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Doping- und Anti-Doping News - Druckversion

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RE: Doping- und Anti-Doping News - Atanvarno - 21.09.2016

Ein Strategiepapier von Declan Hill (einer der weltweit führenden Experten für die Themen Spielmanipulationen und Bestechungen im internationalen Sport) zur Schaffung einer investigativen Kultur in einer korrupten Sportwelt

Das Papier sollte eigentlich als vertrauliche Diskussiongrundlage für einen WADA Think Tank dienen, wurde aber von Teilnehmern an die Presse geleakt, so dass Hill das Dokument jetzt selbst vollständig öffentlich macht

The ‘Secret’ Report for WADA

Einige seiner Gedanken

- Die WADA ist nicht beschädigt, sie hatte im Gegenteil fantastische Erfolge und sieht sich genau deswegen jetzt mit einer Gegenbewegung aus der Sportorganisation und dem politischen Establishment konfrontiert
- Das IOC wird mit finanzieller Unterstützung aus Katar 2017 eine Organisation gründen, die die WADA ersetzen könnte

- Die WADA operiert in einem durch und durch korrupten Umfeld, daraus ergeben sich einige Lektionen

1) Worte sind wertlos
Ethikbasierte Ansätze sind im Anti-Doping-Kampf wirkungslos. Die meisten erfolgreichen Korruptionsbekämpfungsorganisation verzichten darauf. Nicht zu dopen sollte eine rational begründet Entscheidung sein, dafür sind zwei Kernpunkte wichtig
a) Whistleblower müssen anständig entlohnt werden
b) Harte Strafen für Dopingtäter

2) Vertraue niemand
Die investigative Abteilung der WADA sollte komplett unabhängig und abgeschirmt arbeiten. Abwehrmaßnahmen gegen Abhör- und Infiltrationsmaßnahmen (s. Fancybears-Hack) müssen ergriffen werden

3) Erwecke keinen falschen Eindruck
WADA darf auf keinen Fall den Eindruck entstehen lassen, dass Interessenkonflikte bestehen (WADA-Exekutivmitglieder, die gleichzeitig dem IOC angehören, sind bspw. ein Unding)

4) Das Vertrauensdefizit umkehren
Die WADA muss sicherstellen, dass die (Sport)öffentlichkeit ihr wieder vertraut. Sportler müssen darauf vertrauen können, dass WADA
a) sie schützt
b) den fairen Wettbewerb sicherstellt
c) Doper bestraft

Ein Schlüssel dazu ist der Umgang mit Whstleblowern. U.a. müssen diese die Möglichkeit haben, anonym Hinweise geben zu können. Als positives Vorbild nennt Hill die Maßnahmen, die die New Yorker Polizei in den 70iger zur Korruptionsbekämpfung ergriffen hat.
Weiterhin müssen diese anständig entlohnt werden (er nennt als Beispiel die IRS, die Hinweisgeber prozentual an den von Steuerbetrügern aufgrund der Hinweise nachgezahlten Steuern beteiligt, analog könnten man Whistleblowern einen Teil der Preisgelder gedopter Sportler zugestehen, die durch ihre Hinweise erwischt wurden).


RE: Doping- und Anti-Doping News - greenhag - 06.10.2016

Shawn Barber wurde vor Olympia positiv auf Kokain getestet. Die Erklärung ist etwas kurios.

http://www.flotrack.org/article/46970-shawn-barber-tested-positive-for-cocaine-before-rio


RE: Doping- und Anti-Doping News - Robb - 06.10.2016

Barber trifft sich also mit einer Frau, die davor eine Flasche Wodka gesoffen hatte, ca. 0.75 Liter mit rund 40% Alkohol. Der Zustand der Dame, soviel Alk sollte man ihr schon anmerken, hat ihn nicht stutzig gemacht? Abgesehen davon, einer der besten Stabhochspringer der Welt muß sich Frauen über Kleinanzeigen suchen?


RE: Doping- und Anti-Doping News - Astra - 06.10.2016

Er wird mit dem Märchen genauso durchkommen, wie der Ami der etwas für seine Potenz machen wollte....
Allerdings wenn er weiter kokst wird er so oder so bald vom Fenster sein.


RE: Doping- und Anti-Doping News - alist - 06.10.2016

(06.10.2016, 19:03)Robb schrieb: Barber trifft sich also mit einer Frau, die davor eine Flasche Wodka gesoffen hatte, ca. 0.75 Liter mit rund 40% Alkohol. Der Zustand der Dame, soviel Alk sollte man ihr schon anmerken, hat ihn nicht stutzig gemacht? Abgesehen davon, einer der besten Stabhochspringer der Welt muß sich Frauen über Kleinanzeigen suchen?
Das Koks hat den vielen Allkohol 'neutralisiert'.


RE: Doping- und Anti-Doping News - alist - 06.10.2016

(dpa) - Die russische Hochspringerin Anna Tschitscherowa muss wegen eines positiven Doping-Nachtests ihre Bronze-Medaille der
Olympischen Spiele 2008 in Peking abgeben. Die 34-Jährige wurde für die Spiele 2008 nachträglich ausgeschlossen, wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Donnerstag mitteilte. In der Probe der Olympiasiegerin von 2012 wurde ein Anabolikum nachgewiesen.

