Leichtathletikforum.com
Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19)
+---- Forum: EM 2018 Berlin (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=33)
+---- Thema: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin (/showthread.php?tid=2942)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - muffman - 13.08.2018

(13.08.2018, 12:15)Gertrud schrieb:
(13.08.2018, 12:10)muffman schrieb: Wer hat behauptet, dass Schippers nicht gewinnen wollte? Natürlich wollte sie gewinnen, sonst wäre sie wohl kaum angetreten, oder? Es ist einfach so, dass viele Athleten im Training auch mal etwas herausnehmen oder andere Schwerpunkte setzen. Dem Körper auch mal eine Saison lang ein bisschen Regeneration gönnen, Schwachpunkte angehen für die in einer WM-/OS-Saison keine Zeit ist. Natürlich weiß ich es nicht 100%, aber ihre Zeiten diese Saison sprechen dafür. Evtl. war sie auch verletzt? ich weiß es nicht. Falls Schippers nicht verletzt war, spricht einiges für eine längerfristige Vorbereitung auf die WM.

Man kann auch den Trainerwechsel damit in Verbindung bringen. Sie war bei Bart Benema einfach besser und dominant. Vielleicht ist sie eher ein Mensch, der eine starke Einzelbetreuung braucht?! Das ist aber Spekulation.

Gertrud

Ah, das wusste ich nicht. Dachte sie wäre schon sehr lange bei Rana Reider.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - dominikk85 - 13.08.2018

Medaillengewinner für die Leistung zu kritisieren halte ich auch für Blödsinn, zumal mihambo ja auch schon weiter sprang. 

Bezüglich schippers könnte es nicht auch sein das sie einfach schon etwas über den Zenit ist? Auch letztes lief so "nur" 10.95/22.05 und dieses Jahr noch etwas langsamer.  Das ist immer noch stark, aber von den 10.8/21.7 doch noch was entfernt.

ne 10.95/21.90 muss man ihr natürlich immer noch zutrauen, aber die Zeit der absoluten Top Zeiten könnte vorbei sein.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - muffman - 13.08.2018

Niemand kritisiert die Medalliengewinner bzw. die Athleten und Athletinnen für ihre Leistung!? Es ist doch gigantisch für die Medalliengewinner eine EM-Medallie zu holen, und dann auch noch vor heimischem Publikum!

Es wurde niemand persönlich angegriffen o.ä. Es geht hier nur um Fakten.

Ein Beispiel aus einer anderen Sportart:
Die Fußball-WM 2014 wurde von Deutschland gewonnen. Im Nachhinein wurde von einer überragenden WM von Deutschland gesprochen. OK, das Brasilien-Spiel war super, aber ansonsten? Deutschland wäre gegen Algerien im Achtelfinale fast rausgeflogen und das Finale war zwar kämpferisch stark, aber eben auch kein gutes Spiel von Deutschland. Das Resultat dieses Hochjubelns war teilweise 2016 und endgültig 2018 sichtbar.

Trotzdem hat sich doch 2014 jeder über den WM-Titel gefreut und hat es den Sportlern und Trainern von Herzen gegönnt!


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Atanvarno - 13.08.2018

(13.08.2018, 11:08)muffman schrieb: Evtl. sollten vermehrt Sprinter mit einer 10,30er Zeit oder darunter und mit entsprechendem Körperbau etc. auf die 400m gehen. In Deutschland gilt ja jeder mit einer 100m PB ab 10,70 als Kurzsprinter...

Der Vorschlag wurde ja schon öfter gemacht, aber das funktioniert nicht, wenn man mit 10,30 fast schon einen Einzelstartplatz und ziemlich sicher einen Staffelstartplatz hat. Erst wenn der Verdrängungsdruck von unten so hoch ist, dass das eben nicht mehr reicht, werden solche Athleten ernsthaft über einen Streckenwechsel nachdenken.
Hinzu kommt, dass auch nicht jeder 10,30 Sprinter den Kopf für ein 400m-Training hat. Ich will nicht sagen, dass es härter ist, aber auf jeden Fall deutlich anders und damit kann nicht jeder, der sich eigentlich als Kurzsprinter identifiziert, umgehen.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 13.08.2018

