Leichtathletikforum.com
Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Archiv (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=18)
+--- Forum: Großereignisse (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=19)
+---- Forum: EM 2018 Berlin (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=33)
+---- Thema: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin (/showthread.php?tid=2942)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - frontrunner800 - 12.08.2018

(12.08.2018, 12:06)Atanvarno schrieb: Heute Abend bis zu 26°, da gehe ich von einem langsamen Rennen aus und dann könnte vielleicht auch Hanna Klein eine Rolle spielen (vorausgesetzt sie ist nicht wie an anderer Stelle vermutet wegen Krankheit/Verletzung auf die 5k gewechselt).

Hannah Klein läuft wunderbar ästhetsich. Eine Augenweide!


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - Astra - 12.08.2018

(12.08.2018, 09:05)Jo498 schrieb:
(12.08.2018, 07:57)Astra schrieb: Ich denke, dass die Medaillenausbeute deutlich besser ist als erwartet.
ABER nach der EM ist vor der WM und es zeigt sich, dass in einigen Bereichen die Decke doch ziemlich dünn ist.  Wir sollten uns nicht den männlichen Speerwerfern und den weiblichen Diskuswerfern täuschen lassen.
Wenn man dazu bedenkt, dass in den Würfen z.B. in der Jugend kaum etwas nachkommt, dann darf man sich doch Sorgen nicht nur über die 400m der Männer machen.

Vetter kann noch 10 Jahre werfen, Hussong ebenfalls. Craft und Gambetta sind 25, Vita knapp 22, Kenzel 21. Außerdem weiß man nie, was noch nachkommt. Mit 16 machte Roehler Dreisprung (wie ich erst neulich erfahren habe).

U18 EM Hammer M 6., Speer M 7., Diskus F 5., Speer F 4. (Kugel F war Sina Prüfer schwach, aber sie ist von den Weiten auch ca. top  5)
U20 WM Speer M 3 +7, Diskus M 4, Hammer M 9, Kugel F 4+7,

Hinter Storl kommt nix, Hussong ist demnächst eine Einzelkämpferin, Hammer Männer und Frauen ist tote Hose.
Die Stabis - männlich und weiblich - sind unterirdisch. Im Hochsprung Männer und Frauen haben wir jeweils einen/eine, die konkurrenzfähig sind. Im Weitsprung ist es ähnlich.
Über die Läufe wollen wir garnicht reden. Wo ist die Sprintherrlichkeit der Frauen hin?
Die Decke ist einfach zu dünn. Das ist das Hauptproblem. Und allzuviel kommt auch nicht nach.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - Oliver - 12.08.2018

Im Stabhochsprung sieht die Zukunft gar nicht so schlecht aus. Jacqueline Otchere hat ein riesiges Potential. Hier gilt es intensiv an der Technik zu arbeiten. Weiter haben wir mit Wildgrube noch eine sehr talentierte Nachwuchsathletin.

Bei den Herren sollte man Bo Kanda Lita Baehre nicht vergessen. Hier gilt es den Stillstand abzustellen und ihn kontinuierlich Richtung 5,80m zu entwickeln.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - longbottom - 12.08.2018

Man sollte den Athleten auch mal etwas Zeit geben. Zum Beispiel im Hochsprung haben doch Wendrich, Potye oder Nopper schon ihr Potential angedeutet. Und die sind noch jung und können sich noch weiter entwicklen. Wer hätte vor 2 Jahren gedacht, dass Przybylko hier 2,35 Meter springt und Gold gewinnt?

Fakt ist, es war eine erfolgreiche EM für den DLV und hat gute Chancen, nach Budapest 1998 die zweiterfolgreichste seit der Wiedervereinigung zu werden. Dass es auch mehrere Schwachstellen gibt ist unbestritten. Und klar sieht das auf Weltniveau in einigen Disziplinen noch einmal anders aus.

Aber erstens ist das normal in der Leichtathletik mit ihrer großen Bandbreite. Da überall vorne zu sein ist schlichtweg unmöglich unmöglich. Ist bei allen anderen Ländern übrigens genau das gleiche, nur dass euch das da nicht auffällt, weil ihr es schlichtweg nicht beachtet (wo sind denn die polnischen Springer außer im Stabhochsprung?). Zweitens muss man, so ärgerlich es ist, auch mal akzeptieren, dass manche Disziplinen wie der Stabhochsprung mal ein Tal durchschreiten, was sich ja auch wieder ändern kann (durch Wildgrube, Baehre etc.). 