Bei ihrem Gold 2012 war sie dann supersauber... und bei ihren ganzen WM-Medaillen (2007 - 2015) natürlich auch. Vier Medaillen sind die Russen 2008 schon mal los, zumindest Chernova und Blokhin wurden nach Peking positiv gestestet. Mich wundert nur, dass ausgerechnet bei der damals überragenden Hindernis-Weltrekordlerin Gulnara Galkina nichts gefunden wurde...


RE: Doping- und Anti-Doping News - RalfM - 06.10.2016

(06.10.2016, 19:03)Robb schrieb: Barber trifft sich also mit einer Frau, die davor eine Flasche Wodka gesoffen hatte, ca. 0.75 Liter mit rund 40% Alkohol. Der Zustand der Dame, soviel Alk sollte man ihr schon anmerken, hat ihn nicht stutzig gemacht? Abgesehen davon, einer der besten Stabhochspringer der Welt muß sich Frauen über Kleinanzeigen suchen?
Natürlich glaubt niemand die Geschichte. Aber er wurde schon gut beraten: Nichts an der Geschichte ist unglaubwürdig, es sei denn aus individueller Voreingenommenheit. Jeder gute Richter der Welt muss den des Dopings beklagten aus Mangel an beweiswertigen Umständen freisprechen.
Was mir noch nicht richtig klar ist: welche Rolle spielte die Flasche Wodka?


RE: Doping- und Anti-Doping News - Javeling - 06.10.2016

(06.10.2016, 19:03)Robb schrieb: Barber trifft sich also mit einer Frau, die davor eine Flasche Wodka gesoffen hatte, ca. 0.75 Liter mit rund 40% Alkohol. Der Zustand der Dame, soviel Alk sollte man ihr schon anmerken, hat ihn nicht stutzig gemacht? Abgesehen davon, einer der besten Stabhochspringer der Welt muß sich Frauen über Kleinanzeigen suchen?
Also, Leute, ich finde diese Wodka-Geschichte super genial, dagegen ist die Zahnpasta-Tube Pipifax...... Thumb_up


RE: Doping- und Anti-Doping News - lor-olli - 07.10.2016

Tatsache ist aber auch, dass viele Athleten auch nur "normale" junge Leute sind…
In Deutschland wurden 2014 1,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt, Messungen in den Abwässern legen einen Verbrauch von 20 Tonnen für Deutschland nahe. Rechnet man diesen auf die wahrscheinlichste Zielgruppe der 15-60 jährigen um und berücksichtigt man, dass Koks besonders unter eher aktiven Menschen beliebt ist, sowie das Kokain in den USA noch deutlich verbreiteter ist als hier zu Lande, muss man feststellen: Kokain ist eine Alltagsdroge, besonders unter Leistungsorientierten verbreitet, gut verfügbar und bei eher mäßigem Gebrauch vom Körper toleriert…

Tja, da hat wohl jemand auf die verbotenen Nahrungsergänzungszusätze geachtet, aber im Eifer nicht darauf, dass auch "eine Nase" schon verboten ist und Probleme verursacht.  Das Problem ist in diesem Fall eher nicht das Kokain (wenn es nicht in einer Wettkampfphase als Stimulanz genommen wurde), sondern der "laxe" Umgang mit den Anti-Doping Regeln… auch wenn, wie Javeling es formulierte: … ich finde diese Wodka-Geschichte super genial, dagegen ist die Zahnpasta-Tube Pipifax… ein Unterhaltungswert und kreatives Potenzial nicht abzustreiten ist. Vielleicht sollte er Krimis schreiben statt Stab zu springen, da gibt es keine regelmäßigen Dopingkontrollen.

SO jedenfalls führt man jede Anti-Doping Bestrebung ad absurdum


RE: Doping- und Anti-Doping News - MZPTLK - 07.10.2016

(07.10.2016, 08:56)lor-olli schrieb: In Deutschland wurden 2014 1,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt, Messungen in den Abwässern legen einen Verbrauch von 20 Tonnen für Deutschland nahe. Rechnet man diesen auf die wahrscheinlichste Zielgruppe der 15-60 jährigen um und berücksichtigt man, dass Koks besonders unter eher aktiven Menschen beliebt ist, sowie das Kokain in den USA noch deutlich verbreiteter ist als hier zu Lande, muss man feststellen: Kokain ist eine Alltagsdroge, besonders unter Leistungsorientierten verbreitet, gut verfügbar und bei eher mäßigem Gebrauch vom Körper toleriert…

Tja, da hat wohl jemand auf die verbotenen Nahrungsergänzungszusätze geachtet, aber im Eifer nicht darauf, dass auch "eine Nase" schon verboten ist und Probleme verursacht.  Das Problem ist in diesem Fall eher nicht das Kokain (wenn es nicht in einer Wettkampfphase als Stimulanz genommen wurde), sondern der "laxe" Umgang mit den Anti-Doping Regeln…
Du verharmlost Kokain.
Auf Euphorie, Präsenz und gesteigerte mentale Leistungsfähigkeit(Leistungsträger-Droge) folgt der Absturz, oft in Depressionen.
Also wird wieder was genommen, oft mehr, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Man ist der Grösste, Coolste, hinterher ein Häufchen Elend.
Die Droge suggeriert, alles  - auch sich selbst - im Griff zu haben - wenn man sie nur nimmt.
Ein Teufelskreis, aus dem Allzuviele nicht herauskommen.