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Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Druckversion

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Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Doberaner - 14.08.2018

Bei der EM gab es drei als Innovationen bezeichnete Neuerungen, die umgesetzt wurden:
1. Hot Seats
2. Laserlinie
3. Erklärungen der Starter

Als Kampfrichter im Stadion bekommt man von den Wettkämpfen selbst recht wenig mit, schon gar nicht die Präsenz in den Medien. Daher interessiert mich eure Meinung. Soll man das so fortsetzen? Was kann man besser machen? Fällt euch vielleicht noch mehr ein? (Ich denke da z.B. an die Transparenz bei der Videoweitenmessung - kann oder muss man das für die Athleten und Zuschauer nachvollziehbar machen?)

Dazu kurz meine Eindrücke aus dem Stadion:
1. Hot Seats
Dafür war ich direkt mit meinen beiden Volunteers Betty und Jana zuständig. Ich war erst sehr skeptisch, weil es ja keine Leaders Box ist, sondern um die Finalplätze 7 und 8 geht. Als ich aber gesehen habe, wie sich Viele freuen, überhaupt eine Chance auf das Finale zu haben, war ich überzeugt. Wie es im Fernsehen rübergekommen ist, weiß ich natürlich nicht.
(Das eine negative Erlebnis mit einer Hürdenläuferin, die sogar den Kameramann beleidigt hat, lasse ich gerne unter den Tisch fallen. Ob Stühle bei Sprintern/Mittelstrecklern geeignet sind auch.)
2. Laserlinie
Laut Betreiber sehr genau. Soll aber nicht immer mit den Fernsehlinien übereingestimmt haben...
3. Erklärungen der Starter zu Rückschüssen/Fehlstarts
Lag es allein an der Akustik im Innenraum, dass es nicht verständlich war?


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - HZZ - 14.08.2018

1. Hot Seats
Hätte ich persönlich nicht haben müssen, war mir auch zu viel Brimborium mit "Hot Seat activated" auf der Anzeigetafel, soll aber laut Lobes Interview im Stadion bei den Athleten gut angekommen sein.

2. Laserlinie
Für mich das Highlight, sowohl in der Qualifikation (mit der Linie für's Q) als auch im Finale für die Einschätzung der Sprünge wichtig, was mit Sicherheit auch für eine Verbesserung der Stimmung sorgte.

3. Erklärungen der Starter
Habe ich jetzt nicht wirklich mitbekommen. Ich kann mich aber auch nur an einen Rückschuss (bei den 400?) und einen Fehlstart im Mehrkampf erinnern.


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Diak - 14.08.2018

1) unterschiedlcihe Eindrücke, weiter Testen
2) Wo der Fehler an der Linie lag und wo an der Weitenmessung, war ja kaum zu ermitteln, insgesamt gut, noch besser fand ich die grüne SB im Videobild und an der Anzeige bei den Horizontalsprüngen
3) fand ich im Stadion sehr gut verständlich und ziemlich überflüssig


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Drizzt - 14.08.2018

1. Hot Seats: find ich sehr gut, auch für die Zuschauer, da kommen viel mehr Emotionen ins Spiel.
2. Laserlinie: für die Zuschauer gut, für die Sportler find ich's nicht so gut. Ich denke, es ist ein bisschen unfair den schon gesprungenen gegenüber, weil ich mir vorstellen kann, dass so eine Markierung einen Anhaltspunkt darstellt, der einen noch stärker motiviert, und diesen Punkt hatten die vorangegangenen Springer ja möglicherweise nicht. (War das einigermaßen verständlich ausgedrückt?)
3. Erklärungen der Starter: davon hab ich nix mitbekommen.


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - AndyI - 15.08.2018

1) Hot Seats: Finde ich sehr gut. Muss man nicht so viel drumherum ("activated" etc.) machen, einfach Hot Seat reicht. Ist cool für die Sportler und Zuschauer. Das mit der Hürdenläuferin habe ich nicht mitbekommen. 

2) Laserlinie: Finde ich sehr gut. Muss natürlich technisch einwandfrei funktionieren.

3) Erklärung Starter: Finde ich prinzipiell auch nicht verkehrt.

Also kann man alles gerne so lassen. Halt technisch weiter verbessern.


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - diwa - 15.08.2018

(14.08.2018, 21:59)Doberaner schrieb: Bei der EM gab es drei als Innovationen bezeichnete Neuerungen, die umgesetzt wurden:
1. Hot Seats
2. Laserlinie
3. Erklärungen der Starter

Als Kampfrichter im Stadion bekommt man von den Wettkämpfen selbst recht wenig mit, schon gar nicht die Präsenz in den Medien. Daher interessiert mich eure Meinung. Soll man das so fortsetzen? Was kann man besser machen? Fällt euch vielleicht noch mehr ein? (Ich denke da z.B. an die Transparenz bei der Videoweitenmessung - kann oder muss man das für die Athleten und Zuschauer nachvollziehbar machen?)

Ich kann nur über das schreiben, was ich am TV in den verschiedenen Übertragungen mitbekommen habe...
Das mag etwas gänzlich anderes sein, als das, was man im Stadion rüber kam...

1.
Die Idee, die augenblicklich über die Zeit qualifizierten kenntlich zu machen, halte ich für gut.
Wir hatten das auch für unser Ergebnissystem (LAPortal) schon überlegt, dort aber im Endeffekt dagegen entschieden.
Wir zeigen dort die über die Zeit qualifizierten erst, nachdem das Ergebnis der Runde offiziell ist, damit nicht jemand durch den einmaligen Blick sein "q" sieht ohne darauf zu achten, dass z.B. ein oder mehrere Läufe noch fehlen.

