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Doping- und Anti-Doping News - Druckversion

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RE: Doping- und Anti-Doping News - benutzer - 28.03.2017

viele Spitzenathleten haben nun bekannt in den70/80-jahrem intensiv gedopt zu haben.
Überrascht mich nicht.

Die Forderung offen zu legen wer Athlet und wer Trainer war finde ich falsch.
Wenn da so kommen würde , würde niemand mehr wenigstens zur nachträglichen Ehrlichkeit stehen.
Sehen wir es als damalige Normalität und kümmern uns um bessere jetzt-zeiten.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Hinkebein - 28.03.2017

(28.03.2017, 08:34)benutzer schrieb: Sehen wir es als damalige Normalität und kümmern uns um bessere jetzt-zeiten.


Woher nimmst Du die Sicherheit, dass es derzeit besser ist???
Der Antidopingkampf des DLV war und ist unzureichend.


RE: Doping- und Anti-Doping News - gera - 28.03.2017

natürlich ist es jetzt nicht besser , und ich bin überzeugt, dass in 20-30 Jahren klar ist, dass auch die jetzigen Asse massiv gedopt haben.
Aber jetzt muss der Laden laufen.
Was die Konsequenzen angeht, denke ich nicht, dass es reicht die vergangenen Tatsachen einfach nur zur Kenntniss zu nehmen.
Die jetzt bekannt gewordenen russ. Athleten aber auch Trainer werden zu recht gesperrt.
Und so sollten auch die damaligen Trainer, sofern sie jetzt noch dabei sind, nicht ohne Konsequenz ( unter Berücksichtigung aller Umstände) davon kommen.
Das gehört für mich zur Glaubwürdigkeit des Dopingkampfes.


RE: Doping- und Anti-Doping News - highjumper83 - 29.03.2017

(28.03.2017, 10:07)gera schrieb: Und so sollten auch die damaligen Trainer, sofern sie jetzt noch dabei sind, nicht ohne Konsequenz ( unter Berücksichtigung aller Umstände) davon kommen.
Das gehört für mich zur Glaubwürdigkeit des Dopingkampfes.

Prinzipiell finde ich die Forderung richtig, aber wie hier auch schon geschrieben wurde, wird das dann im Nachhinein niemand mehr zugeben das er gedopt hat. Vorallem wenn sein Trainer, mit dem er Erfolge gefeiert hat, dadurch gesperrt wird und eventuell seinen Job verliert. Es ist ein echtes Dillema.
Ich habe das schon vor ein paar Jahren hier im Forum geschrieben: Ich persönlich glaube nicht das man in der Weltspitze ohne "Leistungsfördernede Mittel" mithalten kann.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Hinkebein - 29.03.2017

(29.03.2017, 06:22)highjumper83 schrieb:
(28.03.2017, 10:07)gera schrieb: Und so sollten auch die damaligen Trainer, sofern sie jetzt noch dabei sind, nicht ohne Konsequenz ( unter Berücksichtigung aller Umstände) davon kommen.
Das gehört für mich zur Glaubwürdigkeit des Dopingkampfes.



Prinzipiell finde ich die Forderung richtig, aber wie hier auch schon geschrieben wurde, wird das dann im Nachhinein niemand mehr zugeben das er gedopt hat. Vorallem wenn sein Trainer, mit dem er Erfolge gefeiert hat, dadurch gesperrt wird und eventuell seinen Job verliert. Es ist ein echtes Dillema.
Ich habe das schon vor ein paar Jahren hier im Forum geschrieben: Ich persönlich glaube nicht das man in der Weltspitze ohne "Leistungsfördernede Mittel" mithalten kann.