Und was die Läufe angeht: Bei allen Problemen in den Laufdisziplinen: Mit Cindy Roleder, Pamela Dutkiewicz und Gesa Krause haben wir aktuell drei aktive Läuferinnen, die schon WM-Medaillen gewonnen haben. Dazu mit Lückenkemper eine 100 Meter Sprinterin unter elf Sekunden, mit Klosterhalfen ein enorm großes lauftalent und mit Klein, Burkart und Reh weitere Läuferinnen mit zumindest Finalpotential auf Weltebene. Wann gab es zuletzt denn so eine Stärke?


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 12.08.2018

(12.08.2018, 12:27)Astra schrieb: 
Hinter Storl kommt nix, Hussong ist demnächst eine Einzelkämpferin, Hammer Männer und Frauen ist tote Hose.
Die Stabis - männlich und weiblich - sind unterirdisch. Im Hochsprung Männer und Frauen haben wir jeweils einen/eine, die konkurrenzfähig sind. Im Weitsprung ist es ähnlich.
Über die Läufe wollen wir garnicht reden. Wo ist die Sprintherrlichkeit der Frauen hin?
Die Decke ist einfach zu dünn. Das ist das Hauptproblem. Und allzuviel kommt auch nicht nach.

Puh, manchmal ist dein Pessimismus in seiner Realitsferne wirklich beeindruckend. Weitsprung Frauen ist z. B. keine Problemdisziplin, sondern eher eine, auf der die Leistunsgdichte hinter der Spitze einigermaßen stimmt.

Die Sprintherrlichkeit der Frauen ist ja nicht weg, Lückenkemper war sehr gut, Laura Müller gut. Mayer verletzt abwesend, Pinto angeschlagen, Wessolly und Kwaye machen Hoffnung für die Zukunft. Und den Hürdensprint hattest du vermutlich nicht im Blick, den verstellt dir deine Pessimismus-Brille. Das Jahr hätte besser sein können, kann aber nächstes Jahr leicht noch viel besser aussehen.

Die Decke ist vielfach zu dünn, aber im Lauf der Frauen hat sich der Silberstreif am Horizont eher vergrößert als verflüchtigt.

Lauf Männer ist das größte Problem, da muss sich was tun.


RE: Ausblick auf die Europameisterschaften 2018 in Berlin - DerC - 12.08.2018

(12.08.2018, 12:38)Oliver schrieb: Im Stabhochsprung sieht die Zukunft gar nicht so schlecht aus. Jacqueline Otchere hat ein riesiges Potential. Hier gilt es intensiv an der Technik zu arbeiten.

Ja Otchere hat vermutlich das Talent um auf Weltebene ganz noch oben zu kommen.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Jo498 - 12.08.2018

Man muss unterscheiden, ob die Performanz bei der EM zu wünschen übrig liegt, oder ob man behaupten kann, dass das ganze Gebiet schwach ist. Im Stabhochsprung M überstand keiner die Quali, aber 6 hatten die Norm, Holzdeppe gehört nach wie vor zur erweiterten Weltspitze, selbst wenn er nun schon die zweite Saison enttäuscht, und Bo Kanda ist seit mehreren Jahren einer der stärksten u20-Springer der Welt.

Da D bisher die meisten EM-Medaillen gewonnen hat, sind offensichtlich selbst so starke LA-Nationen wie UK und Polen nicht überall gleich gut. Und ziemlich gut sein bringt noch keine Medaillen: Die Mittelstreckennation Großbritannien hatte keinen Mann im 800m-Finale und bei den Frauen hatten sie zwar drei drin, aber diese Breite wurde nicht mit einer Medaille belohnt.
Ich würde den oft dopingbelasteten Schwerathletikdisziplinen Kugel und Hammer keine Träne nachweinen, wenn die gestrichen würden; mir ist völlig egal, ob D da gut ist oder nicht. Teufel

Im Hochsprung schafft es fast keine Nation, stabil in der Spitze zu bleiben, außer vielleicht Russland.

Beim Lauf Männer sieht es nicht gut aus. Es sah aber in den letzten 10 Jahren auch nicht viel besser aus. Einzelne, die bei Gelegenheit was erreichen können, haben wir nach wie vor, auch wenn Ringer es diesmal nicht gebracht hat.