Über eine separate Darstellung der "aktuell / provisorisch" über die Zeit qualifizierten müsste man nachdenken.
Ob das bei jeder Veranstaltung so umgesetzt werden muss, dass die Athleten dort in den Fokus gestellt werden, weiß ich nicht. Eben auch deswegen, weil man so auch evtl. negative Reaktionen herausstellt.

Im TV war das ganze manchmal nicht wirklich übersichtlich, weil man
a) falsche Zeiten eingeblendet hatte
b) nicht immer gleich klar war, wer welcher Athlet ist. Ich kann mich daran erinnern, dass einmal 2 Briten dort saßen und ich eigentlich den anderen als ausgeschieden betrachtet hatte...

2.
Davon habe ich im TV NICHTS mitbekommen.
Negativ fand ich aber, dass in den Qualis die SB der Athleten als Linie angezeigt wurde, anstatt die Weite, die sie übertreffen hätten müssen, um ins Finale zu kommen.
Auch bei den Läufen wurde in den weiteren Runden die SBs eingeblendet und nicht die Leistungen aus den Vorläufen, die u.U. aussagekräftiger sind.
Das gilt auch für die Live-Ergebnisse und die offiziellen Protokolle.

3.
Die Erklärung des Starters zu einem Fehlstart habe ich 2x im TV mitbekommen (und einmal auch gehört).
Ich fand das eigentlich gut. Wobei die Einblendung der Reaktionszeiten ja im Fehlstartfall die selbe Information liefert.
Im American Football gibt der Referee die Entscheidungen der Schiedrichter auch über das Mikrofon bekannt.

Ciao

dirk


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - lor-olli - 15.08.2018

zu 1.) Selbstverständlich nicht bei allen Athleten nicht gleichermaßen beliebt Wink, beim Publikum schon. Die Emotionen der Athleten reichen auch ohne "extras" aus, wichtig ist aber die Korrektheit der Zeiten / Platzierungen.

zu 2) Die Laserlinie ist eine echte Innovation, sie funktioniert (wie beim Laser eigentlich zu erwarten) sehr präzise - wenn die eingegeben Werte (SB, Platzierung) etc. stimmen. Lichtprobleme bei der Weitenmessung (den Schatten messen Wink) sollte man nach dieser Erfahrung in den Griff bekommen… Diese Hilfe nutzt Zuschauern sowohl im Stadion als auch am TV, der Athlet sollte sich aber ohnehin auf seine Ausführung konzentrieren, nach der Landung aber braucht er dann unter Umständen nicht so lange auf das Ergebnis zu warten (viele Sprünge waren dann aber "Punktlandungen" auf die Laserlinie, da muss man das Ergebnis trotzdem abwarten - erhöht aber die Spannung wenn es knapp ist)

zu 3) Erklärungen des Starters können sinnvoll sein (wenn z.B. die Startpistole rumzickt, wenn die Athleten einfach zu unruhig sind etc.), müssen und werden aber vermutlich eher seltener benötigt. Am TV SOLLTE der Moderator informieren - das klappt aber sehr oft nicht gut…

Zu überlegen wäre vielleicht noch eine Kamera oder ein anderes technisches Hilfsmittel, die z.B. bei Würfen aus dem Ring die Diskussionen "draugetreten oder nicht" besser klären kann. Ich hatte z.B. bei beiden polnischen Werferinnen (Hammer) den Eindruck, dass sie zwei mal AUF den Ring traten, ohne das dies geahndet wurde. Allerdings sind die Kamerabilder durch das Netz nicht immer absolut und eindeutig und bei allen Athleten gleich. (Auflösung / Winkel / Perspektive)


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - EAF2017 - 15.08.2018

Die Hot Seats sind für mich keine Erfindung, die man unbedingt beibehalten muss. Letztendlich sieht man zwei Athleten dasitzen und warten, ob sie weiter sind. Ich bin mir auch unsicher, ob es den Athleten gefällt, während des "Zitterns" um das Weiterkommen noch beobachtet zu werden und sich nicht zurückziehen zu können. Ich als Zuschauerin wäre auch gut ohne diese Sitze ausgekommen.
Von der Laserlinie habe ich von meinem Platz aus nicht viel mitbekommen. Mir war außerdem nicht immer klar, ob die Linie jetzt die Führungsweite oder die SB des Athleten anzeigt. 
Die Fehlstart-Erklärung fand ich nicht schlecht, aber auch nicht zwingend nötig. Man bekommt ja normalerweise auch so mit, ob jetzt jemand DQed oder verwarnt wird oder ob die grüne Karte hochgehalten wird.


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Jonny - 15.08.2018

Was bei der EM aber total unnötig war, war das Road to Final. Die paar Bilder haben einem nichts gesagt. Sinnvoller wäre wenn man die besten Würfe/Sprünge kurz gezeigt hätte


RE: Innovationen bei der EM: Was ist beim Zuschauer angekommen? - Stelvio2017 - 15.08.2018

1) Hot Seats für mich entbehrlich. Empfinde das auch ein wenig als Eindringen in die seelische Privatsphäre der betroffenen Athleten.

2) Laserlinie - sehr hilfreich (schade nur, dass die Messtechnik selbst so ihre Probleme hatte)

3) Starter-Erklärungen - eigentlich gut, aber wegen der Akkustikprobleme weitgehend wertlos. (gleiches gilt teilweise auch für die Interviews nach Zieleinlauf, die häufig nicht verständlich waren.)

P.S. ein Super-Lob für die improvisierte Musik-Unterhaltung am Do.Abend nach der Session während des Unwetters! Das war ausgesprochen vernünftig und extrem unterhaltsam!!!