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Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - Druckversion

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RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - DerC - 08.08.2018

Heute am dritten Tag kann ich sagen: Ich finde die neue Regelung richtig schlecht. Ich denke, dass es daraus kein nennenswerter Vorteil für die Attraktivität der EM resultiert. Es ist irritierend, wenn man die alte Regelung gewohnt ist. Man sieht die Stars in weniger Läufen also seltener, das macht die Sache weniger attraktiv.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - werder - 11.08.2018

Mein Fazit fällt auch negativ aus. Mein Beispiel ist Stepahnie Bendrat. Sie ist im Juli 12,94 s über 100m Hürden gelaufen. Mit dieser Zeit wurde sie für das Halbfinale gesetzt. Im Halbfinale ist sie dann mit 13,43 s die zweitschlechteste Zeit aller Halbfinalistinnen gelaufen. Selbst in der Qualirunde wäre sie mit dieser Zeit drittletzte geworden und hätte sich nicht qualifiziert. Sie hat Franziska Hofmann den Platz im Halbfinale weggenommen.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - Richy - 11.08.2018

Natürlich ist diese Neuregelung völliger Schwachsinn. Ich frage mich mittlerweile ja nur noch, wer diesen Oberschwachsinn entscheidet und ob es dafür womöglich noch gewisse Prämien gibt. Dass man die Sportart irgendwie TV-attraktiver gestalten möchte, ist ja eine Sache, doch inzwischen ist das alles nur noch ohne Worte.

Auch beim Skispringen gab es doch in den vergangenen Jahren Vorqualifizierte, und dann änderte man das wieder. Ich trau's mich kaum zu sagen, aber das Skispringen hat hier mehr Fernsehpräsenz als die LA momentan. Weshalb man diesen Unfug also erneut einzuführen versucht...


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - longbottom - 11.08.2018

Dass das Skispringen mehr Fernsehpräsenz als die Leichtathletik hat, hat aber nichts mit der Regel zu tun. Das hat es schon mindestens 20 Jahre (auch, als es die Vorqualifiziertenregel noch gab) und liegt zu einem Großteil an der Jahreszeit, in der Skispringen ausgetragen wird.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - Jo498 - 11.08.2018

Das Skispringen hat mehr Fernsehpräsenz, weil in der Zeit sonst absolut nichts los ist, außer Wintersport glotzen und Weihnachtsplätzchen schnabulieren.  Wink
Die LA hat das unlösbare Problem, dass ihre Hauptsaison immer mit Ferien/Schwimmbad und mindestens teilweise auch Fußball konkurriert. Das muss man einfach akzeptieren, daher hinken fast alle Vergleiche mit dem Wintersport.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - Richy - 11.08.2018

Ist es eigentlich nicht egal, wie viel Skispringen nun im Fernsehen übertragen wird? Ich nannte das Beispiel vor allem aus dem Grund, weil beim Skispringen offenbar bereits eher schlechte Erfahrungen mit einem solchen System gemacht wurden. Und dann muss sich die LA tatsächlich genau das abschauen, was dort bereits revidiert wurde? Um etwas moderner zu werden, oder wie?


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - longbottom - 11.08.2018

Kurze Info zum Skispringen: Die Vorqualifiziertenregel hat über viele Jahre gut funktioniert. Was ihr das Genick gebrochen hat, war das K.o-System bei der Vierschanzentournee, wo der beste der Quali gegen den 50. etc. gesprungen ist. Dadurch das Finale die Quali ausgelassen haben kam es zu Spitzenduellen im Wettkampf, die das System teilweise absurd werden ließen.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - UliH. - 11.08.2018

(11.08.2018, 16:34)longbottom schrieb: Kurze Info zum Skispringen: Die Vorqualifiziertenregel hat über viele Jahre gut funktioniert. Was ihr das Genick gebrochen hat, war das K.o-System bei der Vierschanzentournee, wo der beste der Quali gegen den 50. etc. gesprungen ist. Dadurch das Finale die Quali ausgelassen haben kam es zu Spitzenduellen im Wettkampf, die das System teilweise absurd werden ließen.

Vor 10 Jahren eingeführt, sollte diese Regelung den Durchgang zeitlich überschaubarer halten , da zum damaligen Zeitpunkt alle Springer noch einmal neu antreten mussten, wenn innerhalb des Wettkampfes der Anlauf verkürzt oder verlängert wurde. Diese Intention ist aufgrund der Kompensationsregeln (Gate bzw. Wind) hinfällig.


RE: Direkt ins Halbfinale - unsportliche Bevorteilung? - alex72 - 11.08.2018

(06.08.2018, 18:15)Jo498 schrieb: Warum eigentlich nicht über 800m? Dort gibt es nach wie vor für alle drei Runden. Vielleicht weil dort der Vorteil, sich ein 800m-Rennen zu sparen, zu offensichtlich, gerade für mögliche Doppelstarter gewesen wäre. Aber im Ergebnis ist es schon ein bißchen absurd. Die Top 12 über 100 oder 110 Hürden haben nur zwei Runden, sparen sich einen Lauf, der nur 10-13 sec. gedauert hätte. Die 800m-Läufer müssen drei Runden einer knapp 2min Belastung ertragen, bei der sie sich oft nicht mal im VL wirklich schonen können, da die Felder dort so dicht sind.

Der Witz ist ja auch dass vermutlich praktisch alle Vorqialifizierten zumindest bis 200m am Tag der Vorläufe sowieso eine aehnliche Vorbelastung machen undves ihnen gar nicht hilft während es über 400 400H eine schreiende Ungerechtigkeit ist .