(13.08.2018, 12:54)muffman schrieb: Die Fußball-WM 2014 wurde von Deutschland gewonnen. Im Nachhinein wurde von einer überragenden WM von Deutschland gesprochen. OK, das Brasilien-Spiel war super, aber ansonsten? Deutschland wäre gegen Algerien im Achtelfinale fast rausgeflogen und das Finale war zwar kämpferisch stark, aber eben auch kein gutes Spiel von Deutschland. Das Resultat dieses Hochjubelns war teilweise 2016 und endgültig 2018 sichtbar.
Extrem verkürzte und fragwürdige Analyse, dazu hinkt der Vergleich sehr. Deutschland hatte im Fußball von 2006 bis 2018 die Spieler, um Weltmeister zu werden.  Klinsmann hat es 2006 vergeben und diesen 3. Platz im eigenen Land hat man wirklich übertrieben hochgejubelt, dabei wurde das Team zu recht gelobt, nur musste man mit dem Team im eigenen Land ins Finale. Bei den folgenden WMs haben sie es in einem von 3 Versuchen geschafft ... und danach war der DFB zu doof und zu träge, um Löw rechtzeitig zu ersetzen. Einlullen lassen hat man sich dabei mehr von den Quali-Ergebnissen und Löws Geschwätz als vom 2014er Erfolg. Dazu kommt die Psychodynamik des Fußballs ... eine glückliche Aktion zum richtigen Zeitpunkt kann den Verlauf eines ganzen Turniers wenden.

Fakt ist, dass du gar nicht weiß, wie weit Mihambo gesprungen wäre, wenn eine Konkurrentin 6,90 vorgelegt hätte, und auch nicht, wie weit andere Springerinnen unter den Bedingungen gesprungen wären.

Dass eine Krause nicht gewinnen kann, wenn vorne unter 9 gelaufen wird ist dagegen ziemlich klar ... aber auch auf Weltebene ist sie (wie bereits gezeigt) nicht chancenlos, und wer weiß wer fällt oder wer noch gesperrt wird. Und diese Saison so zu wenden, das war eine Meisterleistung von Krause und ihrem Team, muss man ganz klar sagen.

Es geht hier eben um die EM und nicht um die WM. Bei einer WM gibt es auch geringere Erwartungen, weil man weiß dass die Konkurrenz größer ist.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - muffman - 13.08.2018

(13.08.2018, 13:12)DerC schrieb:
(13.08.2018, 12:54)muffman schrieb: Die Fußball-WM 2014 wurde von Deutschland gewonnen. Im Nachhinein wurde von einer überragenden WM von Deutschland gesprochen. OK, das Brasilien-Spiel war super, aber ansonsten? Deutschland wäre gegen Algerien im Achtelfinale fast rausgeflogen und das Finale war zwar kämpferisch stark, aber eben auch kein gutes Spiel von Deutschland. Das Resultat dieses Hochjubelns war teilweise 2016 und endgültig 2018 sichtbar.
Extrem verkürzte und fragwürdige Analyse, dazu hinkt der Vergleich sehr. Deutschland hatte im Fußball von 2006 bis 2018 die Spieler, um Weltmeister zu werden.  Klinsmann hat es 2006 vergeben und diesen 3. Platz im eigenen Land hat man wirklich übertrieben hochgejubelt, dabei wurde das Team zu recht gelobt, nur musste man mit dem Team im eigenen Land ins Finale. Bei den folgenden WMs haben sie es in einem von 3 Versuchen geschafft ... und danach war der DFB zu doof und zu träge, um Löw rechtzeitig zu ersetzen. Einlullen lassen hat man sich dabei mehr von den Quali-Ergebnissen und Löws Geschwätz als vom 2014er Erfolg. Dazu kommt die Psychodynamik des Fußballs ... eine glückliche Aktion zum richtigen Zeitpunkt kann den Verlauf eines ganzen Turniers wenden.

Fakt ist, dass du gar nicht weiß, wie weit Mihambo gesprungen wäre, wenn eine Konkurrentin 6,90 vorgelegt hätte, und auch nicht, wie weit andere Springerinnen unter den Bedingungen gesprungen wären.

Dass eine Krause nicht gewinnen kann, wenn vorne unter 9 gelaufen wird ist dagegen ziemlich klar ... aber auch auf Weltebene ist sie (wie bereits gezeigt) nicht chancenlos, und wer weiß wer fällt oder wer noch gesperrt wird. Und diese Saison so zu wenden, das war eine Meisterleistung von Krause und ihrem Team, muss man ganz klar sagen.

Es geht hier eben um die EM und nicht um die WM. Bei einer WM gibt es auch geringere Erwartungen, weil man weiß dass die Konkurrenz größer ist.

Fakt ist, dass ich Mihambo mit keinem einzigen Satz erwähnt habe. Hör bitte auf mir Dinge zu unterstellen. Danke.