Viele der Trainer sind dem DLV bekannt und wurden aufgrund der evtl. zu erwartenden Erfolge weiterbeschäftigt. Erfolg heiligt anscheinend alle Mittel. Der Anti-Dopingkampf wurde nie mit letzter Konsequenz seitens des DLV gefochten.
Mich nervt es unheimlich, wenn ich meine Athleten über Doping belehre, sie aber dann auf Verbandsebene zu ehemaligen Dopern oder Doping-Verabreicher gehen lassen muss. Das ist lächerlich.
Lächerlich ist auch, wenn gesperrte Athleten weiterhin Zugang zu Leichtathletikhallen haben und Jugendliche von "kleinen Vereinen" keine Trainingszeiten erhalten.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Astra - 29.03.2017

Hier ist ein Interview mit Hansjörg Kofink, das gestern in Zeit Online erschienen ist:
http://www.zeit.de/sport/2017-03/hansjoerg-kofink-doping-dlv-thomas-bach-clemens-prokop-anabolika


RE: Doping- und Anti-Doping News - Hinkebein - 29.03.2017

(29.03.2017, 12:28)Astra schrieb: Hier ist ein Interview mit Hansjörg Kofink, das gestern in Zeit Online erschienen ist:
http://www.zeit.de/sport/2017-03/hansjoerg-kofink-doping-dlv-thomas-bach-clemens-prokop-anabolika


Ich kann ihm nicht widersprechen. Ähnliches Interview:

http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/hansjoerg-kofink-im-gespraech-das-konnte-man-alles-wissen-12369558.html


RE: Doping- und Anti-Doping News - Robb - 29.03.2017

Zitat aus dem Zeit-Interview:
Zitat:Kofink: Der Spitzensport von heute ist komplett verlogen. Wer Spitzensportler ist, macht das mit pharmazeutischer Hilfe. Wenn er Glück hat, entspricht er noch formal den Regeln, an die man sich herandopen kann, wie man so schön sagt. Das ist das Spiel des Sports. Gedopt wird in der Gegenwart aber nicht mehr aus ideologischen Gründen, sondern weil es Geld gibt. Wo Geld ist, ist keine Moral.

Warum wird das nicht hinterfragt? Mit welchem Recht darf Kofink unwidersprochen und ohne jegliche Belege alle Spitzensportler als Doper bezeichnen? Sorry, aber wenn jemand solche Aussagen macht, sollte er sie belegen können, ansonsten ist er für mich ein Schwätzer.


RE: Doping- und Anti-Doping News - Diskusmann - 29.03.2017

Ich würde ihn gern mal in einer Diskussion an einem Tisch mit Storl, Röhler und Robert Harting erleben!


RE: Doping- und Anti-Doping News - lor-olli - 29.03.2017

Auch in dieser Diskussion darf man es sich nicht zu leicht machen, Kofing ist mit der Materie nun wirklich vertraut gewesen und in seinen Beiträgen zu den "guten alten Zeiten" liegt er wohl wirklich richtig. Der Vorwurf einer Verlogenheit der Offiziellen lässt sich aber auch nicht einfach vom Tisch wischen, wer die Hochzeit des Dopings miterlebt hat in der der einzig wichtige Blick auf Medaillen und Medaillenspiegel lag, fragt sich natürlich schon was einen aktuellen Innenminister reitet Gelder mehr nach Medaillen verteilen zu wollen. Die Spirale kennen wir doch…

Das heutzutage nicht gedopt wird glaubt auch niemand - der Beweis ist trotz aller Dopingproben und technischem Gerät schwierig, Stichproben haben eben immer auch eine hohe Zufallsquote. Wenn man von einem erfolgreichen Austreiben durch Druck ausgeht liegt man eh völlig daneben - die Methoden der Verschleierung, der neuen, kaum nachzuweisenden Substanzen und Techniken (Mikroinjektionen) werden sich anpassen, schließlich hat der Mensch es nicht allein durch seine "physischen Vorteile" zur Krone der Schöpfung (seiner eigenen Meinung nach) gebracht. List und Tücke, sowie Strategien waren immer Bestandteil des menschlichen Überlebens, auf Bewährtes greift man eben gern zurück Wink Und wie uns einige Länder beweisen möchten sie auch gar nicht auf diese Methoden verzichten!

Hase und Igel spielen ein Sch…ßspiel, aber sollten die Nichtbetrugswilligen deswegen Aufgeben zu kontrollieren?