Bei den Frauen haben wir dagegen sowohl einige gut etablierte mit meistens stabilen Leistungen wie die Hürdensprinterinnen (3 im Finale und 3 weiter hatten die Norm) und Krause als auch einige der größten Talente seit mindestens 30 Jahren wie Lückenkemper, Klosterhalfen, Reh. Besonders im Sprint kommen auch zahlreiche jüngere nach, da besteht eine sehr solide Breite. Und das Vorbild Krause zeigt sich vielleicht auch schon in den beiden Hindernis-Medaillen bei EM-Jugendmeisterschaften in den letzten beiden Jahren


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - gera - 12.08.2018

mein ( vorzeitiges ) Fazit :

Bei der Europa-meile bin ich mir noch nicht einig.
Zuviele Buden, die zuschauerunfreundlich beim Marathon waren, Für noch-nicht-fans vielleicht der Ruck ein richtiger fan zu werden.
Den Organisatoren möchte ich ein großes Lob aussprechen. Es waren wohl die seit langem besten EM.
Der große Aufwand hat gelohnt.
Besonders gut fand ich, dass kein Kontrolleur da war , der mich am Herumwandern im Stadion hinderte, so dass ich ich immer da sein konnte,wo was los war.

Die Leistungen bei der EM zeigten , dass meist doch ein recht großer Abstand zur absoluten Weltspitze besteht.

Die Deutschen :
Nach holprigem Start haben fast alle ihre Leistungen gebracht, Medaillien nicht das Wiochtigste.
Der DLV kann insgesamt zufrieden sein, sollte aber nicht die dünne Decke in einigen Disziplinen übersehen.
Und was mir auffiel ist, das es nichts bringt mit allen Mitteln Normen und Bestenlistenplätze zu produzieren. Es kommt auf den direkten vergleich und auf den Zeitpunkt an.
Im Laufbereich hat man sich vorher überschätzt 
Krause/Klosterhalfen/Klein werden für sich heute einen besseren Eindruck hinterlassen.

Insgesamt, Deutschland bietet sich für große Veranstaltungen an , wenn auch nicht die gesamte Bevölkerung dafür ist, es gibt ein großes Intersees dafür.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - longbottom - 12.08.2018

(12.08.2018, 15:55)Jo498 schrieb: Man muss unterscheiden, ob die Performanz bei der EM zu wünschen übrig liegt, oder ob man behaupten kann, dass das ganze Gebiet schwach ist. Im Stabhochsprung M überstand keiner die Quali, aber 6 hatten die Norm

Allerdings eine Norm, die z.B. für Weltmeisterschaften nicht reichen würde. Wäre das dieses Jahr eine WM oder Olympia gewesen, wäre nur Holzdeppe im Herren-Stabhochsprung dabei gewesen. Das ist schon eine Schwächeperiode, auch wenn man hoffen kann, dass Holzdeppe wieder in die Spur kommt (er ist ja trotz der vielen Erfolge immer noch erst 28) und Laidig und vor allem Baehre dann vielleicht den nächsten Schritt machen.

Und sorry, aber eine dopingbelastete Vergangenheit haben die Laufdisziplinen auch.


RE: Ausblick auf die/Fazit der Europameisterschaften 2018 in Berlin - Jo498 - 12.08.2018

(12.08.2018, 16:08)longbottom schrieb:
(12.08.2018, 15:55)Jo498 schrieb: Man muss unterscheiden, ob die Performanz bei der EM zu wünschen übrig liegt, oder ob man behaupten kann, dass das ganze Gebiet schwach ist. Im Stabhochsprung M überstand keiner die Quali, aber 6 hatten die Norm

Allerdings eine Norm, die z.B. für Weltmeisterschaften nicht reichen würde. Wäre das dieses Jahr eine WM oder Olympia gewesen, wäre nur Holzdeppe im Herren-Stabhochsprung dabei gewesen. Das ist schon eine Schwächeperiode, auch wenn man hoffen kann, dass Holzdeppe wieder in die Spur kommt (er ist ja trotz der vielen Erfolge immer noch erst 28) und Laidig und vor allem Baehre dann vielleicht den nächsten Schritt machen.

Das ist aber dennoch mit der Dauerschwäche über 400 oder 400H oder 800m bei beiden Geschlechtern nicht zu vergleichen. Immerhin haben wir beim Stabhoch einen noch aktiven mehrfachen WM/OS-Medaillengewinner und einen Nachwuchsvizeeuropameister und eben eine Handvoll, die immerhin eine EM-Norm schafft.