Außerdem hast du scheinbar überhaupt nicht verstanden, auf was ich mit dem Fußball-Vergleich hinaus wollte.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 13.08.2018

(13.08.2018, 13:03)Atanvarno schrieb: Der Vorschlag wurde ja schon öfter gemacht, aber das funktioniert nicht, wenn man mit 10,30 fast schon einen Einzelstartplatz und ziemlich sicher einen Staffelstartplatz hat. Erst wenn der Verdrängungsdruck von unten so hoch ist, dass das eben nicht mehr reicht, werden solche Athleten ernsthaft über einen Streckenwechsel nachdenken.
Hinzu kommt, dass auch nicht jeder 10,30 Sprinter den Kopf für ein 400m-Training hat. Ich will nicht sagen, dass es härter ist, aber auf jeden Fall deutlich anders und damit kann nicht jeder, der sich eigentlich als Kurzsprinter identifiziert, umgehen.

Wenn es gut läuft, werden wir bei den Frauen ja erleben, dass es mit dem Verdrängungsdruck funktioniert. Gonska ist ein erstes Zeichen. Wenn Kwayie sich gut entwickelt, Mayer, Pinto und Lückenkemper gesund sind (Und man mit idiotischen Schonstrategien im Sprintbereich aufhört und Doppelstarts erlaubt) ... dann müssten es eigentlich mehr mit den 400 probieren, weil über 100 200 und 4*100 viel zu wenig Plätze sind. Müller dürfte dann auch die 400 favorisieren. Längerfristig sollte sich das sogar positiv auf die 800 auswirken, wenn langsame 400 m Läuferinnn auf die 800 verdrängt werden.

Das mit der Mentalität ist auch entscheidend, aber bisher ist es so, dass es viele gar nicht richtig probieren, weil sie dazu keinen Anlass sehen.

Für mich sollte das Ausbrobieren längerer Strecken viel verbreiteter sein. Man kann das ja ganz easy machen, bei irgendeinem kleinen Sportfest mal die 400 laufen und erstmal vorsichtig angehen. Verstehe nicht ganz, warum das so selten passiert.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 13.08.2018

(13.08.2018, 13:17)muffman schrieb: 
Fakt ist, dass ich Mihambo mit keinem einzigen Satz erwähnt habe. Hör bitte auf mir Dinge zu unterstellen. Danke.


(13.08.2018, 07:54)muffman schrieb: Selbst in Disziplinen, in denen jetzt Medallien gewonnen wurden, gibt es einfach gravierende Mängel. Die realistische und objektive Einordnung der Leistung fehlt manchmal einfach.

Naja, man hätte auf den Gedanken kommen können, dass sie hier mit angesprochen war, hast du nicht gemeint, sehr schön, Mißverständnis geklärt. Mihambo ist ja auch offensichtlich selbstkritisch genug.
(13.08.2018, 13:17)muffman schrieb: Außerdem hast du scheinbar überhaupt nicht verstanden, auf was ich mit dem Fußball-Vergleich hinaus wollte.

Nur scheinbar. In Wirklichkeit habe verstanden, worauf die hinauswolltest, halte aber deine Fußballanalyse für falsch und den Vergleich für unpassend (u. a. weil sich Teamleistung im Fußball viel schlechter messen lässt als die individuelle in der LA und aus vieln anderen Gründen).



Und glaubst du wirklich, die Verantwortlichen könnten die Leistungen nicht einordnen und sähren die Mängel nicht? Nenn dafür mal ein paar Belege ... und fang nicht mit dem Schönreden von Gonschinska an, das macht der in erster Linie für Sponsoren und Laien.

Von Athlet*innen habe ich viele selbstkritische Töne gehört ... natürlich mehr von denen die keine Medaillen geholt haben, aber wieso soll eine Krause z. B. nach ihrem Sieg davon reden, was sie vielleicht vor 3 Monaten im Training falsch gemacht hat?

Es kommt für ein positive Weiterentwicklung nicht so sehr darauf an, Erfolge anders darzustellen oder zu relativieren. Einer Klosterhalfen muss auch niemand sagen, dass sie in der Form bei der WM nicht vierte wird, die will selbst vorne mitlaufen und Leute wie Hassan schlagen. Es kommt darauf an, konkret und zukunfstträchtig an den Baustellen zu arebeiten ... und die sind meistens nun mal am größten in Disziplinen, in denen keine Medaillen gewonnen werden.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 13.08.2018

Und noch eins dazu: Zuviel Perfektionismus kann gefährlich werden. Lasitskene konnte sich über ihren EM-Titel kaum freuen, warf wütend ihre Tasche hin. Das ist irgendwann nicht mehr gesund. Bolt war vielleicht auch deshalb so lange so stark, weil er Spaß dabei hatte und es mit dem Perfektionismus nicht übertrieben hat.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - dominikk85 - 13.08.2018

btw ich bin auch der meinung das mehr 10.30 bzw. 11.30 sprinter zu den 400 gehen sollten. 

allerdings ist man wie gesagt mit den zeiten bei uns im staffel pool, in den USA ist man bei den männern mit 10.30 nummer 50 und mit 11.30 nummer 30. da ist der druck zu wechseln natürlich höher.