelligkeit in Verbindung mit den entsprechenden Krafteinsätzen. Dass es z.B. Sprinter im Bereich 9,8 gibt, die mit einer Schrittanzahldifferenz von 3-4 Schritten das 100m-Ziel erreichen, muss uns zu denken geben. Gertrud RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - ThomZach - 07.09.2018 (07.09.2018, 11:51)dominikk85 schrieb: Ich denke langer Kontakt ist auch nicht korrekt. Am wichtigsten ist es, möglichst viel Kraft in den Boden zu bringen. Je kürzer der Zeitraum desto besser, aber man sollte nicht künstlich den Abdruck verkürzen, wenn man es nicht schafft, in der Zeit seine maximale kraft zu entfalten.Die Bodenkontaktzeit hängt letztlich von der Geschwindigkeit ab. Und erst diese von der wirkenden Kraft. Ein kürzerer Kontakt ist nicht "besser". Höheres Tempo ist besser. Und dann schrumpft auch die Kontaktzeit. Wieso soll es nichts nützen, "nach dem Kraftpeak weiter zu drücken"?! solange man noch Kontakt hat, sollte man die Kraft auch nutzen. Ohne Kontakt (also Widerstand) kann man eh keinen Druck machen. Es geht nicht einfach um "langen Kontakt". es geht um den längstmöglichen Kontakt, also um das Bestreben, die Bodenkontakte möglichst lang zu gestalten. Nicht möglichst kurz. Dies erreicht man durch bestimmte technische Maßnahmen - vor allem durch das Tiefhalten des KSP über dem Stütz, also durch den Winkel im Knie in der Mitte der Stützphase. MMn wird (hier) viel zu viel über Wolken diskutiert, anstatt über die Mechanik. Wolken erlauben das Träumen. Die Physik nicht. Man kann sich einbilden, Tiere oder Gesichter zu erkennen. Und Sekunden später ist dieselbe Wolke ein Baum oder ein Kontinent. Und man kommt nicht drauf, dass das nicht am Wind liegt, sondern am Hirn. An der Fantasie. (Allerdings: Beim Torschuss im Fußball - da ist es wirklich fatal, dem Ball hinterherzuschwingen, wenn er bereits seine Höchstgeschwindigkeit hat. Nicht weil er wieder langsamer würde, sondern weil er weinger flach startet, Rückwärtsdrall annimmt und sich in den Himmel über der Nordkurve schraubt. Leider haben das die wenigsten Spieler und Trainer durchschaut, weshalb die allermeisten Schüsse eben in den Wolken enden, weil der Schütze sich zu sehr angestrengt hat, all seine Kraft auf den Ball zu übertragen. Ronaldo und Bale machen das anders, einige Kollegen sind dabei es ihnen abzuschauen. Aber es reicht nicht der physikalisch- technische Verstand. ) RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - ThomZach - 07.09.2018 (07.09.2018, 12:09)Gertru schrieb: Ich bin der festen Überzeugung, dass die Trainerqualität weitgehend davon abhängt, die richtigenIch streng mich ja an zu denken. Aber ich komm nicht auf das was Du uns sagen willst. Und auf der Basis welcher (Er-)Kenntnisse ensteht besagte Trainerqualität? Küsschen, Gertrud! (50 Jahre Mexiko - mein Gott!) Dein Thomas RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - Gertrud - 07.09.2018 (07.09.2018, 12:39)ThomZach schrieb:Man kann ein Ziel (9,8 hier) auf unterschiedlichen Wegen der Athletenfähigkeiten erreichen. Wenn wir Johnson und Bolt gegenüberstellen, dann ergeben sich einfach unterschiedliche Wege, Geschwindigkeit zu generieren. Man muss dann genau ausloten, in welche Bereiche sich die Fähigkeit entwickeln lassen. Ist die Kontaktzeit mit erhöhter Frequenz gepaart das Mittel der Wahl für einen Athleten oder dieselbe Kontaktzeit mit einer unheimlichen Power hinsichtlich Schrittlänge. Sicherlich unterscheiden sich die Trainingsmittel hinsichtlich dieser unterschiedlichen Wege.(07.09.2018, 12:09)Gert schrieb:Ich streng mich ja an zu denken. Aber ich komm nicht auf das was Du uns sagen willst. Das Treffen der 68er-Olympioniken bei der EM in Berlin war unheimlich schön. Du hast gefehlt! Gertrud RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - gera - 07.09.2018 es ist beim Hochsprung / Weitsprung ( Absprung ) und dem Sprint ( Abdruck ) immer gleich. 3 Dinge bestimmen die Qualität: die Kraft, die Bodenkontaktzeit und die Richtung in der ich meinen erzeugten Impuls einsetzen will. Diese 3 Komponenten bedingen sich einander und ändern sich nie nur einzeln. Ändere ich meinen Abdruckwinkel ( mithin auch den Abflugwinkel ), z.B.ich springe steiler ab weil ich höher springen will,ändert sich auch die Absprungzeit( wird größer) und ich kann mehr Kraft einsetzen. Ob die Geschwindigkeit( und die ist entscheidend ) dadurch größer wird , muss man sehen, dies hängt vom Verhältnis der Änderungen ab und ist auch von den physiologischen Gegebenheiten des Athleten abhängig. Wird der Abdruckwinkel kleiner, wie beim Sprint, wird sich die Bodenkontaktzeit verringern. Schaffe ich es in dieser Zeit mehr Kraft einzusetzen, wird sich meine Geschwindigkeit erhöhen. usw. , alles ist von allen abhängig, und das von Athlet zu Athlet unterschiedlich. Zum Glück sind wir noch indivduell. Es gab Sprinter mit hohem Kniehub- Bolt und es gab Sprinter mit kleinem Kniehub,z. B. Heinz Schumann, wer ihn denn noch kennt. Es gab Sprinter mit langem Schritt-F.Gr.-Joyner und mit kleiner Schrittlänge - M.Göhr. Eine beste Technik für alle kann es nicht geben. RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - ThomZach - 07.09.2018 Hi Gera und Kollegen. Nur der Vollständigkeit und Korrektheit wege: Es gibt keinen Absprung mit Anlauf, bei dem die Fortbewegungs-Geschwindigkeit zunimmt. Die Abfluggeschwindigkeit ist immer 10 bis 30% geringer als die Anlauf- (Anflug-) Ge- schwindigkeit. Das gilt nur nicht für extrem langsamen Anlauf und extrem lange Boden- kontaktzeit. Bei meinen Tests und Messungen sprang ich z.B. 1m50 aus 2,42m/s Anlauf-V, 2,58m/s Abflug-V und einer Kontaktzeit von 0,28s. Wenn man mit 7m/s anläuft, erreicht man höchstens eine netto Abfluggeschwindigkeit von 5,60m/s, und das auch nur bei einem Abflugwinkel von nur 45°. Und das reicht für eine Lattenhöhe von 2m10 bis 2m20. Man kann natürlich von andere Fakten träumen. Das sind dann aber keine. RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - benutzer - 08.09.2018 deine vorigen Ausführungen zumAbsprung fand ich besser als den letzen von 21.16 gestern. Was willst du uns damit sagen? Woher hast du deine Geschwindigkeiten? RE: Ist der jamaikanische Sprint im Niedergang? - dominikk85 - 08.09.2018 (07.09.2018, 20:16)ThomZach schrieb: Hi Gera und Kollegen. Nur der Vollständigkeit und Korrektheit wege:Heißt das der absprung generiert eigentlich nur vertikal Geschwindigkeit und der horizontale Anteil kommt vom Anlauf? |